Hallo,
es ist in deinem Falle schwer zu sagen, ob du den beruflichen Belastungen schon wieder gewachsen bist. Denn wenn du dich selber verletzt, heißt das, dass du psychisch ziemlich angeschlagen bist und es vor dem Unfall auch schon warst. Wenn du nun wieder unbedingt in die Arbeit gehen willst, kann sich das positiv, aber auch negativ auswirken. Das kenne ich auch von mir, dass mir die Arbeit einfach gut tut, dann habe ich nicht so viel Zeit, über meine Grunderkrankung nachzudenken und mich da vielleicht reinzusteigern und damit mehr Schmerzen zu bekommen. Nur habe ich keinen Unfall und keine psychische Erkrankung, sondern eine Autoimmunerkrankung.
Bei einer psychischen Sache kann es sein, dass man vor sich selber flieht, indem man sich in die Arbeit stürzt. Dabei besteht die Gefahr eines Burnouts oder einer Depression, weil man den Anforderungen doch nicht gewachsen ist und sich dafür anklagt. Andererseits könnte dich die Arbeit auch wieder psychisch auf die Beine bringen.
Es kommt darauf an, welche Art von Verletzungen du bei deinem Unfall hattest, welchen Beruf zu erlernst und wie sehr Körper und Psyche in der Arbeit gefordert werden.
Natürlich könnte das nur eine Phase sein, wo einem alles zuviel wird, gerade dann sollte man sich da durchbeißen, auch wenn es hundsgemein schwer ist. Alles andere wäre eine unnütze Flucht, und irgendwann kommt doch alles wieder auf dich zu.
Ich würde an deiner Stelle das nochmal gut durchdenken, den Rat der Ärzte und Physiotherapeuten gut abwägen - sie haben viel Erfahrung - und in mich gehen, ob die Arbeit nicht vielleicht doch eine Flucht sein könnte. Auf jeden Fall würde ich dir eine psychologische Beratung empfehlen, damit die Ursachen für deine Selbstverletzungen aufgedeckt und behandelt werden können.
Ich wünsche dir eine gute Entscheidung und gute Besserung!