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Thema: kann das eine psychische Erkrankung sein?

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In dieser Diskussion geht es um "kann das eine psychische Erkrankung sein?" im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1

    Unglücklich kann das eine psychische Erkrankung sein?

    Liebe Forumsuser,

    ich habe ein großes Problem mit meinem Mann und frage mich nun, ob es vielleicht krankheitsbedingte Gründe hierfür gibt.

    Mein Mann ist 41 Jahre alt und hat sich komplett verändert.
    Er hatte immer schon Probleme, sich bestimmte Sachen zu merken, vorallem Zeittechnisch. welcher Tag gerade ist, ständig vergisst er wichtige Vorhaben oder verabredet sich/uns für einen Abend mit mehreren Leuten weil er keinerlei zeitgefühl hat.

    Inzwischen vergisst er auch einiges, was man ihm erzählt und verwechselt viele Sachen. Anfangs tat ich dies noch als Desinteresse ab, es hat jedoch auch bei "für ihn interessanten Sachen" stark zugenommen.

    Das schlimmste ist jedoch, dass er immer böser wird. Er beleidigt mich im Streit ziemlich tiefgreifend, vorallem sind das Streitereien aus dem Nichts heraus.
    Manchmal glaube ich, dass er mich mit Absicht verletzen möchte.

    Der Punkt ist der, dass ich z.B. etwas tue/mache, was ihn leicht verärgert (also wirklich leinigkeiten!) und er ist dann überzeugt dass ich ihn angeschrien habe, obwohl ich ganz normal mit ihm spreche, dass ich ihn anfahre, den Mund verbiete und legt mir ganz viele Sätze in den Mund, die ich zu keiner Zeit gesagt oder auch nur angedeutet habe.
    Er ist dann jedoch der festen Überzeugung, dass dies so war und wird richtig böse.

    Er wirkt auch sehr unglücklich auf mich, einen Grund dafür kann er nicht nennen.
    Ich tue sehr viel für ihn, wir haben bislang eine sehr sehr glückliche Beziehung geführt. Streiterein waren bei uns äußerst selten.
    Irgendwie hat er sich menschlich so stark verändert, dass er mir Angst macht.
    Dies hat aber offensichtlich nichts mit mir selbst, unserer Umwelt oder ähnliches zu tun, das passiert alles von innen heraus.

    Er rastet inzwischen regelmäßig aus, weil er sich irgendwas einbildet und ist dann auch kaum wiederzuerkennen.

    ein Bsp: ich schreibe eine e-mail, der ommt rein, wir unterhalten uns 10 Minuten ganz normal, auf einmal wird aus Spaß Ernst, es kommt wegen scheinbar nichts zum Streit und er ist der festen überzeugung, dass er reinkam, ich ihn erst nicht beachtet und anschließend dann einfach angeschrien habe.
    Das hat nichts mehr mit der Realität zu tun.
    Wenn er normale erlebnisse erzählt, übertreibt er diese auch oft hoffnungslos und glaubt dann wirklich, dass es so war.
    Sein Verhalten ist auch immer öfters bei seinen Freunden so, nicht nur bei mir.

    Gibt es ein krankheitsbild das darauf passt?

    Vielen Dank im Vorraus!

  2. #2
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: kann das eine psychische Erkrankung sein?

    Hallo Schneezauber,
    das könnte was Neurologisches oder evtl. was Psychologisches sein.
    Oder ist es einfach extremer beruflicher Stress? Was ist dein Mann von Beruf? Da kann es doch auch vorkommen, dass die Konzentration oder die Kraft für zuhause nicht mehr ausreicht. Oder hatte er da mal einen großen Misserfolg oder Streit, mit dem er nicht zurechtkommt? Oder wird er gemobbt oder sonst was? Hat er dir immer alles erzählt, was da immer vorgeht? Viele Männer scheuen sich, von seelischen Problemen zu erzählen.

    War er deswegen schon beim Hausarzt? Vielleicht kommt die Aggression daher, weil er merkt, dass irgendwas nicht stimmt, weil er mehr vergisst als früher, und ihm das peinlich ist. Er hat Angst, dass es was Schlimmes sein könnte und kann nicht anders als aggressiv reagieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für dich extrem belastend ist. Aber ich denke, du solltest es nicht auf dich beziehen, dass er dich absichtlich verletzen will, das scheint krankheitsbedingt zu sein.
    Habt ihr Kinder? Wenn ja, wie geht er mit denen um?

    Du hast immer viel für ihn getan? Hoffentlich nicht zu sehr verwöhnt? Das kenne ich von meiner Freundin, die alles für ihren Mann getan hat, er hat sich immer verwöhnen lassen und ihr es irgendwann mit Schreiattacken gedankt.

    Kannst du ihn in einem guten Moment nicht überzeugen, das mal dem Hausarzt zu erzählen? Der würde ihn schon zum richtigen Facharzt überweisen. Oder schlag ihm vor, er solle mal eine Reha beantragen zur Erholung. Vielleicht hilft da mal eine Schocktherapie, dass du drohst, ihn zu verlassen, wenn er nichts unternimmt, das war schon oft sehr wirksam.

    Ich wünsche euch beiden alles Gute in dieser schweren Zeit!

  3. #3

    Standard AW: kann das eine psychische Erkrankung sein?

    Hallo Nachtigall,

    vielen Dank für die lieben Worte.
    Wir haben keine Kinder. Er hat schon berufliche Sorgen (Büroarbeit mit viel Kundenkontakt), ich weiß auch dass ihm das zu schaffen macht.
    Das geht auch schon lange so, aber irgendwie habe ich das Gefühl es kommt nicht daher.
    Ich glaube auch nicht, dass er wirklich MICH meint, wenn er mich verletzt.
    Irgendwie erinnert mich das an Demenz, die ich aus meinem Familienkreis sehr gut kenne.
    Aber in dem Alter?
    Nein, ich habe ihn nicht zu sehr verwöhnt, ich habe immer versucht ein gutes gleichgewicht zwischen "viel-tun" und "nicht-verwöhnen" zu finden.

    Er war bislang nicht beim Arzt, hat aber schon mal angedeutet dass er nach dem Weihnachtsstress mal einen aufsuchen möchte, weil er selbst merkt dass er immer mehr vergisst (allerdings nur das).
    Ich litt vor einigen Jahren unter Hormonell bedingten Depressionen, kein Arzt konnte mir helfen bzw hat sich wirklich mit meinen Symptomen befasst, bis ich selbst darauf kam dass es eben depressionen sind- und zum neurologen gegangen bin. Von daher habe ich die Befürchtung, dass es bei ihm auch als "normal" abgetan wird und die Sache damit gegessen ist.

    Er sieht die ganze Sachen ja selbst anders, merkt gar nicht mehr was er sich immer zusammendichtet. Deshalb bin ich da sehr skeptisch :-(

  4. #4
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: kann das eine psychische Erkrankung sein?

    Hallo Schneezauber,
    danke für deine Auskünfte, da kann man ein bisschen klarer sehen und das eine oder andere ausschließen.
    Wenn du das Gefühl hast, die Symptome seien einer Demenz gleich, dann kann ich dir nur beipflichten, ich wollte es nur vorhin nicht so drastisch ausdrücken. Aber da du selber davon sprichst.... . Diese Menschen merken selber, dass sie alles vergessen, dass was nicht stimmt, und sie fühlen sich einerseits ausgegrenzt, andererseits wollen sie es nicht wahrhaben. Und davon werden sie entweder aggressiv oder depressiv. Ich kenne von der Pflege her nur eine Art Demenz, die unter diesen Umständen vorkommen kann, und das ist Alzheimer. Das wäre schrecklich, wenn es bei deinem Mann so wäre, aber er müsste schon mal dahingehend untersucht werden. Hoffen wir, dass man das nicht findet.

    Auch Männer können sowas wie Wechseljahre haben, die äußern sich eher im psychischen Bereich, auch sie müssen sich mit dem Älterwerden auseinandersetzen, und auch die Hormonproduktion nimmt etwas ab. Vielleicht ist es so etwas.
    Oder es ist nicht Neurologisches, sondern was Psychisches.

    Wenn er schon lange beruflich sehr angespannt ist und Sorgen hat, kann ihm das auch so weit bringen, dass das Fass überläuft, dass er einfach in letzter Zeit keine Kraft mehr hat und das aber nicht wahrhaben will. Es klingt für mich sehr plausibel, gerade bei einem Bürojob, wo man soviel im Kopf haben muss und sich mit der Kundschaft rumschlagen muss, dass das Gehirn überlastet ist und das aussiebt, was es für unwichtig hält, und das sind dann oft die privaten Dinge. Es kann bei deinem Mann eine Art Burn-out sein, bei dem er nicht einfach sagen kann: "Mir wird alles zuviel", sondern sich tapfer weiter durchkämpft bis zum Umfallen. Dann kommen seine Aggressionen wohl davon, dass er irgendwie Dampf ablassen muss und du sein Blitzableiter bist.
    So was kenne ich auch in meinem Privatleben, da bin ich auch der Blitzableiter. Wenn meinem Mann die Probleme über den Kopf gewachsen sind und dann evtl. noch ein Trauerfall in der Familie vorkam, dann hatte ich auch keine guten Karten mehr. Dann war es an der Tagesordnung, dass er wegen Lappalien rumgeschrien hat. In solchen Fällen habe ich ihn dann einfach stehen lassen und bis aus dem Zimmer gegangen, habe aber nach einer gewissen Zeit wieder ganz normal geredet, wofür er sehr dankbar schien, denn er hatte es bemerkt, dass wieder die Sicherung durchgebrannt war. Irgendwann wurde das Ganze dann doch wieder besser.

    Überleg mal, wie du reagierst, wenn dein Mann ausrastest. Diskutieren ist in solchen Fällen zwecklos, das muss man erst mal erkennen.

    Übrigens kann ich nicht ganz verstehen, warum deine Depressionen damals nicht ernstgenommen wurden.
    Wenn es also bei deinem Mann vom Hausarzt auch nicht ernst genommen wird, dann sollte er den Arzt wechseln, so geht das nicht. Es wäre dann gut, wenn dein Mann mal zum Arzt geht, dass du vielleicht auch mitgehst oder allein mal mit dem Arzt sprichst und die Symptome schilderst, wenn dein Mann es nicht bemerkt, wie er mit dir umgeht.
    Alles Gute! Ich halte euch die Daumen!

  5. #5

    Standard AW: kann das eine psychische Erkrankung sein?

    Liebe Nachtigall,

    vielen Dank für deinen Beitrag.
    Ich glaube nicht, dass er möchte dass ich mitkomme ("er ist ja schließlich kein kleines Kind", typisch Mann eben), aber ich werds versuchen.
    Nach dem Beitrag hier kann ich meine Gedanken jetzt in eine entsprechende Richtung für die Möglichen Ursachen lenken, vielen Dank.

    ´Was meine Reaktion auf seine "Ausraster" betrifft, so habe ich stets versucht ruhig und gelassen zu bleiben und mit ihm auf einer Vernünftigen Basis zu reden- das bringt gar nichts, das macht ihn scheinbar nur noch wütender. Zumal er sich dann sowieso "erinnert" ich hätte ihn angeschrien etc.
    Wahrscheinlich ist es tatsächlich das beste, ihn einfach in dem Moment aus dem weg zu gehen und zu warten, bis er sich beruhigt hat.
    Ich werde das mal ausprobieren, danke für den Tipp.

  6. #6
    Magicwoman
    Gast

    Standard AW: kann das eine psychische Erkrankung sein?

    Hallo!

    Ich kann mir wirklich sehr gut vorstellen, das es für dich eine enorme Kraft kosten muss, im Moment mit dem Verhalten deines Mannes zurecht zu kommen.

    Muss auch gestehen, das 1. was mir zugegeben als Laie in den Sinn gekommen ist, war das die Symbtome leider auch an eine Demenzerkrankung erinnern. Natürlich meint man öfter, die betroffene Person ist doch noch viel zu jung, aber bedauerlicherweise sieht man es heutzutage immer wieder, dass das Alter selten ein Faktum für eine Erkranknung darstellt. Heutzutage bekommen sogar junge Menschen Schlaganfälle oder Herzattacken.

    Wie lange ist denn das Verhalten deines Mannes schon so verändert? Hast du mal überlegt, ob VOR der Veränderung irgendetwas vorgefallen war? Irgendein Erlebniss was ihn vllt. aus der Bahn werfen könnte? Auch die Möglichkeit, das es etwas Psychisches sein kann, sollte nicht ausser acht gelassen werden. Kannst du denn mit deinem Mann reden, in einer gerade nicht akuten Situation? Also NICHT, wenn es grade im Streit ist, sondern an einem Tag, wo es ihm augenscheinlich besser geht. Realisiert er, das die Situation im Moment so nicht geht? Das etwas nicht stimmt? Ich denke, für euch und vorallem für deinen Mann ist es sehr wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Das kann auch in 1. Instanz der Hausarzt sein, dem man die Symptome schildert und der wird dann mit Sicherheit auch wissen, welche Schritte als nächstes folgen.

    Ein Neurologe sowie ein Psychologe kann wohl auch nicht schaden, aber zuerst gilt ja sowieso immer und grundsätzlich körperliche Ursachen abzuklären, bevor man davon ausgeht, das es doch eher die Psyche ist.

    Ich wünsche euch Beiden viel Glück und Kraft, dem Ganzen auf den Grund zu gehen.

    lg Magicwoman

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