Hallo Falke!
Ich habe nie eine Therapie gemacht. Vor ungefähr 25 Jahren versuchte ich den Ansatz zu einer stationären Therapie, aber die kommunikativen Hürden waren so hoch, daß ich sie schizoiderweise nicht nehmen konnte. Es scheiterte u.a. daran, daß die Krankenkasse nicht zahlen wollte, aber auch daran, daß die ins Auge gefaßte Klinik unerfüllbare Forderungen erhob, die vom Patienten schon eine Art Selbstheilung erforderten.
Ich glaube nicht mehr an Therapie. In einem früheren Beitrag schrieb ich, daß es eigentlich nur darum gehen könnte, soziale Verhaltensweisen anzutrainieren - trotz fehlender Lust auf soziale Kontakte. Schizoide Persönlichkeitsstörung ist fast nicht therapierbar, weil ja die Betroffenen das, was sie tun sollen, nicht tun wollen.
Natürlich weiß ich, daß es besser wäre, wenn es anders wäre, aber das ist nur eine theoretische Erkenntnis. Andererseits: Wenn das antrainierte soziale Verhalten dazu führen würde, daß ich fehlende menschliche Kontakte wenigstens kompensieren könnte, dann wäre solch ein Training doch sinnvoll. Aber ich würde es nicht schaffen.
"Gleichgesinnte" habe ich eigentlich noch nie getroffen, im richtigen Leben sowieso nicht, aber nicht einmal im Internet. Gleichartige Störung ist wahrscheinlich keine ausreichende Basis für längeren Kontakt, von "Beziehung" ganz zu schweigen. (Vielleicht gilt das besonders für schizoide Gleichartigkeit?) Aber davon abgesehen, bin ich noch nie jemanden begegnet, bei dem die Folgen der Schizoiden Persönlichkeitsstörung dermaßen ausgeprägt waren.
Wahrscheinlich gibt es relativ wenige Schizoide, die wissen, daß sie schizoid sind. Auch das erschwert das Finden von "Gleichgesinnten".
Schönen Gruß
C.B.