Schwangerschaft mit Psychopharmaka
Guten Tag,
muß noch 3Jahre zur Prophylaxe Seroquel prolong und Abilify nehmen. Außerdem nehme ich noch L-Thyroxin und Cipramil ein.
Nun wollte ich gerne wissen wie es mit diesen Medikamenten aussieht während einer Schwangerschaft. Leider schickt mich der Gynäkologe zum Nervenarzt, und dieser wieder zum Gynäkologen! Das Risiko einzugehen ein krankens Kind zu bekommen ist mir zu hoch, und deshalb hoffe ich hier professionelle Antworten zu erhalten.
Vielen Dank
K.S.
AW: Schwangerschaft mit Psychopharmaka
Hallo KatSch
Quetiapin kann bei entsprechender Indikation eingesetzt werden, auch wenn die Datenlage für eine differenzierte Bewertung noch nicht ausreicht.
Wegen Hinweisen auf Teratogenität im Tierexperiment bei Neueinstellung besser erprobte Neuroleptika als Aripiprazol (Abilify) vorziehen. Im Falle einer zwingend erforderlichen Behandlung in der Frühgravidität ist kein Therapiewechsel indiziert.
Neben bewährten anderen Antidepressiva gehört Citalopram aus der Gruppe der SSRI zu den Mitteln der Wahl bei pharmakologisch therapiebedürftiger Depression in der Schwangerschaft. Eine stabil eingestellte Patientin sollte ihre Medikation unverändert fortsetzen, um keine für Mutter und Kind bedrohlichen Krisen zu provozieren.
Thyroxin ist Mittel der Wahl zur Behandlung einer Hypothyreose in der Schwangerschaft. Die Stoffwechsellage sollte bereits vor der Schwangerschaft geprüft und eingestellt werden. Der Thyroxinbedarf steigt in der Regel in der Schwangerschaft, so dass eine Dosissteigerung häufig notwendig wird. Nach Feststellung einer Schwangerschaft sollte der TSH-Wert frühzeitig bestimmt werden und die Thyroxindosis angepasst werden. Eine TSH-Kontrolle wird alle 4-8 Wochen, sowie 4 Wochen nach einer Dosisanpassung empfohlen. Thyroxin sollte nicht zusammen mit Thyreostatika gegeben werden, da hierdurch eine erhöhte Thyreostatikadosis notwendig ist.
Quelle: Embryotox - Arzneimittelsicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit: Einführung
Diese Medikation musst du mit deinem Gynäkologen besprechen, der sich mit deinem behandelnden Psychiater in Verbindung setzen muss. Ggf. muss eine Umstellung der Medikation vor einer Schwangerschaft erwogen werden.
Gruß
Michael