Hallo an alle,
ich hoffe sehr, dass mir jemand bei meinem Problem weiter helfen kann.
Meine Lebensgefärtin mit der ich zusammen eine 3 1/2 jährige Tochter habe, die wir beide über alles lieben, hat sich vor knapp zwei Wochen "knall auf Fall" von mir getrennt. Je mehr Zeit ins Land geht, desto mehr stelle ich fest, dass es überhaupt nicht so plötzlich kam. Im Gegenteil:
Es ging schon nach dem dritten Schwangerschaftsmonat los. Sie zog sich immer mehr zurück, sagte zu mir sie müsse alleine sein um sich an die neuen Umstände zu gewöhnen.
Als unsere Kleine dann zur Welt kam saß sie Abends oft da und weinte, weil sie es sich nicht erklären konnte, warum sie nicht diese Muttergefühle in sich trägt. Hinzu kommt, dass ich ihr in den ersten Monaten -obwohl ich auch zu Hause war- keine Stütze war.
Sie konnte -im Gegensatz zu der Zeit vor der Schwangerschaft- mir gegenüber kaum noch Gefühle zeigen. Sex hatten wir dennoch einmal im Monat und nach Anlaufschwierigkeiten war es auch für sie immer schön, sie konnte sich auch fallen lassen, was mir immer wichtig war.
Allerdings wollte ich dann oftmals auch Gefühle erzwingen in dem ich sie immer wieder damit konfrontierte, dass ich doch wüsste, dass etwas nicht stimmt. Zudem bin ich auch ein guter Redner und sie kann sich mit Worten oft nicht so ausdrücken wie sie es gerne wollte. Sie sagte mir dann nur jedesmal unter Tränen, dass sie nicht wisse was mit ihr los ist und das es ihr leid tut, dass sie mir nichts zurück geben kann.
Dies zog sich bis heute (wir waren 5 1/2 Jahre zusammen und kennen uns seit 12 Jahren) durch wie ein roter Faden.
Hinzu kommt auch noch die Tatsache, dass ich durch diese fehlenden Gefühle ihrerseits mir meines Stellenwerts bei ihr nie wirklich sicher war, obwohl wir einen wirklich guten Alltag hatten und ein eingespieltes Team waren.
Ich hatte immer ein riesen Problem damit, wenn sie mal weg gehen wollte, sagte ihr fiese Dinge und am Morgen nach dem Weg gehen stichelte ich in einer Tour um heraus zufinden, dass da etwas mit nem anderen war. Einfach um endlich eine Antwort auf die von ihr fehlenden Gefühle zu bekommen. Dadurch habe ich mit Sicherheit jedes Mal einen Teil in ihr kaputt gemacht und ich glaube auch nicht das sich das jemals wieder reparieren lässt, aber ich hoffe und wünsche mir, dass sich irgendwer dazu entschließt meinen Bericht sich vollständig durch zu lesen und mir vielleicht -zumindest ein kleines Stück- weiter helfen kann.
Es gäbe noch viele Ansatzpunkte die ich erläutern könnte, aber das würde noch wesentlich länger dauern. Ich sage nur, dass ich nicht denke, ich sei unschuldig. Im Gegenteil, ich fühle mich sogar sehr schuldig, weil ich mit kleinen Liebesbeweisen (z. B. kleine Zettel auf die Tasse kleben, mit Sprüchen wie: "Schön dich an meiner Seite zu haben", und das auch noch nach über 5 Jahren) und meiner aus ihrer Sicht krankhaften Eifersucht (Kontrollwahn usw.) das noch verstärkt habe und sie sich deshalb zu der Trennung entschließen musste, gezwungen gefühlt hat.
Sie hat sich nach erneuten Vorwürfen weil sie weg war dazu entschlossen, erstmal zu ihrer Tante zu gehen. Blöd wie ich war, bin ich dort zweimal in zwei Tagen aufgekreuzt, das hat natürlich das Fass (heute sage ich selbst logischerweise) zum Überlaufen gebracht.
Sie hat mich sofort aus der gemeinsamen Wohnung verbannt, will sofort Kontentrennung und einfach "frei" sein wie sie es selbst formuliert hat. Aus ihrer Sicht bin ich der Auslöser für all ihre Probleme. Sie sagt auch, dass es ihr nun jeden Tag ein Stückchen besser geht, weil ich sie nicht mehr einenge/einsperre und sie zur Ruhe kommen kann.
Es sind mit Sicherheit auch nur Mutmaßungen in meinem Bericht, allerdings wäre ich sehr glücklich darüber, wenn ich fleißig Feedback und wirklich ehrliche Meinungen über die Hintergründe bekommen könnte. Auch was sich ändern ließe, was ich ändern müsste würde mich ehrlich interessieren.
Eine Sache gibt es vielleicht noch zu erwähnen: Ich habe mich sehr kurz nach der Trennung freiwillig in Psychotherapeutische Behandlung begeben, weil ich selbst erkannt habe, dass ich auch tiefgründigere Probleme habe die auf diese Weise behandelt oder angegangen werden können. Mit 5 Jahren habe ich meinen Vater verloren und habe dies nie wirklich mit professioneller Hilfe behandelt. Zudem möchte ich (auch wenn die Mutter meiner Tochter mich nicht mehr haben will) aus meinen Fehlern lernen. Für mich standen meine Frau und selbstverständlich auch meine Tochter immer über allem, ich wollte doch eigentlich nur, dass es ihnen gut geht.
Bitte helft mir bei meiner aus meiner Sicht sehr zerfahrenen Situation.
Vielen Dank
und freundliche Grüße