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Thema: Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?

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In dieser Diskussion geht es um "Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?" im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Noch neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Mitglied seit
    14.07.2010
    Beiträge
    17

    Standard Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?

    Hallo!
    Bin neu hier und ich habe ein Frage, bzw wollte ich euch um eure Meinung bitten.
    Es geht darum, dass ich demnächst meinen ersten Termin bei einer Psychotherapeutin habe. Eigentlich gehe ich nur dorthin, weil ich offensichtlich ein Problem damit habe, mit meinen Leistungen und mit mir zufrieden zu sein... mache mir selber so viel Druck, dass es mir oft richtig schlecht geht und da ich so nicht den Rest meines Lebens verbringen will, habe ich beschlossen, zu dieser Psychotherapeutin zu gehen.
    Habe allerdings noch weitere Anliegen, nur weiß ich nicht, inwiefern ich meiner Therapeutin davon erzählen sollte?
    Vor einigen Jahren hatte ich schon Probleme mit dem Ritzen, habe das ein paar Monate lang gemacht, allerdings nur "leichtes" Ritzen... in den letzten paar Wochen hat das allerdings wieder angefangen. Zwar nur selten, aber es ist da und wenn ich gerade wieder einen Selbsthass entwickelt habe, schlage ich mich auch oft ins Gesicht oder kratze mir irgendwelche Körperteile auf. Außerdem ist mein Essverhalten in den letzten Monaten richtig schlecht, momentan ist es wirklich nicht mehr gesund. Ich treibe Sport, relativ viel, aber auf jeden Fall so gut wie täglich, esse maximal 600kcal, meistens aber nur die Hälfte, wenn ich mal mehr esse, hungere ich am darauf folgenden Tag und wenn ich praktisch zum Essen "gezwungen" werde, macht sich in mir eine Verzweiflung breit, die ich fast nicht aushalte, außerdem ein schlechtes Gewissen. Hilflosigkeit. Das alles, wenn ich nicht (nur) das esse, was ich geplant habe, was zum einen der Fall ist, wenn ich mal (indirekt) gezwungen werde zu essen oder bei einer FA, was allerdings eher selten vorkommt. Es gibt einfach nichts schlimmeres, als die Kontrolle zu verlieren. Ich glaube, ich könnte schon gar nicht mehr einfach so normal essen. Hab auch noch ein ziemliches Problem mit Nähe zu Männern. Mich überkommt dann der Ekel, ich fühle mich extrem bedrängt, habe Angst. Ich kann es einfach nichtmal ansatzweise zulassen. Ich kann es nichtmal ertragen, wenn ein Mann mir nur irgendwie sein Interesse klarmachen will, schon dann bin ich weg. Dafür gibt es vielleicht einen Grund, sicher bin ich mir aber nicht.
    Meine eigentliche Frage ist nun: Sollte ich meiner Psychotherapeutin (sofern sie mir sympathisch ist) von diesen Dingen erzählen? Vielleicht in schriftlicher Form? Ich wäre nämlich momentan nicht dazu bereit, mein Essverhalten aufzugeben, aber natürlich wäre ich bereit, über die Hintergründe für all das zu sprechen. Ich denke mir halt, dass das alles miteinandern zusammenhängt, auch mit dieser Strenge gegenüber mir selbst und meinen Leistungen, meinem Perfektionismus. Vielleicht wäre es für die Therapeutin wichtig, das alles zu wissen? Oder soll ich einfach meinen Mund halten und nichts sagen?
    Unterliegt meine Therapeutin der Schweigepflicht? Ich bin jetzt volljährig... hat sie das Recht, etwas gegen meinen Willen zu unternehmen, solange ich nicht (gewichtsmäßig o.ä.) im lebensbedrohlichen Bereich bin? Darf sie mit meinen Eltern über soetwas sprechen? Kann ich selbst die Inhalte der Therapie bestimmten, dh könnte ich zb entscheiden, dass ich das Thema SVV nicht thematisieren möchte o.ä.?
    Ich weiß auch nicht, inwiefern ich psychisch krank bin, ich kann das nur noch schwer einschätzen. Irgendwann erkennt man das glaube ich selbst nicht mehr.
    Würde mich sehr freuen, wenn mir einer von euch einen Rat geben könnte.
    Liebe Grüße
    limi

  2. #2
    Ärztin (Innere Medizin / Kardiologie)
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    43 Jahre
    Mitglied seit
    24.12.2007
    Beiträge
    1.182
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?

    Damit dir deine Therapeutin richtig helfen kann, ist es natürlich wichtig für sie, das alles zu wissen. Und sie steht selbstverständlich unter Schweigepflicht!!
    Du gehst den Schritt dir Hilfe zu holen, und jetzt scheinst du etwas zurückzurudern und willst nicht alles erzählen. Klar erfordert das eine Menge Mut - aber der schriftliche Weg wäre doch eine Möglichkeit das deiner Therapeutin mitzuteilen. Es ist deine Chance und es geht nur um dich und deine Gesundheit!!! Schau dir mal an, wie du mit der Therapeutin zurecht kommst, und dann kannst du ja nach und nach erzählen, was du möchtest. Sieh es als Chance, nicht als Zwang.

  3. #3

    Standard AW: Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?

    Offenheit ist einer der Grundbausteine der Psychotherapie. Und klar musst du nicht rein kommen und sagen: ich heiß limi und ich habe das und das und das und das Problem. und ach ja, das macht mir auch Probleme. Du fängst einfach mit dem selbstgestellten Leistungsdruck an und dann sollte sich vieles auch so mit der Zeit ergeben.

    Mache im Moment auch eine Psychotherapie und auch nach 1,5 Jahren kann ich einfach nicht alles aussprechen. Wir haben von Anfang an es so gemacht, das ich ein Tagebuch schreibe und es ihr vor jeder Stunde schicke. So weiß sie, wo ich die Woche "hing", wo das Gespräch am besten mal hin sollte, bzw. wo sie dann einfach mal so eindeutig zweideutig was erklärt, wo nur so im allgemeinen und generell und so drüber geredet wird.

    Gruß

    spokes

  4. #4
    Noch neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Mitglied seit
    14.07.2010
    Beiträge
    17

    Standard AW: Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?

    Hallo!
    Lieben Dank erstmal für eure Antworten, hab mich echt gefreut, dass jemand auf meine Frage reagiert hat!
    Sie denkt halt, ich komme nur wegen diesem Leistungsdruck etc. Dann vermutet man bei einer 18jährigen Schülerin dahinter nicht noch unbedingt eine ES, leichtes SVV und Angst vor Nähe... der Psychologe, der mich an sie vermittelt hat, hat ihr das wohl auch so gesagt, dass ich nur ein kleines Problem mit meinem Leistungsdruck habe und es mit einem Gespräch alle 14 Tage getan sei... nur ich sehe dadrin jetzt irgendwie auch eine Chance. Will mit meinen Eltern einfach nicht darüber reden und wann komme ich schonmal wieder so leicht und ehrlich an eine Therapie? Ich dachte halt, sie sollte es wissen, um meine Situation und meinen Charakter besser einschätzen zu können.. ich will meine ES im Moment nicht einmal bekämpfen, dafür ist mein Leidensdruck nicht groß genug, aber ich würde gerne über die Gründe sprechen. Meint ihr, darum kann ich sie bitten oder ist das total abwegig? Weiß halt nicht, inwiefern das machbar ist. Ich denke mal, ich werde mir ansehen, ob ich gut mit ihr klarkomme, dann mal 2 oder 3 Termine wahrnehmen und dann kann ich ihr das ja je nach dem schriftlich mitteilen oder ich erzähle ihr davon... obwohl mir schriftlich lieber wäre. Wahrscheinlich habt ihr Recht, ich krieg mein Leistungsdruck-Problem nicht weg, wenn wir nicht über alles reden. Hab nur so die Vermutung, dass das Thema ES oder SVV eher in den Mittelpunkt rücken als der Rest, weil ne ES eben schon etwas gravierender ist als die Tatsache, dass mir meine Leistungen nicht ausreichen...
    Würde mich über weitere Meinungen freuen
    Ich kann dann ja auch mal schreiben, wie mein Termin war, wenn ihr wollt. Gehe schon bald dahin!
    Vielen Dank nochmal!

  5. #5

    Standard AW: Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?

    na, dass der Druck mit allem zusammen hängt, sollte dir doch wohl klar sein. Wenn es eine gute Thera ist, wird sie schon sehen, dass du ein Essstörung hast und svv machst. Und die Thera sollte hinter deinem Tempo her sein, meine damit, dass du das Tempo/Richtung vorgibst.

    Mach mal ein Beispiel. Im meinem Tagebuch habe ich über a, b und c geredet. Thera findet, dass d viel wichtiger ist. Ich kann/will aber über d nicht reden, also wird noch nicht über d geredet, sondern über abc. und zwar in meinem Tempo. Wenn Thera zB sich denkt: zeitverteilung wäre 25%, 25% und 50% wäre gut und ich aber 80%, 10%, 10% die Zeitverteilung mache, muss das für sie auch ok sein.

    GANZ WICHTIG: Du gibt gibst Richtung und Tempo vor!

  6. #6
    Noch neu hier
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    Mitglied seit
    14.07.2010
    Beiträge
    17

    Standard AW: Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?

    Hallo!
    Hatte jetzt meinen Termin bei der Psychotherapeutin und ich werde auch dort bleiben, sie ist mir wirklich sympathisch. Hab mich auch schon nach dieser einen Stunde irgendwie gut gefühlt. Den nächsten Termin habe ich allerdings erst in mehr als einem Monat. Den Brief wollte ich ihr vorher schicken, sie weiß auch Bescheid und hat zugestimmt.
    Habe jetzt allerdings im Internet darüber gelesen, dass viele Therapeutin Anfragen von Essgestörten abweisen, weil das scheinbar ein "heikles Thema" ist, das nicht jeder zu behandeln bereit ist. Wisst ihr darüber was?
    Ich habe in den Brief geschrieben, dass ich es ihr überlasse zu entscheiden, inwiefern wir das alles thematisieren wollen. Trotzdem habe ich natürlich ein schlechtes Gewissen, denn das Problem, dass ich zu Anfang angegeben habe, ist natürlich bei weitem nicht so "gravierend" wie der ganze Rest... ich mache mir da jetzt irgendwie Sorgen!
    Lieben Dank nochmal an euch!

  7. #7

    Standard AW: Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?

    sehr schön.

    lass die Beziehung zur Therapeutin ein wenig wachsen und vielleicht könnt ihr das später alles erarbeiten.

  8. #8
    Noch neu hier
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    Mitglied seit
    14.07.2010
    Beiträge
    17

    Standard AW: Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?

    Meinst du ich sollte ihr den Brief trotzdem schon zukommen lassen? Sie muss es ja nicht gleich thematisieren, aber dann wüsste sie wenigsten Bescheid über meinen "Zustand". Und es macht mir halt Sorgen, ob sie mich dann überhaupt noch behandeln will.

  9. #9

    Standard AW: Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?

    keine Bange.

    Mach das ruhig. Sie wird höchstens nachfragen, ob man das schon thematisieren soll oder erst später.

  10. #10
    Fühlt sich wohl hier Avatar von sei
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    21.10.2006
    Beiträge
    159

    Standard AW: Wieviel soll ich meiner Psychotherapeutin erzählen?

    Hi Limi,

    ich stand mal vor dem gleichen Problem.
    Ich habe dann die Therapie begonnen und ein Jahr lang gar nichts vom eigentlichen Problem erzählt, obwohl ich es mir vor jeder Sitzung fest vorgenommen habe. Irgendwann sollte ich täglich in Stichpunkten meinen Tagesablauf aufschreiben und bin dazu übergegangen das in Textform zu machen. Umso länger ich den Thera kannte desto mehr Andeutungen habe ich rein geschrieben, mit der Zeit hat es sich geläppert. Irgendwann habe ich mich getraut konkreter zu werden, den Zettel habe ich dann nicht mehr durchgelesen, da es noch etwas hin war bis zum nächsten Termin habe ich auch etwas Abstand zu dem Geschriebenen bekommen, fand es gar nicht mehr soooo peinlich und schlimm. Dadurch das ich es vor dem Termin nicht mehr gelesen habe sind mir auch kaum Zweifel gekommen. Ich habe den Zettel dann auch abgegeben, klar war es mir in dem Moment sehr unangenehm aber Psychologen reagieren da meist sehr gut und ich war dann auch froh es gemacht zu haben. Ich habe zwar nicht alles aufgeschrieben aber es ging/geht dann Stück für Stück etwas weiter in die Materie. Zwei Jahre habe ich gebraucht um mich intensiver mit dem Thera darüber zu unterhalten. Doof war das meine Therapie dann fast abgelaufen war, ich habe Glück und er gibt mir immer noch einmal im Monat einen Termin den er abrechnen kann aber bei weitem nicht soviel dafür bekommt als wenn ich in einer genehmigten Therapie wäre. Das macht nicht jeder Psychologe, also wäre es gut etwas mehr zu erzählen sobald man dazu in der Lage ist. Aber etwas gewachsen sein sollte das Vertrauen schon, es ist normal das man mit solchen Problemen nicht gleich in den ersten Stunden rausrückt. Mach dich deshalb nicht verrückt, ich denke je besser du die Frau kennst desto mehr wächst dein Bedürfnis ihr mehr zu erzählen, es ist ja jetzt schon so das du es gerne möchtest.
    Übrigens, mein Therapeut ist ein reiner Verhaltenstherapeut, eigentlich bräuchte ich eine Traumatherapie aber er hat trotzdem weiter gemacht. Wahrscheinlich weil wir ein gutes Vertrauensverhältnis haben und er weiß das ich bei einem Wechsel wieder nicht zu Potte kommen würde (solche Probleme haben ja auch einiges mit Verhalten zu tun und Psychologen sind zumeist auch Fachübergreifend recht fit) und ich bin sehr zufrieden damit. Das wird schon.
    Das Glück kann man nur schätzen,wenn man das Unglück kennt.

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