Bandscheibenvorwölbung

Hallo, ich bin neu hier und vielleicht kann mir jemand beim entschlüsseln meines MRT-Befundes helfen, der ist leider etwas länger.
Befund:
1) Deutliche Osteochondrose im Segment L2/3 und L5/S1, mäßige Osteochondrose im Segment L4/5. Geringe Osteochondrose in allen übrigen Segmenten. Streckfehlhaltung der LWS bei regelrechtem Hinterkantenalignement.

2) Hypertrophe Spondylarthrose der Segmente L1/2 und L3 bis S1

3) In Höhe L2/3 besteht eine kräftige breitbasige, dorsale Bandscheibenprotrusion, die zu einer mäßigen Spinalkanalstenose mit Zusammendrängung sämtlicher Cauda equina Fasern führt sowie zu einer mäßigen Stenose beider Neuroforamina.

4.) Im Segment L3/4 besteht eine flache, etwas bilateral akzentuierte dorsale Bandscheibenprotrusion mit mäßiger Stenose beider Recessus laterales und rechts führende Stenose der Neuroforamina

5) Im Segment L4/5 besteht eine breitbasige dorsale Bandscheibenprotrusion mit höhergeradiger Stenose der Recessus laterales und mäßiger Stenose beider Neuroforamina.

6) Im Segment L5/S1 besteht eine flache breitbasige, dorsale Bandscheibenprotrusion mit bilateraler Akzentuierung und Stenose beider Recessus laterales sowie mäßig linksführend auch der Neuroforamina.

Meine Orthopädin meint die Krankheit wäre chronisch und inoperabel, d.h. also ich müßte damit leben.
Das will ich aber nicht, da dies bedeuten würde, dass ich nie schmerzfrei sein werde und bedingt dadurch auch nicht am täglichen Leben teilnehmen kann.

Lieben Gruß
Sinai

Hallo sinai

Ich bringe es mal in die Kurzfassung:
Im gesamten Bereich der Lendenwirbelsäule finden sich degenerative Veränderungen sowie Bandscheibenvorwölbungen (leichte Vorfälle). Im unteren Bereich sind zusätzlich die Zwischenwirbellöcher verengt, das sind die Austrittsstellen der Spinalnerven.

Heute operiert man nur noch, wenn neurologische Ausfälle auftreten. Leider ist es aber so, dass man bei ungünstigen Befunden ein hohes Risko eingeht - OP´s werden dann ungern gemacht oder ausgeschlossen. Man kann aber mit konservativen Therapiemethoden versuchen, das Leben des Patienten erträglicher zu gestalten. Evl läuft die Therapie über einen längeren Zeitraum, auch Dauertherapien sind möglich. Wenn du beruflich stark eingeschränkt bist, solltest du über einen anderen Arbeitsplatz nachdenken. Besprich am besten mit deinen Ärzten, welche Maßnahmen bei dir sinnvoll sein können.

Gruß Christiane

Hallo Christiane,
Du hast mir mit Deiner Antwort sehr geholfen. Ich bin seit Juni krank und es vergeht kein Tag an dem ich keine starken Schmerzen habe. Es ist eine Kur beantragt und all meine Hoffnung liegt darin, dass mir dort geholfen werden kann (die Schmerzen gelindert werden).
Vielen Dank und schön dass es Dich und dieses Forum gibt.
Lieben Gruß
Sinai

Hi Christiane,
ich hätte da nochmal eine Frage. Die starken Rückenschmerzen mit kribbeln im Fuß kommmen die von der Verengung der Zwischenwirbellöcher oder von den Bandscheibenvorwölbungen oder von beidem? Und die Schmerzen wird man sie je wieder los ? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Lieben Gruß
Sinai

Hey

Protrusionen sind nur Vorwölbungen und noch keine echten (massiven) Vorfälle. In der Regel verursachen sie nur wenig oder gar keine Beschwerden, von Ausnahmen mal abgesehen. Es ist wahrscheinlicher, dass die verengten Zwischenwirbellöcher die austretenden Spinalnerven ärgern und du deshalb Schwierigkeiten hast.

Normalerweise operiert man in diesem Fall nicht. Man kann aber mit Medikamenten, Bewegungstherapie und Rückenschulung zumindest zeitweise beschwerdearm werden. Du musst aber damit rechnen, dass die Schmerzen immer wieder kommen. Ich hoffe, dass deine Kur genehmingt und dir dort einiges gezeigt wird. Wenn nicht, lass dich ambulant behandeln.

Gruß Christiane

Vielen lieben Dank für die Info

Lieben Gruß
Sinai