Herzmuskelentzündung Krankenhäuser
Ich habe seit über 3 Monaten eine Herzmuskelentzündung und war im Laufe dieser Zeit in drei verschiedenen Krankenhäusern in die ich selbst über die Notaufnahme gegangen bin. Wurde dort gründlich untersucht. Obwohl im EKG eine Senkung in der ST-Strecke und ein neu aufgetretener inkompletter Rechtsschenkelblock sichtbar waren/sind hat man mir die Herzmuskelentzündung buchstäblich ausgeredet. Wem ging es auch so bzw. kennt jemand den Grund warum die sich so anstellen?
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Bitte ein bisschen genauer...
Wer hat die Herzmuskelentzündung diagnostiziert?
Was heißt "ausgeredet", gab es andere Diagnosen?
Was heißt, "warum die sich so anstellen?"
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Lange Geschichte. Es besteht wirklich gar kein Zweifel an der Herzmuskelentzündung. Der 2. Hausarzt hat es diagnostiziert. Hatte schweren Husteninfekt über Wochen. In dieser Zeit körperlich stark übernommen. 1 Woche später keine Kraft mehr in den Beinen, starkes Herzklopfen, erhöhter Puls, Appetitlosigkeit, Benommenheit, schmerzen in der linken Brust, linker Arm, Atemnot. Später noch Darmkrämpfe und immer stärker werdende Benommenheit bis zu kurzer Bewusstlosigkeit. Im EKG Senkung in der ST-Strecke und neu aufgetretener inkompletter Rechtsschenkelblock. Konnte 7 Wochen nicht das Haus verlassen.
Im 1. Krankenhaus sagte jeder (Notaufnahmeärztin, MRT-Ärztin, Assistenzärztin) dass es sich um eine Myokarditis handelt. Am 3. Tag kommt ein Arzt, den ich zuvor noch nicht gesehen hatte, und meint er sieht keine Hinweise auf eine Myokarditis weil ich kein hohes Fieber und keine Gliederschmerzen hätte. Und im MRT konnte man leider nichts sehen. Ich sei wohl noch müde von meinem Husten....
1 Woche später (ich allein zuhause weil Mann und Kind ohne mich in Urlaub geflogen sind da ich nur noch flach lag und Herzprobleme hatte) kam es zu der kurzen Ohnmacht. Konnte kaum noch aufstehen wegen dem Sauerstoffmangel im Gehirn. Meine Nachbarin bringt mich in ein anderes Krankenhaus. EKG sieht aus wie im 1. Krankenhaus. Werde gründlich untersucht. Ein sehr netter junger Arzt zwinkert mir fast schon dabei zu als er völlig übertrieben sagt: ich sei sein ungelööööster Fall und ich bräuchte bestimmt eine Lesebrille wegen meiner Benommenheit.
Und eine Herzmuskelentzündung sei das nicht. So ganz nebenbei sagt er dann aber ganz leise, es sei nicht gefährlich wenn ich mal in Ohnmacht fliege. Als ich ganz verwirrt sage, dass ich doch aber alle Symptome einer Herzmuskelentzündung hätte, blickt er zur Seite, schließt die Augen und nickt stillschweigend....Leider ist mir erst zu Hause dann ein Licht aufgegangen, sonst ich gleich mal nachgefragt.
Wochen später kommt es zu einem schweren Rückfall. Bin zu früh zur Arbeit und hatte privaten Stress. Im 3. Krankenhaus schnauzt man mich bereits in der Notaufnahme an: was ich hier wolle, ich wisse doch genau, dass man bei einer Herzmuskelentzündung nichts machen könne. Ober ob ich etwa Interferon wolle, dann würde es mir aber richtig dreckig gehen. Wurde dann doch aufgenommen. Hatte nette gute Ärztin die mir geglaubt hat. Paar Tage später hieß es dann von einer anderen Ärztin, sie sei nicht mehr für mich zuständig und ich hätte keine Herzmuskelentzündung. Davor hat man mich aber noch gefragt ob ich Sport mache. Dummerweise hab ich "nein" gesagt. Die Argumentation hier war, dass es mindestens 50 andere Krankheiten gebe die auch in Frage kämen
(also ich kenne keine). Noch Fragen??
Ach ja, dem 1. Krankenhaus hab ich einen Beschwerdebrief geschrieben. Der Arzt hat sich ganz kleinlaut entschuldigt und mir im Nachhinein eine "leichte" Myokarditis diagnostiziert.
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Hallo,
eindrucksvolle Demonstration unseres Gesundheitssystems...
Die Frage die ich mir bei allem Respekt stelle was Ihnen an der Diagnose so wichtig ist. Die Therapie besteht in körperlicher Schonung, was sie ja schon wochenlang tun.
Ob es sich um eine Myokarditis handelt kann Ihnen keiner mit Sicherheit sagen, aber auch niemand mit Sicherheit aussschließen. Die Diagnose als gesichert anzusehen ist sicherlich falsch!
Eine definitive Diagnose kann nur mittels einer Myokardbiopsie gestellt werden, die ist aber wenn sie negativ ausfällt auch nicht aussagekräftig. Aber zu welchem Preis, mit welcher Konsequenz? Schlicht gesagt: für forcierte Diagnostik sind Sie nicht krank genug.
AW: Herzmuskelentzündung Krankenhäuser
Das ist schon richtig. Die Biopsie kommt für mich nicht in Frage. Ich weiss was ich habe...ich steck seit 3 Monaten in diesem Körper und leide.
Die Diagnose ist deswegen so wichtig weil man sehr unter den Zweifeln des Umfeldes leidet wenn von 3 Krankenhäusern kein Befund kommt. Zum Glück habe ich gute Freunde die mir vertrauen, mir geraten haben mich an die Presse zu wenden. Die sind ebenfalls geschockt. Ich habe auch noch einen Arztwechsel in dieser Zeit gemacht. Sie können sich sicher vorstellen, dass ich es nicht leicht hatte mit diesen Berichten Glauben zu finden. Habe jetzt aber zum Glück eine Ärztin die keine Zweifel hat. Hier geht's doch auch um's Prinzip. Man wird um die Wahrheit betrogen. Ich finde das nicht so unwichtig auch für die Genesung. Aber das versteht wahrscheinlich nur wer so was selber hat. In Foren gibt es leider sehr viele, die diese Erfahrung ebenfalls gemacht haben und auch darunter gelitten haben.
AW: Herzmuskelentzündung Krankenhäuser
Hallo,
Sie können genauso wenig wie die vielen anderen Betroffenen nicht sicher sein an einer Myokarditis zu leiden! Das ist eine schlichte Tatsache mit der Sie sich abfinden müssen, die aber wie gesagt außer der sozialen Komponente ohne Konsequenz ist.
AW: Herzmuskelentzündung Krankenhäuser
Doch ich kann mir sicher sein. Denn die Diagnose erfolgt ausschließlich über die Krankenvorgeschichte, die Symptome und den Krankenverlauf sowie das EKG. Alles andere sind nicht zuverlässige Methoden die mehr Verwirrung stiften wie Sicherheit. Ein guter Arzt ist sich da auch sofort sicher. Sie müssen als angehender Arzt in erster Linie den Menschen sehen und nicht nur die Untersuchungsergebnisse der Apparate weil die bekanntermaßen nicht zuverlässig sind. Aber dazu gehören viele Jahre Berufserfahrung....