Ich meinte auch keine "private Therapie" zwischen Freunden, sondern der Fokus einer richtigen Therapie. Aber wie gesagt, bin in diesem Thema nicht so bewandert.
Ich meinte auch keine "private Therapie" zwischen Freunden, sondern der Fokus einer richtigen Therapie. Aber wie gesagt, bin in diesem Thema nicht so bewandert.
Ich kam ja auch gerade noch mal um die professionelle Therapie herum. Hab davon also auch nur durch Bücher Ahnung. Aber ich kann es mir eben beim besten Willen nicht vorstellen, wenn ich so zurück denke, wie ein Therapeut mit dieser Herangehensweise erfolgreich sein könnte.
Aber wer weiß, vielleicht sind die ja um einiges listiger als ich.![]()
Ich denk da eher an Ablenkung, tägliche Aktivitäten, Sport und geregelte Mahlzeiten.
Zusätzlich natürlich zu Therapiestunden, Esstraining, viele viele Gesprächsrunden, usw.
Hallo,
Wie schon gesagt besteht der erste auffällige Unterschied, dass ein Bulemiker Freß-Kotz-Attacken hat, körperlich daher wenig auffällt. Ein Magersüchtiger ist "süchtig" danach möglichst wenig zu wiegen und hat ein komplett gestörtes Bild von sich selbst hat.
Meine ältere Schwester litt jahrelang unter Anorexia. Sie ist Jahrgang '66 und sie fing mit 13/14 an. Damals in der DDR kannte man dieses Krankheitsbild fast gar nicht. Ehe man auf diese Idee kam, wog sie nur noch 35 kg.
Des Auslöser kenne ich bis heute noch nicht, sie will darüber auch nicht reden. Es sit absolut kein Herankommen an sie. Ich nehme an, dass sie mit dem Erwachsenwerden nicht klar kam, sie sträubte sich gegen alles, band sich die Brust weg und war sooo froh, als sie keine Mensis mehr hatte. Sie lag dann jahrelang in Krankenhäusern herum, dort wurde sie zwangsernährt, mit dem ERgebnis, dass sie noch eine Bulemie entwickelte und den Ärzten, die die Toilettentür abgesperrt hatten, damit sie sich nicht erbrechen konnte, auf die Füße gek... hat.
Ihr Gewichtswahn war einmal so schlimm, dass sie sich die Haare von lang auf raspelkurz abgeschnitten hat, und stolz verkündet hat, dass sie 250g weniger wiegen würde.
Körperlich sieht man ihr heute diese jahrelange Tortour immernoch an , sie hat z.B. schon fast 20 Jahre ein Gebiss ( da durch die Kotzerei die Zähne kaputt gingen), raucht 3 Schachteln Zigaretten pro Tag und beim letzten Besuch bei ihr war ihr Kühlschrank bis oben hin mit Milchschnitten gefüllt, wovon sie sich, neben literweise Kaffee, Cola und Zigaretten, den ganzen Tag ernährt.
Nach vielen Jahren haben wir Geschwister (3 weitere Mädels, die alle eher zu mehr Pfunden neigen) und auch die ELtern aber akzeptiert, dass sie einfach anders ist. Das äussert sich auch in ganz vielen anderen Dingen.
Seitdem ist es auch ruhiger geworden, sie hat ein Stück zu sich selbst gefunden.
Ihr einfach helfen zu wollen, indem man sie in eine DIN-Norm pressen wollte, ist immer wieder gescheitert. Sie hat sich einfach wochenlang nicht mehr gemeldet.
Mir ist es heute wichtig, dass es ihr einigermassen gut geht, sie sich wohl fühlt und sie sich auch mal meldet, wenn es ihr nicht so geht. Davon macht sie ja auch GEbrauch, und klingelt mich regelmäßig nachts um 3 aus dem Bett ;-)
Was sie isst, und wie sie lebt kann nicht mehr meine Sache sein, schliesslich ist sie erwachsen und viiieel älter als ich, wie sie immer betont.
Auf jeden Fall wird es mit so einer Schwester nie langweilig ;o)
Liebe Grüße