MRT Befund(bericht) der LWS
Hallo, :zd_bye_3_cut:
ich leide seit Jahren an wiederkehrenden Schmerzen mit Funktionsausfällen im rechten Bein. Bin schon 9 Wochen
arbeitsunfähig.
Der Orthopäde ist ziemlich mundfaul, auch in seinen Erklärungen zum MRT- Bericht, für mich selbst ist dies Fachchinesisch.
Zur Zeit werde ich auf sein Anraten, mit epiduralen Infiltrationen unter dem CT, im Lendenwirbelbereich behandelt = Privatbehandlung, Kosten pro Sitzung 132 Euro.
Als Klinische Indikationen sind Lumboischalgie, ISG- Syndrom
Gibt es hier g.g.f. Alternativen? ???
Hier der Befundbericht des MRT:
Beurteilung:
Steilstellung
Spondylolysis deformans mit abgebilderter unterer BWS- Segmente bei diskretem Bulging.
L 2/3 Initiale Facettendegeneration bds., Verdacht des beginnenden M. Baastrup.
L 3/4 Breiter Bandscheibenvorfall mit re. paramedianem Sequester und Stenose des L4- Recessus re.,
entsprechende Nervenwurzelschwellung. Spondylosis deformans, zusätzlich relative Foramenstenosen sowie Facettenerguss re. M. Baastrup.
L 4/5 Mediane Protrusion ohne Stenose. Facettendegeneration bds. mit Erguss. M. Baastrup.
L 5/S 1 Anulus- fibrosus- Einriss mit breitem, aber flachem kranial umgeschlagenen Sequester ohne jeglichen
stenotischen Effekt. Facettenerguss re..
Herzlichen Dank im Voraus
AW: MRT Befund(bericht) der LWS
Hallo,
bei einer Überweisung von einem Schmerzmediziner dürften die Kosten dieser Injektionen von der gesetzl. Krankenkasse übernommen werden.
Das MRT umfasst die untere BWS und die gesamte LWS - nicht das ISG.
Du hast erhebliche degenerative Veränderungen in der Wirbelsäule:
Wirbelkörper sind degenerativ verändert (Spondylosis deformans):
http://flylib.com/books/4/48/1/html/.../da2c8ff17.png
Die Wirbelgelenke/Facettengelenke sind degenerativ verändert (Facettendegeneration):
http://www.orthopraxis-klarholz.de/w...s5-300x279.jpg
Degenerative Veränderungen an Knochen führen häufig zu Knochenanbauten, Osteophyten. Diese wachsen teilweise ungünstig und können zu Problemen führen.
Auf dem Bild von den Wirbelgelenken sieht man ja einen Nerven, der durch eine Öffnung nach aussen tritt.
Diese Öffnung kann sich durch Knochenanbauten erheblich verkleinern.
(Zu einer weiteren Verkleinerung dieser Öffnung kommt es durch Degenerative Veränderungen der Bandscheibe: Sie wird im Laufe des Lebens immer dünner.)
Durch die verengte Öffnung kann dann der austretende Nerv berührt, gequetscht werden. Dies kann zu Schmerzen bzw. die Muskelfunktion beeinträchtigen. Zwischen allen Wirbelkörpern tritt rechts und link jeweils ein Nerv aus. Die in der LWS versorgen u.a. die Beine.
Diese vielfältigen degenerativen Veränderungen in der Wirbelsäule können zudem dazu führen, dass die Dornfortsätze der Wirbel sich irgendwann berühren, was ebenfalls zu Schmerzen führt. (Abklopfen der Wirbelsäule durch Arzt).
(Morbus Baastrup)
http://www.skoliose-info-forum.de/do...le.php?id=1859
Diskretes Bulging: Bandscheiben (der BWS - Brustwirbelsäule) haben sich leicht vorgewölbt
http://www.praxis-finkelstein.de/img/ws/9_2a.jpg
Lendenwirbelsäule (LWS)
Du hast in 4 Segmenten Probleme. Wirbel L2/3, L3/4, L4/5, L5/S1
Ursache für (punktuelle) Rückenschmerzen können aus allen Segmenten stammen, da keines frei von degenerativen Veränderungen (Wirbelgelenke, Dornfortsätze) ist.
Darüber hinaus:
Bandscheiben: Sie sind sensibel innerviert, ihre Degeneration kann also ebenfalls Schmerzen verursachen.
https://www.thieme-connect.com/produ.../s-2004-832490
Eine Bandscheibenvorwölbung zw. L4/5: mittig, keine Einengung
Bandscheibenvorfälle: L3/4 und L5/S1: In beiden Fällen hat das aus der Bandscheibe ausgetretene Gewebe sich von der Bandscheibe gelöst (Sequester).
L5/S1: ist das Gewebe etwas nach oben (cranial) gewandert - keinerlei Einengung.
L3/4: breiter Vorfall von Gewebe, rechts von der Mitte, Sequesterbildung - Einengung: Die dort befindliche Nervenwurzel wird beeinträchtigt und ist angeschwollen - was wiederum Beschwerden verstärkt.
Dieses Segment könnte die Beinproblematik versursachen.
Foramenstenose: https://befunddolmetscher.de/mrt/wir...Foramenstenose
Mir persönlich ist nicht klar, ob es das Bandscheibenstück ist oder Knochen(wucherungen): Wirbelkörper - und Wirbelgelenksarthrosen siehe oben.)
Durch Injektionen mit Betäubungsmitteln und Cortison kann man versuchen, Schmerzen - vorübergehend - zu lindern.
Der Nerv könnte abschwellen und würde weniger gedrückt... Aber knöcherne Strukturen könnten nur operativ entfernt werden.
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.
Um in Erfahrung zu bringen, welche Behandlungsoptionen es gibt, bleibt einem eine Arzt-Odyssee oftmals nicht erspart.
Und auch das Internet ist wichtig.
In Kliniken - soweit es nicht der Professor selber ist - besteht oft jedenfalls kein unmittelbarer finanzieller Hintergedanke.
Körperlich schwer arbeiten sollten sie sicherlich nicht (mehr).
Alles Gute!
AW: MRT Befund(bericht) der LWS
Hallo,
zunächst herzlichsten Dank für Ihre sehr ausführliche und schlüssige Antwort.
Eine Überweisung durch einen Schmerzmediziner wurde hier nicht vorgenommen, da der behandelnde Orthopäde die epidurale Umflutung in Kooperation mit dem Klinikum, als Belegarzt, dort durchgeführt hat.
Ich versuche gerade eine Kostenerstattung bei meiner gestzl. Krankenkasse durchzuführen, wie`s ausgeht werde ich dann demnächst mal hier einstellen.
Alles Liebe!