Hallo Allezusammen,
ich wurde vor 12 Monaten (Juni 2010) am Vorderen Kreuzband operiert. Kreuzbandersatzplastik vermittels Semitendinosussehne.
Hier meine Fragen:
- Wie häufig sind Probleme mit diesen Schrauben?
- Hätte es früher geahnt werden müssen?
- Warum entwickelte sich der Ausfluss erst nach Monaten?
- Das neue Kreuzband hält wieder nicht, weil es ja nicht eingewachsen ist - neu operieren?
- Wie laufen Genehmigungsverfahren für solche Schrauben ab? Ist es richtig, dass nur die herstellenden Firmen über die Produktionsverfahren wachen? Gibt es keine unabhängige Zulassungsstelle? Immerhin kommen die Dinger ja ins Körperinnere...
- Wie kann ich herausfinden von welcher Firma "meine" Schraube ist?
Jetzt die Geschichte aus meiner Perspektive:
Das heilte von Anfang an schlecht und ich hatte die ganze Zeit übelste Schmerzen. Mein persönlicher Verdacht lag auch von Anfang an auf der Biointerferenzschraube (auch wenn ich damals noch nicht wusste, dass diese Biester so heißen). Denn die Schmerzen waren genau unter der Narbe - irgendwie im Knochen - also wo die Schraube ist. Vor allem ein böser Schmerz, wenn man sehr sehr leicht auf dem Unterschenkelknochen rumklopfte.
11 Monate lang wurde mir gesagt, dass ich mich nur anstelle und meine Schmerzen keinen Grund haben, da das Knie ja gut operiert und ach so stabil sei.
Im Oktober 2010 also 5 Monate post-op wurde ein MRT gemacht. Auf diesen Bildern sieht man noch ALLES von der Schraube - sogar jede einzelne Windung des "Profils". Voroperativ wurde mir gesagt: "Die Schrauben lösen sich nach 3-4 Monaten auf, wenn man Pech hat nach 6, aber ist auch nicht schlimm, das merken Sie ja nicht."
Ich weiter die ganze Zeit Schmerzen gehabt - alles probiert: Intensive Krankengymnastik, Lymphdrainage (weil, ist bis heute dauerhaft geschwollen), MTT, alles die ganze Zeit durchgehend. März bis April dann 4 Wochen Reha, die auf gut deutsch für die Tonne war, weil ich zu starke Schmerzen hatte, um was Größeres daraus zu ziehen.
Die Reha-Ärzte rieten mir mich noch mal beim Operateur vorzustellen, was ich machte. Er hatte nach-wie-vor keine Erklärung außer "Die Aufwülstung der Narbe ist ja ein eher kosmetisches Problem", was ich mit einem Hinweis auf meine übelsten Schmerzen verneinte. Dann hat er ein Röntgenbild angeordnet. Der Bohrkanal ist auf dem Vergleichsbild vom 1. postoperativen Tag kleiner - statt zuzuwachsen hat sich der Bohrkanal geweitet. Es wurde also eine Revisions-OP vereinbart.
Einen Tag später öffnete sich das "kosmetische Problem" der aufgewölbten Narbe und heraus lief Süffe. In den Folgetagen wurde der Aufluss immer fester und ekliger.
Am Tag vor der geplanten OP bestand ich also darauf, dass der Operateur sich selbst das Knie anguckt und nicht nur ein Voruntersuchungsarzt, der mich nicht kennt. Und siehe da: es handelte sich um Eiter, der genau aus der Narbe rauslief, die über der Schraube verläuft.
Wir vereinbarten also statt der geplanten OP eine Eiterherdentfernung. Unter dieser OP fiel die Schraube anscheinend einfach so aus meinem Knochen. Sie wurde mir gezeigt und ich kann nur sagen, dass Ding sieht nagelneu aus -wie aus dem Baumarkt.
Diese letzte OP ist jetzt eine Woche her und seither geht es mir deutlich besser!
Jetzt noch mal meine Fragen:
- Wie häufig sind Probleme mit diesen Schrauben?
- Hätte es früher geahnt werden müssen?
- Warum entwickelte sich der Ausfluss erst nach Monaten? Oder war er schon länger da, nur noch nicht rausgelaufen?
- Das neue Kreuzband hält wieder nicht, weil es ja nicht eingewachsen ist - neu operieren?
- Wie laufen Genehmigungsverfahren für solche Schrauben ab? Ist es richtig, dass nur die herstellenden Firmen über die Produktionsverfahren wachen? Gibt es eine unabhängige Zulassungsstelle oder unabhängige Prüfstelle? Immerhin kommen die Dinger ja ins Körperinnere...
- Wie kann ich herausfinden von welcher Firma "meine" Schraube ist?
Viele Grüße von Greni