Ich wollte mal über ein Thema berichten, was mich seit einigen Jahren immer wieder beschäftigt.
Ich habe 2002 für ein paar Wochen in einem Schlaflabor ein Praktikum gemacht (damals noch in meinen Schulferien, vor dem Abitur). Es war ein Schlaflabor für Schlafbezogene Atemstörungen.
Dort waren viele Patienten, die sich auch nach einer Nacht mit acht Stunden Schlaf noch abgespannt fühlten, denen Tagsüber immer wieder die Augen zufielen, ob wohl sie am Tag davor früh ins Bett gingen. Auch hatten sie oft Kopfweh. Nach 1-4 Nächten im Schlaflabor wurde oft ein Schlafapnoesyndrom .
Ein gesunder Mensch hat i.d.R. einen Schlafzyklus, der in fünf Phasen verläuft und vier bis sechs Mal innerhalb einer Nacht durchlaufen werden kann.
Die fünf Phasen sind:
- Einschlafphase
- Leichter Schlaf
- Beginnender Tiefschlaf
- Tiefschlaf
- REM-Schlaf (REM= Rapid Eye Movement, ist durch schnelle Augenbewegungen unter geschlossenen Lidern gekennzeichnet, in dieser Phase träumt der Schläfer oft)
Die Phasen 1-4 werden auch Non-REM-Schlaf genannt. Im Laufe der Nacht wird die REM-Phase immer länger und die anderen Phasen verkürzen sich. Der ungestörte Wechsel zwischen REM- und Non-REM-Schlaf in der Nacht, ist für eine gute Erholung am nächsten Morgen zuständig.
Bei Patienten mit dem Schlafapnoesyndrom kommt es jedoch immer wieder zu kurzzeitigen Aussetzern der Atemtätigkeit (mit oder ohne Verschluss der oberen Atemwege), vor allem während der Non-REM-Phase im Schlaf. Z.T. führt das auch zu kurzzeitiger Sauerstoffunterversorgung des Gehirns. Gut erkannbar ist das Syndrom z.B. bei Schnarchenden, bei denen man immer wieder beobachten und hören kann, wie sie kurzzeitig gar nicht mehr Atmen.
In schlimmen Fällen führt das Schlafapnoesyndrom auch zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen.
Im Schlaflabor wurde diesen Patienten dann durch die Ärzte eine Atemmaske, die sie während der Nacht tragen mussten, verschrieben und durch die Medizisch-Technischen-Assistenten und Krankenschwestern wurden sie in den Umgang mit dieser eingewiesen. Manche Patienten bekamen, wenn die Symptome nicht zu stark waren, auch nur Sauerstoff über die Nacht durch einen Schlauch in Mund oder Nase.
Schon nach einer Nacht mit diesen neuen Geräten fühlten sich viele wie „neu Geboren“. Es gibt jedoch auch Therapien, in denen die Ursachen für das Syndrom operativ behandelt werden. Desweiteren bekommen viele Patienten eine Diätberatung und rät ihnen, sich sportlich zu betätigen, da auch Übergewicht ein wichtiger Faktor für die Entstehung des Schlafapnoesyndrom ist.
Ich wollte euch diese "kleine" Geschichte schildern, weil ich auch im Privatleben immer wieder von Problemen, die auf diese Schafstörung hindeuten höre, sie aber in den meisten Fällen als etwas nicht änderbares, aber Harmloses, abgetan wird.
Ich freue mich auf Diskussionen mit euch!
Liebe Grüße Julia