Ich suche Infos und Unterstützung
Liebe Community,
ich bin selbst nicht krank, aber mein liebster Ehemann liegt seit über 8 Wochen auf Leben und Tod.
Nachdem er bereits seit Wochen Druckschmerzen im Bauch hatte und deswegen auch schon mehrfach bei unseren Hausarzt war, hat der ihn letztendlich wegen Verdacht auf Blinddarmentzündung ins Krankenhaus überwiesen.
Der Blinddarm war mittlerweile durchgebrochen, mit der einfachen Entfernung war es nicht mehr getan und es traten mehr und mehr Komplikationen auf.
In diesem Zusammenhang habe ich jetzt jede Menge Fragen zur Art und Gefährlichkeit der jeweiligen Komplikation, zu Erfahrungen anderer Betroffenen und nicht zuletzt zur Haftbarkeit von Ärzten. Auch ist die nervliche Belastung nicht zu unterschätzen. Vielleicht kann ich mir ein bischen Hoffnung holen, das wäre schön.
Bin gespannt, wer schon ähnliches hinter sich hat oder gerade erlebt.
LG Blaustrumpf
Standarduntersuchung bei Bauchschmerzen?
Mein Mann war seit Wochen bei seinem Hausarzt wegen unklarer (Druck-)Schmerzen im Bauch in Behandlung.
Erster Verdacht des Arztes: eine Virusinfektion.
Nach Einschicken der Stuhlprobe war er erst mal in Urlaub.
Sein Vertreter entnahm dem Untersuchungsergebnis keinen pathologischen Befund. Sein Verdacht: Gallenblase
Nach Urlaubsrückkehr des Hausarztes Überweisung ins Krankenhaus wegen Verdacht auf Blinddarmentzündung. Da war es aber schon viel zu spät.
Gibt es eigentlich keinen "Waschzettel", welche Untersuchungen bei welchen Symptomen standardmäßig zuerst durchzuführen sind? Meines Erachtens sollte eine Untersuchung auf Blinddarmentzündung (soll ja gar nicht so schwer sein) zum Standardprogramm bei Bauchschmerzen gehören. Liege ich da falsch? Was meint die Fachwelt dazu?
AW: Ich suche Infos und Unterstützung
hallo blaustrumpf,
hab deine themen hier mal zusammengeführt. im forum vorstellungen geht deine frage unter
AW: Ich suche Infos und Unterstützung
Es gibt nur indirekt einen Waschzettel, aber dieser führt nicht immer zum Ziel bzw. ab und zu auch mel total daneben.
Zunächst gehören auf jeden Fall immer eine Anamnese und eine körperliche Untersuchung dazu. Je nach Symptomen und Setting (Praxis oder KH) scheiden sich dann die Wege.
In der Praxis muss nun entschieden werden, ob man medikamentös etwas machen kann, da man eine dringenden klinischen Verdacht hat,oder ob man weitere Diagnostik braucht.
Im Krankenhaus ist es sicher sehr viel einfacher: man nimmt einfach Blut ab und bestimmt die verschiedenen Werte für Baucherkrankungen und Entzündungswerte. Je nachdem wird man einen Ultraschall anschliessen.
Aber alle diese Untersuchungen garantieren nicht, dass man zu einer 100%ig richtigen Diagnose kommt. Ich kann und werde nich beurteilen, ob man in den Fall deines Mannes eher zu der Diagnose hätte kommen können - auch wenn der Verlauf sicher sehr tragisch ist.
Ich kann aus der Praxis folgendes berichten:
Eines Nachts kam ein älterer Herr zu mir in die Notaufnahme, der über Schmerzen im ganzen Körper berichtete ohne klare Lokalisation. Auf Nachfrage berichtet er, er könne sein rechtes Bein nicht richtig bewegen, gleichzeitig bewegt er jedoch das rechte Bein ununterbrochen. Auf der Einweisung steht etwas von "akuter Galle", aber auf die Frage nach Bauchschmerzen gibt er nur an, diese wären auch da und es täte ja überall weh.
In der Untersuchung war der ganze Bauch schmerzhaft, aber auch an den Schultern gab er bei Berührung Schmerzen an. Keine neurologischen Auffälligkeiten.
Erst in den Laborwerten zeigte sich dann, dass dieser Herr eine große Bauchspeicheldrüsenentzündung mit Nierenversagen und schwerer Entzündung hatte (kein Fieber!!). Ohne die Blutwerte wäre ich jedoch sicher nicht zu dieser Diagnose gekommen...die Realität weicht eben sehr oft vom Lehrbuch ab.
Einfach nur als Denkanstoss....