Thromboseprophylaxe nach Knie-Op
Hallo, ich habe nach 2 Wochen nach der Knie-Op noch nicht meine alte Beweglichkeit im Knie zurück. Bei mir wurde ein Außenminiskusriss und ein Knopelschaden diagnostiziert. Ich bin die meiste Zeit auf den Beinen, die Dauer der Thromboseprophylaxe, da gehen die Meinungen auseinander. Mittlerweile brennt der Einstich und ich habe schon einige blaue Flecken. Wer hat ähnliche Erfahrungen nach Knie-Op? Auch eure Erfahrungen mit Krankengymnstik würden mich interessieren, wie erkenne ich z.B. einen guten Physiotherapeuten?
Viele Grüße
Marilena
AW: Thromboseprophylaxe nach Knie-Op
Hallo Marilena!
Es ist völlig normal, daß Du die volle Kniebeweglichkeit nach 2 Wochen noch nicht zurück hast. Du mußt bedenken, daß es ja auch ein ganz schöner Eingriff gewesen ist. Der Knorpel wird gegelättet, ein Teil vom Meniskus abgetragen - das sind ganz schöne Wunden im Knie selber, die erst mal verheilen müssen. Die ganzen Zelltrümmer, die da noch herum"schwimmen", müssen erst mal abtansportiert werden. Da arbeiten die Gelenkflüssigkeit und vor allem die Lymphbahnen auf Hochtouren. Soll heißen: es ist noch soviel Flüssigkeit im Gelenk drin, die die Beweglichkeit des Knies ohnehin derart einschränkt,daß das Knie gar nicht voll beweglich sein kann. Und es kann bestimmt noch 6 Wochen dauern, bis du Dein Knie "nicht mehr spürst", vielleicht auch noch länger. Das ist bei jedem anders und hängt von der "Wunde" im Gelenk ab, die bei jedem anders verheilt. Auch der Lymphfluss, der den Bluterguß abtransportiert, geht nicht bei jedem gleich schnell von statten. Wenn das Knie noch sehr geschwollen ist, kann eine unterstützende Lymphdrainage (vom Arzt verordnet) helfen. Leider mußt Du Dich in Geduld üben, das Bein immer wieder hoch legen, bewegen, es aber auch nicht überbelasten. Einen guten KG erkennst Du erst in der Behandlung. Daran, wie sicher er an die Therapie herangeht, Dich berät, und ob es Dir hinterher bessergeht ;-)
Viel Erfolg und gute Besserung!
Liebe Grüße,
Lisa
AW: Thromboseprophylaxe nach Knie-Op
Hallo Lisa,
danke für deine Antwort. Wahrscheinlich bin ich wirklich zu ungedulig. Ich kann jetzt zwar schon ohne Stöcke laufen, aber die Bewegung stimmt noch nicht ganz. Was mir zu schaffen macht ist die Spritzerei. Mein Bauch tut mir schon weh und auch sonst bin ich etwas matschig.
Viele Grüße
Marilena
AW: Thromboseprophylaxe nach Knie-Op
Hallo,
welche Antikoagulation nimmst du denn? Ich würde mich nochmals ausführlich mit deinem Orthopäden unterhalten bzgl. des Heparins. Vielleicht kann man esschon wieder reduzieren, da du ja jetzt läufst. Oder du kannst dir die schönen Strümpfe anpassen lassen...
AW: Thromboseprophylaxe nach Knie-Op
Hallo,
auch ich darf im Moment nach einer Sprunggelenksop nur mit 20 kg teilbelasten. Ich geb mir die Bauchspritzen heute genau seit 4 Wochen. War gestern wiedermal zur Blutbildkontrolle beim Hausarzt und sie meinte Thromboseprophylaxe auf jeden Fall weiterhin bis ich wieder voll belasten kann. Hatte zwischendurch auch echt Probleme eine Stelle am Bauch zu finden die nich blau oder sonst irgendwas ist aber man gewöhnt sich an alles^^
AW: Thromboseprophylaxe nach Knie-Op
Die poststationäre Thromboseprophylaxe ist ein viel diskutiertes Thema, da deren Notwendigkeit sowohl für niedergelassende Ärzte als auch Patienten gern in Frage gestellt wird.
Letztlich beruhen die Empfehlungen auf Studien, die feststellen konnten, dass das Risiko einer Thrombose bzw. einer Lungenembolie gut 10-14 tage NACH der stationären Entlassung am höchsten ist.
Entsprechend gibt es eine Leitlinie, auf die man sich bezieht. In dieser ist folgender Passus enthalten:
Dauer der Thromboembolie-Prophylaxe
Heute werden Patienten postoperativ bzw. nach Traumata oft früh aus der stationären Behandlung entlassen. Bei Fortbestehen relevanter Risikofaktoren für venöse Thromboembolien nach Krankenhausentlassung, sollte eine poststationäre Prophylaxe in Erwägung gezogen werden. Für Patienten nach Hüft-TEP, Hüftfraktur sowie nach großen Malignomoperationen der Viszeralchirurgie haben klinische Studien den Nutzen einer vier- bis fünfwöchigen medikamentösen Thromboembolieprophylaxe in klinischen Studien gezeigt, so dass im Einzelfall eine stationär begonnene Prophylaxe auch ambulant weitergeführt werden sollte. Der weiterbehandelnde Arzt ist über die Notwendigkeit der Prophylaxe zu informieren.
Zur Dauer der medikamentösen Thromboembolie-Prophylaxe erlauben die vorliegenden Ergebnisse der klinischen Studien noch keine generell verbindliche Empfehlung. Sie ist abhängig von zusätzlichen dispositionellen Risikofaktoren, dem operativen Trauma und dem Grad der Immobilisation.
AW: Thromboseprophylaxe nach Knie-Op
Hallo Marilena,
bei der Technik der Heparinverabreichung gibt es einige Dinge, die beachtet werden sollten. Ich nehme an, Du verabreichst sie Dir selber?
Achte darauf, dass an der Kanüle kein "Medikamententropfen" vorhanden ist. Wenn ja, klopfe die Spritze kurz, dass der Tropfen "abgeschüttelt wird. Pass aber auf, dass Du die Kanüle nicht berührst (Sterilität).
Suche Dir eine Stelle, die noch keinen blauen Fleck hat (Du kannst statt Bauch auch das Bein nehmen).
Nimm eine kleine Hautfalte (ohne zu quetschen) und verabreiche Dir die Injektion langsam.
Anschließend Spritze rausziehen und die Injektionsstelle nicht bearbeiten. Manche Leute haben die Eigenart die Injektionsstelle zu massieren, damit sich das Medikament gut verteilt.
Wenn Du diese Dinge berücksichtigst, sollte es eigentlich weniger blaue Flecke geben.
Viel Glück. Probiers mal aus und berichte, ob es einen Unterschied gibt.
LG
Jette