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Thema: Blasendivertikel

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In dieser Diskussion geht es um "Blasendivertikel" im "Urologische Sprechstunde" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1
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    Standard Blasendivertikel

    Kann eine Blasendivertikel-OP den Harnverhalt beseitigen?

    30.06.15 19:33
    Wer hat Erfahrung mit einer OP eines großen Balsendivertikels und eines kleineren. Ist danach ein ordentliches Wasserlassen möglich? Die Urodynamische Untersuchung hat eine schlaffe Blase ergeben.


    Habe seit 13 Monaten nach einer Prostata-TURP-OP einen Bauchdeckenkatheter und immer Resturin von 50-400 ml. Spontan 20-150ml. Das hängt von der Größe des Drucks ab. Wenn ich sehr lange warte bis zur Schmerzgrenze und dann versuche zu urinieren, sind auf Anhieb bis 150ml von 500ml möglich. In Etappen mit kleinen Pausen von 30sek. oder mehr, kommt durch immer wieder drücken portionsweise Urin. Das läppert sich dann. Wenn alles gut läuft sind es dann z.B. 400ml über den Penis möglich. Dann geht mir nach 10-15min. die Kraft aus und ich lasse den Rest über den Bauchkatheter von ca.100ml (oder weniger) ab. Bei geringem Blasendruck geht kaum etwas und das Meiste muss abgelassen werden. Jeder geht doch noch mal zur Toilette bevor er die Wohnung für ein paar Stunden verlässt! Bei geringem Blasendruck. Inhalt z.B. 250ml, geht nichts von allein, nur über Katheter.

    Die Probleme waren auch schon vor der Prostata OP (Ausschabung gutartig). Konnte da natürlich kein Restharn ablassen. Ich musste dann in kurzen Intervallen immer zur Toilette. Mal war der Strahl dünn, mal war er auch normal. Bis ich dann mich operieren lassen sollte. Nach der OP konnte ich spontan nicht mehr Wasser lassen. Später dann so wie oben beschrieben. Es war zwar schlecht, aber nach der OP war es schlechter. Nun wurde vorgeschlagen, die 2 Blasendivertikel (s.o.) zu operieren. Ich soll mich für oder gegen eine OP entscheiden.

    Ob es dann wieder geht? Wass könnte ich noch tun?

  2. #2
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    Standard AW: Blasendivertikel

    Hallo Blasius,
    hast du schon mal versucht im Sitzen zu urinieren? Dadurch entspannt die Beckenbodenmuskulatur besser und evtl. geht dann bei dir auch das Urinieren besser.
    Zum Blasendivertikel: Wenn der Divertikel so groß ist, dass er bei der Miktion (Wasserlassen) sich einfach nicht entleeren kann, dann bleibt immer Restharn. Manchmal ist der Durchgang zum Divertikel so eng, dass dadurch die Entleerung einfach nicht möglich ist. Dann wäre eine OP sinnvoll.
    Die schlaffe Blase und das langsame Urinieren wird dadurch wahrscheinlich nicht besser. Man hätte einfach vor der TUR-P eine Urodynamic machen sollen.
    Wenn du dich gegen eine OP entscheidest, ist das Blasentraining so wie du es im Moment praktizierst, das Beste. Evtl. erholt sich der Blasenmuskel wieder ein bisschen.
    Alles Gute
    gisie

  3. #3
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    Standard AW: Blasendivertikel

    Danke, gisie63,
    sicher mache ich es im Sitzen. (Standard) Aber da geht es noch schlechter!
    Zum Restharn: Wieso bleibt ohne Katheter ein Restharn und bei Kathetereinsatz(SPK) bleibt kein Restharn. Das Schlauchende steckt nicht im Divertikel, sondern dort, wo der der Blasenaugang ist, also unten. Der Divertikel entleert sich doch nicht vorzugsweise durch den Schlauch. Die Harnröre ist im Prinzip ja auch ein Schlauch. Die Prostata ist "frei geräumt" und der Blasenhalt ist sehr weit geschlitzt.
    Wie lange(Jahre) kann/darf man einen Bauchdeckenkatheter haben? Habe ihn schon über 1Jahr. Alle 6 Wochen ist ein Wechsel. Habe dadurch schon ewig Leukozyten über 500 (normal < 10) und Erytrozyten über 250 (normal <5). Auch Eiweiß ist sehr hoch. Bin recht verzweifelt, weil mir alles aussichtslos erscheint.
    LG Blasius

  4. #4
    Krankenschwester
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    Standard AW: Blasendivertikel

    Hallo Blasius,
    der Reihe nach:
    Ist die Basis des Divertikels breit genug, so entleert er sich während der Miktions mit. Ist die Basis nicht weit genug, kann es sein, dass sich bei der Entleerung Zugang so abwinkelt, dass nichts mehr rauslaufen kann. Im Ultraschall kann es dann sein, dass man den gefüllten Divertikel als vermeintlichen Restharn (ist er ja auch) sieht. Das bedeutet, wenn die Basis wirklich eng ist, sollte man den Divertikel entfernen.
    Zum Restharn: Eine normale Miktion ist ein aktives Geschehen von Nerven und Muskeln. Ist der Muskel erschlafft, oder reagieren die Nerven nicht mehr so wie früher, kommt es zum Restharn. Durch den SFK kann der Rest durch die seitlichen Perforationen ablaufen. Das ist ein physikalisches Geschehen, etwas so wie beim Benzin abschlauchen.
    Die Ursache für eine schlaffe Blase ist oftmals eine langjährige Vergrößerung der Prostata. Die Blase ist wie ein Luftballon, wird er lange aufgeblasen und dann mal wieder entleert, bilden sich Runzeln, er wird nicht wieder so klein wie im Originalzustand. Es gibt aber auch andere - neurologische - Ursachen.
    Den Bauchdeckenkatheter kann man im Prinzip sehr lange tragen. Wir hatten in unserer Ambulanz Herren, die sind über 10 Jahre gekommen. Aus hygienischer Sicht ist man aber davon abgekommen. Das zeigen ja auch deine Urinbefunde. Er ist einfach ein Infektionsrisiko. Heute wird eher zum Selbstkatheterismus geraten. So wie bei der Therapie von Querschnittsgelähmten. Aber das muss man(n) wollen und sich zutrauen. Es braucht auch jemanden, der das dem Patienten in Ruhe beibringen kann. Bei diesem Verfahren könnte man dann auch sinnvollerweise den Infekt wirklich behandeln.
    Bei der Urodynamic wurde eine schlaffe Blase diagnostiziert. Dafür gibt es auch Medikamente! Sie gehören zur Gruppe der Cholinesterase Hemmer. Vielleicht würde das ja weiterhelfen. Aber der Infekt muss zwingend auch behandelt werden.
    LG gisie

  5. #5
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    Standard AW: Blasendivertikel

    Hallo Gisie,
    Danke für die ausführlichen Infos. So gut habe ich das noch nie erklärt bekommen. Der Schlauchwechsel, der morgen ansteht (bei der Vertretung) ist ein Grauen, da es sehr weh tut beim Hausurologen. In der Klinik merke ich gar nichts. Sicherlich nimmt er kein schmerzmilderndes Gel, so wie in der Klinik (?).
    Selbstkatheterismus wurde mir auch schon genannt. Ich sollte mal darüber nachdenken. Kann mich aber nicht damit anfreunden. Was mache ich, wenn man unterwegs ist. Tagesausflug mit Freunden, Wanderungen oder eine Radtour? Es soll ja auch alles steril sein. Flugzeug, Schiffsreise usw. ich mag gar nicht weiterdenken. Je nach Tag habe ich zur Zeit fast immer keinen Direktharn und lasse 99% ab. Sitze ich aber bei Regenwetter zu Hause rum, PC, Fernseher usw. baut sich ein Riesendruck auf, wenn ich es zulasse und dann kommt auch was spontan. Man braucht auch mal ein Erfolgserlebnis.
    Medikamente: Ich habe Myocholine 12,5mg (halbe Tablette), 3x am Tag bekommen. Das brachte nichts. Mein Hausarzt gab mir dann Propiverin. Der Haus-Urologe tat das als sinnlos ab. Aber die Einnahme hatte bewirkt, das ich etwas besser konnte. Aber es hielt sich in Grenzen. Restharn war manchmal unter 100 aber auch oft viel darüber. Zur Zeit nehme ich nichts und es geht ja auch nichts. Werde mal Deinen Vorschlag "Gruppe der Cholinesterase Hemmer" antippen, wenn der Haus-Arzt aus dem Urlaub zurück ist.
    Die genannten schlechten Werte beim letzten mal habe ich nun schon über ein halbes Jahr. Wie lange kann das so weitergehen?
    Dank noch mal für Deine verständnisvolle Art. Das hilft mir sehr beim Verstehen der ganzen Sache.
    LG Blasius

  6. #6
    Krankenschwester
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    Standard AW: Blasendivertikel

    Hallo Blasius,
    beide Medikamente die Du genommen hast, sind schon recht wirkungsvolle Medis. Bei dir haben sie leider nicht die gewünschte Wirkung gezeigt.
    Deine Vermutung, dass der Urologe kein Gleitgel verwendet ist sicher richtig. Sprich ihn doch mal darauf an, dass es Dir bei nicht Verwendung starke Beschwerden bereitet.
    Die Sache mit dem Selbstkatheterismus solltes Du Dir wirklich nochmals überlegen. Da Du ja sowieso gelegentlich in die Urologische Ambulanz kommst, gibt es dort vielleicht einen Pfleger oder eine Schwester, die Dir das in Ruhe beibringt. Der Vorteil wäre einfach, dass Du keinen Fremdkörper mehr in der Blase hättest. Der Infekt könnte effektiv behandelt werden und die chronische Reizung der Schleimhaut wäre dadurch auch gebannt. Wenn sich dann Routine eingestellt hat, sind auch Wanderungen, Reisen etc. kein Problem mehr.
    Der chronische Harnwegsinfekt und die ständige Schleimhautreizung sind natürlich nicht gut für die Blasenschleimhaut. Der Infekt muss dringend behandelt werden - Antibiotika! Du musst viel trinken, und am Besten wäre es im Moment, wenn Du den Harn ständig ableiten würdest. Dadurch wird das Reservoir für die Bakterien verringert und vielleicht kann sich auch der Blasenmuskel dadurch etwas erholen. Vielleicht hast Du Beinbeutel?
    LG gisie

  7. #7
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    Standard AW: Blasendivertikel

    Hallo Giesie,
    Dank für die vielen Tipps. Habe den Vertretungsurologen angesprochen. Er nahm das Gel. Es war dann alles schmerzlos. Den Infekt behandelte der Hausarzt mit 5 Antibiotika Tabletten. Einige Wochen danach gab es "Nachschlag", also auch 5 Stück von der urolog. Ambulanz. Geändert hat sich dadurch nichts. Habe dann selbst mit Teststreifen getestet. Die letzte Kontrolle war Mitte April. Beinbeutel kenne ich. Hat aber noch nie einer etwas gesagt. Beim Schlauchwechsel sagt er nur: Na dann bis zum nächsten Wechsel in 6 Wochen. Ich habe mich um eine Zweitmeinung bemüht (Uni-Klinik). Aber da ist auch erst mal Urlaubshochsaison und ich muss noch auf einen Termin warten.
    LG Blasius