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Thema: Frühzeitige Ejakulation

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In dieser Diskussion geht es um "Frühzeitige Ejakulation" im "Urologische Sprechstunde" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    maennlich
    Mitglied seit
    18.04.2010
    Beiträge
    1

    Standard Frühzeitige Ejakulation

    Hallo,
    habe ein Problem mit der Frühzeitigen Ejakulation. Meine Frage ist ob schon jemand dieses Problem medikamentös behandelt hat? oder das etwas mit den Serotoninsignalen zu tun hat die vom Hirn aus gesendet werden?
    danke

    vitacore24.com/samenerguss/

    was haltet ihr davon?
    Geändert von StarBuG (20.04.2010 um 20:58 Uhr) Grund: Werbung Link entfernt

  2. #2
    Facharzt (Kinder- und Jugendmedizin) Avatar von StarBuG
    Name
    Michael Scheel
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    45 Jahre
    Wohnort
    Wurster Nordseeküste
    Mitglied seit
    05.05.2006
    Beiträge
    3.014
    Blog-Einträge
    2
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Frühzeitige Ejakulation

    Ihre Ejakulation wird von Ihrem sympathischen Nervensystem ausgelöst und kontrolliert. Das bedeutet, dass Sie keinen willentlichen Einfluss auf den Zeitpunkt Ihres Samenergusses nehmen können.
    Alleine der Satz reicht schon um zu wissen, dass das Produkt nichts taugt.
    Da wird dir medizinisch seriöser Inhalt vorgegaukelt um dir dieses Produkt zu verkaufen.

    Aber was lesen wir im Disclaimer:
    Die hier beschriebenen Produkte sind keine Heilmittel und keine Arzneimittel. Sie ersetzen nicht die Einnahme Ihrer Medikamente. Die Inhalte dieser Website sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen stellen in keiner Weise Ersatz für professionelle Beratungen und/oder Behandlungen durch ausgebildete und anerkannte Fachärzte dar. Bei allen individuellen Fragen und Entscheidungen rund um die Gesundheit sollten sich Patienten und ihre Angehörigen auf jeden Fall an ihren Arzt wenden und/oder ggf. andere Experten hinzuziehen. Es ist nicht ratsam, Behandlungen eigenständig zu beginnen, zu verändern oder abzusetzen, ohne mit Experten persönlich Rücksprache zu halten. Die Inhalte dürfen und können nicht für die Erstellung eigenständiger Diagnosen oder für die Auswahl und Anwendung von Behandlungsmethoden verwendet werden. Wir fordern deshalb alle Benutzer mit Gesundheitsfragen und -problemen dazu auf, im Bedarfsfall immer einen Arzt aufzusuchen.
    Es handelt sich bei dem oben genannten Produkt um ein Nahrungsergänzungsmittel!

    Wenn es sich wirklich bei dem Produkt um 5-Hydroxytryptophan (5-HTP) handeln sollte (wie der Name Best 5-HTP suggeriert), dann darf es in Deutschland gar nicht vertrieben werden, denn 5-HTP ist verschreibungspflichtig und wird in Verbindung mit einem „peripheren“ Decarboxylase-Inhibitor in Kombination gegen Depressionen eingesetzt.
    Als Monopräperat kommt es häufig u. a. zu Übelkeit, Erbrechen und zu Wechselwirkungen mit der allgemeinen Nahrungsaufnahme.

    Infos zu 5-Hydroxytryptophan auf Wikipedia

    Eine Wirkung auf die Dauer bis zum Samenerguß wird bei diesem Medikament übrigens nicht erwähnt!

    Nun zu deinem Problem:

    Es gibt verschiedene Techniken, mit denen du das Problem des vorzeitige Samenerguss (lat. Ejaculatio praecox) angehen kannst.
    Das wichtigste ist es, dir selber keinen Stress zu machen.
    Beim Sex gibt es keinen Leistungsdruck, den machst du dir selber und das verschlimmert das Problem.

    Ursachen:
    Die Ursachen der Ejaculatio praecox sind noch nicht vollständig geklärt. Aktuelle Erklärungsmodelle entstammen vor allem der klinischen Praxis im Umgang mit Betroffenen, theoriegeleitete Studien sind dagegen selten und werden kontrovers diskutiert.

    Einig ist man sich darüber, dass es sich bei Ejaculatio praecox in den allermeisten Fällen um ein psychisches oder kognitives Problem handelt. Zu den favorisierten Erklärungsansätzen gehören folgende:

    1. Lange Zeit basierte das populärste Erklärungsmodell auf einer mangelnden Erlernung der Orgasmuskontrolle durch die betroffenen Männer. Grundlage hierfür ist die Annahme, dass diese Kontrolle erst erlernt werden muss und dass dies beim Heranwachsenden mit fortschreitenden sexuellen Erfahrungen stetig geschieht. Bei Personen mit regelmäßigem vorzeitigem Orgasmus soll der notwendige Lernprozess noch nicht abgeschlossen sein. In der klinischen Arbeit hat sich allerdings herausgestellt, dass dies nicht der Hauptgrund für die Störung sein kann.
    2. Eine weitere Theorie geht von einer Konditionierung der Patienten durch „negative Erfahrung“ aus, die sich vor allem durch schnelle sexuelle Kontakte sowie ungünstige Umgebungsbedingungen beim Geschlechtsverkehr entwickelt haben soll. Wie die Theorie mit der mangelnden Erfahrung hat sich jedoch auch dieses Modell in der Praxis als nicht zutreffend erwiesen.
    3. Eine der favorisierten Theorien ist die, dass eine ängstliche Anspannung der Betroffenen beim Geschlechtsverkehr den vorzeitigen Orgasmus bedingt. Als Ursache wird die Angst zwar noch diskutiert, man geht jedoch mittlerweile davon aus, dass sie die fehlende Kontrollfähigkeit bedingt.
    4. Ein weiteres Modell erklärt die vorzeitige Ejakulation durch eine unzureichende Wahrnehmung der Erregung durch die Betroffenen. Diese merken nach diesem Ansatz gar nicht, dass sie sich bereits auf einem hohen Erregungsniveau befinden und versuchen aus dem Grunde auch nicht, die Ejakulation zu kontrollieren. An diesem Punkt setzen die meisten Therapien (siehe Squeeze-Methode, Stopp-Start-Methode) an.


    Neben diesen Erklärungsmodellen auf der Basis der Kognition gibt es auch Versuche, Fälle von Ejaculatio praecox auf der Basis der Tiefenpsychologie zu erklären. Hier werden zum Beispiel unterdrückte Triebe im Sinne einer prägenitalen Strebung der Urethralerotik angenommen. Auch grundsätzliche Feindseligkeiten gegenüber der Frau, basierend auf einem gestörten Mutter-Kind-Verhältnis, werden als Erklärung in Betracht gezogen.

    Stress und Probleme in der Paarbeziehung stellen einen weiteren Komplex der Ursachenmodelle dar. So ist nachgewiesen, dass sich Streit und Stress mit der Partnerin bei fast allen Betroffenen finden lassen, und es gilt auch als gesichert, dass diese Konflikte die sexuelle Störung dahingehend beeinflussen, dass sie anhaltend ist. Eine ursächliche Wirkung dieser Art von Problemen konnte allerdings bislang nicht nachgewiesen werden.

    Organische Ursachen spielen bei einer geringen Anzahl Betroffener ebenfalls eine Rolle. Sie sind bei einem dauerhaften Problem mit Ejaculatio praecox bislang noch nie als Ursache beschrieben worden, bei akuten Problemen sind sie jedoch als Teilfaktor denkbar. In diesem Kontext sind besonders schmerzhafte Entzündungen des Urogenitaltraktes, Tumorerkrankungen oder Ähnliches zu nennen.

    Neuere Forschungen deuten darauf hin, dass eine gesteigerte Sekretion der Geschlechtsdrüsen, deren Ursache unbekannt ist, zu einer überhöhten, „drückenden“ Samenmenge führt, die Ejaculatio praecox zur Folge hat. Häufiger Geschlechtsverkehr über einen längeren Zeitraum hinweg mindert den Druck und ermöglicht so nach und nach einen normalen Verkehr.

    Therapien im Überblick:

    Im Zentrum der Behandlung stehen (vor einer evtl. medikamentösen Therapie durch einen Urologen!) folgende Punkte:

    • Miteinbeziehen der Partnerin (das ernsthafte Auseinandersetzen mit der „Störung“ und das gemeinsame Herangehen an das Problem führt in einigen Fällen bereits zum Erfolg und unterstützt alle weiteren Maßnahmen positiv)
    • Erfolgsdruck minimieren (erster Schritt: Sex ohne Geschlechtsverkehr)
    • Junge Männer: teilweise deutlich verzögerte Ejakulation nach vorangegangener "präventiver" Ejakulation. Diese "vorbeugende" Maßnahme ist zumindest bei unter 50-jährigen Männern einer pharmakologischen Therapie (z.B. mit SSRIs oder mit Lokalanästhetika) vorzuziehen.


    Für die meisten Fälle von Ejaculatio praecox kommt als Sexualtherapie vor allem eine Sensibilisierung für den Ejakulationszeitpunkt in Frage. Über verschiedene Techniken sollen die betroffenen Männer lernen, den Prozess bis zu dem Zeitpunkt, der als „Point of no return“ bekannt ist, wahrzunehmen und ihn zu beeinflussen. Vor allem die Squeeze- und die Stopp-Start-Methode nach Masters und Johnson haben sich in der Behandlung bewährt, auch diese sind allerdings nicht unumstritten.

    Squeeze-Methode
    Stopp-Start-Methode
    Medikamentöse Behandlung als letzter Schritt


    Detail Informationen zu den Methoden auf Wikipedia

    Wenn du alles dir mögliche Versucht hast, dann wende dich an deinen Urologen und hol dir von dem Ratschläge.
    Ggf. wird dein Urologe mit dir über eine medikamentöse Therapie sprechen.

    Gruß

    Michael

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