Hodenhochstand??

Ich frage mich ob bei meinem 16 Monate altem Sohn alles in Ordnung ist, bezüglich seiner Hoden. Mein erster Kinderarzt meinte man müsse es beobachten, meine jetztige KAin, sagt es wäre ok, ich habe allerdings 3 Söhne und bei den anderen zwei sieht alles ganz anders aus.
Seine Hoden sind eigentlich nie im Hodensack, sondern immer darüber, dort wo die Haut schon wieder glatt ist. Der Hodensack ist demnach äußerst klein und zusammengezogen, etwa die hälfte der Größe des Hodensackes meines 1 Monate alten Sohnes, vielleicht die Größe einer halben Walnuss. Nur wenn er Fieber hat oder ein heißes Bad nimmt sind sie kurzfristig im Hodensack. Im Internet fand ich den Begriff Pendelhoden, allerdings sind seine Hoden wie gesagt eigentlich ständig nicht im Hodensack.
Ich würde gerne mal einen Urologen fragen, aber ohne Überweisung???
Vielen dank für jede Antwort!

Obwohl kein Urologe, kann ich vielleicht trotzdem meinen Kommentar abgeben. Wenn es kein Pendelhoden ist, ist es wohl ein Leistenhoden. Falls es so bleibt, müßte es operiert werden, aber noch nicht mit 16 Monaten. Der Kinderarzt ist für Abwarten, weil die Hoden noch von selbst an die richtige Stelle wandern können.

Also abwarten. Vielleicht meldet sich hier ja noch ein Urologe mit genaueren Auskünften.

Schönen Gruß
C.B.

Meines Wissens gibt es Hormonspritzen, die die Hoden nach unten wandern lassen. Über die Anzahl der Spritzen und das dafür nötige Mindestalter bin ich jetzt allerdings überfragt. Die Kinderärztin wird dir darüber Auskunft geben können.

Hallo,

ich selbst hatte auch einen Hodenhochstand. Bei mir wurde ebenfalls am Anfang Hormonspritzen verabreicht. Die Spritzen schlugen jedoch nicht an. Darauf wurde ich mit 6,5 Jahren operiert. Also erst beobachten, da meines Wissens der Hoden irgendwann im Kleinkindalter nach unten wandert.

LG und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2009.


Christian

Hallo Loretta,

bei deinem Sohn könnte ein Hodenhochstand, ein sog. Maldescensus testis, vorliegen. Ein solcher Befund muß klinisch durch einen Urologen untersucht werden und sodann ein Therapiekonzept festgelegt werden.

Es kann zunächst ein HCG/GnRH-Stimulationstest versucht werden, möglichst schon vor Abschluß des 1. Lebensjahres.

Die Hormonstimulation führt jedoch nur gelgentlich dazu, dass der Hoden dauerhaft im Hodensack bleibt, so dass eine definitive, operative Behandlung erforderlich wird.

Über den Zeitpunkt der OP wird viel diskutiert, jedoch besteht allgemein der Trend, den OP-Termin möglichst frühzeitig zu setzen, da man davon ausgeht, dass die unphysiologische Hodenlage auf Dauer eher mehr Nachteile bringt. Eine OP sollte bis zum Ende des 2. Lebensjahres erfolgen.

Empfehlung: Ein Procedere mit dem behandelnden Kinderarzt festlegen!

Gruß, logiker

Also 6,5 Jahre ist definitiv zu spät für die Hoden. Ich selst hatte ebenfalls bis ich 8 war Hodenhochstand - mit dem Ergebnis dass ich zeugungsunfhig bin und meine Hoden sehr klein geblieben sind.
Idealerweise sollten die Hoden mit Vollendung des 1. Lebensjahres im Hodensack sein!

Zitat:

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von ac71muc

Idealerweise sollten die Hoden mit Vollendung des 1. Lebensjahres im Hodensack sein!

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Dazu ist zu ergänzen, dass 70-80% der bei Geburt noch nicht im Hodensack befindlichen Hoden bis zum Ende des 3. Lebensmonats in den Hodensack gewandert sind.

Rationale eine Therapie heutzutage zum Teil schon nach Ablauf dieser Zeit einzuleiten, ist, dass Reifungsprozesse der Keimzellen im Hoden zwischen dem 4. und 6. Lebensmonat stattfinden, die ganz wesentlich für die spätere Fruchtbarkeit sind.
Diese Reifeprozesse können andernfalls (theoretisch) durch die hohe (warme) Lage der Hoden beeinträchtigt werden.

@loretta - um einen Pendelhoden (der normalerweise keiner Therapie bedarf) handelt es sich eher nicht, wenn die Hoden nur in besonderen Ausnahmefällen im Hodensack zu tasten sind. Dafür spricht auch der unterentwickelte Hodensack.

Um es noch einmal klar zu sagen:

Aufgrund eines bei Hodenhochstand allgemein erhöhten Risikos für spätere Unfruchtbarkeit und eines bis zu 40(!)-fach erhöhten Risikos für einen bösartigen Hodentumor solltest du deinen Sohn in fach(kinder-)urologische Behandlung geben!

Für einen Bericht über die Konsultation wäre ich dir dankbar! :)