Impotenz nach Prolaktinom
Hallo,
bei mir wurde vor einigen Jahren ein großer Tumor an der Hirnanhangdrüse diagnostiziert, welcher Prolaktin ausschüttete (>500 ng/ml). Die Symptome waren unter anderem zu niedriges Testosteron (<2ng/ml) und damit Potenzprobleme und Libidoverlust, allerdings setzte dieser etwa ein halbes Jahr vor der Diagnose ein, früher hatte ich damit keinerlei Probleme.
Als Therapie bekam ich neben Medikamenten gegen den Tumor Testosteron in Form von Gel. Die Potenzprobleme lösten sich schlagartig, quasi von einen Tag auf den anderen, leider hielt das nicht lange an, weil die Hoden die Funktion durch das Testosteron stark verminderten, mein Arzt war gegen eine vollständige Hormonsubstitution, weil er noch darauf gehofft hat, dass die Medikamente gegen den Tumor anschlagen. Mittlerweile hab ich mich operieren lassen, der Tumor ist fast vollständig entfernt, das Prolaktin liegt bei etwa 20 ng/ml und ich nehme noch eine kleine Menge eines Dopaminagonisten (Am Medikament soll es angeblich nicht liegen, manche meinen sogar es würde hier sogar noch helfen). Mein Testosteron ist wieder auf 4-5 ng/ml gestiegen, aber leider hat sich die Potenz nicht vollständig wiederhergestellt. Vielmehr ist es so, dass es extrem schwankt. Mal sind die Probleme völlig weg, mal ist es fast wie zur schlimmsten Zeit der Krankheit.
Nun könnte man meinen ich habe mir das vielleicht psychisch eingebaut, aber mein im Gegensatz zu früher deutlich geringerer Bartwuchs spricht dagegen.
Hat irgendwer eine Idee, so langsam verzweifle ich.
AW: Impotenz nach Prolaktinom
Hallo,
ich würde es für sehr unwahrscheinlich halten, dass eine psychische Ursache zugrunde liegt - aber natürlich macht es einen fertig, wenn die Erektion nicht funktioniert! Ergo ist es gut, dass
Du in Behandlung bist, du brauchst auf jeden Fall endokrinologische Weiterbetreuung - wie alt bist Du?
Netter Gruß, logiker
AW: Impotenz nach Prolaktinom
Hallo Logiker, danke für deine Antwort.
Ich bin 32 Jahre alt.
Das Problem ist, dass ich das Gefühl hab meine Endo weiß auch nicht so recht weiter und hofft darauf, dass sich das von selbst wieder reguliert.
AW: Impotenz nach Prolaktinom
Hallo,
eine zweite Meinung scheint mir in Deinem Fall sinnvoll. Falls Du Kinderwunsch hast, muss auch dieses in die Therapie einbezogen werden. Wichtig scheint mir aus urologischer Sicht auch, dass Du -unabhängig von der entdokrinologischen Situation- unbedingt gute Erektionen haben solltest, damit Du die Erektionsfähigkeit nicht mittelfristig verlierst ("Use it or loose it"). Ideal wäre in Deinem Fall ein Andrologisches Zentrum, wie es sich beispielsweise an der Uni Muenster findet - was meinst Du?
Gruss, logiker
AW: Impotenz nach Prolaktinom
Ich war bei einem Urologen mit der Zusatzausbildung zum Andrenologen, der hatte aber leider keine Ahnung von der Hypophysengeschichte , er hat mir bescheinigt, dass ich zeugungsfähig bin und mir zum abwarten geraten. Ich warte jetzt aber schon seit so langer Zeit ab und verliere so langsam die Geduld und das Ganze belastet natürlich auch meine Ehe.
Ist der Spruch "Use it or lose it" wissenschaftlich erwiesen?
Ich hab auch schon über Viagra o.ä. nachgedacht, aber ich denke, dass man dann letztendlich davon abhängig ist, dass man das Zeug immer da hat und es ohne noch schlechter wird.