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Prostatakrebs
Hallo an alle betroffenen,
Habe mich lange nicht gemeldet aber nun tue ich es aus einem eher unerfreulichem Grund.
Hier ist Papa Kojote, bin 50 Jahre und habe nun ein Problem.
Bei mir wurde Prostatakrebs diagnostiziert und ich werde in der nächsten Woche operiert.
Die Erfolgsaussicht ist sehr gut.
Hat jemand Erfahrung mir der Reha, wie geht es danach weiter, wann kann ich wieder arbeiten und gibt es danach Prozente?
Und es gibt sicher noch viele andere Fragen.:shy_5new:
Gruß Papa Kojote
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AW: Prostatakrebs
Hallo Kojote,
dass Du erst mal eine Menge Fragen Deine Krebserkrankung betreffend hast, kann ich gut nachvollziehen. Zunächst hoffe ich mal, dass Du Deine Diagnose gut verkraftet hast, denn dies ist ja auch erst mal nicht ganz leicht.
Du bist auf der Suche nach anderen Betroffenen zwecks Erfahrungsaustausch. Damit kann ich Dir nicht dienlich sein, habe aber diesbezüglich einen hilfreichen link: http://www.krebs-kompass.org/forum/f...splay.php?f=23
Ansonsten wünsche ich Dir und Deiner Familie viel Kraft für die kommende schwere Zeit.
Auf mich machst Du den Eindruck eines Menschen, der Probleme angeht und nicht den Kopf in den Sand steckt. Dies ist schon mal eine gute Voraussetzung, dass Du den schwierigen vor Dir liegenden Weg gut bewältigst. Ich wünsche Dir viel Glück dabei.
Liebe Grüße Ulrike
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AW: Prostatakrebs
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AW: Prostatakrebs
Hallo,
wie und wo wird dir denn die Prostata entfernt? Berichte doch mal!
Es steht dir prinzipiell eine AHB (Reha) nach der OP zu. Diese mußt du binnen 2 Wochen nach stationärer Entlassung antreten. Sie kann via dein Krankenhaus organisiert werden - die Kosten sollte deine KK tragen.
Gruß, logiker
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AW: Prostatakrebs
Welche Gleason Einteilung hast Du denn? Lg, Jessy
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AW: Prostatakrebs
Ich möchte als Betroffener mich mal kurz zu dem Thema melden. Es wird ja viel diskutiert, ob bei der Diagnose "Prostatakrebs" gleich operiert werden soll oder erst mal abgewartet.
Meist schadet es nichts, sich vorerst richtig schlau zu machen. Sonst kann es wie bei mir passieren, dass es vielleicht nicht so glücklich läuft, wie gedacht. Da mein Urologe, der bislang für Beobachten war, seine Praxis weitergab, habe ich mich für einen Folgetest gleich in der Uro-Abteilung einer Klinik angemeldet. Schon war ich am Haken. Nicht, dass die 10 Tage später stattfindende Operation für unnötig halte, denn ohne wäre ich heute (nach fünf Jahren) möglicherweise nicht mehr am Leben.
Mein Schicksal war, dass der Operateur in Würzburg einen "noch jüngeren" Patienten suchte, um an ihm die erste "Radikale" in "Schlüssellochtechnik" auszuprobieren. Die minimal invasive Technik hat den Vorteil, dass der Blutverlust gegen Null geht, die Nähte klein sind und schneller heilen. Der Nachteil: Es wird nur über Kamera mit Hilfe eines Roboters operiert. Das ist ein bißchen so, als wenn man einen Motorschaden über die Ventillöcher beheben will. Die Folge bei mir: Inkontinenz 2. Grades infolge Beschädigung des Beckenbodenschließmuskels zwischen "11 und 13 Uhr". Weil ich das "Windeltragen" und manchmal die Benutzung des "Kondomurinals" satt hatte, unterzog ich mich vor einigen Wochen einer nochmaligen OP: Implantierung eines "ARGUS-Bandes"(diesmal aber in einer anderen Klinik bei einem Arzt meines Vertrauens). Dadurch wurde die Dichtigkeit zu 95 Prozent wieder hergestellt. Allerdings habe ich immer noch postoperative Schmerzen.
Durch die Entfernung der Prostata habe ich, wie fast alle Leidensgenossen, eine erektile Disfunktion. Der Verlust der Prostata bringt einen erheblichen Leidensdruck, der manchen Mann "zum Letzten" treiben kann, denn auch die Partnerschaft leidet darunter. Ich zum Beispiel habe nach einem Jahr meinen Job verloren.
Nicht Betroffene er-kennen dies alles nicht. Wenn die OP vermeidbar ist, soll man sie vermeiden.
Die Reihenfolge: 1. Tasttest beim Urologen und PSA-Test
2. wenn PSA > 4 und stetig steigend, Biopsie (Stanzproben)
3. wenn Gewebeprobe positiv (jetzt kommt auch der Gleason Score zur Geltung; er hat aber weniger Entscheidungswert für eine Operation), alternative Methoden erfragen, sich aber ggf. von einem weiteren Urologen beraten lassen.
Der BPS (Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe) leistet hierzu Aufklärungshilfe. Ebenso natürlich örtliche Selbshilfegruppen.
www.prostatakrebs-bps.de
Leider habe ich diese Adresse erst hinterher erfahren. Auch über die Anatomie der Prostata und des Harnschließmuskels weiss ich jetzt bestens Bescheid....
Wünsche allen Männern, dass sie sich nie mit diesem Thema beschäftigen müssen. Urologen, zumal Chefärzte, sollten es aber auch über den medizin-technischen Bereich hinaus tun...:yes_3_cut:
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AW: Prostatakrebs
@hajo1 - vielen Dank für deinen sehr interessanten Beitrag!
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AW: Prostatakrebs
Ich bin davon verschont, Gott sei Dank.
Habe aber im engen Freudeskreis einen solchen "Fall".
Mein Kumpel ist ende 40, verheiratet und hat zwei Kinder, Netzwerkadministrator in einer größen, weltweiten Firma
Seine OP ist jetzt 6 Monte her und ich werde den Verdacht nicht los das er eine Art Wesenveränderung durchmacht.
Früher war er immer zum Feiern aufgelegt, hatte an allen und jedem Interesse, und für alles Zeit, das nimmt jetzt nach und nach ab.
Alles (vieles) macht ihm zu schaffen, Dinge über die er vorher lachen konnte, bereitet ihm jetzt Kopfzerbrechen und er verfällt ins Grübeln, sieht alles (vieles) negativ
Er ist einfach völlig anders!
Langsam aber sicher mache ich mir ernsthafte Sorgen um ihn.
Eine Reha/ Kur wollte er im Anschluß nicht machen, halte ich für einen Fehler habe ich ihm auch gesagt.
Wenn ich darauf anspreche, wimmelt er ab und meint alles sei gut...
Ich hoffe es gibt eine Lösung das es mal wieder annähernd so wird wie es mal war.
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AW: Prostatakrebs
@ Schubser,
hat Dein Kumpel denn auch Errektions-bzw. Kontinenzprobleme?
Würde er Dir davon berichten, wenn er sie hätte?
Männern fällt es manchmal schwerer als Frauen über ihre Probleme zu sprechen.
Die beiden oben angesprochenen Probleme sind schon sehr eingreifend in ein Leben. Das dies zu den von Dir beschriebenen Veränderungen bei deinem Kumpel führen kann, ist gut vorstellbar.
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AW: Prostatakrebs
Kontinenzprobleme hat er keine von Anfang an nicht, dafür bekommt er keine Errektion zu stande.
Mag sein das sein Verhalten auch darin gründet.
Ich würde es aber nicht nur daran fest machen.