Hallo,
ich möchte heute einen Beitrag zur Information und Aufklärung zur TURP Operation leisten.
Es ist meines erachtens ganz wichtig das man darüber bescheid wissen sollte
B E V O R man sich dieser schwerwiegenden Prostataoperation unterzieht.
Ich kann natürlich als betroffener Patient nur aus meiner Sicht die Zeit nach der OP schildern.
Bei mir würde die TURP durchgeführt um die Probleme beim Wasserlassen zu beheben.
Häufiger Harndrang - kleine Harnmengen und im 24 Stundenzeitraum ca 20 malige Miktion
veranlassten mich zur OP.

Die ärztliche Diagnose ergab dazu eine Blasenhalssklerose mit deutlicher Trabekulierung der Blase und
eine für mein Alter von 41 Jahren leicht vergrößerte Prostatadrüse. Die Uroflow-meßdaten waren mit einer
maximalen Flußrate von 10mlprosec und Harnvolumen von 130ml erschreckend schlecht und werden
eigentlich eher bei einem 70jährigen angezeigt - laut meinem Urologen.

Also TURP mit der Erwartung den Harndrang in den Griff zu kriegen der mir den Alltag versaut hat
und einen ständig nach der nächsten erreichbaren Toilette schielen läßt.

Fazit der OP jetzt nach gut einem Jahr : sehr viel besserer Harnstrahl - ca verdoppeltes Miktionsvolumen -
maximaler Harnfluß von ca 23mlprosec.

Aber jetzt kommt der negative Effekt: der retrograde Samenerguß der sich bei dieser OP Methode ergibt.
Dieser trockene Orgasmus hat nichts mehr mit dem Gefühl zu tun das man in seinem Sexualleben vor der
TURP gekannt hat. Mir machts keinen Spaß mehr und das Erlebnis beim "Höhepunkt" ist eher ein kneifen
in der Lendengegend als ein schönes Gefühl.
KEIN ABSPRITZEN MEHR ! DESSEN SOLLTE MAN SICH BEWUSST SEIN !
Es wird einem vor der OP erklärt das weiterhin ein Orgasmus möglich ist aber es ist halt ein "trockener".
Das Gefühl würde sich nicht groß verändern und man würde sich schon daran gewöhnen.
ICH WERDE MICH NIE DARAN GEWÖHNEN - und mir gehts zum kotzen damit !

Noch mal ganz deutlich für meine Leidensgenossen mit ähnlicher Diagnose : Diese Prostata und
Blasenkrankheit gibts in den verschiedensten Stadien und unterschiedlichsten Entwicklungen.
Warscheinlich ist die TURP in vielen Fällen unumgänglich weil die Symptome der Erkrankung nicht
anders mehr in den Griff zu bekommen sind ABER man sollte unbedingt alternative Operations-
techniken in Betracht ziehen die die Ejakulatiosfähigkeit erhalten können bevor man sich dieser
radikalen Methode unterzieht !

Nehmen Sie sich unbedingt die Zeit sich mit dem Urologen ihres Vertrauens zu beraten und holen
Sie sich gegebenen Falls eine zweite Meinung ein auch wenn ihre Erkrankung glücklicherweise
gutartig also kein Krebs ist !