Welche Form der Glomerulosklerose ist das?
Hallo zusammen,
ich hatte am Mittwoch den 13.12.2017 eine Nierenbiopsie da im Urinsediment ery-Zylinder gefunden wurden und ich eine Proteinurie und Erythrozytenurie habe. Die Erythrozyten sind renalen Ursprungs. Es besteht / bestand der Verdacht auf Lupus erythemathodes. Ein leicht erhöhter ANA Titer von 1:320, ENA alle negativ.
Ich habe heute die pathologische anatomische Begutachtung erhalten.
Der Vollständigkeit halber schreibe ich den mal ab.
Meine konkrete Frage ist : Fsgs oder Minimal - Change-Glomerulosklerose?
Lichtmikroskopie:
Histologisch zeigt das in Schnittstufen und Spezialfärbungen aufgearbeitete Material Nierengewebe der Rinden-und Markregion mit insgesamt 14 Glomeruloanschnitten, von denen 2 komplett hyalin obliteriert ist. Die übrigen mit geringgradiger mesangialer Zell- und Matrixvermehrung. Keine segmentalen Sklerosen und auch keine Intra- oder extrakapillären Proliferate. Im Tubulointerstitum eine geringgradige Tubulusatrophie und umgebende Faservermehrung (ca. 5%) sowie einzelne etwas ektatisch erweiterte Tubuli mit leicht abgeflachter oder vakuolisierter Epithelauskleidung sowie teilweise auch Erythrozytenablagerungen im Lumen. Kein eigenständiges interstitielles Entzündungsinfiltrat, keine Granulome, keine Gewebseosinophilie.
Intrarenale Arterien und Arteriolen regelhaft aufgebaut. Keine entzündlichen Gefäßveränderungen, keine frischen oder älteren Mikrothromben.
Immunhistochemie:
IgA, IgG, IgM, C1q und C3c:
Kein spezifisches glomeruläres immunglobulin- oder Komplement - Ablagerungsmuster. Lediglich im Mesangium geringe IgM Ablagerungen.
Begutachtung :
Nierenstanzzylinder mit einer geringgradigen globalen (2/14) Glomerulosklerose bei ansonsten nur minimalen Glomerulosveränderungen, ca. 5%iger Tubulusatrophie und interstitieller Fibrose und wenigen akuten, potenziell reversiblen Tubulusepithelschäden mit Zeichen der Erythrozyturie. Kein Anhalt für eine Immunkomplex-oder Komplement - vermittelte Glomerulonephritis, speziell kein Hinweis auf eine derzeitige Nierenbeteiligung bei systemischen Lupus erythemathodes.
Zur weiteren Einordnung der glomerulären Minimalveränderungen erfolgen ergänzende elektronenmikroskopische Untersuchungen und ein Nachbericht.
Mein Nephrologe hat mir das zusammen gefasst mit: keine Lupus Nephritis sondern Glomerulosklerose und das ich vermutlich in Kürze einen ACE Hemmer (Ramipril) bekomme um die Nieren zu entlasten.
Der vorläufige Entlassbrief vom Krankenhaus führte bei Diagnose : chronische Niereninsuffizienz stadium G1A2 an ???
Ob ich tatsächlich cni habe hat mir mein Arzt nicht so richtig erklärt.
Vielen lieben Dank schon mal.
LG Bienchen1983
AW: Welche Form der Glomerulosklerose ist das?
Hallo Sabine,
wenn Du die Autoimmunerkrankung systemischen Lupus erythemathodes hast wirst Du schon den Hintergrund kennen das es hier eine Organbeteiligung geben kann. Der Albuminwert NW. 3,5–5,5 g/dl bzw. 35–55 g/l
Also ein Zustand mit einer gerade noch normalen Nierenfunktion
Brei Dir besteht durch einen erhöhten Albuminwert 30 - 300 mg/g ein moderat (gering) erhöhtes Risiko.
Bei Dir besteht eine geringradige Gefässverhärtung
potenziell reversiblen Tubulusepithelschäden (Tubulus - röhrenförmiges Strukturelement des Nierengewebes) mit Zeichen der Erythrozyturie (Ausscheidung roter Blutkörperchen) Also ACE - Hemmer senken in der Regel die Konzentration von Angiotensin II und Angiotensin II wirkt am Vas efferens des Glomerulums vasokonstriktorisch.
Eine verminderte Angiotensin II Konzentration führt also hier zu einer Vasodilatation und einer ABNAHME des Filtrationsdrucks im Glomerulum (Nierenkörperchen).
Das heisst Du musst entsprechend in Abständen zur Untersuchung - im Moment ist alles noch im "normalen" Rahmen!
Gruss und Alles Gute für2018
Stefan