Hallo! Ich bin neu und stelle mich vor

Hallo zusammen!

Nachdem ich gestern hier schon meine erste Frage gestellt habe, möchte ich mich nun auch noch kurz vorstellen. Wobei kurz bei mir und meiner Geschichte schwer wird. Ich entschuldige mich also schonmal vorab, falls es etwas länger wird…

Ich bin 33 und hatte – abgesehen von so ein paar kleinen üblichen Wehwehchen – bis vor 8 Jahren ein recht normales Leben. Ich hatte mein 1. Staatsexamen hinter mir und stand kurz vor dem 2. Ich hatte u.a. Musik studiert und spielte für mein Leben gerne Saxophon.

Dann kam der Tag im Oktober 2002, der mein Leben veränderte... Ich war mit dem Zug von der Arbeit nach Hause unterwegs und war gerade dabei meine Jacke anzuziehen. In dem Moment fuhr eine Autofahrerin bei Rot über einen unbeschrankten Bahnübergang und der Zug musste eine Notbremsung machen. Da ich aber beide Arme hinten in der Jacke hatte, und nur auf der Kante des Sitzes saß, konnte ich mich nicht abfangen und flog durch diese Notbremsung kopfüber in den gegenüberliegenden Sitz. Dabei habe ich mir eine recht komplizierte HWS-Verletzung zugezogen, was aber zuerst niemand so wirklich wahrgenommen hat.

Mir ging es in den ersten beiden Tagen nach dem Unfall so schlecht, dass ich noch nicht einmal alleine vom Bett bis zur Toilette kam. Trotzdem meinten die Ärzte, es wäre nur ein leichtes Schleudertrauma und sehr schnell wieder weg. Es ging aber nicht weg. Es blieben Kopf- und Nackenschmerzen, Schwindel und Übelkeit und einigen anderen Symptomen. Ich bin dann über 3 Jahre durch halb Deutschland gereist, von einem vermeintlichen Spezialisten zum anderen, habe mich wochenlang in Spezialkliniken behandeln lassen, aber alles ohne Erfolg. Ich stand sogar schon kurz vor der Einweisung in die Psychiatrie.
Dann bin ich aber noch zu einem Neurochirurgen gefahren, der sah sich meine gesammelten Aufnahmen an, machte selber noch einige Untersuchungen und meinte dann nach kurzer Zeit, dass das doch eindeutig sei, da gebe es doch sogar auf den ersten Röntgenbildern schon Hinweise: es ist eine Bänderverletzung in den Kopfgelenken. Links sind die Kopfgelenksbänder (Lig. alria) so gut wie sicher durchgerissen, rechts angerissen oder zumindest stark überdehnt. Außerdem sind die Gelenkkapseln beidseits verletzt. Daraus resultiert eine erhebliche Instabilität. Endlich hatte ich eine Diagnose, wenn auch eine sehr unschöne!

Ich hatte nun zwei Alternativen: Entweder eine komplette Versteifung vom Kopf bis zum 3. Halswirbel (wovon mir aber selbst der Neurochirurg abriet) oder das Tragen einer festen Halskrause über längere Zeit. Ich habe mich erstmal für das zweite entschieden und habe nun seit gut 4 Jahren eine Halskrause. Zusätzlich mache ich sehr viel KG, bis zum Sommer hatte ich jeden Tag Behandlungen (leider hat sich dann mein Therapeut umgebracht). Inzwischen bin ich so weit, dass ich die Halskrause bis zu 12 Std. am Tag schon ablassen kann. Aber ohne starke Schmerzmittel (Valoron) geht trotzdem nichts, ich nehme die allerdings schon in der niedrigst möglichen Dosierung.
Aufgrund der jahrelangen Medikamenteneinnahme (ich hatte schon etliches durch) hat sich im Laufe der Jahre trotz Magenschutz eine chronische Gastritis und Reflux entwickelt.
Durch die Verletzung war ich dann auch nicht mehr in der Lage zu arbeiten und musste meine Ausbildung ohne den Abschluss mit dem 2. Staatsexamen beenden. Inzwischen bin ich zu 50% erwerbsgemindert.

Aufgrund der Unfallverletzung konnte ich dann auch kein Saxophon mehr spielen, weil das einfach zu viel Gewicht am Nacken ist. Ich bin nun auf Querflöte umgestiegen. Ich führe nun Kinder an die Musik und das Flötenspiel heran und unterrichte dies nebenbei. Außerdem singe ich in einem Chor.

Aber weil meine „Krankengeschichte“ so anscheinend noch nicht ausreicht, habe ich noch eine stark ausgeprägte Anämie. Meine Werte (insbes. das Ferritin), lagen bei der letzten Kontrolle an der (Zitat des Hämatologen) „Grenze des Messbaren“. Ich vertrage aber keins dieser Eisenpräparate und deshalb muss ich nun regelmäßig das Eisen gespritzt bekommen.

Und seit 6 Wochen ist noch ein neues Problem hinzugekommen. Ich habe seitdem Schmerzen im linken Bein und weil das trotz KG nicht besser geworden ist, war ich letzte Woche beim Orthopäden. Dieser hat nun den Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall oder eine –Vorwölbung gestellt, am Mittwoch muss ich zur Abklärung ins MRT. Ich hoffe sehr, dass es kein Vorfall ist…

Wie sagte diese Woche ein Bekannter zu mir „Kannst du nicht einfach mal nur gesund sein?“ – Oh ja, das würde ich sehr gerne. Ich bin es leid, immer wieder was neues zu haben. Aber ich suche es mir ja auch nicht aus. Natürlich würde ich – abgesehen von den Unfallfolgen, die ja nicht mehr weggehen – einfach auch nur mal gesund sein…

Jetzt ist das Ganze doch wieder länger geworden als geplant. Entschuldigung dafür und danke an alle, die bis hierhin durchgehalten und alles gelesen haben.

Ich hoffe, dass ich vielleicht auf die eine oder andere Frage hier auf der Plattform einige gute Ratschläge und Antworten bekommen kann. Und dass ich vielleicht auch aufgrund meiner zahlreichen „medizinischen Erfahrungen“ hier anderen Usern ebenfalls hilfreiche Ratschläge geben kann.

Viele Grüße
Lexi :x_hello_3_cut: