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Thema: Alkoholismusbedingte Leberzirrhose

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In dieser Diskussion geht es um "Alkoholismusbedingte Leberzirrhose" im "Krankheiten" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1

    Standard Alkoholismusbedingte Leberzirrhose

    Hallo !
    Ich bin hier neu und habe eine sehr dringende Frage :
    Mein Bruder,46 J, ist seit Jahren schwerer Alkoholiker. Mehrere Entzüge und Entwöhnungen blieben erfolglos. Vor 4 Jahren wurde ihm ein Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt, dem gingen unzählige Entzündungen voraus. Dies hielt ihn allerdings nicht vom trinken ab. Sein jetziger Zustand besorgt mich, da er seit ein paar Wochen Gelbsucht hat. Auch hat sich wieder Bauchwasser angesammelt. Er hat zwar vor 2 Wochen aufgehört zu trinken, aber sein Zustand verschlechtert sich. Er hat Muskelzucken, kann kaum laufen, hat viele neurologische Probleme. Bis jetzt wollte er nicht zum Arzt. Kann mir jemand sagen, was da medizinisch passiert und ob sein Zustand ernst ist ?

  2. #2
    Arzt (Chirurgie)
    Geschlecht
    maennlich
    Mitglied seit
    27.01.2013
    Beiträge
    1.482
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Alkoholismusbedingte Leberzirrhose

    Hallo,

    ein Ikterus (Gelbsucht) sollte immer abgeklärt werden. Manchmal sind die Gründe völlig harmlos, aber manchmal kann es auch eine lebensbedrohliche Ursache haben.

    Bei der Ursache muss man differenzieren, denn ein Ikterus kann unterschiedliche Gründe haben. Unterschieden wird hier zwischen


    • prähepatisch (durch zuviel Bilirubin im Blut),
    • intrahepatisch (Leber nimmt kein Bilirubin mehr auf, z.B. durch Leberschädigung)
    • posthepatisch (Störung des Gallenfluss)



    Die Beschreibung von Ihnen kann durchaus schon auf ein zunehmendes Versagen der Leberfunktion hinweisen - also eine schon fortgeschrittene Leberzirrhose.

    Deshalb wäre es wirklich zu raten, dass sich Ihr Bruder bei seinem Arzt vorstellt, alleine schon zwecks weiterer Untersuchungen, um eine genaue Diagnose stellen (oder ggf. eben auch ausschließen) zu können.


    Beste Grüße

  3. #3

    Standard AW: Alkoholismusbedingte Leberzirrhose

    Danke für die Antwort. Mittlerweile war er für 1 Woche im Krankenhaus. Die Ärzte sagen, dass er eine chronische Leberzirrhose hat. Keine Ahnung was das bedeutet. Er hat immernoch Wasser in den Beinen,aber er wurde trotzdem entlassen. Er selber sagt, dass es eine Frage der Zeit ist bis er wieder trinkt. Scheinbar muss man sich damit abfinden, dass er irgendwann an den Folgen des Alkoholismus verstirbt

  4. #4
    Arzt (Chirurgie)
    Geschlecht
    maennlich
    Mitglied seit
    27.01.2013
    Beiträge
    1.482
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Alkoholismusbedingte Leberzirrhose

    Hallo Charly Zossen ,

    eine Leberzirrhose ist generell ein chronisches Krankheitsbild bzw. das Endstadium einer chronischen Lebererkrankung. Von daher ist es vollkommen irrelevant, wie das nun von den behandelnden Ärzten beschrieben wird. Es handelt sich dabei um einen Prozess, der nicht mehr umkehrbar ist - auch wenn hin und wieder von Heilung berichtet wird.

    Gerne erkläre ich Ihnen den Prozess näher, damit es für Sie ein wenig verständlicher wird:

    Der Ablauf der chronischen Erkrankung kennzeichnet sich durch Schädigung und Erholung des Gewebes. Durch diesen immer wieder durchlaufenden Prozess wird das Lebergewebe gestört. Durch Zerstörung von Gewebe und Gefäßstrukturen entstehen Gewebeveränderungen (Vernarbungen). Diese Vernarbungen die dabei entstehen, können einen großen Teil des Gewebes einnehmen, wodurch die Durchblutung gestört wird. Dadurch wird auch die Durchblutung gestört, weshalb es zu einer portalen Hypertension kommt - dabei handelt es sich um einen erhöhten Druck in der Pfortader (transportiert sauerstoffarmes Blut in die Leber), wodurch ein regelrechter Blutfluss der Leber nicht mehr gewährleistet werden kann.

    Da der Körper den Kreislauf aufrecht erhalten möchte, nutzt er andere Verbindungen zwischen Venen der Pfortader und der oberen- und unteren Hohlvene. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Umgehungskreislauf. Dadurch kommt es natürlich im späteren Verlauf zu weiteren Komplikationen wie z.B. Blutungen aus Ösophagusvarizen. Eine weitere Komplikation ist die Flüssigkeitsansammlung im Bauch (Aszites), was hier ja, wie Sie beschrieben haben, vorliegt. Das ist immer als Zeichen einer Einschränkung der Leberfunktion zu verstehen.


    Wenn es nur eine Frage der Zeit ist, bis er wieder trinkt, so ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis der Körper das nicht mehr schafft. Denn die Erkrankung wird erst dann bemerkt, wenn Komplikationen auftreten. Die Symptome, die auftreten, werden durch Komplikationen ausgelöst, nicht durch die Leberzirrhose selbst. Bei auftretenden Komplikationen (wie einer Blutung) ist die Letalität sehr hoch.


    Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen.



    Beste Grüße

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