Thema: Frenulumplastik - wie lange außer Gefecht gesetzt?

Ich habe mich nun doch dazu durchgerungen, mein Frenulum verlängern zu lassen.

Wie "schwerwiegend" so eine OP ist, wird im Internet unterschiedlich dargestellt. In einem Bericht ist davon die Rede, dass der Operierte bereits nach zehn Minuten wieder wohlgemut gen Ausgang schritt. In einem anderen wird, mit entsetzlichem Foto, der Beginn einer Leidensgeschichte dokumentiert, mit auseinanderklaffenden Schwellkörpern, viel Blut und furchterregender Narbenbildung. (Als ich das gesehen hatte, war mir stundenlang übel.)

Wer weiß, was üblich ist?

Okay. Wenn alles gut verläuft, ist es für viele nicht mehr berichtenswert. Auch verstehe ich, dass das operierte Prachtstück wohl regelmäßig erst nach drei oder vier Wochen wieder bestimmungsgemäß gebraucht werden sollte. Aber was ist mit Sport? Zumindest bei dem Sport, den ich meine, fristet es ein kümmerliches, in sich gekehrtes Dasein, etwa beim Joggen. Dieser Sport müsste nach einer OP doch sehr bald wieder ausgeübt werden können.

Oder nicht?

Wäre nett, wenn jemand Bescheid wüsste.
Viele Grüße

Henning

Es sei dahingestellt ob Frenulumplastik sinnvollist oder nicht, ich hatte mich für eine Entfernung des Frenulums entschieden. Der Heilungsprozess hängt von vielen Faktoren ab, ob Luft an die Wunde kommt oder nicht usw. Ich wurde bei meiner OP auch beschnitten, nach 1 Woche waren alle Fäden draussen, dann war es nicht mehr unangenehm und ich war wieder joggen gegangen.

Danke, Sandy!

So. Es ist vollbracht. Vor zwei Wochen war ich wegen meiner Frenulumplastik im Krankenhaus. Auch ich musste mich, obwohl "ambulant", vollständig ausziehen und mir ein luftiges Flügelhemdchen anziehen. Dann wurde ich von einer ebenso netten wie zarten Krankenschwester im Bett durch's ganze Krankenhaus bugsiert. Nach einer kurzen Wartezeit musste ich mich auf den Behandlungstisch legen, während sich zwei Schwestern desinfizierten und in OP-Kleidung zwängten. Ich wurde weder, wie ich irgendwo gelesen hatte, "festgeschnallt", noch musste ich das OP-Häubchen aufsetzen, das ich verkrampft in meiner zitternden Hand verbarg.

Dann erschien der Arzt. Ein netter, humorvoller Mann, der die OP offenbar als Erholung zwischen den schweren anderen Operationen empfand. Garniert mit witzigen Sprüchen der Schwestern und des Arztes wurde mein edlelstes Körperteil, von einem Spotlight angestrahlt (Eine Schwester: "Soviel Aufmerksamkeit bekommt er sonst nicht"; wenn sie wüsste), freigelegt und samt Kronjuwelen mit Jod (?) eingepinselt. Rasiert wurde nichts. Stattdessen wurde ein Laken mit einem OP-Loch auf den Tatort gelegt, so dass nur noch der Schnuddelwutz frei lag. A star was born.
"Das ist ja wirklich kurz", war der Arzt zu vernehmen, und es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte wie ein Kenner mit den Zähnen gepfiffen. Dann gab es mehrere Spritzen, zuerst an die Peniswurzel, dann in die Eichel. Ich sah lieber nicht zu, sondern starrte angstvoll gen Decke. Entgegen anderen Erfahrungen war das allerdings bestens auszuhalten. Spritzen beim Zahnarzt sind unangenehmer. Gerade als der erste Schnitt gesetzt wurde, musste der Arzt wegen eines Notfalls davonrasen. Nach sieben Minuten war er wieder da. Bis dahin wurde ich, während alles bloß da lag, von den beiden Schwestern wirklich nett unterhalten und darüber informiert, was noch zu spüren sein werde.

Und dann war der Arzt wieder da und setzte den ersten Schnitt, während er mit unglaublicher Ruhe erläuterte, worauf es ihm ankam. Zu spüren war fast nichts. Anschließend wurde genäht ("Wunderbar! Das gibt ja alles nach!"). Auch davon war nichts zu spüren. Und dann war es vollbracht. Nachdem ich das Werk bewundert hatte ("Hier. Schauen Sie mal! Wunderbar. Die Schwellung geht auch noch weg!"), wurde die Spitze mit etwas Gaze (wegen des Blutes) abgedeckt. Einen Verband gab es nicht, Stattdessen wurde die Vorhaut wieder hochgeschoben ("Das ist der beste Verband"), und ich wurde wieder zurück ins Zimmer geschoben.

Dort wartete eine nette Krankenschwester, die mein bestes Stück zweimal mit Kennermiene inspizierte, sicherlich, um zu überprüfen, ob es noch blutete. Sogar einen Kaffee bekam ich. Und nach einer Wartezeit durfte ich in Begleitung meiner Frau als Begleitperson nach Hause gehen. Was keiner wusste und wissen darf: Genaugenommen bin ich nicht "gegangen", sondern mit dem Fahrrad gefahren. Und es ging bestens. Nicht einmal Schmerzmittel benötigte ich, trotz Schnibbelei und Naht.
Nach alledem verstehe ich nicht meine Ängste. Ein tolles Team, in der Urologie des Bremer Krankenhauses. Was es gebracht hat, weiß ich natürlich noch nicht, weil ich noch nichts runterziehen mag. Anfangs wurde das sensible Teil mit einem warmen Kamillenbad beglückt. Verdient ist verdient.

Trotzdem meine Frage: War das Durchtrennen des Frenulums eine "Frenulumplastik"? Oder ist das was anderes? Wenn es was anderes ist: Ist darauf auch zurückzuführen, dass auch kein Riss am Schaft genäht werden musste?

Viele Grüße

Henning