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Homöopathie - Informationen zur Methode
Dieses Unterforum dient vorrangig der Information über Verfahren, Methoden und Theorien, die der sogenannten Komplementär-Medizin zuzuordnen sind.
Ausgangspunkt ist dabei die Beschreibung und die Analyse dieser Heilverfahren im Spannungsfeld zwischen den ihnen zugrunde liegenden Weltbildern und den natur- und geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen der Gegenwart.
Mögliche und erwünschte Diskussionen sollten deshalb mit Hilfe allgemein nachvollziehbarer Argumente geführt werden, da die Erfahrung in ähnlichen Foren gezeigt hat, dass Auseinandersetzungen, in denen "Wissensargumente" und "Glaubensargumente" gegeneinander antreten, sehr schnell die Ebene der Sachlichkeit verlassen.
In erster Linie soll dieses Forum damit dem Ziel gerecht werden, "Patientenfragen" nach bestem Wissen zu beantworten.
Pianoman
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AW: Homöopathie - Infomationen zur Methode
Homöopathie
Hochpotenzierter Wahn
I. Zu Anfang: Irrtümer...
Etwa um 1790 entwickelte der aus Sachsen stammende Arzt Samuel Hahnemann, wohlmöglich auf Grund des Unbehagens gegenüber den vorwissenschaftlichen, brachialen ärztlichen Methoden der damaligen Zeit (Aderlass, Klistier, Verabreichung von Brech- und Abführmitteln), ein umfassendes therapeutisches Konzept, das vornehmlich auf den Ergebnissen beruhte, die Hahnemann in verschiedenen Selbstversuchen gewonnen hatte.
Nach diesen Experimenten war Hahnemann der Auffassung, er hätte ein fundamentales pharmakologisches Prinzip entdeckt, nach welchem pharmakologisch wirksame Substanzen (1) , also Arzneistoffe, die in höherer Dosierung bei einem gesunden Menschen die Symptome einer bestimmten Erkrankung auslösen, in niedriger Dosierung in der Lage sind, die Symptome einer Krankheit zu eliminieren, und damit die Krankheit selbst zu heilen.
Dem entsprechend lautete der von Hahnemann im Jahr 1796, der "Geburtsstunde der Homöopathie", formulierte, elementare Gedanke seiner Therapie:
" Similis similibus curentor. "
(lat.: Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden.)
Allerdings hat Hahneman dieses Therapiekonzept nicht genuin selbst erforscht und entwickelt - hier, wie auch in ihren meisten anderen Aspekten, stimmen die Legenden der Homöopathen nicht - sondern auf die Thesen früherer vorwissenschaftlicher Heiler zurückgegriffen.
Wie der Berliner Rechtsmediziner Prof. Dr. Otto Prokop (2) aufzeigte, reicht die Liste derjenigen, die mit der Hypothese des Simile-Prinzips die menschliche Lebenskraft beeinflussen wollten, vom ausgehenden Mittelalter bis zur Antike, von den Renaissence-Okkultisten Paracelsus (1493-1541) und Agrippa von Nettesheim (1456-1535) bis zu Hippokrates (460-370 v. u. Zr.) im antiken Griechenland zurück.
Dazu addiert sich, dass die Vorstellungen über "Gleiches durch Gleiches", "Ähnliches durch Ähnliches" und "Gegensätzliches durch Gegensätzliches" als Gesetzmässigkeiten und damit als Begründungen für die Beeinflussung der gemeinhin metaphysisch aufgefaßten "Lebenskraft", fest verhaftetes "Allgemeinwissen" im Volks- und Aberglauben der voraufklärerischen Zeit sind.
Hahnemanns "similia similibus curentur" war also alles andere als eine Innovation.
Das ist auch im Zusammenhang mit dem weiter unten beschriebenen Chinin-Versuch, der immer noch als Initialzündung der Homöopathie gilt, festzustellen. Man muss davon ausgehen, dass Hahnemann bei einer Übersetzung des schottischen Pharmakologen Dr. William Cullen (1710-1790) (3) auf die Abhandlung über die Chinarinde stieß.
Cullen vertrat, ebenso wie dessen Zeitgenossen John Brown (1735-1788) und der Deutsche Michael Alberti (1734), "naturphilosophische" bzw. okkulte Auffassungen über Krankheit und Heilung, die ähnlich schon bei Paracelsus zu finden sind, auf den sich Hahnemann ebenfalls ausdrücklich bezieht (4) . So, wie nach ihnen auch Hahnemann, sahen diese Vertreter okkulten Heilertums nicht Krankheiten verschiedenster Ursachen vorliegen, sondern Störungen einer ominösen "Lebenskraft". Dieser Gedanke durchzieht die Homöopathie bis heute.
Wie kam nun Hahnemann zu seinen Überzeugungen ?
Wie schon erwähnt, übersetzte Hahnemann Cullens Werk. Dieser untersuchte u.a. die Chinarinde und war der Meinung, die Chinarinde heile das Wechselfieber (Synonym f. Malaria) durch ihre magenstärkende Wirkung. Im Jahre 1790 begann Hahnemann diese Behauptung von Cullen nachzuprüfen.
Der Chinarinde-Versuch
Der wesentliche der oben angesprochenen Hahnemannschen Selbstversuche bestand in der Einnahme von Chinarinde, deren Bestandteil Chinin (5) , ein Alkaloid, u.a. fiebersenkende Wirkung hat, und deshalb als Chemotherapeutikum bei der Behandlung der Fieberschübe einer Malaria-Erkrankung eingesetzt wird.
Hahnemann jedoch stellte bei seinem legendären Selbstversuch fest, dass die mehrfache Einnahme von Chinarinde bei ihm - anstatt der erwarteten Fiebersenkung - einen Anstieg der Körpertemperatur zur Folge hatte. Wahrscheinlich durch die Einnahmezyklen in Verbindung mit der Dosis provoziert, entwickelte er nach seiner Auffassung Symptome, die dem Wechselfieber der Malaria ähnlich waren.
Allerdings diagnostizierte er dieses "Fieber" - mangels Messgerät - nicht durch eine Temperaturmessung, sondern durch die Interpretation einer anderen physiologischen Erscheinungen, nämlich durch einen erhöhten Puls.
Eine erhöhte Herztätigkeit ist aber auch als Folgeerscheinung der höherdosierten Einnahme dieses Alkaloids bekannt. Sie entsteht im Rahmen einer Methämoglobinämie, die auf die Oxidation des Hämoglobins durch Chinin zurückzuführen ist. Dabei entsteht aus dem zum Sauerstoff transportfähigen Hämoglobin, das nicht zum Sauerstofftransport fähige Methämoglobin. Durch den Anstieg des Methämoglobin im Blut kommt es zu einer Zyanose (O2-Mangel), die u.a. mit Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen und eben der erhöhten Herzfrequenz einhergeht.
Es spricht also - nach heutigem Wissen - sehr viel dafür, dass Hahnemann überhaupt nicht fieberte, und er seine physiologische Reaktion einfach - in völliger Unkenntnis der biochemischen Zusammenhänge - falsch interpretierte.
Akzeptiert man die hochwahrscheinliche Möglichkeit einer Fehlinterpretation, ist ohne weiteres erklärbar, weshalb es bisher nicht ein einziges Mal gelungen ist, das damalige Experiment mit dem gleichen Ergebnis wie Hahnemann - dem beschriebenen Temperaturanstieg - nachzuvollziehen.
Ein aktueller Versuch (6) dazu wurde von Pharmakologen der Universität Gießen Dr. med. Hans Joachim Krämer und Prof. Dr. med. Ernst Habermann im Jahr 1997 durchgeführt. Das Ergebnis dieses Versuchs entsprach den Erwartungen, die die wissenschaftliche Medizin prognostizieren konnte: Chinin löst kein Fieber (7) aus. Weder bei Gesunden, noch bei Kranken.
Nun könnte man die Betrachtung der Homöopathie an dieser Stelle mit dem Hinweis auf eine offensichtliche Fehldiagnose beenden, wäre nicht Hahnemann von dem Ergebnis seiner Versuche so überzeugt gewesen, dass er an diesem Konzept festhielt und den Rest seines Lebens damit zubrachte, ein komplexes, wenngleich absurdes Heilverfahren zu entwickeln, dass (dummerweise) und aus völlig anderen als den angenommen Gründen auch Heilerfolge hatte (dazu mehr an anderer Stelle), und dass - vor allem in intellektuellen Teilen der Bevölkerung - auf eine mit der Epoche der Deutschen Romantik verbundene Geisteshaltung traf, die mystisch-okkultem Gedankengut durchaus aufgeschlossen gegenüberstand, wenn nicht sogar in Faszination verbunden war.
So verfasste Hahneman 1810 sein "Organon der rationellen Heilkunde" , und schuf damit - wahrscheinlich ohne es zu wollen - eine Bibel für seine Anhänger, an der seither - Dank des sakrosankten Image ihres Autors - jede naturwissenschaftliche Entwicklung spurlos vorüber gegangen ist.
Fakt ist jedoch, dass es seit Bestehen der Homöopathie nicht gelungen ist, auch nur für eine der Hahnemannschen Überzeugungen einen wissenschaftlichen Beweis zu finden; allerdings ist das seit der skandalösen Entscheidung der deutschen Politik, sich den Homöopathie-Lobbyisten zu beugen und die Homöopathie zur "Besonderen Therapierichtung" (8) zu erklären, zur Rechtfertigung des Verfahrens auch nicht mehr nötig.
Dass mit dieser durch nichts zu rechtfertigenden Aufwertung der Homöopathie eine der größten Provokationen der Naturwissenschaften stattfand, ist nicht nur ein Armutszeugnis für Forschungsstandort Deutschland, sondern ein weiterer bedauerlicher Schritt in eine irrationale Gesellschaft.
Wie sehr aber die Homöopathie auf der Irrationalität jahrhundertealter Überlieferung okkulter Vorstellungen beruht, fällt nicht erst ihren heutigen Kritikern auf.
...Irrtümer, die auch schon "damals" schon auffielen.
Schon 1821 fanden erste Versuche statt, den Chinarindenversuch zu wiederholen (9).
Johann Christian August Heinroth (1773-1843), ein Professor für Psychiatrie in Leipzig und Vertreter einer natur-philosophisch-romantischen Richtung der Medizin, bezeichnete in seinem 1825 erschienen "Anti-Organon oder Das Irrige der Hahnemannischen Lehre im Organon der Heilkunst" die Theorien Hahnemanns als Spinnengewebe, mit dem man viel zu nachsichtig umgegangen sei:
" (...) das man ihm (Hahnemann) Vieles hat hingehen lassen, was sich vor dem Richterstuhle des strengen Verstandes gar nicht vertheidigen läßt; überhaupt, daß man Herrn Hahnemann´s, zwar nicht Kunst, aber doch Art, sich ein System zusammenzubauen, und nicht bloß unerwiesene, nicht bloß unerweisliche, sonder auch sich selbst widersprechende Begriffe und Sätze zu den Grundpfeilern seinen Gebäudes zu machen, mit einer Milde hat durchgehen lassen, deren sich Herr Hahnemann gegen die Gesamtheit der Äerzte nicht in gleicher Weise beflissen hat."
Heinroth formuliert dann noch einen Satz, der nicht nur Hahnemann die Grundklage entzieht, sondern - nur nebenbei erwähnt - umfänglich für die Verfahren der Alternativheilerei gilt: "Wer falsche Begriffe hat, spricht auch falsche Regeln aus, wenn er auf seine Begriffe Regeln baut; und thut er dies, so verleitet er auch zu einem falschen Verfahren."
Und dann kommt Heinroth geradezu prophetisch zu einer Erkenntnis, die an Aktualität nichts, rein gar nichts verloren hat:" Von jeher hat sich die Ueberzeugung eines determinirten Mannes, wenn diese Ueberzeugung auch nur ein Wahn war, leicht auch anderen Gemüthern mitgetheilt."
Auch Georg Freiherr von Wedekind (1761-1831) außerordentlicher begabter Mediziner, u.a. Mitgründer der Mainzer Poliklinik und früher Befürworter der Pockenimpfung, kommentierte die Homöopathie sehr eindeutig: "Nichts Gutes kann dabei herauskommen, wenn man Physik und Metaphysik untereinander wirft, wie solches die Naturphilosophen thun, und Herr Hahnemann, den ich ihnen in dieser Hinsicht beizähle."
Nach von Wedekinds Meinung würde die Hahnemannsche Lehre in den "Irrgarten der Geisterwelt" führen, in dem "alle geregelte Untersuchung aufhören und der Aberglaube alles verfinstern könnte".
Doch nicht nur die illustren Vertreter der frühen Wissenschaftsmedizin haben sich umfänglich kritisch mit der Person und dem Werk Hahnemanns auseinander gesetzt, auch im medizinischen Alltag wurden diverse Therapieansätze der Homöopathie überprüft.
So listen Prokop/Prokop (10) verschiedene frühe Untersuchungen z. Tl. Placebo-kontrollierter, homöopathischer Behandlungen auf, die allesamt negativ verliefen:
1834 / Petersburg,12 Pat. / Mittel: Carbo med. D 30 mit Placebo / Placebo gleichwertg.
1834 / Paris, Lungentuberkulosepat. / Mittel: Individuell / Placebo besser
1834 / Paris, Div. Erkrankungen / Mittel: Individuell / kein therapeutischer Nutzen
1835 / Nürnberger Kochsalzversuch, 55 Pat. / Mittel: NaCl D30 / kein therap. Nutzen
1837 / Petersburg, Syphillis-Pat. / Mittel: Individuell / Placebo gleichwertg.
Doch selbst die fundierteste Kritik der damaligen Zeit konnte die Verbreitung der Homöopathie nicht verhindern, denn sie hatte unbestreitbare Erfolge; allerdings nicht durch homöopathische Pharmazeutika. Worauf der "Erfolg" der Homöopathie zurückzuführen ist, ergibt sich aus den weiteren Kapiteln in Teil II und III.
Endnoten:
(1) Bezüglich der Mittelverwendung existiert in Kreisen der Homöopathie-Nutzer oftmals die falsche Auffassung, dass die homöopathischen Ursubstanzen pflanzlicher Herkunft seien; und dementsprechend den Nimbus der "sanften Naturmedizin" genießen. Häufig wird damit der Gegensatz zur "gefährlichen Chemie" konstruiert. Diese Ansicht wird zwar durch die homöopathischen Heiler gepflegt, ist aber völlig unhaltbar. Denn die Homöopathie benutzt nicht nur eine überwiegende Zahl von anorganischen Substanzen, darunter hochgiftige Metalle wie Quecksilber oder Cadmium, sie verwendet auch tierliche Substanzen (häufig Gifte) oder komplette Tiere. In der moderen Homöopathie werden Mittel verwendet, die weder eine pharmakologische Einordnung ermöglichen, noch irgend etwas mit Naturmedizin zu tun haben, z.B. Mikrowellen, das Vakuum, oder Röntgenstrahlen; oder eben Ex.can. (Hundekot), beschrieben von den unglaublichen Homöopathen Eberle & Ritzer, die auch mit Plutonium therapieren. http://www.homoeopathieforschung.de/home.htm
(2) Prof. Dr. Otto Prokop, in Prokop/Prokop" Homöopathie und Wissenschaft : eine Kritik des Systems", Stuttgart 1957 S.
(3) ebenda
(4) ebenda
(5) Eigenschaften und Wirkung des Chinins:
Der bittere Geschmack des Chinins hat appetitanregende Wirkung und findet deshalb in geringen Dosierungen in chininhaltige Getränken Einsatz. In Dosierungen, bei dem noch wenig unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, stehen die milde Analgesie und Fiebersenkung im Vordergrund, die jeweils zentralnervösen Angriffspunkten zugeordnet werden können.
Toxisch wirkt Chinin in höheren Dosierungen als potentes Zellgift. Es hemmt verschiedene Enzymsysteme der Zelle. Dies führt zu einer signifikanten Verminderung der Zellatmung durch Hemmung biochemischer Prozesse und damit zu einer Verminderung der Temperatur. Aus diesem Grunde kommt es zu einer systemischen Temperatursenkung beim Menschen, beziehungsweise zur letalen Stoffwechselblockade bei den Malaria-Erregern, den Schizonten, in den Roten Blutzellen. Bei höherer Dosierung des Chinins kommt es also zu einer Vergiftung. Eine Folge davon ist Untertemperatur mit evtl. "Schüttelfrost".
(6) Der Versuch wurde im "Deutschen Ärzteblatt" veröffentlicht: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=6926,
die Nachlese mit Leserbriefen und Stellungnahmen ist zu finden unter:http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=8418
(7) Korrekterweise soll auf die Möglichkeit einer allergischen Reaktion auf Chinin hingewiesen werden, bei der als Symptom auch eine erhöhte Temperatur entstehen kann. Mit den Schlußfolgerungen der Homöopathie hat dieses Phänomen jedoch nichts zu tun.
(8) "Besondere Therapierichtungen“ im Sinne des Sozialgesetzbuches und des Arzneimittelgesetzbuches sind u.a. die Homöopathie und die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde). Im Gegensatz zu anderen Arzneimitteln dürfen Präparate der besonderen Therapierichtungen zugelassen und verordnet werden, auch ohne dass für sie Wirksamkeitsnachweise nach empirisch-wissenschaftlichen Kriterien erbracht wurden, sofern eine sogenannte Binnenanerkennung durch Experten der jeweiligen Therapierichtung vorliegt und das Mittel in einer Monographie beschrieben ist.
(9) Die Reproduzierbarkeit eines Experiments ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Intersubjektivität einer als "wissenschaftlich" anzuerkennenden Theorie.
(10) Aufstellung nach Sallinger (1882) und Lochner (1835) aus Prokop/Prokop" Homöopathie und Wissenschaft : eine Kritik des Systems", Stuttgart 1957 S. 22
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Homöopathie
Hochpotenzierter Wahn
II. Homöopathische Arzneimittel; Beliebigkeit zum Prinzip erhoben
- Simile-Prinzip / Vitalismus -
Bedenken wir noch einmal die Ausgangssituation der Hahnmannschen Hypothese:
Hahnemann erforschte ein Mittel (Chinin), dessen pharmakologische Wirkung (Fiebersenkung) bekannt war. Er tat das nicht mit der Absicht, die Wirkungen von Chinin im Sinne des simile-Prinzips zu beweisen, sondern um Cullens Hypothese der "magenstärkenden Wirkung" des Chinins zu bestätigen bzw. zu verwerfen. Sicherlich ging es dabei auch um Dosierungen von Chinin.
Hahnemann war offenbar keineswegs auf der Suche nach "Geistartigen Eigenschaften", sondern betrieb frühe Biochemie und Pharmazie mit dem minimalen naturwissenschaftlichen Wissen seiner Epoche.
Bei diesem Versuch traf er auf eine Wirkung des Alkaloids Chinin, die er - mangels Kenntnis der schon im 1. Teil beschriebenen biochemischen und mikrobiologischen Zusammenhänge - falsch interpretierte und dadurch in einen nicht haltbaren Kausalzusammenhang brachte.
Hätte Hahnemann die Wirkung von Chinin nicht schon gekannt, wäre er mit dem Ergebnis seines Versuchs nicht in der Lage gewesen, den Wirkmechanismus des Chinins zu entdecken; denn das (falsche) Ergebnis seines Selbstversuchs war ja: Chinin erzeugt Fieber.
Hahnemann sah sich also einem Widerspruch gegenüber, den er auflösen musste: Sein Versuchsergebnis stimmte mit der empirisch erforschten Realität nicht überein.
Eine - wenn auch falsche - Erklärung für das Phänomen bot das Simile-Prinzip, das in Ansätzen schon lange vor Hahnemann existierte (1), also zu seinem "Wissensschatz" gehörte.
Das Simile-Prinzip ist ein Folge falschen Analogie-Denkens vor allem antiker vorsokratischer Philosophen und Forscher. Es basiert auf der Annahme, dass (vermutete) Ähnlichkeiten zwischen Dingen oder Prozessen präzise Erklärungen über die Natur der Dinge oder Prozesse ermöglicht.
Beipiele für dieses Denken bei Heraklit: "Das Bewegte wird durch das Bewegte erkannt.", oder Empedokies: "Erde gewahren wir stets durch Erde, durch Wasser das Wasser, göttlichen Äther durch Äther, verwüstendes Feuer durch Feuer, Liebe durch Liebe zumal und Streit mit traurigem Streite.", auch bei Plato: "Das Auge ist nicht die Sonne, aber das sonnenähnlichste Wahrnehmungswerkzeug." oder Platin: "Nie hätte das Auge die Sonne gesehen wenn es nicht selber sonnenhaft wäre..." sind solche Analogien zu finden. Der Großmeister der Analogie war die historisch zweifelhafte Person des Hermes Trismegistos, dessen angeblich universellen Weisheiten jede Frage dieser Welt beantworten. "Wie oben so unten, wie im kleinen so im großen..."
Dieses Analogie-Denken ist in der vorwissenschaftlichen Medizin das typische Kennzeichen archaischer, magisch-animistischer Heilkonzepte. Das Konzept greifen auf einfache Stoff-, Farb-, Kraft- und Gestaltanalogien (Gelber Löwenzahn hilft gegen Gelbsucht) zurück, und genau diese Analogien sind auch eine der wesentlichen Grundlagen nicht nur der Homöopathie, sondern genau so auch in der Anthroposophischen Heilkunde, überhaupt in allen esoterisch beeinflussten Heilverfahren zu finden.
Weil aber dieses Konzept der Welterkundung ebenso falsch ist, wie die Schlußfolgerungen des Chinin-Versuchs es waren, kam es bei der Fortsetzung der vielfältigen Hahnemannschen Selbstversuche zu erheblich anderen Erscheinungen als erwartet.
Um das Konzept - und möglicherweise auch seine eigene Gesundheit - zu retten, reduzierte Hahnemann nicht nur - aus nachvollziehbaren praktischen Erwägungen - die Konzentrationen seiner Medikamente - sowohl bei der Behandlung der Kranken als auch innerhalb der sogenannten Arzneimittelprüfungen -, er führte auch im Laufe der Erforschung verschiedener anderer Substanzen ein weiteres Erklärungsmodell ein, das begründen sollte, warum auch ein extrem verdünnter Stoff eine Wirkung auslösen konnte.
Hahnemann, als Mensch seiner Zeit noch stark beeinflusst von der Denkwelt der mittelalterlichen Alchemie, erklärte die Wirkung seiner Zubereitungen mit einer geistartigen Kraft, die in der Vorstellung der Alchemie auch unbelebter Materie innewohnt. Um eine innere Konsistenz in seiner Theorie zu schaffen, erklärte er weiterhin die vielfältigen Erkrankungen, die sich Menschen zuziehen können, ganz allgemein als Störung einer geistartigen Lebenskraft (in späteren Zeiten in "Lebensprinzip" umbenannt), die mit Hilfe der geistartigen Kraft der Medikamente beseitigt werden könnte.
Auch diese Idee stammt aus den Vorstellungen der Antike und des Mittelalters zum sogenannten "Vitalismus" (2).
Nun haben sich die Vorstellungen der Alchemie genau so überlebt, wie der Vitalismus und letztlich fast der gesamte "Wissensstand" der vorwissenschaftlichen Zeit.
Es ist deswegen nachvollziehbar, dass Hahnemanns Denken auf heute nicht mehr haltbaren Weltanschauungen beruht.
Weder hatte er ein konkretes Bild von Humanpathologie, noch von Biochemie, von Mikrobiologie, vom Zellstoffwechsel, von Genetik, von der Wirkung von Mikroorganismen (deren mögliche Existenz er konkret ablehnte), vom Atommodell, vom Massewirkungsgesetz und - ganz allgemein - von fast allen anderen Naturgesetzen, die heute fundamental unsere Auffassung von Natur und Kosmos bestimmen; und die, im Gegensatz zu Hahnemanns Vorstellungen, sich keiner wissenschaftlichen Verifizierung entziehen.
Genau hier begegnen wir dem zentralen Problem der Homöopathie: Weil das Konzept von Hahnmann sowohl auf metaphysisch-mystischen (also sich weitestgehend der Nachweisbarkeit entziehenden) als auch schlicht falschen Vorstellung von Naturprinzipien beruht, ist es nicht entwicklungsfähig.
Dazu addiert sich, dass die Anhänger der Homöopathie konsequent alle Erkenntnisse der letzten 200 Jahre, die sich in der Biologie, der Medizin, der Physik oder Chemie etabliert haben, ignoriert haben, und jeder Versuch, die Prinzipien der Homöopathie unter Beachtung der mittlerweile erkannten Naturgesetzlichkeiten auf ihre Wahrheit zu überprüfen, zwangsläufig zum Scheitern verurteilt ist.
- Die homöopathische "Arzneimittelprüfung"; auf Umwegen in die Absurdität -
Trotz aller Kritik an den (falschen) Hypothesen der Homöopathie betreiben deren Verfächter weiter die Entwicklung homöopathischer "Medikamente" nach einem Verfahren, welches in seiner Beliebigkeit selbst einer Wäscheklammer (3) therapeutische Tauglichkeit attestieren könnte.
Der Begriff "Arzneimittelprüfung" suggeriert unbefangenen Mitmenschen, dass hier getestet wird, ob man mit bestimmten Substanzen kranke Menschen heilen kann, und, falls dem so ist, ob diese "Arznei" besser wirkt als ein Placebo.
In der modernen wissenschaftlichen Medizin wird dazu ein Standardverfahren genutzt: die Überprüfung der Wirksamkeit eines Therapeutikum oder eines Heilverfahrens erfolgt im Rahmen einer doppelt-verblindeten, randomisierten Studie.
Das homöopathische Verfahren funktioniert jedoch gänzlich anders:
Will nämlich ein Homöopath herausfinden, ob eine Substanz wirkt bzw. wie sie überhaupt wirkt, wird das zu prüfende Mittel nicht erkrankten sondern gesunden Menschen verabreicht, den Teilnehmern einer "homöopathischen Arzneimittelprüfung".
Diese Testpersonen führen dann über Tage z.Tl auch über Wochen hinweg ein "Tagebuch", d.h. eine Art Prüf-Protokoll.
Registriert werden - nach der Einnahme der zu prüfenden Substanz - von den Prüfern sämtliche erlebten Befindlichkeiten physischer und psychischer Art, also körperliche Zustände, Gefühle, Stimmungen etc. pp.
Aus Übereinstimmungen mit den Ergebnissen anderen Prüfern werden nun signifikante Symptome abgeleitet.
Dabei wird nicht auf mögliche andere Ursachen geachtet, sondern es wird angenommen, dass die Prüfsubstanz die Ursache für die jeweilige Befindlichkeit ist (4).
Mit dieser Methode ist zwangsläufig sichergestellt, das man immer gewisse Effekte oder "Symptome" findet; und nicht selten diese dann parallel bei mehreren Prüfern.
Denn die Banalität und Häufigkeit bestimmter menschlicher Reaktion, sorgt dafür, dass bestimmte physische und psychische Prozesse vervielfacht registriert werden.
Wenn eine Prüfung z.B. im Hochsommer bei entsprechenden Temperaturen stattfindet, kann man davon ausgehen, dass nicht wenige Prüfer als Symptom "Nächtliches Schwitzen" oder "Unruhiger Schlaf" verzeichen.
Findet eine Prüfung dagegen zur Zeit einer Grippewelle oder bei typischem Erkältungswetter statt, werden sicher gehäuft die Symptome "Laufende Nase" "Fieber", "Halzschmerzen" "Kalte Füße in der Nacht" etc. zu vermerken sein.
Es ist deswegen auch nicht verwunderlich, dass bestimmte, gleiche Symptome bei einer Vielzahl von geprüften Substanzen mit schöner Regelmässigkeit auftauchen, und auch regelmässig in verschiedenen Arzneimittelbilder erscheinen. Genau so, wie auch eine bestimmte Prüfsubstanz für verschiedenste Symptome zuständig sein soll.
Aufgrund der in der Arzneimittelprüfung festgestellten (vermeindlichen)Zusammenhänge, legt der Prüfer unter Beachtung des fundamentalen Grundsatzes der Homöopathie - Similar similibus currentur - die zukünftige Anwendung des Mittels fest.
Ganz einfach beschrieben: Berichtet eine Testperson von Halsschmerzen während der Prüfung, dann kann das Mittel gegen Halsschmerzen angewendet werden; verzeichnet eine Testperson Schlafstörungen mit Nachtschweiß (Hochsommer), dann verwendet man die Substanz gegen eine Erkrankungen, bei der Schlafstörungen mit Nachtschweiß als Symptom registriert wird.
Es dürfte nachvollziehbar sein, dass aufgrund eines solchen Testverfahrens wie die "Arzneimittelprüfung", in der Homöopathie so gut wie alle denkbaren Substanzen gegen irgendeine menschliche Daseinsäußerung - die als Symptom einer Erkrankung bzw. Störung der Lebenskraft interpretiert wird - wirksam ist.
Das ist eben auch der Grund für die umfängliche Anzahl von sogenannten "Arzneien", die mit einem nachvollziehbaren, pharmazeutisch beschreibbaren Prozess im menschlichen Organismus nicht das Geringste zutun haben.
Um ein Argument der Homöopathie-Verfechter vorweg zu nehmen: Natürlich können auch unorthodoxe Substanzen heilende Prozesse auslösen. Nur, das Problem ist dabei - nehmen wir mal solche Substanzen wie radioaktive Schwermetallen (5), Hundeexkrement (6), oder die nicht geringen Anzahl von sogenannten "Nosoden" aus pathologischen Körpermaterial (7) - das diese Mittel oftmals alles andere als unbedenklich sind.
Das ist wohl auch Hahnemann - zu seiner Zeit konfrontiert mit Giftstoffen wie z.B. Arsen - aufgefallen.
Deshalb ist die Anweisung aus dem Organon durchaus nachvollziehbar:
Organon § 128:
„So erforscht man jetzt am besten, selbst die für schwach gehaltenen Substanzen in Hinsicht auf ihre Arzneikräfte, wenn man 4 bis 6 feinste Streukügelchen der 30sten Potenz einer solchen Substanz von der Versuchs-Person täglich, mit ein wenig Wasser angefeuchtet, oder vielmehr in einer größern oder geringern Menge Wasser aufgelöset und wohl zusammengeschüttelt, nüchtern einnehmen und dies mehrere Tage fortsetzen läßt.“
Hahnemann propagiert also D30 als Potenz für die Arzneimittelprüfung. Weil aber ab D23 (8) mit keinem Atom der Prüfsubstanz mehr gerechnet werden muss, ist damit die Sicherheit der Prüfer bzw. später auch die Sicherheit der Patienten gewährleistet.
Nur, so wird sich der Nicht-Homöopath an dieser Stelle sicher fragen: "Was prüfen die dann eigentlich, wenn in der Prüfsubstanz nichts mehr zum Prüfen vorhanden ist ?"
Und damit gelangen wir zum großen Geheimnis der Hochpotenzen, dem Bestandteil der Homöopathie, der wohl die größte intellektuelle Zumutung für den normal denkenden Menschen darstellt; und deshalb separat in Teil III behandelt wird.
Endnoten:
(1) Vergleichbare Ansätze sind bei Hippokrates oder Paracelsus zu finden
(2) Vitalismus: http://de.wikipedia.org/wiki/Vitalismus
(3) Wenn sich bei dem Beispiel der Wäscheklammer Homöopathen provoziert fühlen, mögen diese die Absurdität dieses Vorschlags mit solchen Prüfsubstanzen wie Mondlicht, Südwind, Vakuum, Röntgenstrahlen, Hundekot, Mikrowellen, oder Mobilphone vergleichen. Der Katalog homöopathischer Arzneien von Remeda liefert Beispiele, bei denen eine Wäscheklammer wohl eher zu den rationaleren Ursubstanzen zu zählen ist.
Die Liste der abwegigen Stoffe, die die Homöopathie sich - auf ihren Irrwegen - als Arzneien erarbeitet hat, ist so lang, dass hier nur auf die Auflistung des Homöopathika-Herstellers "remedia" verwiesen werden soll.
http://www.remedia.at/homoeopathie/arzneibuchstabe.html?PHPSESSID=ec5ua8ipm3hrsiko6a7 i9u9qj6
Wer also das außerordentlich krankmachende Adenosintriphosphat "ATP" als Globuli sucht, wird dort genau so fündig, wie der, der seinen trockenen Husten mit "Badeschwamm" therapieren möchte. Für Maler gibt es "Brillux" hergestellt aus Brillux Flächenglasur (aromatenfrei), für Greifvögelfreunde Globuli aus "Buzzard" (Mäusebussard), Jäger gesunden möglicherweise mit "Deer", (Globuli aus dem Blut männlicher Rehkitze), Schlosser können durch "Edelstahl" genesen und für die derzeit doch geschundenen Bänker gibt es Globuli aus "Eintausend DM". Und dem, der irgendwie doch nicht weiß, ob er der ganzen Homoöpathie trauen soll, bietet sich sogar schulmedizinisches "Aspirin" ab D3 an.
(4) Exemplarisch für den Ablauf und die Inhalte von "Arzneimittelprüfung" sollen hier die Prüfung von "Mikrowellen" und "Deutscher Wattwurrm" genannt werden.
Mikrowellen:
http://www.remedia.at/homoeopathie/microwave.html?erfahrung=erfahrung&width=800&heigh t=450&inlineId=erfahrung1&nr=5123&name=MicrowaveFi refoxHTML\Shell\Open\Command
Deutscher Wattwurm:
http://www.homoeopathie-wichmann.de/provings/wattwurm.pdf
(5) Radioaktive Schwermetalle wie Plutonium setzen die Homöopathen Eberle & Ritzer als Therapeutika zur "Heilung von Krankheiten in modernen Lebenssituationen" ein.
http://www.homoeopathieforschung.de/home.htm
(6) Auch für Excrementum canium, also Hundekot, liefern Eberle & Ritzer das Arzneimittelbild.
http://www.homoeopathieforschung.de/caninum.htm
(7) Eine besonders bemerkenswerten Gruppe homöopathischer Grundsubstanzen stellen die sogenannten "Nosoden" dar. Nosoden sind Arzneimittel, welche nach Vorschrift des homöopathischen Arzneibuches (HAB) aus Krankheits- oder Stoffwechselprodukten von Menschen, Tieren, Microorganismen oder Viren hergestellt werden können.
(8) Ab einem gewissen Grad der Verdünnung – die Grenze wird bestimmt durch die Avogadro-Konstante – enthält eine homöopathische Arznei keine Moleküle der Ausgangssubstanz mehr (sogenannte Hochpotenzen ab der D24 bzw. der C12). Eine gemäss naturwissenschaftlichem Ermessen nichtwirksame Arznei ist ein sprichwörtlicher Etikettenschwindel: Was auf einem Fläschchen draufsteht (z.B. Natrium chloratum C30), lässt sich im Fläschchen nicht nachweisen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Avogadro-Konstante
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Homöopathie
Hochpotenzierter Wahn
III. Hochpotenzen
In diesem letzten Teil soll es um das erstaunliche Phänomen der Hochpotenzen in der homöopathischen Arzneimittellehre gehen.
Ganz grundsätzlich festgestellt, verlässt die Homöopathie mit der Theorie der Hochpotenzen den gesicherten Boden der Erkenntnis so deutlich, dass man, wenn die damit verbundenen Hypothesen in der Realität tatsächlich funktionieren sollten, davon ausgehen muss, dass - zwangsläufig - wesentliche, fundamentale Gesetze der Physik, Chemie und Biologie falsch oder grob unvollständig sind (1).
Damit diese Feststellung nachvollziehbar wird, soll hier kurz exemplarisch dargestellt werden, welche biologischen Abläufe auf der Zellebene vorliegen, wenn ein biologischer Prozess durch eine pharmazeutisch wirksame Substanz beeinflusst wird.
Als Prozess ist hier die Erregung einer Muskelzelle und deren Blokade durch Atropin beschrieben.
Dieses Beispiel ist deswegen von besonderer Aussagekraft, weil genau mit diesem Prozess Pharmazeuten der Universität Leipzig, im Jahre 2003 die Wirkung von Belladonna-Hochpotenzen nachgewiesen haben wollten; und damit kläglich scheiterten (2).
Um was geht es genau ?
Im Zusammenspiel von Nervensystem und z. B. der Muskulatur spielen Neurotransmitter wie Acetylcholin eine wesentliche Rolle. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, welche die elektrischen Reize der Nervenbahnen zwischen deren einzelnen Abschnitten oder an andere Strukturen des Organismus übermitteln.
Bei einem Bewegungsimpuls wird ein Reiz von einer Nervenfaser an der motorischen Endplatte mittels des Neurotransmitters Acetylcholin auf die Muskelfaser übertragen.
Das Acetylcholin, welches - vom Axon kommend - in den synaptischen Spalt ausgeschüttet wird, trifft dort auf spezifische Rezeptoren der Muskelzelle.
Diese Rezeptoren funktionieren nach dem Schlüssel-Schloß-Prinzip: Nur eine Substanz, die - wie ein Schlüssel - genaue "technische" bzw. "chemisch-physikalische" Eigenschaften (3) besitzt, ist in der Lage, mit dem Rezeptor - ähnlich wie ein Schloss - "technisch" bzw. "chemisch-physikalisch" zu funktionieren.
Im Fall der Acetylcholin-Rezeptoren bedeutet dieses "funktionieren", dass sich - wie eine Tür - ein Weg für einen Stofftransport öffnet.
Ein Acetylcholin-Rezeptor ist ein unspezifischer Kationenkanal, der für Natrium-, Calcium- und Kalium-Ionen leitfähig ist. Durch die unterschiedlichen Triebkräfte für diese Ionen fließt vor allem ein durch Natrium- und Calcium-Ionen getragener Strom durch diesen Kanal, und sorgen für nachfolgende chemische Reaktionen in der Muskelzelle, die dann letztlich zur Kontraktion des Muskels führen.
Nach dieser Reaktion wird Acetylcholin durch ein Enzym abgebaut, der Rezeptor ist wieder frei für die Übertragung weiterer Nervenreize.
Atropin, der Wirkstoff aus den Früchten der Pflanze Belladonna (Tollkirsche) ist dem Acetylcholin in seinem chemischen Aufbau sehr ähnlich. So ähnlich, dass er ebenfalls in der Lage ist, den Acetylcholin-Rezeptor zu besetzen.
Aber, und das erklärt nun die Wirkung des Atropins, es öffnet sich dabei nicht der Ionenkanal des Rezeptors, der zu einer Erregung der Muskelzelle führt.
Auch kann an den Rezeptoren, an denen Atropin gebunden ist, Acetylcholin nicht mehr andocken.
Ebenfalls kann Atropin, wenn es in genügen großer Menge vorhanden ist, Acetylcholin vom Rezeptor verdrängen.
Ganz allgemein formuliert: Atropin hemmt die nervöse Erregung der Muskulatur bzw. bewirkt deren Erschlaffung.
Diese Eigenschaft nutzen z.B. Augenärzte, um bei Untersuchungen des Augenhintergrundes die Kontraktion der Pupille zu verhindern.
- Die wissenschaftsmedizinische Rezeptor-Theorie
Die Entdeckung der Zusammenhänge bei der chemischen Übertragung von Nervenimpulse mit Hilfe der Rezeptor-Theorie ist eine der großen Erfolgsgeschichten der Medizin.
Seit etwa 100 Jahren erforschen Wissenschaftler gezielt biochemische Prozesse, die auf der Wirkung spezifischer Moleküle und spezifischer Rezeptoren beruhen, und immer wieder bestätigt sich die Gültigkeit der Theorie, die mit allen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen vollkommen übereinstimmt, auf´s Neue.
So ist die Rezeptor-Theorie unerlässlich für die gezielte Verbesserung von und für die Suche nach neuen Arzneistoffen. Es ist schlichtweg unmöglich wissenschaftlich medizinisch zu Forschen, Krankheiten zu erklären, oder z.B. die Vorgänge in der Immunologie, Rheumatologie usw. ohne diese Theorie zu beschreiben. Diese Theorie zählt zu den erfolgreichsten biologischen bzw. medizinischen Erklärungsmodellen. Sie ist, wie auch das Massenwirkungsgesetz, ein Faktum, ohne dem einfach nicht erklärt werden kann, wie Leben funktioniert.
Was hat das nun alles mit Homöopathie zu tun ?
Erinnern wir uns:
1. Zelluläre Vorgänge werden wesentlich durch das Vorhandensein bzw. durch die Abwesentheit bestimmter chemischer Verbindungen beeinflusst.
2. Für spezifische Reaktionen werden spezifische chemische Verbindungen benötigt, für die spezifische Rezeptoren vorhanden sind.
3. Für die Auslösung eines Vorgangs sind bestimmte Konzentration eines Stoffes nötig.
Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Die üblicherweise durch Acetylcholin (ACh) stimulierte Kontraktion von Muskelzellen kann durch die Zufuhr einer pharmazeutisch wirksamen Substanz wie Belladonna (Extrakte aus der Tollkirsche) oder dem Wirkstoff dieses Extraktes, Atropin, durch die Blockade des Acetylcholin-Rezeptors gehemmt werden.
Das ist der Erkenntnisstand der Wissenschaftsmedizin.
Die Homöopathen behaupten allerdings, dass solche Reaktionen auch dann hervorgerufen werden können, wenn der eigentliche Wirkstoff - in unserem Fall das Atropin - nicht mehr in der "Arznei" vorhanden ist.
Das ist bei der Anwendung der sogenannten Hochpotenzen (Verdünnungen ab D23 oder C12) der Fall.
Der dafür bemühte Erklärungsversuch stellt fest, dass die spezifischen Informationen der wirksamen Substanz (in unserem Beispiel "Atropin") durch das rituelle Verfahren des Verschüttelns (4) auf das Trägermedium "Wasser" übertragen werden, und sich, im Laufe der wiederholten "Verschüttelungen", sogar verstärken, so dass die Wirkung der "Arznei" mit zunehmendem "Potenzierungsgrad" immer intensiver wird.
Diese Hypothese beruht selbstverständlich - wie alles in der Homöopathie - auf dem "Wissen" Hahnemanns. Der schrieb nämlich im Organon:
Organon § 269: «Die homöopathische Heilkunst entwickelt zu ihrem besondern Behufe, die innern, geistartigen Arzneikräfte der rohen Substanzen mittels einer ihr eigenthümlichen, bis zu meiner Zeit unversuchten Behandlung, zu einem, früher unerhörten Grade, wodurch sie sämmtlich erst recht sehr, ja unermesslich-durchdringend wirksam und hülfreich werden, selbst diejenigen unter ihnen, welche im rohen Zustande nicht die geringste Arzneikraft im menschlichen Körper äussern.
Diese merkwürdige Veränderung in den Eigenschaften der Naturkörper, durch mechanische Einwirkung auf ihre kleinsten Theile, durch Reiben und Schütteln entwickelt die latenten, vorher unmerklich, wie schlafend in ihnen verborgen gewesenen, dynamischen Kräfte […].
Man nennt daher diese Bearbeitung derselben Dynamisiren, Potenziren (Arzneikraft-Entwickelung), und die Produkte davon Dynamisationen.
- Von Paris nach Leipzig; § 269 im Dauertest
Diese mechanische Arzneikraftentwicklung, wie sie Hahnemann im § 269 des Organons beschreibt, widerspricht offenkundig den bekannten Naturgesetzen. Denn Prozesse wie Verreibung und Verschüttelung können keine Änderungen physikalisch-chemischer Grössen bewirken (5) .
Deshalb handelt es sich - von wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet - bei homöopathischen Arzneien um nichts anderes als Verdünnungen.
Damit ergibt sich das wesentliche Problem der Hochpotenzen: Ab einem gewissen Grad der Verdünnung – die Grenze wird bestimmt durch die Avogadro-Konstante – enthält eine homöopathische Arznei keine Moleküle der Ausgangssubstanz mehr, so dass eine spezifische Rezeptorwirkung, wie sie in unserem Beispiel beschrieben wird, de facto nicht mehr möglich ist.
Diese banale Einsicht -Wo nichts ist, kann nichts wirken ! - bringt das gesamte Denkmodell der Hochpotenzen, und damit eine der zentralen Säulen der Homöopathie zum Einsturz.
Weil es sich bei der Homöopathie aber um eine dogmatische, nicht rationale und nicht entwicklungsfähige Theorie handelt, die für Ihre Anhänger quasi religiösen Charakter hat, bemühen sich seit Jahrzehnten auch "gläubige" Wissenschaftler darum, doch irgendwelche Beweise dafür zu finden, dass nicht die Homöopathie bzw. Hahnemann irrt, sondern eben die modernen Naturwissenschaften, die der Homöopathie diese Irrtümer vorhalten.
Ein wesentlicher Ansatz bei diesen Bemühungen besteht darin, einen Nachweis für die Übertragung der spezifischen Information eines Wirkstoffes (z.B. des Atropins) auf das Trägermedium Wasser zu erbringen. So konzentrierten sich in der näheren Vergangenheit praktisch alle Versuche im Zusammenhang mit der Verifizierung der Homöopathie auf diesen Erklärungsansatz.
Ausgelöst wurde die Diskussion um das »Gedächtnis des Wassers« im Jahre 1988 durch eine Veröffentlichung des französischen Mediziners und Immunologen Jacques Benveniste (1935-2004), im Fachmagazin "Nature" (6). Benveniste war zu dieser Zeit Forschungsdirektor des staatlichen Instituts INSERM (Institut de la Santé et de la Recherche Médical) in Paris. Benveniste errang als Forscher internationale Beachtung in den 1970er Jahren durch die Entdeckung des Plättchen-aktivierenden Faktors (PAF).
In dem erwähnten Artikel berichtete die Arbeitsgruppe um Benveniste über Versuche mit einem Antiserum, das Antikörper der Klasse IgE enthält und basische Leukozyten degranuliert.
Das Bemerkenswerte und Aufsehenerregende war nun, dass mit Verdünnungen bis zu einem Bereich, in dem rein rechnerisch keine Antikörpermoleküle mehr enthalten sein konnten, experimientiert wurde
Daraufhin reiste Nature-Chefredakteur John Meddox zusammen mit dem Fälschungsexperten Walter Stewart und dem amerikanischen Pseudowissenschafts-Gegner James Randi (7) nach Paris, um die Experimente zu überprüfen. Die negativ verlaufenen Ergebnisse der Überprüfung: "High-dilution« experiments a delusion" (8) wurden zusammen mit den bei der Redaktion eingegangenen kritischen Lesermeinungen und einer Entgegnung von Benveniste in einem späteren Heft von »Nature« veröffentlicht (9) . Unabhängige Gutachter konnten die Ergebnisse nicht reproduzieren und wiesen auf systematische Fehler bei der Versuchsdurchführung hin. Benveniste selbst stand allerdings zu seinen Ergebnissen bis zuletzt, beschwerte sich über eine Art Hexenjagd auf ihn, und bemängelte die von Heddox durchgeführten Kontrollversuche.
Das alles änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass es - wie bei allen nachfolgenden Studien zum Wassergedächtnis - nie gelungen ist, diese Hypothese nach wissenschaftlichen Kriterien zu verifizieren.
Es gibt, außer dem Wunschdenken der Homöopathen, also keinen begründeten Anlass, ernsthaft anzunehmen, dass Wasser als Lösungsmittel über das ihm zugeschriebene Gedächtnis verfügt. Im Gegenteil neueste Forschungsergebnisse deuten nämlich darauf hin, dass Wasser eher vergesslich ist. Einem Team um den Physiker Thomas Elsässer vom Max-Born-Institut in Berlin-Adlershof gelang es, die Moleküle eines dünnen Wasserfilms lokal zu bestimmten Schwingungen anzuregen, also Informationen zu speichern. Mit einer trickreichen Apparatur maßen die Forscher, wie lange diese Schwingungsveränderung gespeichert bleibt - ganze 50 Femtosekunden. Eine Femtosekunde ist der millionste Teil einer milliardstel Sekunde. (10)
Professor Dr. habil. Peter Nuhn vom Institut für Pharmazeutische Chemie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg schreibt in einem Aufsatz: Wasser ist ein polares Molekül, bei dem die zwei Wasserstoffatome und das eine Sauerstoffatom ein Dreieck mit asymmetrischer Ladungsverteilung bilden (Sauerstoff negativ, Wasserstoff positiv). Dadurch haben die Wassermoleküle eine große Affinität zueinander. Wasser bildet Wasserstoffbrücken aus, die Moleküle orientieren sich zueinander, bilden mehr oder weniger geordnete Strukturen (dreidimensionale Vernetzung) mit allerdings sehr geringer Verweildauer (11).
Nicht nur Elsässer bestreitet deshalb, dass die Information eines Wirkstoffs in einer Hochpotenz noch existent sein könnte. "Unsere Ergebnisse zeigen explizit, dass es diesen molekularen Abdruck im Wasser nicht gibt. Dieses Phänomen kann man mit Sicherheit ausschließen."
So ist es im Grunde nicht verwunderlich, dass alle diesbezüglichen Versuche von Befürwortern der Homöopathie (Benveniste,1988, Ennis 2001, Rey 2003, und zuletzt Schmidt, Süß und Nieber 2004) deren angeblich positive Nachweise für das Vorhandensein eines Wassergedächtnisses jeweils lautstark gefeiert wurden, nach ernsthaften und unabhängigen Überprüfungen als fehlerhaft und nicht reproduzierbar herausgestellt haben (12), bzw. keine wirklichen Erklärungen für homöopathische Phänomene lieferten.
Mittlerweile ist deswegen festzustellen, dass das Erklärungsmodell "Wassergedächtnis" zunehmend in der Versenkung verschwindet. Neueste Ansätze bemühen zunehmend die Quantenmechanik, spezielles Stichwort ist dabei die Quantenverschränkung.
Konkrete Hypothesen oder gar wissenschaftlich haltbare Studienergebnisse gibt es auch hier nicht.
Der Homöopathie gelingt es weiterhin nicht, ihre 200 Jahre alten Hypothesen auf sicherem Boden zu etablieren.
IV. Fazit und Perspektiven:
Die seit den 1980er Jahren anhaltende Renaissence der Homöopathie lässt sich - zumindest aus Sicht der Naturwissenschaften - nicht sinnvoll begründen.
Zu sehr widersprechen die angeblichen Wirkmechanismen der Homöopathie den erkannten Naturgesetzlichkeiten, die sich ihrerseits ständig aus Neue beweisen. Wesentliche Elemente der Homöopathie - die sich nicht der Falsifizierbarkeit entziehen - sind so oft widerlegt, dass das Beharren der Homöopathen auf diesen Hypothesen nur im Rahmen eines streng dogmatischen Denkens erklärt werden kann. (13)
Die Hypothesen der Homöopathie, die nicht widerlegt werden können, sind keine wissenschaftlichen Feststellungen, sondern Ergebnisse zirkulärer Denkweise.
Was aber erklärt dann die durchweg positive Bewertung durch die Anwender und die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung ?
Viel spricht dafür, das die Homöopathie im Sog der New Age-Bewegung (14) eine soziale Validität (15 ) erhalten hat, die ihre Ursachen nicht zuletzt in den Mangelerscheinungen eines technisierten, und deswegen als inhuman empfundenen Medizinbetriebs hat.
Dazu addieren sich die zweifelhaften weltanschaulichen Entwicklungen der postmodernen Gesellschaft, die soziokulturellen Meinungspluralismus mit Methodenpluralismus verwechselt, auch deshalb auch bei wissenschaftlichen Erkenntnissen die Existenz mehrerer "Wahrheiten" als legitim auffasst.
Die wissenschaftliche Bilanz ist jedoch ernüchternd:
Die Entwicklung der Homöopathie basiert auf einer Fehlinterpretation.
Die Theorie der homöopathischen Krankheitslehre entpuppt sich als Sammlung von Mythen und Legenden.
Die Theorie der homöopathischen Arzneiherstellung präsentiert sich als ein pseudowissenschaftliches
Verfahren.
Sämtliche Erklärungsmodelle der Homöopathie sind wissenschaftlich unhaltbar und inhaltlich voller
Widersprüche.
Kein Heilverfahren, das auf homöopathischen Prinzipien beruht, konnte sich in mehr als 200 Jahren
homöopathischer Behandlungspraxis in der Wissenschaftsmedizin etablieren, so dass keine schlechtere
Versorgung der Patienten zu befürchten wäre, würde man die Homöopathie nicht mehr praktizieren.
Und was bleibt ?
Es ist unübersehbar: Die homöopathische Pathologie und das darauf aufbauende pharmakologische Konzept der Homöopathie versagt in der praktischen Anwendung.
Homöopathische Arzneimittel - besonders die Hochpotenzen - sind nicht in der Lage, biochemische Prozesse im Organismus im Sinne der Heilung einer Erkrankung zu beeinflussen.
Das wissen oder ahnen zumindest einige Homöopathen.So schreibt Rainer Lüdtke, Chef-Statistiker der Veronica & Carl Carstens-Stiftung, die sich der Förderung und Erforschung der Homöopathie widmet(16), nicht gänzlich unerwartet: „Das Grundkonzept der Homöopathieforschung, die allgemeine Wirksamkeit der Homöopathie an der isolierten Wirksamkeit der homöopathischen Arzneimittel festzumachen, muss insgesamt als gescheitert angesehen werden.“
Homöopathie = Psychotherapie ?
Im Wissenschaftsmagazin "Leonardo" (WDR 5) vom 16. April 2007 formulierte Lüdtke weiter: „Wir wissen aus der Placeboforschung, dass allein die Umgebung, wie ein Arztzimmer aussieht, einen sehr, sehr großen Effekt darauf haben kann, wie auch ein schulmedizinisches Medikament wirken kann. Eine Hypothese wäre, dass die Homöopathen es schaffen, eine Umgebung, ein sogenanntes Setting zu fabrizieren, was den Weg ebnet dann für eine arzneiliche Wirkung. Es kann aber auch zum Beispiel sein, dass die Homöopathie mehr oder weniger ähnlich einer Psychotherapie wirkt.“
"Psychotherapie" (allerdings nicht in ihrer medizinischen Definition) scheint das Stichwort zu sein, um den Mythos Homöopathie zu erklären.
Betrachtet man die vielen Beiträge der Homöopathie-Anwender zur Diskussion, so wird immer wieder deutlich, dass vor allem die umfängliche homöopathische Erstanamnese als Beweis für umfängliche Zuwendung der Therapeuten zum Patienten angesehen wird.
Hinter dieser intensiven Beschäftigung mit den Nöten eines erkrankten Menschen verbirgt sich deutlich mehr, als nur die - sinnlose - Suche nach einem homöopathischen Arzneimittel.
Es ist nicht zuletzt die Möglichkeit zur Selbstreflektion von Seiten des Patienten, es ist aber auch der Trost, den die Empathie des Zuhörenden vermittelt; und das sind Elemente, die auch in der Psychotherapie eine erhebliche Rolle spielen.
Hier offenbart sich schwerwiegende Kritik am etablierten Medizinsystem, das die Zuwendung des Arztes geringer honoriert, als dessen Einsatz naturwissenschaftlich-technischer Diagnosehilfen; so notwendig diese für eine umfassende Anamnese auch sind.
Insgesamt bleibt deshalb doch nur die Erkenntnis: Die Homöopathie wirkt - als Ritual - über den Glauben an eine angebliche Heilwirkung. Insoweit ist sie höchstens eine unfreiwillige Psychotherapie; mit eher mässigem Erfolg und allenfalls bei banalen Erkrankungen.
Homöopathie = Gesellschaftskritik ?
Und genau an dieser Stelle gewinnt die Homöopathie - wen auch unfreiwillig - eine Bedeutung als Indikator für ein Medizinsystem, dass sich in einer erheblichen Krise befindet; ähnlich wie zu Hahnemanns Zeiten, die man im Hinblick auf den damaligen Stand der Heilkunde als Epoche einer medizinischen Orientierungslosigkeit bezeichnen kann.
Hahnemanns Verdienst ist wohl darin zu sehen, dass er den abwegigen Therapiemaßnahmen seiner Zeit eine deutliche Absage erteilte. Diese aber stammten aus der Humoralpathologie (17) der Antike, die sich erst durch die Zellularpathologie Virchows aus ihrem von Aberglauben und Mythos beeinflussten Denken befreien konnte, und dadurch die Erfolgsgeschichte der modernen Wissenschaftsmedizin, basierend auf beweisbaren naturwissenschaftlichen Grundlagen entwickelte.
Auch heute hat die Medizin eine Krise ihres Selbstverständnisses zu überwinden. Ursache für diese Krise ist eine langjährig betriebene, zu einseitige naturwissenschaftlich-technische Ausrichtung, die wesentliche soziale Aspekte der Arzt-Patienten-Beziehung ausblendete.
Allerdings findet derzeit - innerhalb der Wissenschaftsmedizin - eine deutliche Richtungskorrektur statt. Ganz pragmatisch geht es darum, dem Arzt für die Erfüllung seiner sozialen Aufgaben mehr Raum zuzubilligen, überhaupt diesen Aufgaben grundsätzlich mehr Aufmerksamkeit - auch im Rahmen wissenschaftsmedizinischer Forschung - zu widmen.
Denn in einer zunehmend individualisierten Gesellschaft, in der der Einzelne immer weniger soziale Geborgenheit, Trost in Krisen und zwischenmenschliche Zuwendung erhält, kommt dem Arzt eine besondere Bedeutung als Ansprechpartner in Lebenskrisen zu.
Wen wir also in Zukunft eine wirklich ganzheitliche Medizin haben wollen, kommen wir nicht daran vorbei, unseren Ärzten die Möglichkeit dazu zu geben.
Denn nur sie verfügen über die notwendigen Qualifikationen, das Wissen über die physischen und psychischen Prozesse im menschlichen Organismus, das uns die Naturwissenschaften verschafft haben, in konkrete Therapiemaßnahmen umzusetzen.
Wer heute den Placebo-Effekt als einzigen Effekt alternativer Heilverfahren akzeptiert, vergisst dabei, dass in der Wissenschaftsmedizin dieser Effekt genau so vorhanden ist; aber dort, und nur dort, eben auch die effektiven Heilmittel und -verfahren aus Pharmazie und technisch-physikalischer Medizin zu Verfügung stehen.
Die Homöopathie - wie auch der größte Teil der alternativheilerischer Verfahren - sind überflüssig, wenn unserer Ärzte die Gelegenheit bekommen, dass zutun, was ihre eigentliche Aufgabe ist, den Menschen in seiner Gesamtheit zu sehen und zu heilen.
Die Mittel und Möglichkeiten dafür zu Verfügung zu stellen, ist allerdings keine medizinische, sondern eine ökonomische und damit gesellschaftlich-politische Aufgabe.
Endnoten:
(1) Lambeck M., Irrt die Physik? Über alternative Medizin und Esoterik. München: Beck; 2003.
Prof. Dr. Martin Lambeck liefert eine detaillierte Darstellung der Konflikte zwischen den Erklärungsmodellen der Homoöpathie und den Erkentnissen der moderen Naturwissenschaften.
Hauptsächliches Thema ist dabei, wie zu erklären ist, dass eine Verdünnung einer Substanz, in Verbindung mit einem rituellen Behandlungsprozess, mit zunehmender Verringerung der Substanz eine Verstärkung der Arzneimittelwirkung erfährt.
(2) Die Leipziger PharmazeutenSchmidt, Süß und Nieber hatten einen Test entwickelt, mit dem sie angeblich nachweisen konnten, dass homöopathische Hochpotenzen des Atropins (z.B. D100) diese Muskelkontraktion ebenfalls hemmen können (Einzelheiten im Kommentar von Bruhn, Wielandt und Keck).
Die Professoren Dr. Bruhn und Dr. Wielandt, sowie der Privatdozent Dr. Keck, haben den seinerzeit die Forschungsergebnisse der obengenannten Wissenschaftler als Pseudowissenschaft enttarnt, und diesen Wissenschaftsskandal an der Uni Leipzig zum öffentlichen Thema gemacht.
http://www.xy44.de/belladonna
http://www.xy44.de/belladonna/chrono/kommentar.pdf
http://www.xy44.de/belladonna/chrono/
(3) Atome und Verbindungen aus ihnen haben eine Masse, haben eine bestimmte elektrische Ladung, eine räumliche Gestalt, Verbindungen sind aus verschiedenen Atomen zusammengesetzt, etc.
Alle diese einzelnen Merkmale beschreiben zusammen die chemisch-physikalischen Eigenschaften von Atomen und den aus ihnen zusammengesetzten Verbindungen, und damit auch mögliche Reaktionen mit anderen Atomen oder eben Verbindungen.
Gelangen nun diese Stoffe in einen entsprechenden Organismus an Stellen, wo sich passende Reaktionspartner befinden, die sogenannten Rezeptoren (das sind entsprechende Strukturen mit wieder ganz bestimmten passenden chemisch-physikalischen Eigenschaften ) kommt es - und nur dann - zur Reaktion zwischen dem Reaktionsparter - dem Atom oder der Verbindung - mit den zur Wechselwirkung befähigten andern Reaktionspartner, dem so genannten Rezeptor.
Die dann eintretende Wirkung ist das Resultat einer chemisch physikalischen Reaktion dieser beiden Reaktionspartner und keinesfalls eine Folge irgendwelcher gespeicherten und ausgesendeten (Bio)Information, Schwingungen und ähnlicher nichtmaterieller Kräfte.
Fehlt einer dieser Reaktionspartner, gibt es keine Wirkung.
(4) Dieser rituelle Vorgang ist das sogenannte Potenzieren homöopathischer Arzneien. Jeweils abwechselnd wird eine Ursubstanz verdünnt (1:10 bei D-Potenzen, 1:100 bei C-Potenzen, u. noch höher), dann wird das Gefäss jeweils 10x auf ein Lederkissen gestoßen, dann wieder verdünnt usw.. Jeder Verdünnungsschritt stellt jeweils eine "Potenz" dar.
http://de.wikipedia.org/wiki/Potenzieren_(Hom%C3%B6opathie)
(5) Lambeck M., Irrt die Physik? Über alternative Medizin und Esoterik. München: Beck; 2003.
(6) Davenas, E., Beauvais, F., Amara, J., Oberbaum, M., Robinzon, B., Miadonna, A., Tedeschi, A,; Pomeranz, B., Fortner, P., Belon, P., Sainte-Laudy, J., Poitevin, B., Benveniste, J.: Human basophil degranulation triggered by very dilute antiserum against IgE. Nature 333 (1988) 816-818.
(7) Randi hat seit einigen Jahren einen Preis in Höhe von einer Million Dollar für den Nachweis »paranormaler, übernatürlicher oder okkulter Kräfte« ausgelobt. Bis zum heutigen Datum ist er immer noch im Besitz seines Geldes.
(8)Maddox, J., Rand, J., Stewart, W. W. : High-dilution experiments a delusion. Nature 334 (1988) 287-290.
(9) Maddox, J., Rand, J., Stewart, W. W. : High-dilution experiments a delusion. Nature 334 (1988) 287-290, Nature 334 (1988) 285-286, Jacques Benveniste replies. Nature 334 (1988) 291
(10) http://www.fv-berlin.de/pm_archiv/2005/53-urania.html
(11) http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=319
(12) http://www.zeit.de/2003/49/N-Wasser_Ged_8achtnis?page=all
(13) Falsifizierbarkeit bedeutet, dass eine wissenschaftlich ernstzunehmende Theorie zwingend die Möglichkeit der Widerlegung haben muss.
http://de.wikipedia.org/wiki/Falsifikation
http://de.wikipedia.org/wiki/Falsifizierbarkeit
(14) Obwohl bezüglich der Berechnung mittlerweile erhebliche Zweifel über die angegebenen Daten existieren, hat die Wassermannzeit, glaubt man Arnold Graf Keyserling, am 5. Februar 1962 begonnen und wird bis zum Jahre 4120 dauern. (Bezüglich des genauen Endes wollte sich Keyserling meines Wissens nicht so präzise festlegen.)
1968 wurde am Broadway der Musical Hair aufgeführt. Es besang den Weg in ein neues Zeitalter, ins "Age of Aquarius", das die Nachfolge des dunklen Zeitalters der Fische antrat, um eine etwa 2000 Jahre dauernde Menschheitsphase, die von Machtkämpfen, Kriegen, Hunger und Elend gekennzeichnet war, unter Führung einer spirituellen Avangarde in eine paradiesische Welt des Licht und der Liebe zu verwandeln: New Age.
Die gesellschaftlichen Umwälzungen in der Zeit des Wassermanns, werden laut Keyserling gewaltiger sein, als alle Revolutionen der Menschheitsgeschichte.
Gleicher Art ist auch die Auffassung von Fritjof Capra, dessen Buch "Wendezeit", wie schon weiter oben angesprochen, vornehmlich in esoterisch interessierten Kreisen zum Bestseller wurde.
Ein weiterer Experte für Zeitalterkunde, Kenn Wilber, sieht die Menschheit sogar an der Schwelle einer Weisheitskultur, die das Ich in überpersönliche Bereiche katapultiert; was immer das auch heißen mag.
Aber kein Zweifel, es geht ums Ich; und damit um Entwicklung, Krisenbewältigung, Welterklärung und Erleuchtung.
Vor allem aber geht es darum, wie das große Ziel des höheren Bewusstseins zu erreichen ist; auf das nicht nur Materie durch pures Gedankenkraft zu beeinflussen ist, sondern sich sämtliche Zumutungen des täglichen Lebens in kosmischem Wohlgefühl auflösen mögen...
(15) "Soziale Validität" bedeutet in diesem Fall, dass nicht wissenschaftlich gestützte Wirksamkeitsnachweise die Grundlage der Nutzung darstellen, sondern eben eine Art sozialer Übereinkunft, die nur auf einer von vielen geteilten Meinung beruht, die Methode würde funktionieren.
(16) Die Veronika & Carl Carsten-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, alternativheilerische Konzepte, besonders dabei die Homöopathie zu erforschen. In diesem Zusammenhang finanziert die Stiftung u.a. auch die erste "alternativmedizinische" Professur am Sozialmedizinischen Institut der Charite in Berlin.
http://www.carstens-stiftung.de/
(17) http://de.wikipedia.org/wiki/Humoralpathologie
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Pianoman,
danke für den Mittagswitz: Zitat:
der Behälter mit der zu potenzierenden Lösung wird 10 x auf ein Lederkissen gestossen
Geht es der Lösung danach besser?
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Zitat:
von
Frosch Pianoman,
danke für den Mittagswitz:
Geht es der Lösung danach besser?
Na sicher nicht dadurch wird es aber (laut der Lehre) potenter...
hups ich hoffe meine rau haut mich nie auf ein Lederkissen... :)
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Homöopathie - Beiträge zur Theorie
Nachtrag: Infektionen und Impfen
Vor kurzem erschien in der Schweizer Zeitschrift "Aegis" - einer Publikation von naturheilkundlich orientierten Impfgegnern - in der Ausgabe Nr. 13 ein Artikel eines Homöopathie-Befürworters über die "wahre Natur und Aufgabe " von Mikroorganismen, dessen wesentliche Aussagen ich hier verkürzt wiedergebe, die "bemerkenswertesten" Sätze habe ich farbig dargestellt:
Zitat: Die Basis der modernen Medizin bildet seit nunmehr einem guten Jahrhundert noch immer die Erregertheorie. Auf ihr fußt die gesamte Diagnostik und Therapie, mittlerweile eine weltweite Milliardenindustie. Antibiotika, Cortison, Impfungen etc. pp. heißen die Mittel der Wahl. Kennt man erst einmal den "Erreger", brauche man diesen nur auszumerzen, dann sei der Patient gesund, so die gängige Lehrmeinung. Doch diese Theorie bleibt Wunschdenken und führt in eine bedrohliche Sackgasse, da die wirklich biologischen Naturgesetzmäßigkeiten deutlich eine andere Sprache sprechen und derartige Maßnahmen mit der Zeit verheerende Folgen haben, wie wir bedauerlicherweise immer mehr feststellen können.
[...] Eine der wichtigsten Gesetzmäßigkeiten, die auch für die Homöopathie interessant ist, ist das Gesetz der Zweiphasigkeit der Erkrankungen. Nach diesem biologischen Gesetz verläuft jede Erkrankung biphasig, beginnend mit der sog. Dauersympathikotonie, um schließlich über die Dauervagotonie zur normalen Gesundheit zurückzukehren.
Wie allgemein bekannt, pendelt der Organismus im gesunden Zustand zwischen den beiden "Zügeln" des sog. vegetativen Nervensystems (VNS), also desjenigen Teils des Nervensystems, der den vegetativen Funktionen dient (Regelung der unbewußten und vom Willen unabhängigen inneren Lebensvorgänge und deren Anpassung an die Erfordernisse unserer Umwelt). Dieses VNS setzt sich aus zwei Anteilen zusammen: dem sog. Sympathikus - dem Streßanteil - und dem Parasympathikus bzw. Vagus - dem Regenerationsanteil.
Der Sympathikus dominiert in biologischen Situationen wie Kampf, Streß, Flucht und Abwehr und mobilisiert alle Kräfte, um - übertragend gesagt - "den Kampf" zu gewinnen bzw. seine "nackte Haut" in Sicherheit zu bringen, wohingegen der Vagus für die Regulation von Ruhe, Erholung und Regeneration steht. Unter dominant vagotoner Innervierung arbeiten vornehmlich die Verdauungsorgane, um Vitalstoffe aus der Nahrung zu assimilieren und wieder in die Zellen zu einzuspeisen, damit der nächste Tag - im vegetativen Sinne von Kraftverbrauch - erfolgreich bestanden werden kann. Global betrachtet, geht es also um den groben Tag-Nacht-Rhythmus.Der gesunde Zustand, die sog. Eutonie, bedeutet normale Innervation und ist charakterisiert durch den steten Wechsel von sympathischem und parasympathischem Anteil des vegetativen Nervensystems.
Diese gleichförmige sinusartige Schwingung wird im Falle einer Erkrankung jedoch jäh gestört. Der Organismus schaltet um auf Dauersympathikotonie, das heißt, es herrscht - nerval gesehen - Dauerstreß vor und kommt vorläufig nicht mehr zu einer vagotonen Erholungsphase.
Diese vegetative Dauerstreßphase ist häufig erkennbar an kalten Händen und Füßen, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Unausgeglichenheit, Nörgeligkeit der Kinder - man kann ihnen nichts recht machen - und vielem mehr. Jedermann kennt derlei Situationen, wenn Mütter die Veränderung ihrer Kinder wahrnehmen und meinen: "Ich glaube, unser Kleiner brütet 'was aus." Wenn die Kinder dann (im herkömmlichen Sinne) krank und bettlägerig werden, befinden sie sich in Wirklichkeit bereits in der zweiten Phase der Erkrankung, die häufig mit Schlappheit und Fieber einhergeht und bislang als die eigentliche Krankheit angesehen wurde.
Sie wird durch die vagotone (parasympathische) Innervierung, den anderen Teil und Funktionszustand des vegetativen Nervensystems, bestimmt, der sog. Dauervagotonie.
Hierhin gehören Erkrankungen gemäß alter Auffassung, wie Bronchitis, Lungenentzündung, Scharlach, aber auch Neurodermitisschübe, epileptische Krampfanfälle, akute rheumatische Beschwerden und vieles mehr! Es handelt sich im Grunde genommen um Heilungsphasen von Erkrankungen, welche schon viel früher begonnen haben und welchen auch immer eine Phase von Dauersympathikotonie vorausging. Diese kann sogar durchaus schon im Mutterleib bestanden haben!
[...] Jede Erkrankung, d. h. jede Bagatellerkrankung bis hin zum Krebs, verläuft demnach - grob gesehen - nach einem ganz bestimmten Muster: Sie ist zweiphasig, sofern die zweite Phase überhaupt erreicht wird, und wird im wesentlichen geregelt durch den "Zentralcomputer" - unser Gehirn.
Zunächst beginnt die sogenannte Streßphase, in der der sympathische Anteil des vegetativen Nervensystems dominant ist, die Dauersympathikotonie, gefolgt von der zweiten Phase, der eigentlichen Heilungsphase bzw. der sog. Dauervagotonie. Erst in dieser zweiten Phase der Erkrankung treten vermehrt die sogenannten "Erreger" auf, die eigentlich überhaupt keine echten Initiatoren (Verursacher) der Erkrankung sind, sondern bestenfalls ihre Indikatoren (Anzeiger).Dies wissen die Homöopathen schon seit langem, spricht doch Hahnemann - er lebte in der vor-bakteriologischen Zeit! - schon vom krankmachenden Agens und meint nicht etwa Mikroben, sondern ein immaterielles geistartiges Agens! Auch Allen lehrte, die Mikroorganismen seien nicht die Ursache krankhafter Zustände, sondern deren Folgen.
Genaugenommen muß es nun heißen: Die Mikroben sind die Indikatoren der zweiten Phase einer Erkrankung, denn ihnen läuft immer eine sympathikotone Streßphase voraus! Sie werden zentral dirigiert und aktiviert durch unser Gehirn und haben ganz bestimmte Aufräumarbeiten in Abhängigkeit ihrer Keimblattzugehörigkeit zu erfüllen.
[...] So haben Viren die Aufgabe, Gewebe, welches in der dauer-sympathikotonen Phase der Erkrankung zerstört wurde im Sinne von mikroskopisch kleinen Ulcera (geschwürige Löcher), in der vagotonen Heilungsphase wiederaufzufüllen. Bei den Pilzen ist es genau umgekehrt; sie tragen Gewebe ab, welches in der ersten Phase der Erkrankung überschießend gewuchert hat.Die Mikroben unterstützen also den Körper bei der Wiederherstellung seiner Gesundheit! Sie können ihre Aufgabe jedoch nur bei einer bestimmten Arbeitstemperatur - landläufig als Fieber bezeichnet - optimal erfüllen; deshalb verbietet es sich, jegliches Fieber zu bekämpfen. Auch der Zeitpunkt, ab wann sie "bearbeiten" dürfen, hängt nicht etwa - wie bisher fälschlicherweise angenommen - von äußeren Faktoren ab, sondern wird vielmehr ausschließlich von unserem Zentralcomputer Gehirn bestimmt. Die Mikroben samt Fieber haben also ihren Sinn und ihre physiologische Aufgabe. Und wir glaubten immer, die Mikroben hätten ein Organ ‚befallen' oder angegriffen!
[...] Somit kann es auch nicht die Gewohnheit sein, welche Immunität verleiht, und noch viel weniger ist es eine erzwungene Einführung von Mikroben, welche - wenn alles reibungslos verläuft - die Produktion von bestimmten Antikörpern veranlaßt! Das Einbringen solcher Mikroben zwecks "Training" des Immunsystems in einen gesunden Organismus, der nicht auf Vagotonie "umgeschaltet" ist, - und geimpft wird ja meist in die Eutonie hinein - muß demnach zwangsläufig Folgen haben. Der Körper ist auf die Invasion derlei Kleinstlebewesen in keiner Weise vorbereitet! Und schon gar nicht auf derlei verschiedenartige Mikroben, was in der Natur so nicht vorkommt. Denn das gibt es nicht, daß ein Kind gleichzeitig an Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Meningitis (Hirnhautentzündung) und Kinderlähmung erkrankt! Impfungen können deshalb kein gezieltes aktives Immuntraining sein, sondern sie sind die Ursache für ein völlig durcheinandergebrachtes Immunsystem!
[...] Als grundlegende Tatsache entdeckte Hahnemann, dass eine Krankheitserscheinung nie lokal begrenzt ist, sondern immer das Resultat, nur den äußeren Ausdruck, einer Störung im Innern des Organismus darstellt. So entzünden sich Mandeln nicht deshalb, weil sich Erreger auf ihnen niedergelassen haben, sondern weil eine Störung im Organismus diese bestimmten Bakterien vermehrt für das Heilungsgeschehen benötigen. Diese von der Schulmedizin als „Erreger" bezeichneten Bakterien sind also in Wirklichkeit unsere Helfer und niemals krankheitsverursachend! Es ist sogar so, dass die behaupteten krankmachende Viren nicht existieren, wovon sich jeder leicht durch Nachfragen nach den wissenschaftlichen Publikationen der behaupteten krankmachenden Viren bei den Gesundheitsbehörden und Laboren überzeugen kann.
Siehe hierzu z.B. „H5N1 nie nachgewiesen!!!"
Alle Aussagen des Artikels sind falsch.
Aber diese wirklich grotesken Auffassungen von der Existenz und der Wirkung von Mikroorganismen entsprechen der Lehre der klassischen Homöopathie, und es ist unübersehbar, dass sich der Hahnemannsche Wahnsinn ins
21. Jahrhundert hinüber gerettet hat.
Man muss sich in diesem Zusammenhang ernsthaft die Fragen stellen, wie das vielbesungene, ergänzende Zusammenspiel von Wissenschaftsmedizin und Homöopathie eigentlich funktionieren soll, wenn der Hochschulmediziner sich bemüht, schwerwiegende Infektion durch Viren, Bakterien oder andere Mikroorganismen zu bekämpfen, während die Homöopathen sich bemühen, die angeblich zum Wohle des Patienten arbeitenden Mikroorganismen zu unterstützen.
Und die Beantwortung der Frage ist um so wichtiger, als dass hier ganz besonders Kinder von der Quacksalberei der Homöopathen betroffen sind.
Auch müsste darüber nachgedacht werden, ob die Behandlung eines Kindes durch einen Homöopathen nicht eine grob fahrlässige Körperverletzung bzw. eine Verletzung der elterlichen Fürsorgepflicht darstellt.
D.h. nachdenken muss man eigentlich nicht mehr:
Strafgesetzbuch
§ 223 StGB: Körperverletzung
(1) Wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
§ 212 StGB Totschlag
(1) Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.
(2) In besonders schweren Fällen ist auf lebenslange Freiheitsstrafe zu erkennen.
§ 211 StGB Mord
(1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.
(2) Mörder ist, weraus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier ODER SONST AUS NIEDRIGEN BEWEGGRÜNDEN, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet.
Infektionsschutzgesetz ISFG
Straf- und Bußgeldvorschriften im Kontext mit § 20 IfSG sind in § 73 Abs. 1 Nr. 24 und Abs. 2 sowie in § 74 folgendermaßen geregelt: Wer vorsätzlich eine der in § 73 Abs. 1 Nr.24 IfSG bezeichneten Handlungen begeht und dadurch eine in § 6 Abs. 1 Nr. 1 IfSG genannte Krankheit oder einen in § 7 IfSG genannten Krankheitserreger verbreitet, wird gemäß § 74 IfSG mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Gemäß § 73 Abs. 1 Nr. 24 IfSG handelt ordnungswidrig, wer vorsätzlich oder fahrlässig einer Rechtsverordnung nach § 20 Abs. 6 Satz 1 oder Abs. 7 Satz 1 IfSG oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung für einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist. Die Ordnungswidrigkeit kann gemäß § 73 Abs. 2 IfSG mit einer Geldbuße bis zu 25.000.- Euro geahndet werden.
Ärztliche Pflichten (gelten auch für homöopathisch behandelne Ärzte)
...den behandelnden Arzt trifft die Pflicht, den Patienten bzw. den Sorgeberechtigten auf die Notwendigkeit und Möglichkeit der Impfung gegen verschiedene Ansteckungen aufmerksam zu machen. Das ist Pflicht des Arztes, unabhängig von seiner persönlichen Auffassung...Grundlage der Pflicht des Arztes sind verschiedene Rechtsnormen. Die Verpflichtung ergibt sich einmal aus dem behandlungsvertrag, sodann dient sie auch der Vermeidung von Verletzungen von Leben, Körper und Gesundheit. Der strafrechtliche Schutz von Leben, Körper und Gesundheit macht Empfehlungen der Impfung gleichfalls zur Pflicht.... Bei Verletzung der Verpflichtung zur Mitteilung können Rechtsfolgen eintreten. ... Eine Haftpflichtversicherung des Arztes wird bei bewußter Nichtmitteilung der Impfmöglichkeit wegen Vorsatz des Arztes nicht greifen.... Auch berufsrechtliche Rechtsfolgen sind zu erwarten, die bis zur Entziehung der Approbation reichen können.... Als Ergebnis ist festzuhalten, dass der Arzt trotz eigener bedenken die Pflicht hat, jeden Patienten... auf die Möglichkeit und Notwendigkeit von Impfungen hinzuweisen. Unterläßt er dies, verletzt er in schwerwiegender Weise seine ärztliche Pflicht.
Pianoman
Nachtrag 14.11.2008:
Ein lesenswerter Artikel von Wolfang Maurer zur Impfgegnerszene:
Impfskeptiker - Impfgegner. Von einer anderen Realität im Internet (p 64-70).pdf
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Homöopathie in der Praxis
Nachtrag: Kuharsch und geschüttelte Scheiße
Der homöopathische Schwachsinn kennt einfach keine Grenzen. Hier mal wieder ein nettes Beispiel:
Auszug aus:
Eberle / Ritzer, Arzneimittellehre,
Heilung von Krankheiten in modernen Lebenssituationen,
Neue Homöopathische Arzneien 1, Verlag: Müller&Steinicke, München
Fallbeschreibung:
Die Patientin leidet seit 15 Jahren mit Unterbrechungen an Morbus Crohn, der in ihrer ersten Schwangerschaft auftrat. Trotz 16mg Cortison leidet die Patientin an bis zu 5 Stühlen mit wässrig, breiiger Konsistenz und unbefriedigendem Gefühl nach Stuhlgang.
Begleitbeschwerden: Schulterschmerzen stechend hauptsächlich nachts, Bewegung und Wärme bessert. Bei geringer Cortisongabe leidet die Patientin an heftigen, krampfartigen Unterbauchschmerzen vor Stuhlgang.
Lebenssituation: Die Patientin hat in ein bäuerliches Anwesen mit großem Feriengäste- und Pensionsbetrieb eingeheiratet. Bis jetzt gehört den Eltern des Ehemannes das Anwesen. Sie hat immer versucht nie anzuecken, arbeitet 16 Stunden am Tag und versucht alles Recht zu machen. Bei der Anamnese fällt auf, daß sie ihren Mund nicht aufbringt, um zu sagen, was wirklich los ist. Kernproblem ihrer Lebenssituation ist ihre Schwiegermutter, mit der sie in der Küche zusammenarbeitet, wobei die Schwiegermutter dominiert und sie sich unterdrückt fühlt.
Analyse:
Die Lebenssituation der Patientin wertete ich als Unterdrückung des eigenen Bedürfnisses und Ausdrucks, da der ganze Lebensraum, in dem sie sich befindet, durch die Schwiegermutter besetzt ist.
Therapie:
Nach 4 Monaten Behandlung mit Ex. can. in aufsteigenden Potenzen bis zur Q10 konnte ich die Patientin beschwerdefrei und ohne Cortisongaben entlassen. Die Blutsenkung normalisierte sich vollständig. Die Patientin machte auch eine positive psychische Entwicklung. Sie öffnete sich mehr und die Unterdrückung in ihrer familiären Situation wurde ihr klarer und bewußter, das Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter freier. Eine neue Perspektive ergab sich dadurch, daß ihre Schwiegereltern in naher Zukunft zurücktreten und wegziehen werden.
Gut was ? Morbus Crohn mit Ex.can. in 4 Monaten therapiert.
Ex. can. hilft auch bei vielen anderen Beschwerden, z. B. bei Erkrankungen des Kopf , Magen- Darmtrakt, Hüftleiden, Allergien, Nase, Augen, Haut, Eßstörungen, Nesthockersyndrom, Kinder, die nicht ausziehen von zu Hause, Ablösungsprobleme, verklebte Abhängigkeitsverhältnisse von Eltern, Ehepartnern, Freunden, Beruf, fühlt sich gezwungen zu bleiben mit Schuldgefühlen,unterdrücktem Haß (...) "bringt den Mund nicht auf"" Schokoladenabusus, Suchtverhalten (...) Migräne (...) Allergie (...) Konjunktivitis (...) Allergie, Heuschnupfen, (bewährte Heuschnupfenarznei) (...) Übelkeit (...) Verlangen: Schokolade, Süßigkeiten, Dosenfisch, (...) Bauchbeschwerden bei Schulproblemen, Bauchschmerzen krampfartig vor Stuhlgang (...) M. Crohn, Colitis ulcerosa, chronische Enteritis, chronische Durchfälle, schleimige, weiche, breiige, wäßrige, blutige Stühle, Verstopfung (...) Cystitis, Urininkontinenz,
Hitzewallungen mit Schweiß (...) Cervicalsyndrom, akuter Schiefhals vor Schulbeginn, Bandscheibenvorfall BWS (...) Hüftarthrose einsteifende, verkalkende, stark schmerzhafte Hüftdysplasie (...) plötzliches Einschlafbedürfnis, Bedürfnis, sich sofort hinzulegen und zu schlafen (...)
Wollen Sie möglicherweise wissen, was Ex.can. ist ?
Das glaube ich zwar nicht, aber Sie haben es ja nicht anders gewollt:
Ex. can. steht für excrementum canium oder -ganz pragmatisch- Hundescheiße !
Die Herren Eberle und Ritzer und der Rest der Homöopathen-Bande haben noch
weitere nette Mittelchen im Angebot:
placenta humana - Menschlicher Mutterkuchen
Wirkt angeblich bei Kinder, die Fürsorge brauchen oder verlangen (...) bei überbehüteten Kindern (...). Massive Ärgerlichkeit, Wut und viel Streit mit der Mutter (...) Erschöpfung durch zu viel Fürsorge, aber auch bei Ohren, Hals, Larynx, Darm, Genitalien, Erschöpfung
anus bovii - Na ja, Kuharsch
Wird angewendet bei Entzündungen im genitalen und analen Bereich und gegen mannigfach verursachten Juckreiz
plutonium nitricum - Plutoniumnitrat
Hilft angeblich bei Panik und Angstzuständen.
Man fragt sich, wie irre die Homöopathen sein müssen, um auf die Idee zu kommen, Verdauungsendprodukte von Fiffi, Schwangerschaftsüberbleibsel, Abfälle vom örtlichen Schlachthof oder Atommüll als Medikament überhaupt erst zu prüfen und dann tatsächlich auch noch einzusetzen ?
Aber noch irrer ist es, das Fürsorgebedürfnis von Kindern als behandlungswürdige Krankheit zu bezeichnen. Man muss sich das mal vorstellen: Wenn es Eltern nicht gelingt, ihre Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen, kann man diese "Krankheit" der Kids nach den Vorstellung der Homöopathen entweder mit Hundescheiße oder Mutterkuchen behandeln !
Pianoman
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Pianoman,
erst dachte ich eben beim Lesen Sie machen Witze, aber dann habe ich auch mal schnell gegoogelt und mußte feststellen, daß das tatsächlich so ist und diese - nennen wir es mal Sachen - verabreicht werden.
Mir fehlen die Worte über solch groben Unsinn und Verarschung ('tschuldigung) von Patienten.
Demnächst wird dann wahrscheinlich auch noch Katzenkotze (wieder 'tschuldigung wegen der Ausdrucksweise) als KaKo D12 angeboten bei z.B. Unstimmigkeiten in allen Lebenslagen.
Es ist einfach nicht zu glauben, daß es Menschen gibt, die diesen Mist auch noch fördern und unterstützen.
Sprachlos, der Frosch
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
hä hä,
hi, hi,
ho, ho,
hu, hu.....
etwas auch "schlimmes" ist ja , dass leider auch ehemals "seriöse" schulmediziner manchmal "abdriften"
Gerade bei solch immer noch "Nur begrenzt" beeinflussbaren krankheitem, wie auch meiner ms, treten die immer wieder mal in erscheinung....einer davon z.b. hier:
KENNE DIE LEUTE
den arzt und die hintergründe recht gut, denn ich war "mitgründer" des vereins in 1993...
auch andere, SEHR ABENTEUERLICHE dinge werden manchmal "alternativ" auch von etablierten ärzten asngeboten und leider muss erst "was passieren" bevor angezeigt wird und der staatsanwalt einschreiten kann...
günni
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Homöopathie in der Praxis
Nachtrag: Der Geist des Vakuums
Mittlerweile gibt es eine Arzneimittelprüfung des Vakuums. D.h. Homoöpathen behaupten, das absolute Nichts, die Abwesentheit sämtlicher Materie verfügt über eine geistartige Kraft, die sich zur Heilung von Krankheiten einsetzen lässt.
Fragt sich nur, welche Krankheiten durch das absolute Nichts hervorgerufen werden ?
Wahrscheinlich der Glaube an die Homöopathie !
Pianoman
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Homöopathie - Beiträge zur Theorie
Nachtrag: Wassergedächtnis, aktuelle Diskussion
Eine wesentliche, wenn nicht sogar die bedeutenste Hypothese der Homöopathie ist das "Wassergedächtnis". Die Versuche des Nachweise führen seit Jahren zu einer Vielzahl mißglückter Experimente, und zu immer wieder enttäuschten Homöopathen. Vor kurzem hat das britische Fachmagazin "Homoepathy" sich in einer Sonderausgabe mit dem Thema beschäftigt. Phillipe Leick vom Skeptiker würdigt die Diskussion:
In diesem Zusammenhang erlaube ich mir auch den Hinweis auf die von Dr. Dr. Ulrich Berger auf "Kritisch gedacht - Der Wissensblog" geführten Diskussion über die Homöopathen unseres schönen Nachbarlandes Österreich.
Pianoman
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Hinweis in eigener Sache:
Ich überarbeite derzeit die Beiträge des Threads "Alternativmedizin - kritisch betrachtet"
nach der HoN-Codifizierung.
Der erste Abschnitt zur Homöopathie - #2 dieses Threads - liegt jetzt vor.
Pianoman (Mod.)
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Hinweis in eigener Sache:
Ich überarbeite derzeit die Beiträge des Threads "Alternativmedizin - kritisch betrachtet"
nach der HoN-Codifizierung.
Der zweite Abschnitt zur Homöopathie - #3 dieses Threads - liegt jetzt vor.
Pianoman (Mod.)
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Homöopathie - Beiträge zur Theorie
Nachtrag: Studien zur Wirksamkeit, aktuelle Diskussion
Weil die vielfältigen mißglückten Versuche, das Theoriegebäude der Homöopathie wissenschaftlich zu beweisen, offenbar doch zu sehr frustrierten, hat sich die Homöopathie-Forschung seit Jahren fast ausschließlich damit beschäftigt, die Methode durch Studien, die angeblich die Therapie-Wirksamkeit nachweisen, zu rechtfertigen.
So spielen diese Studien (und die Studien über diese Studien) in der Homöopathie-Diskussion derzeit die zentrale Rolle.
Ulrich Berger von der Universität Wien hat sich auf "Kritisch gedacht - Der Wissensblog" mit den wesentlichen Untersuchungen auseinandergesetzt:
Pianoman
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Hinweis in eigener Sache:
Ich überarbeite derzeit die Beiträge des Threads "Alternativmedizin - kritisch betrachtet"
nach der HoN-Codifizierung.
Der dritte und letzte Abschnitt zur Homöopathie - #4 dieses Threads - liegt jetzt vor.
Pianoman (Mod.)
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Homöopathie - Beiträge zur Theorie
Nachtrag: Denkfehler der Homöopathie
In dem unten verlinkten, wirklich lesenswerten Essay, stellt Dr. med. Wolfgang Vahle, HNO-Arzt in Paderborn, vornehmlich die hinter den homöopathischen Denkfehlern stehenden psychischen Mechanismen dar.
Interessant ist das vor allem für die, die schon immer wissen wollten, warum sie bei einer Rotznase einmal Bryonia, einmal Rhus tox., und ein nächstes Mal Lycopodium vom Homöopathen bekommen.
Oder auch für diejenigen, denen bei allen Krankheiten immer nur Bryonia verordnet wird...
Pianoman
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Zitat:
von
Pianoman Homöopathie - Beiträge zur Theorie
Nachtrag: Denkfehler der Homöopathie
In dem unten verlinkten, wirklich lesenswerten Essay, stellt Dr. med. Wolfgang Vahle, HNO-Arzt in Paderborn, vornehmlich die hinter den homöopathischen Denkfehlern stehenden psychischen Mechanismen dar. Interessant ist das vor allem für die, die schon immer wissen wollten, warum sie bei einer Rotznase einmal Bryonia, einmal Rhus tox., und ein nächstes Mal Lycopodium vom Homöopathen bekommen. Oder auch für diejenigen, denen bei allen Krankheiten immer nur Bryonia verordnet wird... Pianoman
HOMÖOPATHIE UND SCHULMEDIZIN?
Die Homöopathie hat bewiesen, dass sie viel mehr ist, als nur eine begleitende Behandlung zur Schulmedizin. Seit vielen Jahren erfolgreich in der Behandlung chronischer Erkrankungen eingesetzt, zeigt sich nun immer mehr wie vielschichtig und kraftvoll diese Form der Medizin ist. Um sie zu verstehen, ist allerdings auch ein völliges Umdenken nötig, dass leider in der Medizinerschaft nur langsam voran schreitet. Man kann nicht einfach von Schulmedizin auf Homöopathie oder andere ganzheitliche Behandlungsmethoden umschalten. Gerade Homöopathie erfordert ein enormes Wissen um Symptome und Arzneien, um eine richtige Anwendung zu gewährleisten. Es ist wie ein neues Studium, in dem der Arzt sein ganzes Denken und die Sicht auf den Patienten verändern muss.
Homöopathie und Schulmedizin haben ein grundlegend anderes Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Während die Homöopathie den Menschen als Ganzes betrachtet, konzentriert sich die Schulmedizin lediglich auf das Krankheitssymptom und behandelt es wie die Krankheit selbst.
In der Schulmedizin will man die Symptome so schnell wie möglich entfernen. In der Homöopathie lässt man dem Organismus Zeit, gesund zu werden.
MMag. Karin Hiebaum de Bauer
Graz- Austria
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Zitat:
Seit vielen Jahren erfolgreich in der Behandlung chronischer Erkrankungen eingesetzt, zeigt sich nun immer mehr wie vielschichtig und kraftvoll diese Form der Medizin ist.
Das ist eine erstaunliche Feststellung, für die ich Sie, Frau Hiebau de Bauer, - ungeachtet der Tatsache, dass Sie den Beitrag höchstwahrscheinlich von der Website einer Praxis für Tiermedizin (1) hier hin kopiert haben - um wissenschaftliche Nachweise bitte.
Zitat:
Homöopathie und Schulmedizin haben ein grundlegend anderes Verständnis von Gesundheit und Krankheit.
Ja, stimmt zweifellos...
Das z.B. denkt die Homöopathie:
Zitat:
Aus der Zeitschrift Aegis: “[...] Als grundlegende Tatsache entdeckte Hahnemann, dass eine Krankheitserscheinung nie lokal begrenzt ist, sondern immer das Resultat, nur den äußeren Ausdruck, einer Störung im Innern des Organismus darstellt. So entzünden sich Mandeln nicht deshalb, weil sich Erreger auf ihnen niedergelassen haben, sondern weil eine Störung im Organismus diese bestimmten Bakterien vermehrt für das Heilungsgeschehen (!) benötigen. Diese von der Schulmedizin als „Erreger” bezeichneten Bakterien sind also in Wirklichkeit unsere Helfer und niemals krankheitsverursachend! Es ist sogar so, dass die behaupteten krankmachende Viren nicht existieren, wovon sich jeder leicht durch Nachfragen nach den wissenschaftlichen Publikationen der behaupteten krankmachenden Viren bei den Gesundheitsbehörden und Laboren überzeugen kann.
Und weil man die Helfer bei ihrer Arbeit nicht stören will, behandelt man mit Mitteln, die mit einer Streptokokken-Infektion nichts zu tun haben.
Bis man dann die Therapie des rheumatischen Fiebers (2) der "Schulmedizin" überlässt, gelle ?
Denn - im Gegensatz zu Homöopathie - kennt nämlich die Wissenschaftsmedizin das "rheumatische Fieber"; und fürchtete es lange Zeit.
Dort -außerhalb des Hahnemannschen Kosmos - führen die Streptokokken, die den Mandeln angeblich zur Heilung verhelfen, möglicherweise zu einer Endokarditis (3), mit der Spätfolge Mitralklappenstenose (4) und Rechtsherzinsuffizenz (5).
Deshalb bekämpft die Wissenschaftsmedizin diese Bakterien mit pöser, pöser Antibiotika,und heilt - erstaunlicherweise - dabei den Menschen ziemlich ganzheitlich, d. h. weniger "ganzheitlich", mehr so insgesamt, komplett, ganz gesund halt...
Obwohl das aus der Sicht der Homöopathie schon ein wenig bedauerlich ist, weil doch ein schöner Langzeitpatient mit Herzschwäche, der von der erfolglosen Schulmedizin böse enttäuscht ist, geradezu das ideale Spielfeld für die homöopathischen Erfolge bei der Behandlung chronischer Krankheitszustände ist, oder ?
(Aber das war jetzt ein böser Gedanke. Ich entschuldige mich für meinen Verdacht, dass die Homöopathie - wegen ihrer chronischen Erfolglosigkeit bei akuten Krankheitsprozessen - lieber so lange falsch oder überhaupt nicht therapiert, bis die akute Erkrankung im chronifizierten Stadium angekommen ist; und dann das pürierte Marienkäferchen endlich seine fulminate Wirkung entfalten kann.
Das ist wirklich ein böser Gedanke. Tut mir leid. Da ist gar nichts dran.)
Zitat:
In der Schulmedizin will man die Symptome so schnell wie möglich entfernen. In der Homöopathie lässt man dem Organismus Zeit, gesund zu werden.
Ja, stimmt, da ist die Homöopathie ziemlich gelassen, manchmal dauert`s auch ein Leben lang...
Endnoten:
(1) http://www.ganzheitlicher-tierarzt.de/Vorstellung_Introduction/Homoopathie_Homeopathy/homoopathie_homeopathy.html
(2) http://de.wikipedia.org/wiki/Rheumatisches_Fieber
(3) http://de.wikipedia.org/wiki/Endokarditis
(4) http://www.medizinfo.de/kardio/herzklappen/mitralklappenstenose.shtml
(5) http://www.medizinfo.de/kardio/herzinsuffizienz/beschwerden.shtml
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
ach herrjeh....
eine REISE NACH LOURDES ist "sehr wahrscheinlich" noch wirkungsvoller....aber nur, wenn man "daran glaubt"
(auch ICH SELBST werde am 1. april das hiessige "arme städtchen" hoffentlich "reich machen" nachdem ich aus dem prospektbekannten "schwälmer brunnen" einen schluck wunderwasser getrunken habe...und die FESSELN AM ROLLSTUHL abwerfen werde...und aussrufe..."oh...welch wunder ist geschehen" und aus dem el. rolli aufstehe...natürlich ist "bild und rtl" dabei)
und "genauso" wirkt auch HOMÖOPATHIE....ja, ja....
günni
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Genau, Günni,
deshalb mein Tip an alle Homöopathie-Freunde: Schaffen Sie sich doch mal eine richtig chronische Erkrankung an, um den Segen dieser Power-Therapie genießen zu können.
Bloß, ist eine Krankheit eigentlich noch chronisch, wenn sie vielschichtig und kraftvoll therapiert werden kann ?
Aber dazu kann diese sportliche Mag. aus Graz sicher genauere Auskunft geben.
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Zitat:
von
KarinHiebaum In der Homöopathie lässt man dem Organismus Zeit, gesund zu werden.
.... oder aber schnell zu sterben an Erkrankungen, die schulmedizinisch in der heutigen Zeit nicht mehr zum Tod geführt hätten!!
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Deshalb erlaubt ja der einsichtige Homöopath heute die Behandlung der Symptome durch die Schulmedizin...
Wäre doch schade, wenn der Patient sich wegen eines lächerlichen Herz- und Kreislaufversagens ins Nirwana verabschiedet, bevor er ganzheitlich geheilt werden konnte, oder ?
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
@pianoman
Sie schreiben ja momentan in den beiden Foren Homöopathie und Impfkritik in altbekannter Qualität. Ich bin in beiden Themenkreisen kein Experte und habe da ein Verständnisproblem. Das eine versucht gleiches mit gleichem zu bekämpfen und benutzt dazu Wirkstoffe, die so stark potenziert (verdünnt) sind, dass die Wissenschaft keinen Wirkstoff mehr feststellen kann.
Das andere versucht mit stark geschwächten (verdünnten?) Wirkstoffen (Krankheitserreger) den Körper auf die erfolgreiche Bekämpfung von Krankheiten vorzubereiten, z.B. Erreger von Masern gegen Masern. Wenn ich das so nebeneinanderstelle, sind da in meiner Vorstellung im Prinzip genau die gleichen Vorgehensweisen : Gleiches mit gleichem bekämpfen mit stark verdünnten Wirkstoffen. Das eine stellen Sie als Teufelswerk dar, das andere als eine der größten medizinischen Errungenschaften. Können Sie mir erklären, wo ich beim Denken falsch abgebogen bin?
Gruß
katzograph
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Bei einer Impfung werden dem Organismus abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger oder nur Teile davon zugeführt und es passiert exakt das Selbe wie bei der Krankheit.
Der Krankheitserreger wird vom Immunsystem erkannt und "bekämpft".
Das Immunsystem kann hat nun gelernt den Erreger zubekämpfen.
Bei nächsten Kontakt damit wird dieser Erreger sofort ausgeschaltet, ohne das es zu einem Ausbruch der Krankheit kommt.
Deswegen kann es nach einer Impfung in seltenen Fällen zu einer Reaktion z.B. leichtes Fieber, oder Gliederschmerzen kommen....
Von nix (im Sinne von keine Nachweisbaren Stoffe) in der Impfllösung kann auf keinen Fall gesprochen werden, eine Impfung hat NICHTS mit Homöopathiehokuspokus zutun....
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
@patientenschubser
danke für den Hinweis. Bis dahin habe ich das ja auch verstanden. Ich habe auch
n i c h t angenommen, dass im Impfstoff keine nachweisbaren Teile vorhanden sind.
Insoweit bin ich da wohl falsch verstanden worden. Ich habe auch eine Impfung nicht mit einer homöopathischen Behandlung in irgend einer Form gleichgesetzt. Ich habe lediglich angeführt, dass die beiden Grundideen in meinen Augen sehr viel Ähnlichkeiten miteinander haben. Und dann habe ich nach einer dahingehenden eventuellen Fehlerberichtigung meiner Vorstellung gebeten. Ein Vortrag über Impfungen hatte ich eigentlich nicht damit gemeint. Wie Impfen funktioniert hab schon noch gewußt, sonst hätte ich ja auch meine Frage nicht so detailliert stellen können.
Gruß
katzograph
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Es ist eben nicht so das der Homöohokuspokus mit einer Impfung verglichen werden kann.
Bei der Homöopathie werden Stoffe bis zur Unkenntlichkeit verdünnt.
Hier ist nichts mehr nachweisbar.
Bei einer Impfung - siehe auch oben!- wird der Erreger nicht verdünnt sondern "entschärft", so das er zwar eine Immunreaktion im Körper auslöst, nicht aber die Krankheit zum Ausbruch kommt.
In meinen Augen haben die beiden "Grundideen" nichts miteinander gemeinsam.
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
@Katzograph
Im Grunde hat unser geschätzer Patientenschubser schon alles von Bedeutung geschrieben.
Ich werde aber speziell auf die Argumentation der Homöopathie noch im Thread "Impfkritik..." eingehen; und bitte deswegen um etwas Geduld, da ich zuerst die im Rahmen der tiefgründigen Beiträge von "Roman" entstandene Diskussion, die wegen technischer Probleme in Unordnung geraten ist, aufbereiten muss.
Danke für´s Verständnis,
Pianoman
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Lieber Patientenschubser,
ich habe das Gefühl, dass wir uns im Moment im Kreise drehen. Möglicherweise habe ich nicht klar genug geschildert, worum es mir ging. Ich habe an keiner Stelle behauptet oder gemeint, dass eine Impfung mit einer homöopatischen Behandlung vergleichbar sei. Die Impfung und die Behandlung sind die jeweiligen "Endprodukte" des von mir angesprochenen Vergleiches. Das Problem liegt viel weiter vorne. Ich möchte das mal an einem anderen Beispiel versuchen, zu erlären: man kann mit einem Flugzeug entweder Passagiere oder eine Atombombe durch die Luft bis zum jeweiligen Ziel transportieren. Hier wäre noch eine "Gleichheit" annehmbar. Der Transport von Dingen von A nach B durch die Luft. Ab diesem Punkt laufen die Dinge aber völlig auseinander. Das eine dient z.B. dazu Touristen schnell zu ihrem Ferienziel zu bringen, das andere hat die totale Zerstörung von Städten zur Folge. Das sind zwei Dinge, die man beim besten Willen nicht mehr miteinander vergleichen kann. Meine Frage wäre hierbei, ob der Transport von Dingen durch die Luft unabhängig vom Endprodukt in beiden Fällen noch eine sich ähnelnde Grundidee darstellen. Und bezogen auf Impfung und Homöopathie, ob der Versuch gleiches mit gleichem zu heilen, hier Masern mit Masern und da Fieber mit Fieber, eventuell zwei in verschiedene Richtungen abdriftende gemeinsame Grundidee darstellen könnte. Insoweit hast Du mit Deiner ansonsten richtigen Antwort meine Fragestellung nicht getroffen.
@ pianoman
Klar warte ich.
Gruß
katzograph
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Nein es gibt keine gemeinsame Grundidee... Grundlage...
Die beiden Dinge haben NICHTS gemeinsam... wie auch?
Wenn du meine Beiträge gelesen hast, dann müsste das eigentlich klar sein.
Die Homöopathie mischt die unterschiedlichsten (!) Dinge zusammen und verdünnt diese bis zur Unkenntlichkeit!
Die Pharmaindustrie bereitet z.B. Bakterien so zu das diese das Immunsystem stärken um so vor der jeweiligen Krankheit zu schützen!
NACHWEISBAR!
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Nur noch mal zur Klarstellung.
Homöopathie bedeutet nicht das etwas verdünnt werden muß. Auch Homöopathen therapieren mit unverdünnten Heilmitteln.(Urtinktur)
Die homöopathische Heilweise ist auf das "Ahnlichkeitsprinzip" ausgerichtet. Die Auswahl der eingesetzten Mittel nach diesem Prinzip läuft unter den Oberbegriff Homöopathie.
Lediglich unter Dosisgesichtspunkten erfolgt dann möglicherweise ein Potenzierung.
Schüssler Salze z.B. gehören nicht zur Homöopathie, obwohl auch sie potenziert sind. Sie werden nämlich nicht nach dem Ähnlichkeitsprinzip ausgesucht.
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Zitat:
Nur noch mal zur Klarstellung.
Homöopathie bedeutet nicht das etwas verdünnt werden muß. Auch Homöopathen therapieren mit unverdünnten Heilmitteln.(Urtinktur)
Nur um es klarzustellen: Ob die Verwendung von Urtinkturen noch Homöopathie ist, ist fraglich, denn der "wahre Geist der Homöopathie" ist vor allem die "Dynamisierung durch Potenzierung".
Da aber die Verfechter der Homöopathie in der Regel keine Ahnung von der "reinen Lehre" Hahnemanns haben, und jeder sich deshalb seine eigene Philosophie zusammenbastelt, sei hier eine Fußnote aus dem Organon - dem genuinen Lehrwerk der Homöopathie - zitiert:
Zitat:
"Man wird diese Behauptung nicht unwahrscheinlich finden, wenn man erwägt, daß bei dieser Dynamisations-Weise, (deren Präparate ich nach vielen mühsamen Versuchen und Gegen-Versuchen als die kräftigsten und zugleich mildest wirkenden, d. i. als die vollkommensten befunden habe) das Materielle der Arznei sich bei jedem Dynamisations-Grade um 50,000 mal verringert und dennoch Unglaublich an Kräftigkeit zunimmt, so daß die fernere Dynamisation der in 125,000,000,000,000,000,000 erst zur dritten Potenz, zum Kubik- Inhalt erhobnen Cardinale, (50,000), wenn man letztere mit sich selbst multiplicirt und so in stetiger Progression bis zum dreißigsten Grade der Dynamisation fortschreitet, einen Bruchtheil giebt, der sich kaum mehr in Zahlen aussprechen lassen würde. Ungemein wahrscheinlich wird es hiedurch, daß die Materie mittels solcher Dynamisationen (Entwickelungen ihres wahren, innern, arzneilichen Wesens) sich zuletzt gänzlich in ihr individuelles geistartiges Wesen auflöse und daher in ihrem rohen Zustande, eigentlich nur als aus diesem unentwickelten geistartigen Wesen bestehend betrachtet werden könne."
(Fußnote zu § 279 im "Organon der Heilkunst" 6. Auflage)
Aber von solchen Grundsätzlichkeiten einmal abgesehen: Die Verwendung von Urtinkturen hält sich in ganz geringen Grenzen; wer wollte auch schon Hundekot, Arsen, Eiter aus Krätzebläßchen, Gewebe aus Krebsgeschwülsten oder gar Plutonium als unverdünnte Reinsubstanzen zu sich nehmen ? Ähnlichkeitsprinzip hin oder her...
Dagegen sind Mikrowellen, Handystrahlen, Mondschein oder Südwind als "Urtinktur" wohl eher Geldbeutel- als Patientenschädigend.
Falls dann doch nicht die ultimative Heilwirkung jenseits des Verstandes kommt, bietet der gute Hahnemann noch ein paar Hinweise auf Störquellen:
Zitat:
Kaffee, feiner chinesischer und anderer Kräuterthee; Biere mit arzneilichen, für den Zustand des Kranken unangemessenen Gewächssubstanzen angemacht, sogenannte feine, mit arzneilichen Gewürzen bereitete Liqueure, alle Arten Punsch, gewürzte Schokolade, Riechwasser und Parfümerieen mancher Art, stark duftende Blumen im Zimmer, aus Arzneien zusammengesetzte Zahnpulver und Zahnspiritus.
Riechkißchen, hochgewürzte Speisen und Saucen, gewürztes Backwerk und Gefrornes mit arzneilichen Stoffen, z. B. Kaffee, Vanille u.s.w. bereitet, rohe, arzneiliche Kräuter auf Suppen, Gemüße von Kräutern, Wurzeln und Keim-Stengeln (wie Spargel mit langen, grünen Spitzen), Hopfenkeime und alle Vegetabilien, welche Arzneikraft besitzen, Selerie, Petersilie, Sauerampfer, Dragun, alle Zwiebel-Arten, u.s.w.; alter Käse und Thierspeisen, welche faulicht sind, (Fleisch und Fett von Schweinen, Enten und Gänsen, oder allzu junges Kalbfleisch und saure Speisen; Salate aller Art), welche arzneiliche Nebenwirkungen haben, sind eben so sehr von Kranken dieser Art zu entfernen als jedes Uebermaß, selbst das des Zuckers und Kochsalzes, so wie geistige, nicht mit viel Wasser verdünnte Getränke;
Stubenhitze, schafwollene Haut-Bekleidung, sitzende Lebensart in eingesperrter Stuben-Luft, oder öftere, bloß negative Bewegung (durch Reiten, Fahren, Schaukeln), übermäßiges Kind-Säugen, langer Mittagsschlaf im Liegen (in Betten), Lesen in wagerechter Lage, Nachtleben, Unreinlichkeit, unnatürliche Wohllust, Entnervung durch Lesen schlüpfriger Schriften, Onanism oder, sei es aus Aberglauben, sei es um Kinder-Erzeugung in der Ehe zu verhüten, unvollkommner, oder ganz unterdrückter Beischlaf; Gegenstände des Zornes, des Grames, des Aergernisses, leidenschaftliches Spiel, übertriebene Anstrengung des Geistes und Körpers, vorzüglich gleich nach der Mahlzeit; sumpfige Wohngegend und dumpfige Zimmer; karges Darben~ u.s.w.
Alle diese Dinge müssen möglichst vermieden oder entfernt werden, wenn die Heilung nicht gehindert oder gar unmöglich gemacht werden soll. Einige meiner Nachahmer scheinen durch Verbieten noch weit mehrer, ziemlich gleichgültiger Dinge die Diät des Kranken unnöthig zu erschweren, was nicht zu billigen ist.
(Fußnote zu § 260 im Organon der Heilkunst)
Also Achtung, Homöopathen, aufgepasst !
Wenn´s nicht funktioniert, liegt es nur an Ihrem völlig verantwortungslosen Umgang mit Ihrem ganzheitlichen Organismus. „Entnervung durch Lesen schlüpfriger Schriften, Onanism oder, sei es aus Aberglauben, sei es um Kinder-Erzeugung in der Ehe zu verhüten, unvollkommner, oder ganz unterdrückter Beischlaf“, bei soviel Unmoral versagen sogar die Globuli.
Die Homöopathie hat immer recht. Vor allem, wenn´s drauf ankommt...
Und für alle, die ganz sicher sein wollen:
http://blog.gwup.net/2009/04/11/schw...hie-widerlegt/
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Hallo pianomann,
freut mich, mal wieder was von Ihnen zu lesen, hatte schon befürchtet, Sie wären in den Ruhestand getreten. Ich finde Ihren Einsatz gegen falsche Behandlungsansätze und Scharlatanerie immer noch bewundernswert. Aber wenn ich die Anzeigen lese, die über Ihren Artikeln stehen (aktuell : Schüsslersalze, Bioresonanztherapie, Ausbildung zum Heilpraktiker und last but not least Angebote aus der Homöopathie), kommt mir so ganz leise der Verdacht, dass hier die Aufklärung dann halt macht, wenn es um Werbeeinnahmen geht. Oder sehe ich da mal wieder was völlig falsch?
Gruß
katzograph
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Es handelt sich hier bei um Werbung, diese wird von extern gesteuert.
Da es sich hierbei um die o.g. Themen handelt entscheidet der Computer eben auf die dazu "passende" Werbung.
Die Annahme das hier einer der Moderatoren oder der Admin diese Werbung steuern bzw das gewollt solche Werbung hier auftaucht ist falsch!
Unser Admin hat die Möglichkeit einzelne Werbepages gezielt zu blocken, da diese allerdings wie Unkraut aus dem Boden schießen ist es kaum möglich alle zu bocken.
Werbung ist aber wichtig um das Forum kostenfrei für alle User zu nutzen.
Wem dies nicht passt kann immer noch seinen Account löschen oder einen Werbeblocker nutzen.
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Hallo Schubser,
danke für die Aufklärung. Ich habe nicht den Eindruck erwecken wollen, dass jemand aus dem Moderatorenbereich für die angesprochnene Werbung verantwortlich sei. Ich finde auch, dass Werbeeinnahmen für die unentgeltliche Nutzung des Forums eine gute Sache ist.
Aber Du wirst mir sicherlich zustimmen, wenn ich sage, dass es machmal einen etwas unglücklichen Eindruck macht, wenn einerseits in dem Forum Alternativmedizin alle Anhänger teils sehr rigoros darüber aufgeklärt werden, dass diese Art Medizin nicht funktioniert und dabei manchmal auch noch ziemlich hoch auf den Arm genommen werden und andererseit darüber Werbung zu genau diesen Themen zu lesen ist.
Das wäre ja so, als ob in der Parteizeitung der Grünen eine Anzeige für Atomstrom veröffentlicht würde. Andererseits wäre es natürlich eine besonders raffinierte Methode, wenn man die Kosten für die Aufklärung über den Unsinn von Alternativmedizin sich genau von denen bezahlen ließe, gegen die sich die Aufklärung richtet.
Gruß
katzograph
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Ich habe es dir versucht zu erklären.
Dein Besipiel mit den Grünen und Atomstrom kann es (so gut wie) nicht geben den dort entscheiden Menschen welch Werbung in die Zeitung kommt.
Bei uns wird das durch einen Computer entschieden der anhand von Stichworten nach "passender" Werbung sucht.
Erkannt Mensch gegen Computer... der Mensch ist klüger, meistens jedenfalls.
Um die Werbung nicht zu sehen kanst du wie schon geschrieben u.a. einen Werbeblocker nutzen!
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
@Schubser,
okay, okay, ich hab`s begriffen.
Gruß
katzograph
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Diskussion über die Homöopathie
ist hier zu finden:
http://www.heilpraktiker-foren.de/fo...ad.php?t=12232
"Wie wirkt die Homöopathie"
Dieses Zitat war die Diskussionsgrundlage:
Zitat:
Ähnlichkeit hat etwas mit Mustererkennung zu tun. Und Mustererkennung hat etwas mit unserem Kopf, mit unserer Fantasie, Erfahrung, Biographie etc. zu tun. Ein bekanntes Beispiel ist der "Rorschach-Test": Ein völlig irregulärer Tintenklecks wird von jeder Versuchsperson anders interpretiert. Jede Versuchsperson sieht Ähnlichkeiten mit ihr vertrauten Bildern. Diese Ähnlichkeiten sind aber nicht objektiv vorhanden, sie werden "hineininterpretiert".
Ähnlichkeiten sind außerdem davon abhängig, wie genau meine Beobachtung, meine Untersuchung ist. Und die Untersuchungsmethoden sind wiederum von meinen Kenntnissen abhängig.
Wäre der homöopathische Arzneimittelprüfer ein Birkenallergiker gewesen, dann hätte er "herausgefunden", dass Birken gegen Schnupfen helfen (weil Birken ja bei ihm Schnupfen "machen"); wäre er Katzenallergiker gewesen, hätte er "herausgefunden", dass Katzen gegen Schnupfen helfen. Dem Zufall ist also Tür und Tor geöffnet.
Nun glauben die Homöopathen aber, die Information sei zuvor auf das Lösungsmittel übergegangen und deshalb immer noch vorhanden. Wenn aber die Information nach dem "Potenzieren" im Wasser ist, ist sie dann nicht mehr im Arzneimolekül? Kann dann das Arzneimolekül ohne seine spezifische Information überhaupt noch weiter existieren?
Oft muss die Quantenphysik herhalten, denn sie ist ohnehin schwer zu verstehen…Die Quantenphysik hat unsere Welt allerdings vorhersehbarer und verständlicher gemacht. Sie hat uns zum Beispiel die Atomuhr beschert. Und der Welle-Teilchen-Dualismus sowie die Heisenberg'sche Unschärferelation erklären in keinster Weise, wie man Information in einer homogenen Lösung aus nicht voneinander zu unterscheidenden Molekülen speichern kann,…
Der 2. Hauptsatz der Thermodynamik erklärt vielmehr, warum ein solcher Vorgang unmöglich ist. Bei jeder Temperatur über dem absoluten Nullpunkt wirbeln die einzelnen Moleküle chaotisch und nicht verfolgbar durcheinander. Die Unordnung (die Entropie) nimmt zu - und der Informationsgehalt ab. Wie lange würde sich die Information im Lösungsmittel halten (wenn es denn jemals gelingen würde, sie dort hineinzubekommen)? Millisekunden, Mikrosekunden, Picosekunden?
Warum wird statt des eigentlichen Arzneimittels Wasser verabreicht, das genau die gleiche Information enthalten soll wie das Arzneimittel selbst? Um Nebenwirkungen zu verhindern? Das kann nicht sein, denn die vermeintliche Information, die übertragen wird, ist ja identisch. So müssten folglich auch die Nebenwirkungen in der homöopathischen Lösung verpackt sein
Die "ganzheitliche Sichtweise" ist jedoch problematisch. Wenn jeder Mensch anders ist und der Arzt jeden individuell behandeln möchte, dann gäbe es eigentlich keinerlei Erfahrungen, aus denen Ärzte schöpfen könnten.
In dieser "Methode" ist jedoch eine "Erfolgsgarantie" eingebaut. Wird der Patient nämlich nach der Therapie gesund (das passiert hin und wieder, zum Beispiel aufgrund einer Placebowirkung), dann erklärt das der Homöopath damit, exakt alle wichtigen Informationen gesammelt zu haben. Wird der Patient jedoch nicht gesund, dann interpretiert er, ihm seien wichtige Informationen vorenthalten worden. Im Falle eines Misserfolgs ist die Homöopathie damit immer aus dem Schneider. Ein Misserfolg ist höchstens der alleinige Beweis dafür, dass die Homöopathie falsch angewendet wurde.
Quelle des Zitats http://www.novo-magazin.de/67/novo6734.htm
vielleicht möchte der Eine oder Andere hier auch darüber diskutieren.
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Wolfgang Vahle beendet seinen Beitrag in Novo mit deutlichen Worten:
Zitat:
Manche Kritiker meinen, man solle sich in Toleranz üben und die Homöopathie einfach in Ruhe lassen. Freilich bleibt jedem Menschen in einer freien Gesellschaft das Recht, sich seinen Arzt selbst auszusuchen.
Aber Informationen über die Praxis der Homöopathie scheinen dennoch dringend von Nöten, denn nur wenige Menschen kennen die Hintergründe und ihre abstrusen "Theorien". Außerdem pfuschen Homöopathen an der Gesundheit ihrer Patienten herum und kassieren auch noch Geld dafür.
Die Homöopathie kostet die Gesellschaft schon heute sehr viel Geld, beispielsweise in Form von Kosten für ausufernde Arbeitsunfähigkeitszeiten, weil man sich für die "Therapie" harmloser Krankheiten Wochen und Monate Zeit nimmt, um eine "nachhaltige" Heilung zu erreichen. Am schlimmsten ist aber, dass Homöopathen zuweilen eine notwendige und wirksame medizinische Therapie verhindern.
Wo genau sehen Sie da Diskssionsbedarf ?
Pianoman (Mod.)
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Carstens-Stiftung bestätigt: Kritik an Leipziger Homöopathie-Experimenten berechtigt.
Die Karl und Veronika Carstens-Stiftung bestätigt in ihrer Pressemitteilung (1) vom 06.11.09 die berechtigte Kritik an den Belladonna-Experimenten von Pharmazeuten der Uni Leipzig, die im Jahr 2005 zum Homoöpathen-Supergau (2) wurden.
Nachdem sich erkenntnisresistente Hardcore-Homöopathen in den letzten Jahren alle erdenkliche Mühe gaben, die Herren Bruhn, Keck und Wielandt zu diskreditieren, die seinerzeit den eklatanten Fall von Cargo Cult Science an der altehrwürdigen Uni Leipzig aufdeckten, darf, nein, muss nun festgestellt werden, dass diese Kritik in jeder Beziehung berechtigt war. Was im Grunde nicht weiter verwundert.
Was jedoch erstaunt, ist der letzte Satz der Pressemitteilung:
Zitat:
Die Veröffentlichung soll dazu beitragen, die scharf und kontrovers geführte Diskussion in dieser Sache wieder auf eine sachliche, wissenschaftlich angemessene Ebene zu heben.
Was will die Carstens-Stiftung wohl damit signalisieren ?
Dass sie wissenschaftliche Forschungs-Methodik als aussagekräftig auch im Hinblick auf homöopathische Forschung anerkennt ?
Dass sie – nachdem sich schon deren Chef-Statistiker Lüdtke in solcher Richtung geäußert hat – langsam vom unhaltbaren Konzept der Hochpotenzen abrückt ?
Solcherlei Defätismus dürfte sicher für keine Freudentänze in den Reihen der Homöopathen sorgen. Die Anerkennung (natur)wissenschaftlicher Kritik bedeutet doch den Zusammenbruch sorgsam gepflegter Immunisierungsstrategien.
Oder sollte der Carstens-Stiftung doch noch aufgefallen sein, dass die Erkenntnisse Witts, Walachs (oder wer sonst die Möglichkeiten hat, Forschungsressourcen für Cargo Cult Sience zu verbraten) die sich weitestgehend darauf beschränken, über Outcome-Studien die Frage zu klären, wie sich Menschen verhalten, denen man eingeredet hat, die Homöopathie würde wirken, zumindest solange das Papier nicht wert sind, auf dem man sie niederschrieb, solange man für die vielen Ungereimtheiten der Homöopathie keine befriedigende Erklärungen findet, oder sie – als Alternative – entgültig aus dem Denkmodell „Homöopathie“ entfernt ?
Sollte es der Carstens-Stiftung aufgegangen sein, dass sämtliche aktuelle Studien zur Homöoathie schließlich doch nichts anderes als statistisch fragwürdige Schmalspur-Signifikanzen erzeugen, und deshalb regelmässig mit dem Satz enden: „Zur eindeutigen Klärung des möglicherweise doch bedeutsamen Sachverhalts braucht´s noch ein bißchen mehr Forschung…“ ?
Vielleicht haben die Buchhalter der Stiftung mal nachgerechnet, was Nonsens-Forschung kostet ?
(1)http://www.carstens-stiftung.de/service/presse_downloads/20091106_pi_rattendarm.pdf
(2) http://www.xy44.de/belladonna/chrono/
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Zitat:
von
Pianoman Genau, Günni,
deshalb mein Tip an alle Homöopathie-Freunde: Schaffen Sie sich doch mal eine richtig chronische Erkrankung an, um den Segen dieser Power-Therapie genießen zu können.
Bloß, ist eine Krankheit eigentlich noch chronisch, wenn sie vielschichtig und kraftvoll therapiert werden kann ?
Aber dazu kann diese sportliche Mag. aus Graz sicher genauere Auskunft geben.
Pianoman,
das Schulmdzin nur Symptome unterdrückt und nicht heilt kannste hier gut nachlesen:
Die meisten Menschen sitzen erst bei Schulmedizinern im Wartezimmer herum. Enttäuscht wenden die sich dann an alternative Verfahren . Wäre Schulmedizin bei chronischen Erkrankungen erfolgreich hätte die alterantive Szene wohl kaum diesen Zulauf!
Schulmedizi hat bei akuten Krankheiten Erfolge, bei chronisches ist die ziemlich erfolglos. ( im Gegensatz zur Homöopathie!):tongue_2_06:
Zitat:
von
Patientenschubser Bei einer Impfung werden dem Organismus abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger oder nur Teile davon zugeführt und es passiert exakt das Selbe wie bei der Krankheit.
Der Krankheitserreger wird vom Immunsystem erkannt und "bekämpft".
Das Immunsystem kann hat nun gelernt den Erreger zubekämpfen.
Bei nächsten Kontakt damit wird dieser Erreger sofort ausgeschaltet, ohne das es zu einem Ausbruch der Krankheit kommt.
Deswegen kann es nach einer Impfung in seltenen Fällen zu einer Reaktion z.B. leichtes Fieber, oder Gliederschmerzen kommen....
Von nix (im Sinne von keine Nachweisbaren Stoffe) in der Impfllösung kann auf keinen Fall gesprochen werden, eine Impfung hat NICHTS mit Homöopathiehokuspokus zutun....
Patientenschubbser hier ein Beitrag zu Impfungen:
"Auf einer Mitte Oktober 2009 abgehaltenen Versammlung der Kassenärztlichen Vereinigung in Berlin kam es im Zuge der aktuellen Diskussion um die Schweinegrippe zu einer spontanen Abstimmung unter den 30 im Saal anwesenden Ärzten, in der nur drei von ihnen angaben,sich persönlich impfen zu lassen."
aus " Schweinegrippe Berliner Ärzte wollen nicht impfen" ÄRZTEZEITUNG 12.10.2009
Also die Homöopathen würden ihre Kügelchen nicht nur Patienten anpreisen sondern auch selber nehmen!
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Zitat:
von
Tuscany Pianoman,
das Schulmdzin nur Symptome unterdrückt und nicht heilt kannste hier gut nachlesen:
Oh ein Neuer! Hatten wir ja lange nicht hier.
Sorry, bin nicht Pianoman, aber danke für den Lacher des Abends!
Zitat:
von
Tuscany Die meisten Menschen sitzen erst bei Schulmedizinern im Wartezimmer herum. Enttäuscht wenden die sich dann an alternative Verfahren . Wäre Schulmedizin bei chronischen Erkrankungen erfolgreich hätte die alterantive Szene wohl kaum diesen Zulauf!
Also 1. sitzt man wohl auch bei einem Kügelchenverkäufer mal in einem Zimmer herum.
2. Enttäuschte wenden sich erstmal an die Alternativmedizin, um dann nach der Erkenntnis, daß die Alternativmed. nichts bringt außer einem leeren Geldbeutel, sich wieder an einen Schulmed. zu wenden.
3. Von welchem Zulauf sprichst Du? *staunenddurchdieGegendschaue*
Zitat:
von
Tuscany Schulmedizi hat bei akuten Krankheiten Erfolge, bei chronisches ist die ziemlich erfolglos. ( im Gegensatz zur Homöopathie!):tongue_2_06:
Das Smiley ist hier völlig fehl am Platze.
Zu dieser Aussage erbitte ich einen wissenschaftlichen Beweis. Nenn mir nur einen, einen einzigen. Dann vergesse ich auch die Rechtschreibfehler in Deinem Beitrag.
Zitat:
von
Tuscany Patientenschubbser hier ein Beitrag zu Impfungen:
"Auf einer Mitte Oktober 2009 abgehaltenen Versammlung der Kassenärztlichen Vereinigung in Berlin kam es im Zuge der aktuellen Diskussion um die Schweinegrippe zu einer spontanen Abstimmung unter den 30 im Saal anwesenden Ärzten, in der nur drei von ihnen angaben,sich persönlich impfen zu lassen."
aus " Schweinegrippe Berliner Ärzte wollen nicht impfen" ÄRZTEZEITUNG 12.10.2009
Also die Homöopathen würden ihre Kügelchen nicht nur Patienten anpreisen sondern auch selber nehmen!
Sollen die Herren und Damen mal ihre Kügelchen schön selber nehmen, ich habe in der Praxis auch einige HP's als Pat., die nehmen alle gerne die synthetischen Hormone gegen ihre z.B. Wechseljahresbeschwerden, obwohl es doch sicher Kügelchen und Co. in Hülle und Fülle gegen diese Sachen gibt, oder?
Scheinbar wirken die nur nicht gegen Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, sexuelle Unlust etc. pp.
Von daher ist es das ewig gleiche Geschwurbel, was Du hier - völlig zusammenhangslos im übrigen - bringst.
Bring' Beweise, Fakten und nicht nur wildes Anpreisen einer Methode, dann kann man vielleicht nochmal eine sinnvoll Diskussion auf die Beine stellen.
Aber so, sorry, bist Du leider durchgefallen.
Gruß, Andrea
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
@ Muschel,
du weißt doch das es dafür keine wissenschaftliche Beweise gibt!
Die Aussage bei Tieren hilft es, ist die "Daueraussage", und hat auch keinerlei Beweiskraft.
Es ist eben wieder soweit, wir sollen wieder einmal mehr von einem HP Jünger "erleuchtet" werden.
All wir Unwissenden und Pharmakonzernabhänigen....
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Hi
Ich habe eine Frage zu Homöopathie und dem Gesetz von Avogadro.
Danach heißt es das bei einer Verdünnung/Potenzierung von 10^23 rechnerisch kein Molekül mehr nachweisbar ist.
Das würde doch bedeuten, dass die Urtinktur nur maximal ein Mol an Teilchen enthalten kann? Warum ist das so?
Oder kann die Urtinktur z. B auch 1000 Mol enthalten und dann wäre erst bei einer Verdünnung von 10^26 rechnerisch kein Molekül mehr nachweisbar?
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
@homersimpson
Mathematisch haben Sie natürlich recht, dass durch eine feststehende Verdünnungsrate (z.B.1:10 bei der D-Potenz), die zum Erreichen der Avogadro-Grenze notwendige Anzahl von Verdünnungsschritten von der Ausgangmenge der Ursubstanz abhängt.
Allerdings geht diese Überlegung nicht nur an der Intention der Homöopathen vorbei, sondern auch an Verarbeitungspraxis bei der Herstellung von homöopathischen "Arzneien".
Ziel von Hahnemann war es doch, durch die Verdünnung (fälschlicherweise „Dynamisierung durch Potenzierung“ genannt) die unerwünschten Wirkungen der in der Homöopathie auch heute noch verwendeten potenten Gifte zu reduzieren, was natürlich nur über die Verringerung deren Konzentration in der „Arznei“ funktionierte.
Welchen Sinn sollte es deshalb haben, bei der Verdünnung von einer riesigen Ausgangsmenge auszugehen, und über zig Verdünnungsschritte hinweg immer noch die Ursubstanz in pharmakologisch relevanter Größenordnung vorzufinden ?
Hahnemann wollte möglichst schnell weg von nicht selten tödlich giftigen Ursubstanzen, (nicht nur, um die Patienten nicht umzubringen, sondern weil er von einer geistartigen Wirkung der Stoffe überzeugt war), und dafür reichen bei der üblichen Verfahrensweise schon etwa 6 – 8 Verdünnungsschritte aus.
Nach etwa 12 Verdünnungsschritten werden meistens die Anteile der Ursubstanz in der Lösung von den dort auch vorhandenen Nebenbestandteilen übertroffen, und ab etwa D23 ist „statistisch“ die Lösung frei von der Ursubstanz.
Wobei es aber auch ziemlich egal wäre, könnte man zufällig noch das eine oder andere Atom/Molekül finden. Zumal diese(s) auch noch auf eine auf eine ziemlich große Zahl von Globuli verteilt wird.
Gemessen an den etwa 602 Trilliarden (602.000.000.000.000.000.000.000) Atomen/Molekülen in einem Mol Ursubstanz dürfte das nachvollziehbar sein.
Allerdings stellt sich schon seit längerer Zeit die Frage, ob Homöopathen überhaupt in der Lage sind, die von Ihnen angegeben Potenzierungen (also Verdünnungsgrade) zu erreichen, weil es kaum festzustellen ist, welche und wie viele Substanzen in kleinsten Spuren im Verdünnungsmedium vorhanden sind, und deshalb zwangsläufig bei jedem Verdünnungsschritt wieder zugeführt werden.
Aber das ist nun ein ganz andere Geschichte...
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Ich halte viel von Homöopathie. Bin selbst Heuschnupfen-geplagt und möchte was homöopathisches Tun? Wer weiss dazu weiter?
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AW: Homöopathie - Informationen zur Methode
Zitat:
Ich halte viel von Homöopathie.
Als Kandidat für ein Dasein als Dauerpatient erfreuen Sie sicher die Hersteller der Kügelchen und Ihren Homöopathen.
Zitat:
Bin selbst Heuschnupfen geplagt und möchte was homöopathisches Tun?
Machen Sie mal - die Wahrscheinlichkeit, sich durch eine unbehandelte Pollenallergie allergisches Asthma zuziehen, beträgt nur etwa 1:3.
Und Homöopathie bedeutet den Verzicht auf eine kausale Therapie.
Zitat:
Wer weiss dazu weiter?
Ich.
Aber was ich weiß, wollen Sie gar nicht wissen.
Denn Sie halten ja viel von Homöopathie. Und das bedeutet wiederum, dass Sie auch bisher alle Fakten zur Homöopathie ignoriert haben.