Homöopathie in der Praxis
Nachtrag: Kuharsch und geschüttelte Scheiße
Der homöopathische Schwachsinn kennt einfach keine Grenzen. Hier mal wieder ein nettes Beispiel:
Auszug aus:
Eberle / Ritzer, Arzneimittellehre,
Heilung von Krankheiten in modernen Lebenssituationen,
Neue Homöopathische Arzneien 1, Verlag: Müller&Steinicke, München
Fallbeschreibung:
Die Patientin leidet seit 15 Jahren mit Unterbrechungen an Morbus Crohn, der in ihrer ersten Schwangerschaft auftrat. Trotz 16mg Cortison leidet die Patientin an bis zu 5 Stühlen mit wässrig, breiiger Konsistenz und unbefriedigendem Gefühl nach Stuhlgang.
Begleitbeschwerden: Schulterschmerzen stechend hauptsächlich nachts, Bewegung und Wärme bessert. Bei geringer Cortisongabe leidet die Patientin an heftigen, krampfartigen Unterbauchschmerzen vor Stuhlgang.
Lebenssituation: Die Patientin hat in ein bäuerliches Anwesen mit großem Feriengäste- und Pensionsbetrieb eingeheiratet. Bis jetzt gehört den Eltern des Ehemannes das Anwesen. Sie hat immer versucht nie anzuecken, arbeitet 16 Stunden am Tag und versucht alles Recht zu machen. Bei der Anamnese fällt auf, daß sie ihren Mund nicht aufbringt, um zu sagen, was wirklich los ist. Kernproblem ihrer Lebenssituation ist ihre Schwiegermutter, mit der sie in der Küche zusammenarbeitet, wobei die Schwiegermutter dominiert und sie sich unterdrückt fühlt.
Analyse:
Die Lebenssituation der Patientin wertete ich als Unterdrückung des eigenen Bedürfnisses und Ausdrucks, da der ganze Lebensraum, in dem sie sich befindet, durch die Schwiegermutter besetzt ist.
Therapie:
Nach 4 Monaten Behandlung mit Ex. can. in aufsteigenden Potenzen bis zur Q10 konnte ich die Patientin beschwerdefrei und ohne Cortisongaben entlassen. Die Blutsenkung normalisierte sich vollständig. Die Patientin machte auch eine positive psychische Entwicklung. Sie öffnete sich mehr und die Unterdrückung in ihrer familiären Situation wurde ihr klarer und bewußter, das Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter freier. Eine neue Perspektive ergab sich dadurch, daß ihre Schwiegereltern in naher Zukunft zurücktreten und wegziehen werden.
Gut was ? Morbus Crohn mit Ex.can. in 4 Monaten therapiert.
Ex. can. hilft auch bei vielen anderen Beschwerden, z. B. bei Erkrankungen des Kopf , Magen- Darmtrakt, Hüftleiden, Allergien, Nase, Augen, Haut, Eßstörungen, Nesthockersyndrom, Kinder, die nicht ausziehen von zu Hause, Ablösungsprobleme, verklebte Abhängigkeitsverhältnisse von Eltern, Ehepartnern, Freunden, Beruf, fühlt sich gezwungen zu bleiben mit Schuldgefühlen,unterdrücktem Haß (...) "bringt den Mund nicht auf"" Schokoladenabusus, Suchtverhalten (...) Migräne (...) Allergie (...) Konjunktivitis (...) Allergie, Heuschnupfen, (bewährte Heuschnupfenarznei) (...) Übelkeit (...) Verlangen: Schokolade, Süßigkeiten, Dosenfisch, (...) Bauchbeschwerden bei Schulproblemen, Bauchschmerzen krampfartig vor Stuhlgang (...) M. Crohn, Colitis ulcerosa, chronische Enteritis, chronische Durchfälle, schleimige, weiche, breiige, wäßrige, blutige Stühle, Verstopfung (...) Cystitis, Urininkontinenz,
Hitzewallungen mit Schweiß (...) Cervicalsyndrom, akuter Schiefhals vor Schulbeginn, Bandscheibenvorfall BWS (...) Hüftarthrose einsteifende, verkalkende, stark schmerzhafte Hüftdysplasie (...) plötzliches Einschlafbedürfnis, Bedürfnis, sich sofort hinzulegen und zu schlafen (...)
Wollen Sie möglicherweise wissen, was Ex.can. ist ?
Das glaube ich zwar nicht, aber Sie haben es ja nicht anders gewollt:
Ex. can. steht für excrementum canium oder -ganz pragmatisch- Hundescheiße !
Die Herren Eberle und Ritzer und der Rest der Homöopathen-Bande haben noch
weitere nette Mittelchen im Angebot:
placenta humana - Menschlicher Mutterkuchen
Wirkt angeblich bei Kinder, die Fürsorge brauchen oder verlangen (...) bei überbehüteten Kindern (...). Massive Ärgerlichkeit, Wut und viel Streit mit der Mutter (...) Erschöpfung durch zu viel Fürsorge, aber auch bei Ohren, Hals, Larynx, Darm, Genitalien, Erschöpfung
anus bovii - Na ja, Kuharsch
Wird angewendet bei Entzündungen im genitalen und analen Bereich und gegen mannigfach verursachten Juckreiz
plutonium nitricum - Plutoniumnitrat
Hilft angeblich bei Panik und Angstzuständen.
Man fragt sich, wie irre die Homöopathen sein müssen, um auf die Idee zu kommen, Verdauungsendprodukte von Fiffi, Schwangerschaftsüberbleibsel, Abfälle vom örtlichen Schlachthof oder Atommüll als Medikament überhaupt erst zu prüfen und dann tatsächlich auch noch einzusetzen ?
Aber noch irrer ist es, das Fürsorgebedürfnis von Kindern als behandlungswürdige Krankheit zu bezeichnen. Man muss sich das mal vorstellen: Wenn es Eltern nicht gelingt, ihre Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen, kann man diese "Krankheit" der Kids nach den Vorstellung der Homöopathen entweder mit Hundescheiße oder Mutterkuchen behandeln !
Pianoman