AW: Fragen zu Morbus Chron
Hallo Princess,
zur Information über die Erkrankung des Morbus Chron würde ich Dir empfehlen die PDF Datei in folgendem link herunterzuladen. http://www.zukunft-beginnt-jetzt.inf...d-233-267.html
Es sind allerdings naturgetreue Fotos vom Innenleben des Darms dabei. Weiß jetzt nicht, ob Du eher der Typ bist, der mit diesen Bildern nicht so gut klar kommt.
Ich kenne Deinen Freund zwar nicht, aber ich fände es eher verwunderlich wenn das Erkrankungsbild keine psychischen Auswirkungen hätte.
Schöner wäre es, wenn Du mit Deinem Freund eine Möglichkeit des Austausches über seine Belastung finden könntest. Bis jetzt scheint er das ja mit sich allein auszumachen.
Es ist natürlich nicht einfach jemanden aus seinem Schneckenhaus zu locken, um dann die Probleme bereden zu können.
Vielleicht erst mal vorsichtiges Interesse an seiner Erkrankung bekunden und die Reaktion darauf in eine hoffentlich positive Richtung nutzen. Wünsche Dir viel Fingerspitzengefühl, und hoffe das es Dir gelingt, dass sich Dein Freund Dir gegenüber seine Ängste betreffend, öffnet.
LG Justitia
AW: Fragen zu Morbus Chron
Hi,
danke für deine Antwort :) und vorallem auch für die PDF datei. Hab keine Probs mit solchen Bildern.
Sprechen tun wir ja schon, aber es ist halt immer alles toll und es ist nichts wenn ich mit ihm spreche. Er hat mir auch von den Zeiten im KH erzählt und er weiß auch das ich intresse dran habe. Ich mache mir Gedanken ob er vielleicht doch noch entzündungen haben könnte. ich weiß ja auch nicht ob das überhaupt noch geht, wenn er nen Ausgang hat oder ob damit gleich alles beseitigt ist und er fröhlich durch leben gehen kann bis es halt zuende ist.
Ich denke ich werde das Thema wohl irgendwann nochmal anschneiden müssen, weil es mir echt Sorgen bereitet.
Ich kann damit sehr gut umgehen aber besser noch wenn alle Fragen geklärt wären...
Leider glaube ich das er deswegen nie wieder zum Arzt gehen möchte weil er so ewig lang im KH war...
LG
AW: Fragen zu Morbus Chron
Hi,
ich habe an Informationen aus der PDF-Datei entnommen, das der ganze Verdauungstrakt betroffen sein kann, aber dies ist kein muß.
Andererseits scheint es schwierig zu sein "Vorhersagen" abzugeben, die die Entwicklung des Krankheitsbildes betreffen.
Die Variante: Darmabschnitt xy war stark betroffen und wurde entfernt und somit herrscht jetzt Ruhe, wäre natürlich auch meine Lieblingsvariante und ich habe bis jetzt zumindest noch nichts gelesen, was diese gänzlich ausschließen würde.
Im Sinne von "positiv denken" finde ich das daher auch erst mal so richtig.
Andererseits würde ich mich besser fühlen, wenn ich schon Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung hätte, falls Entzündungen an anderen Stellen auftreten sollten. Sozusagen Plan B, der aber dann hoffentlich nie zum Einsatz kommen muß. Wie dieser Plan B genau auszusehen hat, könntet ihr ja jetzt in Ruhe gemeinsam recherchieren. Sicherlich ist da auch ein Gespräch mit einem Gastroenterologen sinnvoll. Ich finde auf etwas vorbereitet zu sein (was dann nicht eintritt) besser als unvorbereitet reagieren zu müssen.
Findet bei Deinem Freund eigentlich eine Substitution mit B-Vitaminen statt?
Lg Justitia
AW: Fragen zu Morbus Chron
Hi,
sehe das mit dem Plan B genau so.
Ne er nimmt nichts, ausser ab und an mal ein bisschen Eisen.
Wofür sind die Vitamine wichtig? Sollte er das machen?
LG
AW: Fragen zu Morbus Chron
B-Vitamine übernehmen wichtige Aufgaben im Stoffwechsel. Da während den Entzündungsschüben auch eine eingeschränkte Resorption von Nährstoffen stattfindet, könnte ich mir einen Mangel durchaus vorstellen. Er sollte das mal austesten lassen.
Morbus Crohn reagiert in gewissem Umfang positiv auf eine spezielle Diät. Schick deinen Freund am besten mal zu einer Ernährungsberaterin, falls das noch nicht passiert ist.
AW: Fragen zu Morbus Chron
Hi,
danke für die schnelle Aw.
Soweit ich weiß hat er ja keine Schüber mehr gehabt seit dem der Dickdarm weg ist. Er sagt ja auch er hätte nichts mehr.
Würde das für ihn denn was bringen?
Laut seinen Aussagen ist er ja "gesund".
Da ich mich da ja nun echt nich auskenne könnt ihr ja vielleicht das bestätigen oder verneinen.
AW: Fragen zu Morbus Chron
Morbus Crohn kann den ganzen Verdauungstrakt von der Speiseröhre bis zum After befallen. Hierbei kann man also den Patienten nicht heilen, wenn man einen Teil des Verdauungstraktes wegoperiert (und wartet beim Crohn auch sehr lange damit, bis es nicht mehr geht). Im Gegensatz dazu befällt die Colitis ulcerosa nur den Dickdarm und den Endteil des Dünndarms - diese kann man durch Entferung des Dickdarms heilen.
Dein Freund sollte auf jeden Fall regelmäßig zu einem Gastroeneterologen gehen zur Nachsorge und weiteren Therapie. Dieser wird euch auch bezüglich etwaiger Vitamineinnahmen beraten (es geht primär um Vitalin B12, welche im Endzeil vom Dünndarm resorbiert wird - aber dies wir dein Freund dann ggf. als Injektion brauchen und nicht als Tabletten).
Bezüglich der psychischen Situation, welche sicher sehr belastend für ihn war und ist, sollte er (mit deiner Hilfe) sich - sofern er bereit dazu ist- psychologische Unterstützung holen. Ein Psychotherapeut oder Psychosomatiker sind hier die Ansprechpartner.
AW: Fragen zu Morbus Chron
Hallo,
danke für deine Antwort.
Ich habe mir nun mal das Wochenende Zeit genommen um in Ruhe mit ihm darüber zu sprechen. Leider mit nur wenig erfolg. Sein Standpunkt ist ganz klar:
"Ich gehe einmal im halben Jahr zum Blutabnehmen solange die Werte in Ordnung sind muss ich nichts mehr machen".
Er meint er hat es alles gut verkraftet und er weiß ja das es ihm besser geht mit dem Stoma. Glaube ich ihm auch, denn das aller erste was er sagte als er aus der Nakose aufwachte war: "Jetzt kann ich endlich wieder wie ein normaler Mensch leben."
Finde ich schon sehr stark von ihm. Allerdings weiß ich natürlich nicht wie es mittlerweile in ihm ausschaut, woher auch?!
Ich weiß nicht wie es nun weiter gehen soll. Ich kann ihn ja nicht zu etwas zwingen.
LG
AW: Fragen zu Morbus Chron
Lass ihm die Zeit die er braucht - und sei einfach für ihn da. Es ist ja jetzt auch nicht schlimm, wenn er zur Zeit keine Darmspiegelung machen lässt. Vielleicht ändert er seine Meinung in ein paar Jahren. Er kennt seine Erkrankung ja schon länger und kennt seinen Körper - er braucht Unterstützung indem du für ihn da bist, aber er will nicht unter Druck gesetzt werden.