Herzrhythmusstörungen nur bei Sport

Hallo, erster Fred hier. Komme gerade aus dem Krankenhaus nach Behandlung bei Herzrhythmusstörungen. Diese traten nur bei sportlicher Belastung (Puls größer 150) auf, so ca. 6 mal in den letzten 18 Monaten. Paradoxerweise konnte ich nach Auftreten der Störungen (Unwohlsein, Schwindel, Dauerpuls 120-140) am folgenden Tag wieder störungsfrei Sport treiben. Das ist zwar unvernünftig, habe ich aber 2 x in Urlauben praktiziert. Habe die Angelegenheit Anfang des Jahres mit meiner Hausärztin angegangen. Langzeit-EKG und Belastungs-EKG brachten Topwerte, Blut + Schilddrüse ok, Nierenfunktion ok. Jetzt, letzte Woche wieder Rhythmusstörungen nach Sport, die eben nicht am nächsten Tag verschwanden. Im Krankenhaus: Blutdiagnose (ok, leichter Caliummangel), Blutdruck stabilisierte sich, dann Schall intern/extern mit anschließender Kardioversion, rasche Erholung auf Idealwerte 60er Puls, 120/80. Keine Auffälligkeiten am Herz. Medikation. Betablocker, Mineraltabletten. Entlassung aus dem Krankenhaus nach 4 Tagen ohne konkrete Angabe der Ursache. Da ich schon immer Sport getrieben habe und auch gesund lebe irritiert mich die Angelegenheit. Ich meine, einen Zusammenhang mit ungenügender Flüssigkeitsaufnahme erkennen zu können (2 Fälle), der diagnostizierte leichte Caliummangel werd ich auch berücksichtigen aber im Prinzip lebe ich jetzt in großer Ungewissheit und muss jederzeit damit rechnen, dass das Ganze wieder passiert. Mit dem Rat meiner Frau:"Dann mach eben nur Wellness!" mag ich nicht leben. Alter. 56, Sport. Rad/Langstreckenschwimmen. Frage: Gibt es Präventivmaßnahmen, gibt es einen speziellen Check, hat das schonmal wer gehabt?
Gruss und Danke Thomas

Hast du denn mit dem Langzeit-EKLG mal Sport getrieben? Hattest du währenddessen die Rhythmusstörungen? Wenn ja, dann müsste man ja wissen, um welche Rhythmusstörungen es sich handelt und dir eine entsprechende Therapie anbieten. Ggf. kommt auch noch eine sogenannte elektrophysiologische Untersuchung für dich in Frage, in der Rhythmusstörungen mit einem Katheter ausgelöst werden können. Sprich mal mit deinem Kardiologen über alles weitere.

Hallo, schon mal danke für die Antwort. Langzeit-EKG war ohne Belastung. Nehme die Woche Kontakt mit meiner Hausärztin auf und lasse mich zum Kardiologen überweisen. Melde mich dann hier mit dem Verlauf der Therapie.
Gruss Thomas

Mal ein Zwischenstand: Medikamente (Betablocker, Ass 100 und Magnesium/Calium Präparat), Rhythmusstörungen wieder aufgetreten, einmal nach Sauna und einmal im Urlaub ohne Belastung (dabei Fragmin P forte zusätzlich gespritzt, hatte mir die Hausärztin zur Sicherheit mitgegeben). 2 x Langzeit-EK mit Vorgabe, das übliche Sportprogramm durchzuziehen (top-Werte). D.h. der Zustand vor Kardioversion besteht nach wie vor, trotz Medikamente. Die Betablocker merk ich deutlich, obwohl niedrig dosiert (Bisoprolol 2,5, 1-0-0). Trag mich jetzt mit dem Gedanken, eine Aplation durchführen zu lassen. Hat das schon mal jemand hier im Forum gemacht? Etwas widersprüchlich die Erfolgsprognosen.
Gruss Thomas

Hab jetzt Termin bekommen für Ablation, 14. Juli.
Gruss Thomas

Was wird denn abladiert? Vorhofflimmern?? Je nachdem, was abladiert wird, sind die Erfolgschancen 95%. Ist halb so wild, wirst du hinterher feststellen.

Hallo,
Ja Vorhofflimmern. Hoffentlich gehör ich nicht zu den 5%.
Gruss Thomas

Mal neuester Stand:
Ablation am 16. Juli in Kardiologie Völklingen (Dr. Kattenbeck), insgesamt 5,5 Std. im OP mit Vorbereitung. Das Ruhigliegen im OP hat mich ziemlich belastet, danach nochmal 6 Std. ruhig liegen mit den Sandsäcken auf den Wunden in der Leistengegend. 4 Tage Aufenthalt im KH. Ab den 4. Monat nach OP müsste das Vorhofflimmern vorbei sein, wenn die OP gefruchtet hat. Mal sehen.
Gruss Thomas

Hab gestern mal mit den Rennrad so richtig hin gelangt. Konnte nicht anders, einwandfrei. Derzeitige Medikamente: Multac, Bisoprorol (Betablocker) und Marcuphen. Max Puls liegt ca. 15 unter prae-operativen Wert. Wenn nix weiter passiert, erfolgt in 2 Monaten ein Belastungs- und Langzeit-EKG. Bei positiven Verlauf können evtl. die Medis entfallen und ab dann wird sich wohl wirklich zeigen, ob die OP ein Erfolg ist.
Gruss und allen gute Besserung Thomas

Hab nun nächste Woche den ersten Check beim Operateur. Medikation bis jetzt : die ersten beiden Monate Multac 1:0:1 (AntiARhythmikum), jetzt aktuell Bisoprolol (Betablocker) 1:0:0 und Marcuphen (je nach Quick). Trotz Medikamente und OP hatte ich dann doch nochmal 3xVorhofflimmern (zufälligerweise letzte Woche genau im 24-Std-EKG dokumentiert, Belastungs-EKG war top). Gehör also nicht zu den 95% Erfolgspatienten. Muss allerdings sagen,dass die Flimmerperioden wesentlich kürzer waren. Mal sehen, was der Operateur dazu meint.
Gruss Thomas

Hallo Leidensgenosse,
habe gerade erst diesen Thread gefunden. Sehr interessant. da ich seit einigen Jahren vergleichbare Probleme habe. Der Nachweis der Störungen war sehr schwierig, da ich diese Störungen auch nur beim Sport habe. Die Lösung war dann ein s.g. Eventrecorder. Die Diagnose lautete dann "supraventrikuläre paroxysmale Tachykardien", Empfehlung: Ablation.
Ich hatte dann schon einen Termin vor einem Jahr, den ich dann abgesagt habe......
Vor 7 Monaten dann eine deutliche Verbesserung. Bedingt durch einen Ermüdungsbruch habe ich eine lange Sportpause eingelegt. Zeitgleich bekam ich bedingt durch eine Allergie eine Cortisonspritze, sodass ich meine Nasentropfen absetzen konnte (War über Jahre "abhängig" von den Tropfen).
Danach 7 Monate keine Probleme - bis leider heute wieder :(
Nach der Theorie des Kardiologen sind die Nasentropfen wohl als "Mitauslöser" anzusehen gewesen. Trotzdem hat man halt die Veranlagung zu derartigen Störung bedingt durch eine oder mehrere Nervenbahnen im Herz, die zus. Impulse weiterleiten (daher ja auch die Empfehlung Ablation). Die Frage ist nur, wodurch werden diese Impulse dann ausgelöst und wieso ausgerechnet beim Sport? Der Stoffwechsel ist offenbar so komplex, dass es unendlich viele Auslöser geben kann.... u.U. auch Inhaltstoffe in Nasentropfen.
Wie Du siehst, habe ich den Stein der Weisen auch noch nicht gefunden. Ist für mich aber mal sehr interessant, von einen Sport-Leidensgenossen zu lesen.
Vielleicht kannst Du mal den aktuellen Stand bei Dir mailen. 2. Ablation?
Viele Grüßen eines Leidensgenossen
Martin

Hallo Martin, laut Aussage meines Kardiologen ist das Vorhof-Flimmern bei (extrem-) Sportlern gar nicht so selten, Tendenz steigend. Meine letzten Belastungs- und 24-Std-EKGs waren unauffällig. Das wusste ich aber schon vorher, da ich meine Zustände mitlerweile spüre und einschätzen kann. Zwischendurch in den letzten beiden Monaten immer wieder Flimmerphasen, zum Teil länger anhaltend. Im Moment ich das schreibe auch wieder mit Ruhepuls von 100. D.h. mein Zustand ist jetzt trotz Ablation und Medikamente wieder präoperativ. Hat also nix gebracht. Hab einen neuen Termin zur wiederholten Ablation Mitte Februar. Meiner Meinung nach wird auch das Wundermedikament Multaq (Antiarhythmikum) ziemlich überbewertet.
Gruss Thomas

Hallo Thomas,
hat man bei Dir eine erneute Ablation durchgeführt? Wie ist es Dir ergangen in der Zwischenzeit?
Bei mir ist keine positive Veränderung zu verzeichnen (hab´ja auch nichts unternommen). Im Moment habe ich bei fast jedem Training diese Reentry-Tachykardien. Ohne Sport ist alles ok, daher tue ich mich auch noch so schwer mit der Ablation.
Gruss und alles Gute Martin

Hallo Martin, 2. Ablation im Februar, danach 4 Wochen schlaff. Dann stetige Aufwärtsentwicklung. Hab jetzt 3 Wochen Marokko mit Motorrad hinter mir, dabei psych/phys. Stress ohne Probleme. Medis: 1 x Betablocker/Ass 100. Diese Woche noch einmal Langzeit-EKG und Schall. Dann wieder zum Operateur zur Nachuntersuchung. Hab ein gutes Gefühl. Mal sehen, wie die Sache ohne Medis funktioniert. Denke aber, die 2. OP hat es gebracht.
Gruss Thomas

Hallo Thomas,
das freut mich zu hören. Glückwunsch und weiterhin alles Gute und viel Spass beim Sport.
Schreib mal was, wenn es etwas zu berichten gibt.
Gruss Martin