Patellafraktur nach MPFL-Rekonstruktion
Hallo!
Nach 2 Patellaluxationen wurde im September 2015 eine MPFL-Rekonstruktion durchgeführt.
Im Dezember 2015 versuchte die Kniescheibe bei einer Drehbewegung erneut zu luxieren. Das neue MPFL (Gracislissehne) hielt die Kniescheibe zurück. Jedoch brach sie horizontal am Bohrkanal des oberen Ankers auf.
Ich wurde gleich notoperiert. Der obere Anker war ausgerissen und wurde entfernt. Das MPFL hatte gehalten und war am Knochen fest gewachsen. Man machte eine Zuggurtungs-Osteosynthese um den Bruch zu fixieren. Im März 2015 musste man nochmal aufmachen, da einer der Drahtquirls störte und sich Entzündungen bildeten.
Ich trag seit Dezember eine SecuTec Genu Schiene und der Vastus Medialis wurde auftrainiert.
Am Montag hatte ich Kontrolltermin mit Röntgen. Nun, mein Arzt und ich haben beide den Kopf geschüttelt. Der Bruch ist nach 8 Monaten immer noch nicht verheilt. Auf der Seite zum Gelenk hat sich der Spalt sogar wieder geöffnet.
Nun meinte er wir müssen das Osteosynthesematerial entfernen, da es sich scheinbar Kontraproduktiv auf die Heilung auswirkt.
Ich habe beim Treppen steigen ein starkes Stechen. Und auch sonst Schmerzen.
Ich bin langsam verzweifelt, und weiss nicht, ob das die richtige Entscheidung ist. Kann das denn verheilen wenn man ständig belastet? Ich meine, es hat ja sogar mit Zuggurtung nicht wirklich was gebracht.
Wie sollte das weitere Vorgehen sein?
Ich wäre über andere Meinungen sehr dankbar!
Hier noch die Röntgenbilder:
Anhang 1225
Anhang 1226
Anhang 1230
Anhang 1231
AW: Patellafraktur nach MPFL-Rekonstruktion
Hallo Yuki,
Du schreibst hier von einem normalen Vorgang MPFL-Rekonstruktion mit Gracislissehne. Nach so einer OP sollte allerdings das Knie für ca. 10 Tage ruhig gestellt werde. Ja und danach langsam wieder belastet werden! Du schreibst - > Kann das denn verheilen wenn man ständig belastet?
Ich weis nicht wie man in Deinem Fall vorgegangen ist?
http://www.sporthomedic.de/download/rehaplan-mpfl.pdf?1387644194) das ist eine Art Rehaplan.
Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde nun die Frage stehen, hole ich mir hier umgehend eine Zweitmeinung. Ich schätze das eine Patientin auf das Osteosynthesematerial reagiert ist nicht ganz so häufig.
Ja und gerade in solch einem Fall sollte das Knie zumindest am Anfang nicht belastet werden.
http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/umr_ort/PDF/MPFL.pdf
Also ich würde einmal auf eine Seite wie z.B. Jameda.de (Klinikbewertungen.de)und nach einem Orthopäden in Deiner Nähe suchen oder gleich in eine Klinik fahren (lassen). Es bringt nichts wenn es weiterhin solche Probleme gibt.
Ob so eine Mecronschiene das Ganze etwas besser stabilisiert hätte, ..dass müsste man vor Ort klären und was überhaupt z.Z. bei Dir sinnvoll wäre..(Entzündung..?). Also Zweitmeinung ob in einer Klinik oder Praxis.).
Gruss StefanD.
AW: Patellafraktur nach MPFL-Rekonstruktion
Hallo StefanD,
vielen Dank für deine Antwort.
Nach der MPFL-OP hatte ich 2 Wochen Teilentlastung und 6 Wochen durfte ich nicht über 90° und trug auch keine Schiene. Das verlief ja soweit auch gut, bis die Patella brach.
Nach der Osteosynthese-OP hatte ich 8 Wochen Teilenbelastung. 2 Wochen 30°, 2 Wochen 45°, 2 Wochen 60°, 2 Wochen 75°, 2 Wochen 90° und dann keine Begrenzung auf der Schiene. Dazu Physiotherapie mit Aufbau Vastus Medialis.
Das verlief ja auch soweit gut und durch das Röntgen konnte man sehen das es anfing zusammen zu wachsen (siehe Röntgenbild Anhang 1226). Ich hatte keine Reaktion auf das Material. Der eine Quirl vom Draht hatte sich nur immer verklemmt und somit wurde er später verkürzt und umgebogen.
Ich verstehe einfach nicht, warum das nun nach 8 Monaten trotz Osteosynthese wieder so aussieht wie kurz nach der Fraktur, respektive vor der OP.
Und mir stellt sich die Frage, wenn das Material raus ist, was dann? Glaube ja nicht, dass es von alleine zusammenwächst wenn es schon mit Zuggurtung nicht geklappt hat. Die Vermutung des Arztes ist, dass die Zuggurtung wahrscheinlich mechanisch kontraproduktiv sein könnte.
Heute Nachmittag habe ich einen CT Termin (habe darauf bestanden um den Knochenaufbau genauer zu sehen) und nächste Woche sitzen wir nochmal zusammen.
Wegen einer Zweitmeinung habe ich mich ja hier angemeldet. Vielleicht weiss ja jemand hier Rat.
Liebe Grüsse
Yuki
AW: Patellafraktur nach MPFL-Rekonstruktion
Hallo Yuki!
Zitat:
Wegen einer Zweitmeinung habe ich mich ja hier angemeldet. Vielleicht weiss ja jemand hier Rat.
Das wird nicht funkionieren, um eine Meinung abzugeben, mit der Du was anfangen kannst, muß der Arzt die Bilder sehen und den Betroffenen, nach wie vor gehört eine körperliche Untersuchung zur Beurteilung und das geht im Forum nicht.
Ich würde mir also auch, wenn Du das Gefühl hast, daß Du nicht gut aufgehoben bist, eine Zweitmeinung bei einem Kniespezialisten einholen, das sollte in deinem Fall jetzt nicht gleich die nä Klinik in der Nachbarschaft sein, sondern eine größere Klinik, die viel Erfahrung hat mit Knie-Op's und da dann erstmal die Ambulanz aufsuchen.
Dein beh. Arzt kann dir sicher einen erfahrenen Kollegen/Klinik nennen.
AW: Patellafraktur nach MPFL-Rekonstruktion
Hallo Josie,
danke für deine Antwort.
Ich habe mich vielleicht etwas falsch ausgedrückt.
Ich suche hier nach Meinungen und Erfahrungen, wie eine Weiterbehandlung aussehen könnte. Oder warum so ein Bruch nach 8 Monaten noch nicht verheilt ist. Was es für Alternativen gibt ect.
Natürlich werde ich nun erstmal das CT und die nächste Sprechstunde abwarten. Und dann ggf. die Uniklinik in Zürich aufsuchen. Ich werde auch jetzt schon von einer sehr guten privaten Klinik betreut. Aber je mehr Infos ich bis dahin habe, umso besser kann ich meinen Arzt darauf ansprechen.
Ich mache nun seit 14 Monaten mit dem Knie rum, habe Schmerzen und bin es einfach langsam leid.
AW: Patellafraktur nach MPFL-Rekonstruktion
Hallo Yuki!
Eine verzögerte Frakturheilung kann auch mit einer Osteoporose zusammenhängen, vielleicht sollte auch in diese Richtung mal geschaut werden
AW: Patellafraktur nach MPFL-Rekonstruktion
Hallo Josie,
das, und eine Pseudoarthrose kamen mir und meinem Arzt erst auch in den Sinn. Aber der Bruch war ja schon weiter verheilt. Es sieht aus als wäre es einfach wieder gebrochen.
War vorhin im CT. Nun warten wir noch bis Dienstag zur Besprechung. Und dann bin ich eben gespannt wie es weiter gehen könnte. Für mich sieht es eben so aus, als würden die Bruchstellen nur von der Zuggurtung zusammengehalten werden. Ich hätte Angst das sich der Bruch verschieben könnte wenn er das Material raus nimmt. Andererseits hilft die Ostesynthese aber auch nicht zur Heilung. Wüsste gerne was es da für Alternativen gibt.
AW: Patellafraktur nach MPFL-Rekonstruktion
Hallo Yuki,
was Du da beschrieben hast, solche Komplikationen passieren eher selten
- Im März 2015 musste man nochmal aufmachen, da einer der Drahtquirls störte und sich Entzündungen bildeten.
- Nun meinte er wir müssen das Osteosynthesematerial entfernen, da es sich scheinbar Kontraproduktiv auf die Heilung auswirkt usw.
Nun habe ich Dir geschrieben, Du solltest Dir zwingend eine Zweitmeinung holen. Um u.U. andere Dinge auszuschließen. Ob das nun Osteoporose oder etwas anderes ist was die Heilung da stört.Das Problem wenn dies nicht besser wird und Du Pech hast bekommst Du noch Arthrose in dem Knie.
Ich bezweifle damit nicht die Fähigkeiten usw. Deines behandelnden Arztes oder Klinik. Nur manchmal ist es besser wenn ein anderer Arzt sich das einmal anschaut und evtl. eine andere Möglichkeit sieht um das Problem zu klären.
Viele Grüsse StefanD.
http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00132-010-1609-1#page-1
AW: Patellafraktur nach MPFL-Rekonstruktion
Hallo Yuki!
Zitat:
Aber der Bruch war ja schon weiter verheilt. Es sieht aus als wäre es einfach wieder gebrochen.
Das könnte sowohl mit einer Osteoporose zusammenhängen, alternativ käme auch ein Morbus Paget in Frage, da kommt es zu Spontanfrakturen, allerdings handelt es sich ja um den operierten Knochen und ein Zusammenhang mit der Zugurtung ist nicht auszuschließen, aber das kann letztendlich nur von ärztlicher Seite aus geklärt werden.