Periproktischer Abszess - Fragen an Mitbetroffene
Guten Abend zusammen,
bei mir wurde vor 3 Wochen operativ ein ca. 2x1cm großer periproktischer Abszess geöffnet. SEHR fies, wie mir sicher alle, die sowas schonmal erlebt haben, bestätigen können... und an ebendie Menschen, die es auch schonmal erleiden mussten (und natürlich an die, die sich eh' mit sowas auskennen!), hätte ich die eine oder andere Frage und erhoffe mir kleine Erleuchtungen...
1. warum muss diese Fleischwunde "offen" bleiben? Man könnte die doch eigentlich versorgen und zunähen? Meine Ärzte haben mir nur gesagt "das muss so sein, das muss von innen nach außen zuheilen", zu weiteren Erklärungen war keiner bereit... und das ist fies, sag ich Euch! Nicht dass ich die notwendige Extrem-Hygiene scheuen würde, muss halt sein, aber 6 Wochen oder noch länger mit einer offenen Wunde (und auch noch an DER Stelle!) rumzulaufen, ist echt nicht angenehm...
2. Hat jemand Erfahrung mit der sogenannten "Sanierung der Fistelgänge"? Angeblich konnte das bei mir nicht in einem Zug mit der Abszess-Spaltung gemacht werden... außerdem bekam ich von 2 Ärzten auch 2 unterschiedliche Meinungen - der eine sagt, wenn das gemacht wurde (die Sanierung der FG), dann hätte ich für immer Ruhe; der andere meinte, das sei absolut nicht sicher, dass man diese "Gänge" überhaupt findet - was denn nu? Ich hatte dasselbe schonmal vor 9 Monaten, und befürchte nun, dass das ständig wieder auftreten kann...
3. zur Hygiene gibt es ebenfalls 2 Meinungen bei den Ärzten - der Arzt von letztem Jahr ordnete antiseptische Sitzbäder und ein antiseptisches Spray zusätzlich zur mechanischen Reinigung an, der "heurige" meinte, ausduschen würde völlig genügen... ??
wie gesagt, ich wäre sehr dankbar über Erfahrungsberichte bzw. zweite und dritte Meinungen zu meinen Fragen!
:loser_3_cut:
liebe Grüße
Paula
AW: Periproktischer Abszess - Fragen an Mitbetroffene
Hallo Paula!!
Leider habe ich auch nicht mehr Erfahrung als Du.....aber Du hast mein vollstes Mitleid.
Ich hatte das auch schon 2 Mal. Den 2. Weihnachtstag habe ich in der Chirurgie unserer Uniklinik verbracht, mein Abszess war ca. 2 mal 3 cm gross und hat höllisch weh getan.:embarrassed_cut:
Ich hoffe nun auch, dass ich in Zukunft davon verschont bleibe.....
Dir wünsche ich jedenfalls gute Besserung, vielleicht bekommst du ja noch die gewünschten Antworten (würde mich jedenfalls auch brennend interessieren!)
Gruss, Christina
AW: Periproktischer Abszess - Fragen an Mitbetroffene
Hallo ihr Beiden!
Habe zwar zum Glück keine eigenen Erfahrungen zu diesem fiesen Thema, aber ich versuche trotzdem etwas zu erklären.
Frage 1: die Wunde muß offen bleiben, weil sie durch den Eiter stark verkeimt ist. Nachfolgender Eiter und Wundsekret können so ablaufen und es kann zu keinem erneuten Abszeß kommen. Die Gegend ist aber gut durchblutet und heilt im Allgemeinen relativ schnell.
Frage 2: Die Fistelgänge kann man aus oben genanntem Grund nicht in der gleichen OP sanieren, weil man sonst die vielen Keime des Eiters in die Fistelgänge schleppt. Das Infektionsrisiko des frischen OP Gebietes wäre recht hoch. Ich habe aber von einem Bekannten gehört, daß man nach der Sanierung Ruhe hat, jedenfalls war das bei ihm so.
Frage3: Die ersten Tage ist m.E. eine antiseptische Spülung sinnvoll, aber nicht auf Dauer. Es ist ja ein empfindliches Areal, und das Zeug reizt irgendwann die Haut. Ist natürlich abhängig von der Wundheilung, das müssen die Mediziner vor Ort entscheiden.
Hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen
AW: Periproktischer Abszess - Fragen an Mitbetroffene
Hallo Paula,
von der Ferne kann ich schlecht beurteilen, ob du noch eiterst. Es könnte auch noch Wundflüssigkeit sein, sie ist auch gelblich. Im Gegensatz zu Eiter ist sie aber geruchlos. Du scheinst die Wunde aber gut zu pflegen, also kein Grund zur Panik!
Tannolact schadet nicht, es wirkt zusammenziehend auf die Gefäße und beugt Wundheilungsstörungen vor. Wirkt glaub ich auch gegen Entzündungen, bin da aber nicht sicher.
Ich kann dir leider nicht sagen, wie die OP durchgeführt wird. Proktologie ist nicht mein Fachgebiet. Das zu erklären ist letztendlich Aufgabe des Chirurgen.
Gruß Christiane
AW: Periproktischer Abszess - Fragen an Mitbetroffene
nochmal Dankeschön, Christiane! ... und Du hast natürlich recht, dass ich mich mit Fragen wegen einer OP an den Chirurgen wenden muss; dachte nur, es könnte mir jemand schonmal ungefähr sagen, was da auf mich zukommt - na vielleicht gibt's ja noch den einen oder anderen Betroffenen, der was dazu sagen kann...
liebe Grüße,
Paula
AW: Periproktischer Abszess - Fragen an Mitbetroffene
Hallo Paula!
Meine Wunde war nach ca. 3 Wochen verschlossen, jetzt erinnert mich eine noch dunkelrote Narbe daran.... Wundflüssigkeit ist die ersten Tage auch abgegangen. Dachte ebenfalls, dass wäre Eiter, war es aber nicht.
Ich, bzw. mein Arzt, hat die ersten 4 Tage antiseptisch gespült, anschliessend habe ich das täglich mit klarem Wasser selber gemacht. Es ist zum Glück sehr gut abgeheilt.
Vor einigen Jahren hatte ich so einen Abszess an einer anderen Stelle. Der konnte, weil er so riesig war, nur unter Vollnarkose entfernt werden. :loser_3_cut:
Wünsche Dir jedenfalls alles Gute und hoffentlich hast Du nun Ruhe!
Gruss, Christina:x_hello_3_cut:
AW: Periproktischer Abszess - Fragen an Mitbetroffene
hallo christina
also ich hatte vor vier jahren auch so ein elend..bei mir wurde auch ein abzess entfernt lach und auch an einer üblen stelle.eien woche mußte ich im krankenhaus bleiben .mir wurde erklärt das man die wunde nicht vernähen würde weil sich sonst evtl.ein hohlraum bilden könnte welcher sich wieder entzünden könnte..deshalb die heilung von innen nach außen damit der arzt nachkontrollieren kann ob die wunde gut verheilt..ich konnte zu allem elend 10 wochen nicht arbeiten vom richtig sitzen ganz zu schweigen...bei mir wurde 2tage nach dem enfernen des abzesses eine darmspiegelung gemacht wobei aber nichts gefunden wurde..
über die wundversorgung die die ärzte verschiedener ansichten..ich mußte mit kochsalzlösung die wunde ausspülen und quasi einen feuchten verband tragen soweit das möglich war..
im übrigen hatte ich im zeitraum von einem halben jahr mehrere kleine sowie noch zwei abzesse welche durch eine ambulante op entfernt wurden..mein arzt konnte mir nicht sagen wieso und von was ich die dinger bekam..
na ich hofe as alles gut bei dir verlaufen ist...
lg billchen
AW: Periproktischer Abszess - Fragen an Mitbetroffene
@ billchen
Du Arme, das hört sich ja auch sehr unangenehm an.
Bei mir ist alles gut verlaufen und ich hoffe, dass ich das so schnell nicht noch einmal bekomme (klopf auf Holz......)
Eine Freundin bekommt solche Abzesse immer in Höhe des BH-Verschlusses. Das ist auch sehr übel, zumal sie während der Heilung keinen BH tragen kann. Ja, als Chefsekretärin mit Körbchengrösse E ohne BH zur Arbeit..................Da heisst es Zähne zusammenbeissen.
LG,
Christina
AW: Periproktischer Abszess - Fragen an Mitbetroffene
Ganz allgemein gesprochen ist es zu erwarten, dass, wenn man zwei oder mehr Ärzte zu einem medizinischen Thema befragt, mehr oder weniger unterschiedliche Aussagen im Raum stehen werden, wofür es mehrere sehr leicht denkbare Begründungen gibt...
Es ist inzwischen Usus, sich bei einer Erkrankung eine zweite Meinung einzuholen. Man muß jedoch damit rechnen, dass die Wahrscheinlichkeit für Verunsicherung/Verwirrung mit der Anzahl der Meinungen zunimmt!
Im konkreten Fall ist wieder einmal das Ergebnis der Behandlung entscheidend: betreibst du die Wundbehandlung in einer bestimmten Weise und mit Erfolg, dann war die Therapie die richtige!
Medicus curat, natura sanat,
logiker
AW: Periproktischer Abszess - Fragen an Mitbetroffene
Hallo zusammen ... und nochmal vielen Dank für Eure Beiträge zu meiner Problematik!
@ Urologiker: ich gebe Dir völlig recht, habe von 3 Ärzten 3 Meinungen (sowohl zum weiteren Vorgehen bzw. zur Vermeidung von weiteren Abszessen als auch zur Wundbehandlung) gehört, von denen ich jede einzelne eigentlich gut nachvollziehen konnte; bin dann bei der Versorgung der offenen Wunde nach eigenem Gefühl vorgegangen, das war eine (offenbar gelungene!) Mischung aus den Empfehlungen der 3 Ärzte. Hatte auch von dem Arzt, der mich hauptsächlich versorgt hatte (war in einer chirurgischen Ambulanz gewesen), jede nur mögliche Unterstützung, was ich als sehr angenehm empfand.
Danke auch für den schönen lateinischen Spruch, den kannte ich noch nicht! - Daß der Arzt "behandelt" und die Natur "heilt", hab ich in den letzten Wochen deutlich erfahren dürfen.
@ billchen: Verstehe ich das richtig, dass "es" mit einem relativ kleinen Eingriff zu machen ist, wenn man nur rechtzeitig in die Klinik geht, d.h., beim ersten Anzeichen eines Abszesses? Das würde mir wohl Mut machen für weitere zu erwartende Probleme in dieser Richtung!
Zu Deiner Frage, wie man an "sowas" kommt, kann ich Dir weitergeben, was die Ärzte mir erklärt haben: es sind wohl sogenannte "Fistelgänge" im letzten Abschnitt des Enddarms, die sich unberechenbar entzünden und dann mit Eiter füllen; wenn man Glück hat, findet man bei der Rektoskopie diese Gänge und kann sie wohl irgendwie entfernen (bzw. "veröden", aber ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe).
Allgemein kann ich abschließend anmerken, dass ich zwar 5 Wochen mit der offenen Wunde leben musste, aber zum Glück keine argen Einschränkungen hatte - ich war trotz OP unter Vollnarkose am nächsten Tag auf eigenen Wunsch wieder zuhause, und mit einer ordentlich festgeklebten dicken Kompresse konnte ich schon 10 Tage nach dem Eingriff wieder Sport machen und sogar am Tanzkurs teilnehmen.
Ich kann allen Betroffenen nur Mut machen, sich Ärzte zu suchen, die gern und bewusst auf ihre Patienten eingehen, ich habe da in letzter Zeit fast nur positive Erfahrungen gemacht!
Grüße von Paula
AW: Periproktischer Abszess - Fragen an Mitbetroffene
halo paula..natürlich kommt es auf die größe des abzesses an um eine ambulante entfernung vorzunehmen..das entscheiden ja dann schließlich die ärzte...tja ich muss dazu noch sagen dass, als ich noch im gesicht so ein abzess bekam und die ärzte auch nicht mehr weiter wußten,(und ich hatte super ärzte)ich zu einem heilpraktiker gegangen bin..ja und nachdem ich ettliche ampullen geschluckt und auf jegliches schweinefleisch verzichtet hatte toi toi toi..hatte ich nie mehr so ein ding.lach manche behaupten auch der glaube versetzt berge...aber bei so was hab ich gerne geglaubt...:)
glg billchen