Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
Hallo,
bei einem guten Freund ist heute Prostatkrebs diagnostiziert worden. Er hatte vor ca. 1 Woche eine Untersuchung bzw. Gewebeentnahme und heute das Gespräch mit dem Arzt.
Die Gewebeproben seien zu 60 % befallen und der Arzt riet ihm zu einer Operation. Erst bei dieser OP könne man sehen-/sagen, ob die Prostata komplett entfernt werden müsse oder nicht. Der Arzt hat von Bestrahlungen abgeraten, das Risiko von "Verbrennungen" sei sehr groß und die Wirksamkeit hat er wohl auch in Zweifel gezogen.
Das Problem ist-/war der eigentliche Arzt ist in Urlaub, also musst mein Freund mit einer Vertretung sprechen. Zu dieser Vertretung hat er wohl nicht so viel Vertrauen und nun hat er sich einen Termin geben lassen (in 18 Tagen) wenn sein vertrauter Arzt wieder da ist.
Meine Fragen an Euch: ist es wohl richtig jetz noch so lange zu warten?
Welche Probleme können auftreten, wenn die Prostata komplett entfernt wird?
Er hat große Angst davor, das er inkontinent wird.....
Kann mir jemand Webseiten empfehlen, wo ich etwas darüber nachlesen kann?
Mein Freund ist im Moment verständlicher Weise komplett von der Rolle und vielleicht finde ich ja Info's die ihn etwas aufbauen können.
Ach, ich weiß nicht ob es wichtig ist, er ist 71 Jahre alt, aber sonst fit wie ein Turnschuh, wie man hier bei uns so schön sagt.
Ich danke euch jetzt schon für Hilfe.
Liebe Grüße
Maxl
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
Hallo Maxl,
ich kann Dir leider nicht so wirklich weiter helfen. Unter folgendem link kannst Du Dich aber weiter informieren: http://www.krebs-kompass.org/forum/f...splay.php?f=23
Ich hoffe, dass Deinem Freund gut geholfen werden kann.
Liebe Grüße Ulrike
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
@ Ulrike
Herzlichen Dank, über den von dir angegebenen Link habe ich gute Info's gefunden und für unseren Freund ausgedruckt.
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V.
www.prostatakrebs-bps.de
Da gibt es zum Beispiel das Heft 1/2008...:s_thumbup:
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
Herzliche Dank, für die vielen Tipps und Links.
Einiges habe ich ihm schon ausgedruckt, momentan ist er leider sehr unsicher.
Gerade eben hat er einen Anruf aus der Arztpraxis erhalten. Er möge anstatt kommende Woche Dienstag, nun diesen Freitag zu einem Gespräch mit dem Arzt kommen.
Nun hat er Angst, das die Untersuchungsergebnisse noch irgendwas ergeben haben, was ihm nicht gesagt wurde. (Die PSA Werte waren bei 3,9, wenn ich das richtig verstanden habe, aber die Stanzung hat wohl einen Krebsbefall der entnommenen Zellen von 60 % ergeben).
Ich kann ihm ja auch nichts raten, weil ich kein Arzt bin.
Der Arzt, der auch die Probeentnahme durchgeführt hat, hat wohl zu ihm gesagt, sofort Krankenhaus, keine Bestrahlung (da kriegte man nur Verbrennungen von ?!!???
Aber er wollte ja unbedingt auf seinen Hausurologen warten (der war im Urlaub).
Ich habe ihm geraten, noch eine 2. Meinung einzuholen, aber er meint, noch mehr Meinungen würden ihm die Entscheidung noch schwerer machen.
Im Moment habe ich das Gefühl, das er so ein wenig den Kopf in den Sand steckt und versuche ihn zu ermuntern, sich so viel Info's wie möglich zu holen, aber da ich ja nicht seine Lebensgefährtin bin, habe ich auch wenig Einfluss auf ihn.
Liebe Grüße Pubert
P.S. ich werde euch auf dem Laufenden halten
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
Hallo,
der behandelnde Urologen wird nun einen Termin bei einem Prof. in einem spezialisierten KH machen, damit unser Freund sich dort noch einmal beraten lassen kann.
Allerdings hat der Urologe auch ganz konkret zu einer OP geraten, aber unserern Freund auch über verschiedene OP-Methoden aufgeklärt, sodaß dieser nun ein wenig ruhiger geworden ist. Er fängt nun an, alle wichtigen und unwichtigen Dinge zu regeln und ich unterstütze ihn wo ich kann. Mittlerweile kann er auch über seine Erkrankung reden und hat ( im unmittelbaren Bekanntenkreis) "Leidensgenossen" gefunden, mit denen er sich momentan viel austauscht und berät.
Herzlichen Dank noch einmal für Eure Unterstützung.
Pubert
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
Hallo Maxl
erst mal möchte ich sagen, dass sich Dein Bekannter glücklich schätzen kann, eine Freundin wie Dich zu haben.
Schön auch zu lesen, dass Dein Bekannter den Diagnoseschock wohl überwunden hat, und die Geschichte jetzt aktiv angeht.
Wenn Du uns noch ab und zu einen kleinen Zwischenbericht liefern würdest, fände ich das auch sehr nett von Dir.
Ich wünsche euch jetzt einfach mal viel Glück auf dem vor euch liegenden Weg.
Liebe Grüße Ulrike
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
Hallo Pubert!
Zitat:
von
Pubert01 Erst bei dieser OP könne man sehen-/sagen, ob die Prostata komplett entfernt werden müsse oder nicht.
Das ist grundsätzlich falsch. Ist in der Prostata Krebs stanzbioptisch diagnostiziert gibt es im Grunde nur zwei Möglichkeiten:
1. Der Prostatakrebs ist mit einem kurativen (=kompletter Heilversuch) Therapieansatz wahrscheinlich behandelbar.
2. Der Prostatakrebs ist nicht mit einem kurativen Therapieansatz behandelbar.
Im ersten Fall wird immer die Prostata in ihrer Gesamtheit behandelt (d.h. im Rahmen der Bestrahlung oder bei einer kompletten (radikalen) Entfernung der Prostata).
Im zweiten Fall wird nur bei Wasserlassproblemen oder Blut im Urin operiert, es wird eine Schälung der Prostata durch die Harnröhre durchgeführt. Dieses erfolgt aber nicht, um die weitere Therapie festzulegen!
Zitat:
von
Pubert01 ...ist es wohl richtig jetzt noch so lange zu warten?
Der Prostatakrebs ist ein sehr langsam wachsender Krebs, bei dem Wartezeiten zwischen Diagnose und Therapie von mehreren Wochen dem gegenwärtigen Wissen nach keine Änderung der Prognose bedeuten.
Wichtiger als eine schnelle Entscheidung ist eine umfassende und individuelle Beratung hinsichtlich der mannigfachen Therapieoptionen, von denen gegenwärtig keine allgemein empfohlen werden kann: sie haben je nach Patient und Krankheitsstadium jeweils mehr oder weniger große Vor- und Nachteile, die mit den Erwartungen des Patienten integriert werden müssen.
Gruß, logiker
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
Hallo,
unser Freund hat heute eine Kopie des Befundes (der vom Urologen an den Hausarzt) bekommen.
Termin in der Klinik hat er am 03.11. in Oberhausen, Johanniter-Hospital.
Der Hausarzt hat ihm noch einmal bestätigt, das Prostatakrebs ein sehr langsam wachsender Tumor wäre und er nichts übersürzen solle (nochmal DANKE an Logiker).
Leider hat er in seiner Aufregung vergessen sich die einzelnen Werte erklären zu lassen, vielleicht kann hier jemand helfen????
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Urin: Leuko 2-4 Blut: BSG 30/42 Throm 181
Ery - HB 13,7 Hst 54
Epith - Ery 5,0 HS 5,6
Bak ++ Leuko 5,5 Krea 1,03
Krist + Kal 4,3
Cal 2,55
Sph 5,4
PSA 4,31.
Aufgrund des erhöhten Serum-PSA Wert erfolgte eine Prostata Biopsie.
Der histologische Befund ergab das Vorliegen eines Adeno-Ca. der Prostata.
Rectal: gut Reinclauden große, glatte konturierte Prostata von insgesamt fester Konsistenz, ohne das eine isolierte Knotenbildung nachweisbar ist.
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Außerdem hat ihm ein ebenfalls betroffener Bekannter geraten, er solle auf jeden Fall vor einer OP ein CT machen lassen, um festzustellen ob der Krebs bereits gestreut habe.
Ist das korrekt, was raten die Betroffenen, bzw. die , die mehr Ahnung haben, hier im Forum??
Ich danke schon mal wieder im Namen meines Freundes, für Eure Hilfe.
Pubert
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
@pubert01 - mir liegen nicht alle erforderlichen Daten vor um beurteilen zu können, ob ein CT erforderlich ist oder nicht. Anhand der bisher vorliegenden Daten ist es eher unwahrscheinlich, dass durch Ganzkörper-(Schicht-)Aufnahmen zusätzliche therapierelevante Informationen gewonnen werden.
Das hängt damit zusammen, das die Basisdiagnostik diese Untersuchungen zur Therapieentscheidung nicht fordert, sondern nur in speziellen klinischen Situationen ein zusätzlicher Informationsgewinn zu erwarten ist
- oder konkreter gesprochen:
Wenn der Prostatakrebs nach den vorliegenden Untersuchungen von Blut und Prostata klein und auf die Prostata begrenzt zu sein scheint ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich nachweisbare (der Krebs selbst ist ja auch schon klein!) Absiedlungen im sonstigen Körper finden.
Habe ich das unverbindlich und verständlich erklärt?
Gruß, logiker
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
@ Logiker
Ja, danke sehr gut erklärt.
Ich hab's so weiter gegeben. Ich denke j auch, das er sich auf seinen Arzt verlassen sollte. Aber momentan scheint es sehr viele Leute zu geben, die nichts anderes im Sinn haben, wie unseren kranken Freund mit -ich kenne jemand - der einen kennt- Geschichten zu verunsichern.......
Ich habe für morgen einen Termin bei einer Selbsthilfegruppe gemacht, ich denke da kann er sich mit Leuten austauschen, die die gleichen Probleme wie er haben oder hatten.
Liebe Grüße Pubert
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
Hallo,
ich möchte einen kurzen Zwischenbericht abgeben.
Unser Freund wurde vor kanpp 14 Tagen operiert. In einer Woche hatte er a) eine Bauchspiegelung, bei der festgestellt werden sollte, ob Lymphknoten befallen sind. Das Ergebnis war negatv. Dann hat ihm der Professor zur Entfernung der Prostata geraten. Dieser Eingriff wurde 3 Tage später durchgeführt. Er hat alles gut überstanden (er ist 71 Jahre alt) und ist nun wieder zu Hause. Bis jetzt hat er keine Kontinenzprobleme. Außerdem bekommt er ein Medikament, wenn ich das richtig verstehe, zum Hormonausgleich. Ich mag auch nicht immer detailliert nachfragen, manche Dinge beredet er halt nicht gerne.
Am 09.12. geht er zur Reha nach Bad Wildungen. Momentan ist er ganz froh, das er alles hinter sich hat. Die Ärzte haben ihm wohl auch sehr viel Hoffnung gemacht.
Ich danke noch mal für euer Interesse. :drawing_heart: und eure Hilfe.
Bis Bald
Pubert01
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
Klingt doch bestens! Bad Wildungen ist in NRW einer der Topadressen zur Reha nach Prostatakrebsoperationen,
gruß, logiker
AW: Prostatkrebs, Bitte um Hilfe
Hallo, an alle Interessierten!
Genau wie UROLOGIKER schrieb, die Klinik muss wohl klasse sein. Unser Freund fühlt sich bestens aufgehoben und betreut (man kümmert sich nicht nur um seine Krebserkrankung, sondern auch um seine "Knochenprobleme"). Das ganze Drumherum muss super sein, freundlich, Beratung in und zu vielen Situationen, Tipps zu allen Alltagssituationen.
Also, mein Rat an Alle die betroffen sind: BITTE schlagt keine Reha aus!!!! Die Leute in der Klinik haben unserem Freund so viel Hoffnung gegeben.
Alles was er vermisst, ist sein Hund (der es aber bei uns gut hat) .
Danke, an alle TIPP-Geber.
Ein schönes 3. Adeventswochenende!
Pubert:e_foreveryours_2han