Hallo,
es hat bei mir vor ca. 3 Jahren angefangen: Ich bin damals mit 16 aus der Schule gekommen und habe als Praktikantin in einem Behindertenheim angefangen. Es hat mir nach einlernen "eigentlich" nichts mehr ausgemacht mit Behinderten zu arbeiten. Nach ca. 4 Monaten hat meine Mutter Brustkrebs bekommen und das war für mich sehr überraschend da sie mir bis zum Op-Termin nichts gesagt hat. Ich habe zuhause mit keinem Familienmitglied geredet und es hat mich auch keiner "aufgefangen", dass heißt ich bin als 16 Jährige alleine gewesen mit dem Gedanken meine Mutter könnte das evt. nicht überleben. Habe die ganze Chemo, Bestrahlung miterlebt aber ich habe in der ganzen Zeit keine Gefühle zu diesem Thema gehabt. Mit der Zeit im Behindertenheim und der Diagnose meiner Mutter(sie ist wieder gesund) habe ich einen Kloß im Hals bekommen, sehr unregelmäßig, habe es überhaupt nicht einschätzen können was dieser Kloß zu bedeuten hat. Habe mich auch von Zeit zur Zeit von meinen Freunden distanziert, bin kaum mehr weggegangen- hatte einfach keine Lust mehr, habe aber auch diesen Rückzug nicht bemerkt. Nach einem Jahr als Praktikantin habe ich mich für eine Ausbildung in diesem Bereich entschieden und musste noch einmal 1 Jahr als Praktikantin arbeiten. Ich bin dann auf eine Pflegestation gekommen, mit Schichtarbeiten. körperlichen Belastungen(heben, duschen,...) bin nicht ganz zufrieden gewesen habe aber wieder nichts gespürt oder mich entschieden dass ich vielleicht den Beruf wechseln sollte. Nach ca. 4 Monaten auf der neuen Station gab es einen Norovirus, fürchterlich für mich, weil ich schon immer Angst hatte mich zu übergeben. Hatte die ganze Zeit mit erkrankten Bewohnern zu tun aber selbst habe ich mich nie angesteckt. An einem Tag hatte ich eine Frühschicht und musste erkrankte Bewohner pflegen, mir ging es bis zum Abend eigentlich gut (ausser dem Ekel vor dem Übergeben), nach meinem Abendessen wurde mir Speiübel, ich dachte ich mich übergeben, habe anstatt mir einfach den Finger in den Hals zu stecken, so extrem gegen die Übelkeit angekämpft- wegen meiner Angst. Seid diesem Tag ist mir durchgehen unwohl, teilweise mit Würgattacken(ohne übergeben), absolutes Sättigungsgefühl, extremes Völlegefühl, aufstoßen, Kloß im Hals jetzt durchgehend. Habe in 2 Monaten 16 Kilo abgenommen weil ich einfach nichts mehr essen kann. Ich bin körperlich komplett untersucht worden und es ist nichts gefunden worden. Also muss es psychisch sein. Bin 2 Monate in einer psychosomatischen Klinik gewesen-Verdacht Magersucht! Dagegen wäre ich mich, weil ich liebend gern wieder zunehmen möchte und allgemein wieder essen möchte. Nach der Klinik bin ich jetzt durchgehend bei einer Psychologin in Gesprächstherapie und es hat sich bis heute überhauptnichts getan. Es ist bei mir chronisch geworden. Ich habe meine Arbeit komplett aufgeben müssen weil ich nicht mehr rausgehen kann, auch weil ich Angst davor habe mich übergeben zu müssen, aber vorallem weil meine körperlichen Symptome mich daran hindern. Ich habe in fast 3 jahren ein extremes Vermeidungsverhalten entwickelt vor Situationen in denen es mir noch schlechten gehen könnte aber auch weil ich eben durch das nicht essen können schwach bin. Ich zwinge mich morgens zu frühstücken und künstliche Flüßignahrung zu mir zu nehmen. Aber auch zuhause, wo ich mich entspannen könnte, ist mir durchgehend schlecht, ich fühle mich extrem voll und unwohl. Kann teilweise kaum aufrecht gehen, z.B. wenn ich einen Schluck trinken möchte (egal was, auch bei Mineralwasser) drückt mein Magen und ich kann ca. ne halbe Stunde nicht mehr normal sitzen oder stehen. So geht es jetzt 3 Jahre und es hat sich durch Gespräche nichts geatn, weil ich weiß wirklich nicht wie oft ich noch über meine Vergangenheit reden soll, weil meiner Mutter geht es wieder gut und ich arbeite nicht mehr im Behindertenheim. Habe sämtliche Alternazivmethoden ausprobiert, Magentabletten bekommen, Medizin für den Hunger bekommen, zum entblähen, hat alles nichts geholfen. Antidepressiva: Clomipramin, Paroxetin hat auch nichts geholfen. Zurzeit nehme ich Mirtazapin aber ich bin mir da auch nicht sicher ob es hilft. Viele sagen ich muss Konfrontationstherapie machen, aber ich weiß nicht für was? Weil ich wache morgens auf und spüre sofort meinen Magen, bekommen einfach keinen Hunger mehr. Psychisch bedingt sind die Tatsachen, dass ich nicht mehr rausgehe, aber was ist mit den Symptomen die auch zuhause vorhanden sind, selbst wenn ich ein entspanntes Vollbad nehme ist die extreme Verkrampfung und der schwere Magen zu spüren. Meine Frage: Habe ich vielleicht diese Symptome wegen meiner Angst vor der Übelkeit auch wenn ich nicht die ganze Zeit daran denke und gibt es ein Antidepressiva dass mir wirklich helfen kann? Weil ich komme so mit psychologische Methoden überhaupt nicht weiter. Ich bin jetzt 20 Jahre und verpasse mein ganzes Leben.