Hallo,
meine Oma hat im Krankenhaus folgenden vorläufigen Befund bekommen und dieser ist für uns nicht wirklich zu verstehen.
Vielleicht kann mir jemand helfen und erklären was dieser Befund aussagt.
Diagnosen:
Apoplektischer Insult mit fast kompletter Parese re.
Li.-hochtemporal venöses Konglomerat
Arterielle Hypertonie
Diabetes mellitus Typ 2
Reaktive Depression
Bekannte absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern
Z.n. Schrittmacherimplantation (VVI-Modus) Medtronic 2010
Anamnese:
Die stat. Aufnahme erfolgte wegen Luftnot und leichten thorakalen Schmerzen, es fiel eine Parese der re. Körperseite auf.
Status präsens:
75-jährige Pat. in reduz. AZ, anfangs getrübte Bewusstseinslage, verlangsamt, US-Ödeme.
Pulmo: VA, sonorer KS. Cor: HT arrhythmisch, RR 190/97 mmHg. Abdomen: weich, eindrückbar, fast komplette Parese der re. Körperseite.
EKG:
Absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern, Normrtyp, intermittierend SM-Aktionen.
Echokardiografie:
Deutliche Vergrößerung des LA (im M-Mode 51 mm, planimetrisch 26 cm²), sonst noch normale Größe der Herzhöhlen. Mäßige LV-Hypertonie (IVS 13 mm). Gute linksventrikuläre Kontraktilität (LEVF etwa 65 %). Keine regionären Kinetikstörunge. Leichtgradige MI und TI, kein Nachweis von relevanten Klappenvitien. Kein Perikarderguss. Geschätzter PAP 37 mm Hg.
Langzeit-EKG:
Einkammerschrittmacher im VVI-Modus. Absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern, regelrechte SM-Aktionen, vereinzelt auftretende VES.
Röntgenbefund Becken:
Ausgeprägter Hochstand des Femurs mit stärkster Coxarthrose li. sowie paraartikulären Verkalkungen und Deformation des Acetabulums und des Femurkopfes. Z.n. älterer Sitzbeinfraktur li. Jetzt kein eindeutiger Hinweis auf frische knöcherne Verletzungen.
Röntgenbefund Thorax im Liegen:
Soweit in liegender Aufnahemtechnik beurteilbar kein Hinweis auf größere Ergüsse oder Infiltrate. Grenzwertig großes Herz ohne Insuffizienzzeichen.
In Projektion auf die linke Axilla Darstellung des Herzschrittmacheraggregates mit 1 Elektrode, deren Spitze in Projektion auf den re. Ventrikel dargestellt ist.
CT-Befund Schäde nativ:
Deutliche Erweiterung der inneren und äußeren Liquorräume. Bds. paraventrikulär diffuse unscharf abgrenzbare Hypodensitäten als Hinweis auf diffuse Hirnzellenkrosen. Keine umschriebenen hypo- oder hyperdensen Herde.
Beurteilung: Hirnatrophiezeichen und vaskuläre Enzephalopathie. Keine umschriebenen ischämischen Herde. Kein Hinweis auf frische intrazerebrale Blutung.
CT-Befund Schädel-/Halsangio:
Deutliche SD-Vergrößerung mit zahlreichen Knoten bds.
A. carotis communis li. stellt sich normalkalibrig dar bis zur Gabelung, wo sich ausgeprägte Kalkplaques zeigen. Durch die beschriebenen Plaques stellt sich eine hochgradige Stenose im Bereich der A. carotis externa li. dar. Die A. carotis interna ist nicht wesentlich kaliberverändert. Die A. vertebralis ist bds. unauffällig dargestellt. Die A. carotis communis re. ebenfalls normalkalibrig bis zur Gabelung, wo sich ebenfalls ausgeprägte Kalkplaques zeigen, jedoch die A. carotis externa und interna zeigen keine hochgradigen Stenosen im weiteren Verlauf. Intrakraniell unauffällige Darstellung der Gefäße ihne Hinweis auf Abbruch oder hochgradige Stenose.
Hochtemporal li. Kapillarenkonglomerat 3 x 2 cm groß mit diskreter Einengung des Seitenventrikels li. ohne Hinweis auf ein perfokales Ödem. Weitere Abklärung des Befundes durch Kernspintomographie.
Laborwerte:
Klinische Chemie
Kalium 4,2 mmol/l
Natrium 140 mmol/l
Kreatinium 111 mmol/l
GFR (MDRD) 44,1
Harnst.-N 7,5 mmol/l
Harnsäure 428 umol/l
BSG-1h 31 mm
CRP 16,9 mg/l
Bill-ges. 10 umol/l
GOT-AST 0,69 umol/s/l
GPT-ALT 0,59 umol/s/l
Gamma-GT 1,11 umol/s/l
CK 2,46 umol/s/l
CKMB entfällt
Troponin T 0,012 ng/ml
LDH 4014 umol/s/l
Glukose 10,3 mmol/l
TSH 0,718 uIU/ml
Medikamente
Digitoxin 33,0 ng/ml
Blutbild
Hämoglobin 7,80 mmol/l
Hämatokrit 0,38 l/l
MCHC 20,5 mmol/l
MCH 1,9 fmol
MCV 91 n
Erythrozyten 4,16 Tpt/l
Leukozyten 9,1 Gpt/l
Thrombozyte 27 Gpt/l
Baso-AD 0 %
Eo-AD 1 %
Neutro-AD 72 %
Mono-AD 9 %
Lymph-AD 19 %
Gerinnung
Quick 41 %
INR 2,11
PTT 43,0
Harnuntersuchungen
pH-SX 6,5
Billrubin-SX negativ
Urobillin-SX negativ
Keton-SX negativ
Glu-SX negativ
Protein-SX negativ
Ery-SX negativ
Leuko-SX negativ
Nitrit-SX negativ
Zusammenfassung und Verlauf:
Wegen anfänglich erhöhter RR-Werte wurde die antihypertensive Therapie modifiziert, bei der leichter Linksherzinsuffizienz erhielt die Pat. Diuretika. Im Vordergrund stand die Parese der re. Körperseite, so dass die o. g. Diagnostik durchgeführt wurde. Auffällig war der Befund des Angio-CT. Nach Rücksprache mit den Kollegen der Klinik für Angiologie handelt es sich um ein venöses Kavernom. Die Pat. erhielt eine physiotherapeutische Behandlung.
Die Pat. erschien uns depressiv, so dass sie dem Neurologen vorgestellt wurde, der die Symptomatik als reaktive Depression mit Antriebs- und Motivationsstörung bei Anpassungsstörung ansah und Citalopram empfahl.
Entlassungsmedikamentation:
Atacand 8 (Candesartan) 1 0 0
Bisoprolol 5 1 0 1
BiPreterax 5/1,25 1 0 0
Torem 5 (Torasemid) 1 0 0
Januvia 100 1 0 0
Pradaxa 110 1 0 1
Citalopram 10 1 0 0
Metformin 500 1 0 0
Lantus 14 IE
Würde mich über eure Hilfe Freuen!
Liebe Grüße
Katrin