Hallo!
Ich frage mich, ob es quasi noch normal ist, was bei mir manchmal abläuft.
Also unter normal verstehe ich, dass es zu einer bestimmten Lebensphase einfach dazu gehört (es kann einem ja nicht immer gut gehen) oder dass es vielleicht auch eher so eine Flucht in eine "Krankheit" ist, damit ich mich dem wahren Leben nicht stellen muss (damit fühle ich mich zumindest ab und zu ein wenig überfordert). Also kennt das jeder Mensch mal in der einen oder anderen Form oder nicht?
Ich meine, die Grenzen zwischen normal und unnormal sind ja fließend.
Also manchmal habe ich so "Anfälle", wo ich will, dass es mir schlecht geht. Aber nur kurze Zeit. Immer so zwischendurch, manchmal auch phasenweise gar nicht. Dann ist da wie ein Zwang in mir, der unbedingt will, dass es mir schlecht geht. Aber dieser Zwang füllt mich nicht ganz aus, es ist da auch immer noch die andere Seite, da, die das nicht will. Es ist als ob ich aus zwei sich vollkommen widersprechenden Seiten bestehe und meistens gewinnt die Seite, die nicht will, dass es mir schlecht geht.
Manchmal aber auch die andere.
Wenn die andere Seite sozusagen gewinnt, dann mache ich eben verschiedene Dinge die dazu führen, dass es mir schlecht geht. Ich versuche absichtlich zu wenig zu essen und zu trinken. Ich trinke unglaublich viel Alkohol. Ich kaufe mir eine Schachtelt Zigaretten (obwohl ich eigentlich gar nicht rauche) und rauche die komplette Schachtel in einer knappen Stunde. Aber das sind nur Ausnahmefälle.
Früher - das ist aber schon Jahre her - habe ich in diesen Zuständen auch noch krassere Dinge gemacht - ich bin ständig schwarz mit der Bahn gefahren, habe in Läden geklaut und diese eine Seite hat gehofft, dass ich erwischt werde. Das ist auch passiert, weshalb ich dann wirklich Probleme hatte, aber es war eine Art Genugtuung. Früher bin ich auch teilweise nachts auf der Autobahn rumgelaufen. Und solche Dinge. Aber diese krassen Dinge mache, ich wie gesagt schon Jahre nicht mehr. Es ist mir nur letztens klar geworden, dass ich diese auch gemacht habe, um mir irgendwie zu schaden. Und gleichzeitig aber auch um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Aber diese Aufmerksamkeit möchte ich jetzt nicht mehr, weil ich denke, dass ich nun zu alt bin für so einen Kinderkram und es mir unglaublich peinlich ist. Deshalb mache ich eben nur diese Dinge, die für andere unsichtbar ist.
Manchmal bin ich traurig. Manchmal unruhig. Ohne richtig Grund. Aber die meiste Zeit geht es mir ganz ok.
Aber ich würde gern wissen, warum ich so eine leicht selbstzerstörerische Seite habe. Manchmal habe ich doch ein bisschen Angst, dass ich mir meine Gesundheit kaputt mache.
Ich habe jetzt zum Beispiel ständig Magenbrennen, wenn ich nichts esse. Vermutlich eine Entzündung, weil ich gar nichts esse und dann wieder total ungesund. Vermutlich auch wegen den Zigaretten.
Ich bin auch die ganze Zeit müde und mir ist schlecht. Ich habe keinen richtigen Hunger mehr. usw.
Naja, aber so schlimm ist das eigenlich nicht.
Gerade bin ich auch wieder in einer Phase, wo es mir etwas besser geht und wo die andere Seite in den Hintergrund gerückt ist.
Aber ich verstehe mich absolut nicht, warum ich so etwas überhaupt mache.
Und irgendwie finde ich es merkwürdig, dass ich etwas tue, aber selbst keine richtige Erklärung dafür habe - wie ferngesteuert. Ich weiß auch nicht, aber hat man nicht sonst eigentlich für alles eine Erklärung, was man tut?
Viele Grüße
Kinka