Hallo, Jungbrunnen,

die Beantragung einer Pflegestufe und insbesondere die dann erfolgende Begutachtung durch den medizinischen Dienst der Krankenkasse steckt voller Tücken, manchmal auch abhängig von der begutachtenden Person. Es ist für "newcomer" fast nicht möglich, dies alleine zum Erfolg zu führen. Ich bin bisher immer gut damit gefahren, schon vorab einen Pflegedienst einzuschalten um mindestens in einem Gespräch abzuklären, wie die Fachleute die Lage einschätzen und was es für weitere Möglichkeiten gibt. Wenn die Einschätzung dann so war, daß es eine Pflegestufe geben müsste, haben sie auch sofort angefangen zu betreuen, sammelten dabei die Daten und waren so für das Gespräch mit dem MDK bestens vorbereitet. Bei diesem Gespäch waren sie natürlich dabei und kannten oft auch die Prüfer und deren "Macken". Ein Pflegedienst ist auch behilflich beim Ausfüllen des Antrags für die Pflegestufe oder für Hausnotruf, Essen auf Rädern, Haushaltshilfe etc.
Wenn die Stufe dann genehmigt war, wurde nachträglich direkt mit der Pflegekasse abgerechnet. Das Risiko beim "Schon mal anfangen" ist natürlich, daß es doch keine Pflegestufe gibt und die Kosten euch in Rechnung gestellt werden. Zumindest ein Orientierungsgespräch sollte aber kostenlos und unverbindlich sein.
Höre dich doch mal um, welche Pflegedienste bei euch empfohlen werden.

Solltet ihr einen Umzug in ein Heim andenken, würde ich neben einem natürlich per Termin vereinbarten Gespräch auch immer vorher unangemeldet das Heim besuchen und mich umsehen und umhören, um einen Eindruck vom echten Leben zu erhalten. Vielleicht auch mal Bewohner ansprechen, wie sie das Heim finden. Wie ist die Atmosphäre, der Umgang, der Geruch, wie zufrieden wirken die Bewohner? Die Heimleitung wird im Gespräch natürlich alles in den höchsten Tönen loben, der eigene Eindruck ist durch nichts zu ersetzen.

Herzlichen Gruß von der Gärtnerin

(und nein, ich arbeite nicht bei einem Pflegedienst, sondern im Krankenhaus)