Hallo,

ich leide schon seit mehr als 15 Jahren an beidseitigem Tinnitus. Mein rechtes Ohr ist schon derart geschädigt, dass ich mit "Ach und Krach" noch ein "Hinter-dem-Ohr-Hörgerät" benutzen kann um zumindest rechts noch leise etwas zu hören. Das schlechte Hören entwickelte sich kontinuierlich seit ca. 2003. Die Diagnose hieß immer Hörsturz, ohne überhaupt die Ohren eindringlicher zu Untersuchen. Es wurden eigentlich immer nur die üblichen Hörtestes gemacht, einmal bekam ich im Krankenhaus stationär Infusionen, was man heute nicht mehr macht. Mit dem schlechten Hören einher ging ein beidohriger Tinnitus, der auf dem guten wie schlechten Ohr gleich laut ist und sich wie ein hoher Geigenton anhört. Seit Mai diesen Jahres wurde bei mir ein Akustikusneurinom mittels CT und MRT auf der rechten Seite festgestellt und der HNO meinte, dies sei der Grund für mein rechtsseitiges schlechtes Hören und er verstünde nicht, dass kein HNO, der mich bis dato behandelt hätte mal auf die Idee gekommen sei, CT's und MRT bei mir mal durchführen zu lassen. Der HNO überwies mich weiter an die Neurochirurgie welche mir im Juli diesen Jahres den Tumor operativ entfernte. Die Operation ist gut gelungen, der Tumor wurde vollständig entfernt und keine Nervenstränge beschädigt. Allerdings stellte sich bei mir eine sog. Liquorfistel ein, die erst nach zwei OPs abgedichtet werden konnte, das heißt, ich wurde dreimal innerhalb von vier Wochen an der selben Stelle aufgeschnitten.

Nun habe ich ein Problem bei dem ich nicht weiß, ob dies nun bedenklich ist oder nicht, störend und nervig auf alle Fälle. Seit dem ersten Abdichtversuch der Liquorfistel höre ich im guten Ohr Pulsgeräusche bzw. Blutfließgeräusche im Pulstakt. Wenn auch nicht laut, jedoch bei leiser Umgebung durchaus hörbar. Man soll dies auch "objektiven" Tinnitus nennen, da eine Schallquelle vorhanden ist, auch, wenn sie im Schädel ist.

Jetzt weiß ich nicht, ob Pulsgeräusche im Ohr bedenklich sind. Meist sollen sie Symptome einer anderen Erkrankung sein wie Arteriosklerose, Bluthochdruck oder Durchblutungsstörungen der Halsschlagader. Ich leide zwar unter "hochnormalem" bis erhöhtem Blutdruck bin aber laut meinem Hausarzt gut eingestellt. Allerdings gibt es durchaus mal Ausreißer und Spitzen nach oben, trotz blutdrucksenkender Medikamente, vor allem auftretend in Arztpraxen ("Weißkitteleffekt"). Da aber die Pulsgeräusche nach der zweiten OP aufgetreten sind, bringe ich die OP damit in Verbindung. Kurios ist aber, dass ich die Geräusche links höre, obwohl die OP die rechte Kopfseite betraf (gut, vielleicht würde ich diese auch rechts hören, wäre mein rechtes Ohr nicht geschädigt). Jetzt meinte ich aber mal gelesen zu haben, dass Pulsgeräusche im Ohr eigentlich harmlos seien und auch das Gehör nicht schädigen würden, sprich, man solle dies nicht überdramatisieren. Das einzige wäre eben, dass es eben nervig ist, diesem dumpfen Klopfen ausgesetzt zu sein.

Jetzt meine Frage, wohlwissentlich, dass dies nicht immer so einfach zu beantworten ist, weil eben alles individuell verschieden ist:

Können diese Pulsgeräusche wieder von selbst verschwinden oder sollte man sie behandeln? Sind sie doch nicht so harmlos, wie man es hin- und wieder lesen kann? Wieso ist mutmaßlich eine Kopf-OP der Auslöser?

Danke!