Thema: Mein Bein macht mich noch fertig! Venen? Rücken? Habt Ihr einen Rat???

Hallo Susanne
hast du den Rücken schon einmal vom Spezialisten untersuchen lassen? Ich hatte einmal eine Diskushernie da bekam ich eine Spinalanästhesie mit Cortison. Nach zwei Tagen war alles gut. Eine Diskushernie kann sich auf das Bein ausstrahlen. Man kann dann kaum mehr gehen. Gehe doch einmal zum Spezialisten und lass dies untersuchen. Bei mir hat man dann vorerst ein CT gemacht, dass man wirklich sicher war, was es ist. Vielleicht ist es gar nicht das Bein, sondern der Rücken der ausstrahlt.
Ich wünsche dir gute Besserung
Veronika

Hallo Ihr Lieben!

Danke, dass Ihr mit weiterhin hier schreibt, das bedeutet mir ganz schön viel. Woanders kann man nicht so offen über seine gesundheitlichen Probleme sprechen, da wird man so oft als Hypochonder abgestempelt!

Soweit ich weiß, fuktioniert die eine Venenklappe nicht...ich weiß nicht wie viele es eigentlich gibt

Die Beschwerden verteilen sich über das ganze Bein, teilweise sogar jenseits der Krampfadern die ich habe...habe auch oft ein Ziehen im hinteren Bereich des Oberschenkels, komisch ist halt auch dieser komische Schmerz, wenn ich den großen Zeh anhebe, als würde da Strom durchfließen....momentan tut sogar mein linkes Bein zeitweise weh, wenn auch nicht so doll wie das rechte...schon sehr sonderbar...fast jeder Arzt hat bisher behauptet, dass die Beschwerden nicht von den Venen kommen, mal abgesehen davon, dass ich eben diese Krampfadern habe, aber die Beschwerden müssten einen anderen Ursprung haben... Ich weiß es auch nicht...vielleicht wirklich ne Mischung aus verschiedenen Problemen...

Was ich auch als sonderbar empfinde ist, dass Hochlagern nichts bringt, sondern nur Bewegung...spricht ja eigentlich auch gegen Venen, aber ich weiß es nicht...

Veronika:
Was verstehst Du unter einem Rückenspezialisten? Einen Orthopäden? War schon oft beim Orthopäden, hatte vor einem Jahr einen Bandscheibenvorfall in der HWS. Hatte ein MRT, wo es deutlich zu erkennen war. Mein unterer Rücken ist chronisch verspannt und tut schon sehr weh...
Was hast Du denn für Beschwerden?
Meine LWS wurde einmal geröntgt, mehr nicht, es wurde "nur" festgestellt, dass ich eine Steilstellung der Wirbelsäule habe, mehr konnte man nicht erkennen und ich hatte nen fürchterliches Ziehen in dem Bereich...diese Untersuchung ist allerdings auch schon 2 Jahre her...

Momentan brennt es seitlich der Wade und die Kniekehle schmerzt, sowie der hintere Oberschenkel...auch LINKS! Zudem brennt mein Fußrücken...Ist schon sonderbar das Ganze...vor allem weil meine Venen auch nicht druckempfindlich sind, also auch die Krampfadern nicht und ich auch keine schweren Beine habe...hmm...

Werde mir wohl morgen schonmal nen Termin beim Neurologen geben lassen...ein Arzt tippte auch auf eine rheumatische Erkrankung, weil ich manchmal die Finger schlecht auseinander kriege, wenn ich etwas schweres festgehalten habe...

Vielen Dank, dass Ihr Euch für mich so eine Mühe macht! DANKE!

Wünsche Euch auch einen schönen Sonntag!

Viele Grüße

Susanne

Liebe Susanne
ich war damals erst beim Chiropraktor und dann beim Rheumatologen, die haben mich dann weiter geleitet. Ich hoffe, vielleicht kommst du mit dem Rheumatologen weiter. Schmerzen können halt wie du slebst vermutest, sverschiedene Ursachen haben. Oft dauert es lange bis man zum "Ziel" kommt. Ich bin nicht Ärztin, kann nur aus eigenen Erfahrungen sprechen. Was hat man dann gegen den Bandscheibenvorfall gemacht? Ich hatte auch einen Bandscheibenvorfall, denn hat man eben mit Cortison Periduralanästhesie behandelt. Oft gelingt es bei dieser art von Behandlung, dass man "geheilt" ist. Selbst hatte ich vor einem Jahr noch einen Oberschenkelhalsbruch, nun habe ich die Titanplatte herausoperieren lasse, weil ich erhoffte weniger Schmerzen im Bein zu haben, Treppensteigen kann ich noch immer nicht, aber ich merke nun, dass sich auch der Rücken wieder bemerkbar macht. Vermutlich durch die Fehlhaltung weil ich lange an den Stöcken gehen musste. Turnen konnte ich auch nicht mehr. Ich versuche es jetzt einmal mit täglichem turnen in den "Griff" zu bekommen, sonst lasse ich auch wieder ein CT oder MRI machen. Im schlimmsten Fall wird es wieder ein Bandscheibenvorfall sein, dann werde ich dies wieder behandeln lassen. Ich hoffe, dir mit diesen Zeilen weiter helfen zu können.
Liebe Grüsse
Veronika

Hallo Susanne,
zu deiner Frage, wieviele Venenklappen es gibt:
Jede Vene hat sehr viele Venenklappen in kürzeren Abständen, die das Zurückfließen des Blutes verhindern. Arterien brauchen keine Klappen, denn sie sind so elastisch, dass sie sich selber zusammenziehen können, um das Blut weiter zu befördern. Die Venen dagegen sind ziemlich unelastisch, so dass ohne Venenklappen das Blut wieder zurückfließen und sich stauen würde. Wenn die Venen sozusagen ausleiern wegen schwachem Bindegewebe bzw. anderen Ursachen, erweitern sie sich, dann können die Venenklappen nicht mehr schließen, und so entsteht der Blutstau, sprich die Krampfader. Warum nun Venenklappen kaputt werden können, kann ich leider nicht sagen. Ich weiß nur so viel, dass in der Regel die Venenklappen in den Kniekehlen bzw. in den Leisten kaputt sind und von dort aus operiert wird.
Also: Lass dich gründlich durchchecken und melde dich gerne wieder, wenn du mehr weißt.
Alles Gute!

Zu deinen Beinbeschwerden möchte ich nochmal sagen: Ich tippe nicht auf Krampfaderschmerzen, sondern auf Nervenschmerzen, wenn sich die Schmerzen wie Stromstöße anfühlen.

Hallo Ihr Lieben!

Danke nochmal! Ihr helft mir wirklich sehr!
Momentan "beschränken" sich meine Schmerzen auf die Hinterseite und Innenseite des Oberschenkels. Es zieht und brennt ziemlich stark. Habe gestern sehr viel im Haushalt gemacht, geputzt, gewischt und das mehrere Stunden...weiß nicht, ob sich das negativ ausgewirkt hat?

Veronika:
Du machst aber auch ganz schön was durch, das ist echt nicht schön! :-(
Hast Du schon immer Probleme mit Deinem Rücken gehabt? Hattest Du mal einen Unfall? Ich glaube auch langsam, dass es bei mir ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren ist, wie bereits erwähnt, ist mein unterer Rücken ja dauerhaft verspannt, momentan brennen mir sogar die Arme...

Nachtigall:
Sind die Krampfadern an sich eigentlich ein direktes Risiko für eine Thrombose? Oder sind das eher die Venenentzündungen, die sich ins tiefe Venensystem ausweiten können? Wenn man eine Venenentzündung hat, dann merkt man das doch eigentlich durch Rötung, Schwellung und starken Schmerzen oder? Hat man da genug Zeit um zu handeln

Dieses Stromgefühl habe ich nur, wenn ich den großen Zeh anhebe, sonst nicht, weiß aber nicht, ob das auch alles zusammenhängt...?

Viele Grüße

Susanne

Hallo Suanne!
Thrombose entsteht durch eine langsame Bildung eines Blutgerinnsels an der Venenwand bis hin zum Verschluss. Das heißt, dass die Stauung irgendwann gar kein Blut mehr durchlässt. Muss aber nicht unbedingt mit Krampfadern zusammenhängen. Meine Freundin hatte im Wochenbett eine Beckenvenenthrombose.
Die Symptome sind: Druckschmerzhaftigkeit, Schwellung, Ödembildung, Blauverfärbung, Überwärmung.
Maßnahmen: Bein nicht mehr bewegen, hochlagern (30°), Arzt holen und ins Krankenhaus. Da muss sofort gehandelt werden. Wenn nicht, kann sich das Blutgerinnsel (Thrombus) von der Venenwand lösen und hochwandern, so entsteht dann eine Embolie.

Eine Venenentzündung entsteht normalerweise durch Krampfadern. Man erkennt sie durch Schwellung , Rötung, Erwärmung, Druckschmerz, die entzündete Vene ist als roter Strang erkennbar bzw. tastbar. Man sollte damit auch sofort zum Arzt gehen, denn dadurch kann eine Thrombose entstehen. Aber man darf und soll rumlaufen, aber nur mit Kompressionsverband und Medikamente vom Arzt.

Wie schon erwähnt: Stromgefühl ist nicht typisch für Krampfadernbeschwerden, eher für was Neurologisches, z. B. ein Engpasssyndrom, d. h. dass irgendwo ein Nerv eingeklemmt oder gedrückt ist.

Liebe Nachtigall!

Danke für Deine "Aufklärung"
Man liest ja überall etwas anderes.
Ich habe auch gelesen, dass etliche tiefe Beinvenentrhombosen ohne Symptome einhergehen. Aber woher wissen die Menschen dann, dass sie eine hatten? Oder kommt es dann plötzlich zur Lungenembolie und sie finden es dadurch heraus

Das war ja das, was mich zu Anfang so irritiert hat. Ich habe Schmerzen bekommen und bin das erstmal zu meinem Hausarzt gegangen. Der hat nur einmal über die Vene gefühlt, und hat dann ganz kurz diesen Knubbel, der sich mitlerweile als erweiterte Vene (eben Krampfader) herausgestellt hat, ertastet und direkt gemeint, dass es eine Venenentzündung sei. Weiter hat er eigentlich nichts gesagt, außer dass ich mir Heparinsalbe draufcremen soll und mit meinen Krampfadern zum Gefäßspezialisten gehen soll...die Krampfader der Saphena Magna sieht man noch nichtmal, man fühlt sie eigentlich nur an einer Stelle und das etwas weniger als eine Hand breit über der Kniekehle. Am Schienbein sind sie deutlicher zu sehen, wie sie sich da schlängeln, aber auch nicht übermäßig. Wenn ich stehe, dann sind sie ungefähr 2-3 mm über der Haut tastbar, also wirklich dick zum Glück nicht.
Habe dann im Internet geschaut um mich ein bischen über meine "Erkrankung der Venenentzündung" zu informieren und wurde dann stutzig, weil halt überall stand, dass die typischen Entzündungszeichen auftreten, die ich aber nicht hatte und bis heute -zum Glück- nicht habe...
Die Schmerzen wurden dann stärker und ich bin dann Abends noch mit meinem Mann ins KH. Dort wurde eine Sono gemacht und man konnte aber nichts erkennen, also der Blutfluss war nicht behindert....dann bin ich nochmal hin, weil mir keiner wirklich helfen konnte und man sagte, die Schmerzen kämen nicht von den Venen, sondern es wäre der Ischias (Bein im Liegen einmal Richtung Körper gestreckt, ich bekam Schmerzen im ganzen Bein -ziehend und für den Arzt war klar, der Rücken)
Darauf die Woche war ich dann zum ersten Mal bei einem Gefäßchirurgen, D-Dimer negativ, Sono ohne Befund, das Blut fließe wunderbar...Schmerzen blieben unverändert...Termin beim Orthopäden erst Ende Januar!
Dann wurde mir einmal das Bein mit einem Kompressionsverband gewickelt, ich habe gedacht mein Bein platzt, die Schmerzen wurden noch massiver...
Letzte Woche war ich dann nochmal beim Phlebologen, einer, der richtig gut auf seinem Gebiet ist. Der hat mich dann gründlich durchleuchtet, mit so einer Duplex Sonographie, ich konnte sogar das Blut fließen hören. Er hat halt festgestellt, dass die Venenklappen nicht so gut funktionieren und eben diese Stammvarikose festgestellt. Eine Thrombose oder Thrombophlebitis hat er ausgeschlossen, die Venen waren frei...
Ich hoffe, dass es auch so bleibt, habe schon noch die Sorgen, sowas kann ja immer einfach so passieren oder?
Nehme jetzt Antistax und bald bekomme ich meinen tollen Strumpf.
Er hat mich noch gefragt, ob ich mir mal Gedanken gemacht habe, das operieren zu lassen, aber er meinte auch "Es ist ja nicht akut". Ist das jetzt gut oder schlecht?
Hätte nicht gedacht, dass ich darüber mal nachdenken müsste...ich hasse allein den Gedanken an eine OP vor allem der Gedanke an Vollnarkose... oh neee....darf ich nicht dran denken...

GLG

Susanne

Hallo Susanne,
ich würde mal dem Arzt vertrauen und schauen, ob es dir mit Antistax, Heparinsalbe und Kompressionsstrumpf besser geht. Ich möchte dir auf jeden Fall das Wassertreten sehr ans Herz legen, wie ich es dir beschrieben habe.
Und mach dir nicht so viele Gedanken über deine Venen, sondern geh mal zum Neurologen. Ich kann es immer wieder nur betonen. Du schreibst immer nur von deinen Krampfadern und steigerst dich meiner Meinung nach sehr hinein, und auf die andere Möglichkeit, dass es was Neurologisches wie Ischias sein kann, gehst du gar nicht ein. Aber wenn du das ignorierst, wirst du die Schmerzen nie los, denn für mich hört sich das Ganze wie eine Nervensache an, und das haben auch die Ärzte in der Klinik vermutet.
Ende Januar wird gleich da sein für den Termin beim Orthopäden. Wenn er gescheit ist, stellt er dir gleich eine Überweisung zum Neurologen aus.

Hallo Susanne,
es braucht dir nicht leid zu tun, mir das alles erzählt zu haben, denn ich habe größtes Verständnis dafür und für mich ist es auch eine Ehre, wenn sich jemand mir anvertraut.
Du solltest schauen, wie du Ängste abbauen kannst. Vertrau einfach dem Venenfacharzt, wenn er sagt, du bist nicht gefährdet. Und wenn du eh Rückenprobleme hast, liegt es auf der Hand, dass mit dem Ischias was sein kann. Ich habe eine Zyste an einer LWS-Bandscheibe, die auf einige Nerven drückt, auch auf den Ischias. Ich weiß, dass einem bei solchen Schmerzen Hören und Sehen vergeht. Und mir ist auch klar, dass ständige starke Schmerzen an der Psyche zehren.
Jetzt konzentriere dich mal auf deinen Bewegungsapparat und arbeite auf dieser Baustelle. Atme mal richtig durch, so gut es geht, und richte deinen Blick auf andere Dinge.
Du musst erkennen, dass du nicht deine Schmerzen bist, sondern du bist Susanne, bei der viele andere Dinge auch wichtig sind. Schau mal wieder auf die schönen Seiten des Lebens und gewähre deinen gesundheitlichen Probleme keine Macht über dein Leben. Ich musste das auch lernen, und irgendwann war dieses große Schreckgespenst weg und meine Krankheit wurde einfach ein Begleiter, auch wenn er lästig ist. Sie gehört zu mir, aber ich identifiziere mich nicht mit ihr.
Alles Liebe!