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Thema: Impingementsyndrom

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In dieser Diskussion geht es um "Impingementsyndrom" im "Krankheiten" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    maennlich
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    19.06.2009
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    4

    Frage Impingementsyndrom

    Hallo, seit Jahren plagen mich Schmerzen in der Schulter. Habe bereits vor 2 Jahren einige Spritzen in die Schulter bekommen (Kortison) - hat nichts gebracht. mehrere Einheiten beim Krankengymnast, die es zuletzt eher schlimmer als besser gemacht haben. Nun war ich beim MRT, dort konnte mir allerdings nichts erklärt werden, da der verantwortliche Professor keine Zeit hatte. Mein Hausarzt ist sich mit der Interpretation des Befundes unsicher und überwies mich zum Orthopäden - voraussichtlicher Termin in frühestens 8 Wochen (ich lebe auf dem Land). Deshalb poste ich hier mal den Befund in der Hoffnung, dass irgendjemand mir etwas dazu sagen kann, insbesondere Hinweise auf eine geignete Therapie. Ich habe natürlich gegoogelt und weiß was unter Impingement zu verstehen ist, auch das eine Schleimbeutelentzündung vorliegt - aber muss das echt operativ behandelt werden? Bin momentan auch beim Akkupunkteur - kostet halt nicht grad wenig, aber hoffentlich hilfts. Hier also das Ergebnis vom MRT: Befund: Insgesamt relativer Humeruskopfhochstand mit deutlich reduzierter humeroacromialer Distanz. Keine Dehiszenz der Manschette. Intaktes Labrum glenoidale. AC-Gelenk mit leichter Kontrastmittelanreicherung im Bereich von Synovia und Kapsel. Deutliche Kalzifikation im distalen Anteil der Supraspinatussehne. Bursitis subdeltoidea mit Kontrastmittelanreicherung. Beurteilung: Chronische kalzifizierende Tendopathie der Supraspinatussehne bei Impingementsndrom mit Begleitbursitis. keine Rotatorenmanschettenruptur, keine Knorpelschaden. Vielen Dank für jeden Hinweis Gruß Horst

  2. #2
    Christiane
    Gast

    Standard AW: Impingementsyndrom

    Hallo Horst,

    ich übersetze mal:

    Humeruskopfhochstand: der Oberarmkopf ragt weit in das Schultergelenk herein bzw steht zu weit oben

    reduzierte humeroacromiale Distanz: der Abstand zwischen Acromion (=Schulterdach) und Oberarmkopf ist zu schmal --> das führt zur Reizung des Schleimbeutels und in der Folge zu Entzündungen

    keine Dehiszens der Manschette: die Muskelmanschette um das Schultergelenk weist keine Auffälligkeiten auf

    intaktes Labrum glenoidale: das ist eine kleine Falte in der Gelenkkapsel, die gerne einreißt. Bei dir offenbar nicht.

    AC-Gelenk: Acromio-Clavicular-Gelenk = der Gelenkspalt zwischen Schulterdach und Schlüsselbein

    Synovia: Gelenkinnenfläche. Da sich in dem Bereich Kontrastmittel angereichert hat, gehe ich mal davon aus, dass sich dort ein entzündlicher Prozess abspielt.

    deutliche Kalzifikation im distalen Anteil der Supraspiantussehne: die Muskelsehne, die am Rumpf ihren Ursprung hat, ist verkalkt.

    Bursitis subdeltoidea: Schleimbeutelentzündung


    Nun ist es so, dass das Impingementsyndrom recht schwierig zu behandeln ist. Es ist eine chronische Angelegenheit, kurzfristige Erfolge sind schwer machbar.
    Trotzdem ist es wichtig, dass das Schultergelenk bewegt wird. Die Schulter ist das störanfälligste Gelenk des Körpers und reagiert auf Bewegungsarmut mit Kapselschrumpfung und Einsteifen. Man sollte sich Varianten ohne Belastung suchen: z.B. schwimmen, Übungen aus der Krankengymnastik zuhause weiterführen (es ist normal, dass die nicht angenehm ist), man kann auch eine gefüllte 1,5 Literflasche in die Hand nehmen und bei leicht vorgebeugtem Körper den Arm pendeln lassen. Letzte Übung dehnt den Gelenkspalt und schafft Entlastung. Man soll sie NICHT anwenden bei bekannten Muskel- bzw Muskelsehnen(an)rissen.

    Elektrotherapie und/oder Ultraschall mit entzündungshemmenden Mitteln (= Phonophorese) kann das Ganze unterstützen. Das ist aber nicht das Wundermittel.

    Mit der OP sollte man erstmal abwarten. Sie bringt zwar Erleichterung, aber längerfristig neigt das Impingementsyndrom zu Rezidiven. Dazu kommt, dass man nach der OP die Schulter nicht sofort nutzen kann, sondern für einige Zeit mit einem Verband ruhiggestellt wird. Du bist also für diese Zeit krankgeschrieben. Versuch zunächst erst mit anderen Mitteln, die Schmerzen erträglich zu halten.

    Gute Besserung,
    Christiane

  3. #3
    Ganz neu hier
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    maennlich
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    Standard AW: Impingementsyndrom

    Hallo Christiane vielen Dank für Deine Mühe mir so ausführlich zu antworten. Ich habe da noch eine kleine Frage: Kann auf dem MRT gesehen werden ob eine Sehne angerissen ist und evtl. Fasern dieser Sehne zusätzlich den Raum zwischen Schulterdach und Oberarmkopf verengen? Vielen Dank Horst

  4. #4
    Christiane
    Gast

    Standard AW: Impingementsyndrom

    Ja, wer im Lesen von MRT-Bildern ein wenig Übung hat und richtig hinschaut, der kann Faserrisse erkennen. Ich hatte mal ein MRT von einem Knie in den Händen, das gerissene Kreuzband war darauf gut zu sehen.

  5. #5
    Ganz neu hier
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    maennlich
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    19.06.2009
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    4

    Standard AW: Impingementsyndrom

    Wäre denn bei der Schleimbeutelentzündung eher eine Behandlung mit Wärme oder Kälte passend? Ich möchte einfach nicht untätig bleiben...

  6. #6
    Christiane
    Gast

    Standard AW: Impingementsyndrom

    Entzündungen sollten grundsätzlich gekühlt werden, aber nicht aggressiv: Ein Kühlakku in ein Tuch einwickeln -keine Eiswürfel!- 10 min kühlen, 30min Pause. In diesem Rhythmus weitermachen, bis sich die Haut rötet oder die Kälte unangenehm wird. Dann abbrechen und erst dann weitermachen, wenn die Schmerzen wiederkommen.
    Kleiner Tipp: direkt vor dem Krankengymnastik-Termin kühlen, die Kälte betäubt und dann werden die Schmerzen beim Üben nicht mehr so intensiv wahrgenommen.

  7. #7
    Ganz neu hier
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    maennlich
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    19.06.2009
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    4

    Standard AW: Impingementsyndrom

    Entschuldigung für das späte Dankeschön. Eine Bekannte von mir hat eine Ausbildung in TCM und versucht es jetzt mal mit Neuraltherapie. Werde dann mal berichten wie das anschlägt.

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