Hallo,
ich bin einigermaßen verwirrt heute bei meinem Nervenarzt raus. Zur Zeit hab ich ja noch fast ein Jahr meine EU-Rente.
Trotzdem beschäftigt mich die Frage, ob ich wieder arbeiten gehen kann. Ich hab die Option auf eine Wiedereinstellung, wenn die EU-Rente ausläuft.
Eigentlich möchte ich wieder arbeiten gehen, wenn da nicht die Angst wäre im Geschäft zu versagen. Mittelfristig wird bei uns im Betrieb umstrukturiert und es herrscht Ellbogenmentalität um die neuen Jobs. Wenn ich etwas überhaupt nicht aushalten kann, dann ist das Neid und Zwietracht. Mit meinem GdB von 70% hab ich aber kaum Chancen am offenen Arbeitsmarkt, auch wenn meine Zeugnisse noch so gut sind. Ich bin hin- und hergerissen.
Heute fragte ich meinen Nervenarzt, wie er mich einschätzt - sprich ob er glaubt, dass ich es schaffe bis Mai 09 stabil genug zu sein um zu arbeiten. An ambulanter Therapie mach ich ja sehr viel. Ich bekam die Antwort, dass er sich da vollkommen auf meine eigene Einschätzung verlassen wird. Er wird mich - egal, wie meine Entscheidung ausfällt - unterstützen. Ich bin jetzt schon seit 6 Jahren bei ihm in Behandlung. Soll diese Aussage jetzt heißen, dass ich schon das Richtige machen werde? Hört sich vielleicht verrückt an, aber allein diese Aussage verursacht immens Druck in mir.
Wenn ich mich jetzt für weiter Rente beantragen entscheide bin ich faul und ein Sozialschmarotzer vor meinem inneren Auge. Wenn ich mich für´s Arbeiten entscheide und meine Chef´s - die immer zu mir gehalten haben - enttäusche fall ich - so wie ich mich kenne - in die nächste Depression. Warum lässt mich mein Arzt da so vollkommen hängen? Ist es nicht eigentlich seine Aufgabe zu entscheiden, ob man/frau arbeitsfähig ist oder nicht?
Liebe Grüße
Leonie