Hallo
Also bei Multiple Leberfiliae handelt es sich um mehrere Lebermetastasen und retroperitoneale Raumforderung bedeutet, dass sie offenbar hinter dem Bauchfell liegen. Jedoch können diese Metastasen offenbar nicht eindeutig dem Pankreas, also der Bauchspeicheldrüse, zugeordnet werden. Soll wohl heißen, dass sie auch von einem anderen Krebsherd her stammen könnten.
Unklare Infiltrate Lunge: Heißt wohl, dass noch nicht klar ist, ob eine Lungenentzündung vprliegt. Offenbar will man das anhand einer beidseitigen Computertomografie des Thorax (Oberkörper-Brustbereich) noch abklären.
Diabetes mellitus Typ 2: Bedeutet Zucker, aber ich denke, das war auch so klar.
Art. Hypertonus: Bedeutet nichts anderes, dass Du, genau wie ich, erhöhten Blutdruck hast. Deshalb wohl auch die Ramilich. Ich nehm dieselben.
Erosive Antrumgastritis: Das ist wohl eine geschwollene und entzündete Magenschleimhaut, nicht flächendeckend sondern eben erosiv. Duodenitis ist eine akute und chronische Entzündung der Schleimhaut des Zwölffingerdarms.
Das waren die 5 Punkte, welche die Ärzte in ihrer Anamnese aufstellten.
Die ersten vier Absätze hören sich an, als ob es da keine negativen Auffälligkeiten geben würde.
Im linken und rechten Mittelgeschoss finden sich zwei bohnen-, bzw. kastaniengroße fleckige Infiltrate: Das sind Tumore am Lymphsystem.
Aortensklerose: Sie ist meist die Folge einer Arteriosklerose, also einer Verhärtung der Aortenwand oder der Aortenklappen.
Mediastinum: (Mittelfellraum) ist ein senkrecht verlaufender Gewebsraum in der Brusthöhle. Nach Deiner Diagnose nach ist er jedoch unauffällig.
Erhebliche Spondylose der BWS: (Brustwirbelsäule) Kann es sein, dass Du, genau wie ich, unter Morbus Bechterew leidest? Eine Spondylose ist eine degenerative Veränderung der Wirbelkörper Deiner Wirbelsäule. Ich weiß natürlich nicht, ob sie auch noch durch andere Ursachen als MB ausgelöst werden kann.
Konfluierender Leberherd: Das sind anscheinend Rundherde in der Leber, welche die Verdachtsdiagnose einer Leber mit Metastasenbefall aufweist.
Kein Hinweis von Nekrosestraßen oder Trauerrand: Ich hab darüber leider nichts Aussagefähiges gefunden, außer, dass es mit der Bauchspeicheldrüse zusammenhängt und mir in jedem Fall positiv erscheint, wenn kein Hinweis darauf gefunden wurde.
Ohne Nachweis paraaortaler Lymphome: Ein Lymphom bezeichnet angeschwollene Lymphknoten, entweder durch eine Entzündung oder einem Tumor. Da aber nichts dergleichen nachgewiesen werden kann, kann es auch nur positiv sein.
Nieren mit regelrechter Parenchym-Sinusrelation.: Unter Sinusrelation habe ich leider auch nichts Vernünftiges finden können, aber der Vorsatz „regelrecht“ bedeutet ja, dass eigentlich alles mit ihnen in Ordnung ist. So verstehe ich es jedenfalls.
Leberzyste 2,3 x 2,5 cm: Eine Zyste ist eigentlich ein gutartiger Tumor.
Leberherd am Übergang linker/ rechter LL: Leberherde bedeuten eine Ansammlung, von verändertem Gewebe in – an, oder auf der Leber. Das können sowohl Tumore als auch Metastasen sein.
Sonomorphologisch unauffälliger Abdominalstatus: Hab ich auch nichts auf Deutsch gefunden. Soweit ich verstanden habe, hat es irgendwas mit der Bauchdeckenspannung zu tun. Aber wie schon drei Absätze weiter oben gesagt: Solange Sätze wie „Regelrecht“ und „Unauffällig“ fallen, kann es eigentlich nur positiv für Dich sein.
Indikation
Leberfiliae, unklarer Primärtumor: Leberfiliae sind, wie schon gesagt, Lebermetastasen. Jedenfalls steht es so im Internet. Das würde auch mit dem unklaren Primärtumor zusammenpassen. Ich verstehe das so, dass nicht klar ist, von welchem Tumor die Metastasen stammen.
Helicobakternachweis: Das diabolische Stäbchenbakterium hatte ich auch schon, ich weiß, das ist übel. Er kann lange schlafen, man bemerkt überhaupt nichts von seiner Anwesenheit. Dann fängt er plötzlich aus irgendeinem Grund zu randalieren an. Resultat: Ständige Übelkeit, bis hin zum Erbrechen. Der Helicobakter lässt sich aber gut und schnell mit Antibiotika ausmerzen.
Prämedikation: Rachenanästhesie: Das bedeutet nichts anderes, als dass Dein Rachen vor Einführung eines Gastroschlauches betäubt wird. Die meisten entscheiden sich aber heute für die Knockout-Spritze. Obwohl das eigentlich eine Mogelpackung ist. Der einzige Vorteil darin besteht, dass Du Dich hinterher nicht an die Gastroskopie erinnern kannst. Während der Magenspiegelung bist Du jedoch voll da und erlebst alles ganz genau mit. Natürlich mit ner Beruhigungsspritze, sofern Du das möchtest. Aber wie gesagt, Du erinnerst Dich eben danach nicht mehr an die Tortur. Für mich stellt sie jedenfalls meine dar. Aber wie man gleich darunter liest, stellte das Einführen des Gastroskopes ja kein Problem dar.
Die Erosive Antrumgastritis, die dabei wahrscheinlich entdeckt wurde, hatten wir ja schon an anderer Stelle, also die Entzündung der Magenschleimhaut, ebenso wie die Duodenitis, die Entzündung der Schleimhaut des Zwölffingerdarms.
Sonst unauffällige Schleimhautverhältnisse im Duodenum, Magen und Oesophagus: Also positiv.
Beurteilung
Erosive Antrumgastritis und Duodenitis, sonst unauffälliger Oesophago-Gastro-Duodenoskopiebefund: Also Daumen nach oben.
Was bleibt sind die unklaren Leberherde und die retroperitoneale Metastase, also jene hinter dem Bauchfell, die aber nicht eindeutig dem Pankreaskopf (also der Bauchspeicheldrüse) zugeordnet werden kann.
Tumormarker sind unspezifisch: Es handelt sich um Proteine oder Peptide oder andere biologische Substanzen im Blut oder anderer Körperflüssigkeiten, deren erhöhte Konzentration auf einen Tumor schließen lassen können. Aber da es heißt, sie seien unspezifisch, liest sich das für mich so: Nichts Genaues weiß man nicht.
Alpha Fetoprotein normal, CA 19-9 minimal erhöht, CEA normal.: Also hier füge ich ausnahmsweise einen Link von Wikipedia ein. Alpha-1-Fetoprotein Vielleicht liegt es ja an der schon späten Stunde, aber hier ist mir nicht klar, was genau damit gemeint ist. Aber auch hier gilt wohl wieder: „Normal“ und „Nur leicht erhöht“ hört sich für mich gut an.
Die Gastro zeigte eine erosive Antrumgastritis und Duodenitis.: Hatten wir ja jetzt schon mehrfach. Dass die sich in ihren Anamnesen ständig wiederholen müssen.
In der Coloskopie fand sich kein Colontumor.: Also kein Darmkrebs.
Den Rest wird man wohl in der Gastroenterologie der Uniklinik abklären. Wenn ich es richtig verstehe, ist ja eine Therapie geplant. Chemo?
Ich hoffe, dass ich ein wenig Licht in den Dschungel bringen konnte. Ich bin aber kein Mediziner, bei vielen Dingen in dieser Diagnose musste ich selbst erst im WWW recherchieren. Also nicht allzu sehr darauf festlegen, was ich da geschrieben habe. Aber ich denke mal, dass ohnehin entweder der Hausarzt oder der behandelnde Arzt in der Uniklinik, nochmals alles ganz genau erklären wird. Ich drück in jedem Fall die Daumen, dass alles wieder gut wird. Ich weiß, es hört sich abgedroschen an, aber eine positive Einstellung ist ganz wichtig. Bei schwerer Krankheit kann man es sich einfach nicht leisten, auf destruktive Weise, seine Kräfte mit zerstörerischen Gedanken zu vergeuden. Die braucht man dann viel mehr zum wieder gesund werden.
Liebe Grüße aus dem Schwarzwald
Von
Micha