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Thema: Depressionen? Mein Leben ist so sinnlos...

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In dieser Diskussion geht es um "Depressionen? Mein Leben ist so sinnlos..." im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    35 Jahre
    Mitglied seit
    16.08.2012
    Beiträge
    1

    Unglücklich Depressionen? Mein Leben ist so sinnlos...

    Mir geht es seit längerem schon nicht gut. Als Kind und auch noch mit 15/16 Jahren rum war ich im Großen und Ganzen glücklich. Ich war immer optimistisch und lebensfroh. Auch wenn es mal nicht so toll lief, hatte ich immer die Einstellung: Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Ich hatte immer etwas auf was ich mich freuen konnte und wenn es nur ein gemütlicher Fernsehabend war. Ich war einfach zufrieden mit meinem Leben. Das ist seit ein paar Jahren anders. Ich bin jetzt 24 und totunglücklich. Wenn ich überlege, wann ich das letzte Mal glücklich war, kann ich mich nicht dran erinnern. Vielleicht vor 5 Jahren, als ich das letzte Mal verliebt war?

    Ich sehe keinen Sinn mehr in meinem Leben. Abends schlafe ich immer mit dem Fernseher ein. Weil wenn ich ihn ausschalten müsste, wäre es still und ich müsste nachdenken…. Morgens bin ich dann oft sehr müde. Ich wache morgens auf und bin sofort unglücklich. Ich habe keine Lust zum Aufstehen. Wenn der Wecker in der froh klingelt, bin ich schlagartig traurig und unglücklich. Weil ich mir denke, das wieder ein sinnloser Tag begonnen hat. Ich habe das Gefühl, dass mein Leben an mir vorbeizieht. Früher war jeder Tag aufregend, oder zumindest habe ich immer wieder etwas aufregendes erlebt. Als Kind und auch noch als Jugendliche. Aber ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal etwas erlebt habe, an das ich gerne zurückdenke. Da gibt es nichts… die letzten Jahre könnte man streichen, ohne dass ich etwas vermissen würde. Traurige Vorstellung.

    Ich kann ja auch nicht viel unternehmen, weil ich nicht viele Leute kenne. Ich fühle mich oft einsam. Ich war schon immer eher ein Einzelgänger und gern allein. Aber trotzdem habe ich gerne Freunde. Leider fällt es mir schwer neue Kontakte zu knüpfen und seit ich allein in einer großen Stadt wohne (seit 2 Jahren), habe ich eigentlich so gut wie keine Freunde mehr, nur oberflächliche Kontakte. Ich glaube niemanden davon wäre ernsthaft traurig, wenn ich sterben würde. Ich habe oft das Gefühl dass einfach niemand zu mir passt. Dass ich nicht in diese Welt passe. Weil viele Menschen mich einfach seltsam finden. Meine letzte Beziehung ist 6 Jahre her. Die einzigen Menschen, von denen ich weiß, dass sie mich lieben, sind meine Eltern! Das ist mir in den letzten Jahren mehr den je bewusst geworden. Diese werden aber langsam alt. Und der Gedanke, dass sie irgendwann nicht mehr da sein werden, macht mich fertig. Dann bin ich ganz allein. Ich will sie nicht verlieren. Ich kann mich nicht mal mehr auf Weihnachten freuen, weil ich mir dann vorstelle, dass das das letzte gemeinsame Weihnachten sein könnte. Von zwei Bekannten von mir sind in den letzten Monaten überraschend ein Elternteil gestorben. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Wenn ich daran denke, weine ich… Wenn ich erkenne, dass sie älter werden, dass zum Beispiel ich jetzt fitter in Sachen Computer bin, während früher mein Papa mir immer alles erklärt und gezeigt hat, macht mich das so traurig. Ohne meine Eltern will ich nicht mehr leben. Dann habe ich niemanden mehr.

    Das alles macht mich so traurig. Am Wochenende liege ich oft bis spätnachmittags in meinem Bett und starre an die Decke. Ich kann mich nicht dazu aufraffen aufzustehen und mich einfach fertigzumachen und auf den Balkon zu setzen. Ich kann mich nicht überwinden, meine Wohnung sauber zu machen, in der Küche stapelt sich das Geschirr – nur wenn Besuch ansteht, dann werde ich ja quasi dazu gezwungen. Ich kann mich nicht überwinden zu duschen… Geschweige denn Papierkram zu erledigen. Ich kann mich einfach zu nichts überwinden.

    Meinen Job mag ich eigentlich gerne. Wenn ich mal dort bin, bin ich auch abgelenkt und komme gut gelaunt rüber. Niemand ahnt, wie es in mir drin aussieht. Aber sobald ich die Arbeit verlasse und in mein Auto steige, falle ich sofort wieder in ein tiefes Loch. Von einer Sekunde auf die andere. Allgemein – wenn ich mich mal mit jemandem treffe, würde die Person nie ahnen, dass ich eigentlich totunglücklich bin. Ich kann das gut verbergen, bin dann ja wie gesagt abgelenkt.

    Ich habe schon oft Tiefschläge erlitten, aber ich habe nie meinen Optimismus verloren. Aber mittlerweile haben die negativen Gefühle komplett Besitz von mir ergriffen, ich habe keine positiven Gedanken mehr. Ich habe das Gefühl, ich komme aus diesem Loch nicht mehr raus… Aber was soll ich tun? Ich traue mich nicht, mich meinen Eltern anzuvertrauen. Sie haben genug Probleme, vor einem Jahr haben sie sich benahe getrennt und meine Schwester macht schon immer Probleme… Ich will ihnen nicht noch mehr Sorgen machen. Soll ich mich an einen Arzt wenden? An welchen? Ich habe hier noch gar keinen Hausarzt…

  2. #2
    Krankenschwester
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    66 Jahre
    Mitglied seit
    28.07.2011
    Beiträge
    4.704
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Depressionen? Mein Leben ist so sinnlos...

    Hallo Pusteblume!
    Auf alle Fälle solltest Du dich an einen ARzt wenden, wenn Du noch keinen HA hast, dann mußt Du dir jetzt einen suchen, vielleicht kann dir eine Bekannte oder Arbeitskollegin einen guten Arzt nennen.

    Was nun deine Eltern betrifft, ich habe selber Kinder in deinem Alter, kann ich dir nur sagen, daß ich es auf jeden Fall wissen möchte, wenn es einem der Beiden schlecht geht, egal welche Problem ich gerade habe.

    Wenn Du also ein gut Verhältnis hast zu deinen Eltern, dann sprich mit ihnen.
    Wenn ich erkenne, dass sie älter werden, dass zum Beispiel ich jetzt fitter in Sachen Computer bin, während früher mein Papa mir immer alles erklärt und gezeigt hat, macht mich das so traurig. Ohne meine Eltern will ich nicht mehr leben. Dann habe ich niemanden mehr.
    Das ist nunmal "der Lauf der Zeit", Du solltest jetzt nicht darüber traurig sein, daß deine Eltern irgendwann nicht mehr leben, besser ist es doch, die Zeit zu nutzen, die sie leben, sie häufig besuchen, wenn sie bei irgendetwas Hilfe brauchen, Hilfe anbieten!

    Ich denke, daß auch eine Psychotherapie für dich sinnvoll wäre, aber zuerst muß eine Diagnose gestellt werden. NImm es bald in Angriff, umso schneller geht es dir auch wieder besser.
    LG Josie

  3. #3
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Mitglied seit
    02.09.2011
    Beiträge
    6

    Standard AW: Depressionen? Mein Leben ist so sinnlos...

    Hallo Pusteblume,leider kann ich Dich in vielen Punkten gut verstehen: Innen drin sieht es schwarz aus, aber nach außen bin ich 'normal'. Ich verbrauche meine ganze Kraft, um den Arbeitstag 'normal' zu sein, auf dem Rückweg ist schon alles wieder weg, besonders, wenn ich alleine mit dem Auto fahre. Löcher in der Wohnzimmerluft gibt es bei mir schon genug.Allerdings lebe ich in meiner Heimatstadt, habe viele Freunde, auch sehr langjährige und tiefgehende Freundschaften dabei, und lebe in einer liebevollen Partnnerschaft. Als bei mir das Gefühl so langsam mehr wurde war meine Mutter ein paar Jahre vorher an Krebsgestorben und ich kümmerte mich neben der Arbeit um meinen (doch eher älteren) Vater. Zuerst habe ich das gar nicht wahr haben wollen, aber dann wußte ich irgendwann nicht mehr, wie ich morgens nach langem Grübeln doch noch zur Arbeit kommen sollte. Entscheidungen aller Arrt fielen mir immer schwerer und so habe ich von meinem Hausarzt ein Antidepressivum bekommen. Hat nichts gebracht, die Zeit verging und es wurde immer schlimmer. Irgendwann habe ich dann zu viele Beruhigungstabletten genommen und wurde von meinem Bruder ins Krankenhaus gebracht. Langer Aufenthalt, keine Orientierung, aber Kontaktherstellung zu einem Psychiater. Der hat mir Medikamente verschrieben und geschaut, ob ich die vertrage und ob sie mir helfen. Dann auch Kontakt zu einem Psychotherapeuten, der mit mir Gespräche führt. Diesen beiden kann ich ungehemmt sagen, wie ich mich fühle, da ich auf die keine Rücksicht nehmen muss wie bei Freunden oder Familie. Außerdem haben wir gleich zu Beginn einen Notfallplan vereinbart. In einer nahegelegenen Klinik mit einer psychiatrischen Abteilung kann ich mich, egal wann, in der Notaufnahme melden und um ein Gespräch mit einem Psychiater bitten. Das habe ich auch ein paar mal in den letzten Jahren gebraucht. Manchmal war damit schon alles wieder entspannt, manchmal habe ich noch eine Schlaftablette mitbekommen und manchmal bin ich auch dageblieben.Ich möchte Dir Mut machen trotz Antriebslosigkeit Dir selbst zu helfen, Dir Mut machen, daß Deine Freunde zwar Freunde sind, aber nicht für soetwas. Ich habe meinem Vater davon auch nichts erzählt, obwohl wir eine gute Beziehung hatten. Für Dein Leiden gibt es Hilfe, die sicherlich ernst genommen wird. Keiner sagt, daß Du Dich so anstellen sollst. Vielleicht brauchst Du auch mal eine Auszeit zwischendurch, aber es gibt definitiv ein Licht am Tunnelende!wenn Dir alles zu schwer fällt ist der kürzeste Weg in eine Notaufnahme (am besten vorher schauen, ob es dort eine Psychiatrie gibt), die werden Dir hoffentlich weiter helfen können. Insbesondere, wenn es irgendwo Wartezeiten gibt auf einen Termin.Ich wünsche Dir viel Glück und Mut, pass auf Dich auf!Elephant

  4. #4
    Noch neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    37 Jahre
    Mitglied seit
    16.07.2012
    Beiträge
    15

    Standard AW: Depressionen? Mein Leben ist so sinnlos...

    Zitat von Pusteblume88 Beitrag anzeigen
    Ich habe oft das Gefühl dass einfach niemand zu mir passt. Dass ich nicht in diese Welt passe. Weil viele Menschen mich einfach seltsam finden.
    Das Gefühl kenne ich sehr gut. So habe ich früher auch immer gefühlt. Aber es stimmt nicht. Bei mir war es so, dass ich mich früher verschiedenen Menschen nicht wirklich öffnen konnte, weil ich mich seltsam fand. Aber als ich das etwas verändert habe, habe ich gemerkt, dass es sehr viele Menschen gibt, die so ähnlich sind wie ich. Es liegt als nicht daran, dass diese Menschen, die einem ähnlich sind, nicht existieren, sondern daran, dass man sich diesen Menschen öffnen muss, um überhaupt von ihrere Existenz erfahren zu können. Meinst du, dass die meisten Leute in deinem Umfeld (Arbeitskollegen) diese Gedanken von dir kennen? Ich denke nein. Vermutlich würden sie solche Gedanken gar nicht von dir erwarten. Und genauso ist es bei vielen anderen Menschen. Viele Menschen tragen eine Maske.
    Das heißt nicht, dass ich nun allen Menschen mein Innenleben preis gebe. So ist es auch nicht. Aber im Vergleich zu früher, wissen die Menschen, wer ich wirklich bin.
    Im Grunde gibt es sehr viel Menschen, die einem ähnlich sind. Jeder Mensch ist zwar einzigartig. Aber so einzigartig, dass man der einzig "seltsame" Mensche ist, dann nun doch wieder nicht.

    Zitat von Pusteblume88 Beitrag anzeigen
    Ich glaube niemanden davon wäre ernsthaft traurig, wenn ich sterben würde.
    Im Moment deine Eltern schon. Sie würden garantiert ihr Leben lang noch nicht mal darüber hinweg kommen.


    Zitat von Pusteblume88 Beitrag anzeigen
    Soll ich mich an einen Arzt wenden? An welchen? Ich habe hier noch gar keinen Hausarzt…
    Joa, an deiner Stelle würde ich mir da irgendwo Unterstützung holen.
    Wenn du aus Deutschland kommst, musst du nicht unbedingt zu einem Hausarzt. Kannst du aber. Du kannst auch direkt zu einem Psychiater oder "Psychologischen Psychologen" gehen (gibt auch Psychiater die gleichzeitig Therapeuten sind). Ich hab das damals so gemacht, dass ich den Hausarzt umgangen hab, weil ich "keine Lust" hatte noch einem zusätzlichem Menschen irgendwas von mir zu erzählen. Hatte auch keinen Hausarzt. Allerdings solltest du dich darauf einstellen, dass die Wartezeiten bei einem Psychologe 3 Monaten und mehr betragen, bis du dort eine Therapie beginnen kannst. Teileweise sind die Wartelisten auch so voll, dass sie niemanden mehr aufnehmen. Du kannst auch bei mehreren Psychologen Termine ausmachen. Die Krankenkasse zahlt 5 Sitzungen pro Psychologen als Probestunde bis du dich für einen Entschieden hast und die Therapie beginnt.
    Bei einem Psychiater sind die Wartezeiten so ähnlich wie bei anderen Fachärzten. Wenn du die Dringlichkeit beschreibst, bekommst du vielleich schneller einen Termin.
    Ansonsten bleibt noch eine psychiatrische Klinik. Da kannst du eigentlich immer und sofort hin, wenn es dir sehr schlecht geht und die nehmen einen da auch auf.
    Oder halt der sozialpsychiatrische Dienst deiner Stadt o. ä. Die bieten aber keine Therapien o. ä. an, sondern beraten einen und unterstüzen einem im Alltag etc. Ist also eher was für den Übergang.

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