Guten Abend zusammen,
ich leide an Depressionen und PTBS. Seit ca. zwei Jahren kämpfe ich zusätzlich gegen SVV, zuerst nur kognitiv, aber inzwischen muss ich mir auch körperlich Schaden zufügen. Ich mache zur Zeit eine analytische Therapie, die mir merklich gut tut und ich bin sehr froh, in guten Händen zu sein.
Trotzdem quält mich seit Beginn dieser Therapie ein Problem, was für mich sehr schwierig ist und es würde mich interessieren, ob es hier jemanden gibt, die das kennt und mir dazu etwas sagen könnte. Ich merke, dass ich zwischendurch ganz kleine Fortschritte mache. Doch sobald ich auch nur ansatzweise etwas Positives über mich versuche zu formulieren, kippt die Stimmung. Ich schäme mich für meine Aussage so sehr und kann es mit dem Gefühl, dass auch nur irgendetwas an mir ok sein könnte, kaum aushalten. Ich weiß nicht warum, aber ich bin einfach überzeugt, dass es nichts Gutes, Liebeswertes an mir gibt, was mir eine Daseinsberechtigung gibt. Es darf einfach nicht so stehen bleiben, dass ich nicht von Grund auf schlecht, hässlich, dumm, schmutzig, etc. bin. Ich kann es gefühlsmäßig nicht aushalten, auch wenn es rational möglich wäre. Meine Therapeutin ist schon so vorsichtig, wenn sie mir etwas Positives sagen möchte, weil auch dann der Schuss sofort nach hinten los geht. Es stürzt mich regelmäßig in s**z*dale Krisen und SVV und der Kampf ist extrem anstrengend, dem Druck standzuhalten. Leider gelingt es nicht immer. Aber auch wenn ich mich nicht ver*let*e, habe ich dann immer Suizidfantasien. Auch nach drei Jahren Therapie (VT, Klinik und jetzt analytische Therapie) konnte mir keiner helfen, die automatisierte Selbstabwertung zumindest mal abzuschwächen. Ich weiß nicht, warum diesbezüglich einfach nichts wirklich hilft. Mein Kopf sagt, ich bin nicht wertlos. Mein Herz sagt, mich braucht es nicht auf dieser Welt. Und wenn es jemand anders sogar sagt, kann ich es auch nicht ertragen. Keiner darf sagen, dass ich wichtig bin, ohne mich in die Krise zu stürzen. Für meinen Partner und mein Umfeld ist das natürlich schwer nachzuvollziehen.
Andere werden durch Lob, liebevolle Worte oder Positives aufgebaut und fassen langsam Vertrauen, und ich würde mich dann am liebsten in Luft auflösen, bestrafen, weil es nicht sein darf.
Kennt das jemand von euch? Es macht alles so schwer, obwohl ich so hart arbeite. Hat jemand Erfahrung damit und kann mir mit dieser eventuell Mut machen?
Vielen Dank und liebe Grüße
Susi