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Thema: Notorisch mitdenkender Patient

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In dieser Diskussion geht es um "Notorisch mitdenkender Patient" im "Vorstellungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Ganz neu hier
    Name
    Bernd
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    39 Jahre
    Mitglied seit
    16.04.2011
    Beiträge
    7

    Standard Notorisch mitdenkender Patient

    Hallo liebe Community,

    Mein Name ist Bernd, ich bin 26 Jahre alt und neige zu einer Angst-Panik-Störung. So sieht es zumindest die lokale Ärzteschaft. Von Berufs wegen habe ich viel mit Datengewinnung, -analyse und Prozessoptimierung zu tun, darum könnte man die Angst-Panik-Störung auch als Berufskrankheit bezeichnen. Ich bin es gewohnt, zu messen, zu interpretieren und zu handeln. Wenn ich einen Verdacht habe, auf den ein Arzt mit Abwiegeln statt mit Argumenten oder Diagnostik reagiert, werde ich unsicher und ängstlich.

    Ich glaube, dass ich ein anstrengender Patient bin. Sehr oft ernte ich barsche Abfuhren, weil ich Fragen stelle und die ärztlichen Maßnahmen hinterfrage. Es kommt vor, dass ich als Laie Ärzte auf Fehler (die sich am Ende wirklich als Fehler herausstellen) aufmerksam mache. Und das mögen sie offenbar nicht.

    Dazu zwei Geschichten:
    Es sollte einmal ein CT angefertigt werden, bevor einer der mich behandelten Ärzte eine Sono in Betracht zog. Auf vehementen Druck meinerseits wurde die Sono dann doch schnell gemacht und - Überraschung - die CT mit ihren 5-10 mSv konnte man sich sparen.

    Auch kommt es vor, dass ich Untersuchungen auf ihren Sinn hinterfrage und so als Placebomaßnahme bloßstelle. Als ich den Verdacht hatte, ich könnte durch Manipulation am Kehlkopf die Halsschlagader verletzt haben, wurde ich vom Hausarzt zum HNO und zum Neurologen überwiesen. Der HNO schaute mir in den Rachen und sprach Normalbefund aus. "OK", dachte ich, "zumindest haste die Speiseröhre nicht kaputt gemacht." Vom Neurologen erhoffte ich mir dann, dass er eine Duplexsono machen würde. Leider war es ein Neurologe mit Ausrichtung auf Psychologie. Der diagnostizierte angst-Panik-Störung und schickte mich heim. Mit diesen beiden Befunden sagte mir mein Hausarzt, alles sei OK und ich sollte mir niht so viele Gedanken machen. Auf meine Frage, woher er denn wisse, dass alles mit meinen Halsschlagadern OK ist reagierte er mit angefressenem Ego und Zeitdruck. Dies führte zum Hausarztwechsel und zu meinem Ruf als Hypochonder.

    Die Sache mit den Halsschlagadern ist inzwischen geklärt, neuem Hausarzt sei Dank. Aber ich habe einen weiteren Verdacht, der mir Angst macht. Dazu erstelle ich gleich ein neues Thema in "Krankheiten" und würde gerne eure Meinung hören. Damit ich nicht den nächsten Hausarzt suchen muss.
    Leider habe ich - wie gesagt - einen Ruf in der lokalen Ärzteschaft und werde nicht ernst genommen. Klar, Hypochonder sind immer kerngesund, wenn sie nicht gerade blutend in der Praxis zusammenbrechen

    Hach, warum sind Mediziner immer so empfindlich, wenn man als Patient mitdenkt? :/
    Ich versuche doch nicht, sie zu ärgern. Aber durch Kunstfehler krank oder durch Scheinmaßnahmen ruhiggestellt werden will ich auch nicht.

    Ich hoffe, ihr schreibt mich deswegen jetzt nicht gleich ab

    Liebe Grüße
    Bernd

  2. #2
    Krankenschwester
    Geschlecht
    weiblich
    Wohnort
    Neukirchen-Vluyn
    Mitglied seit
    27.08.2009
    Beiträge
    450
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Notorisch mitdenkender Patient

    Lieber Bernd!
    Es macht im Prinzip gar nichts aus, wenn ein Patient notorisch mitdenkt.
    Schwierig, ja nahezu unlösbar wird das Problem, wenn der Patient nicht alle Zusammenhänge und Gegebenheiten in seine
    Überlegungen mit einbezieht und zu Ergebnissen kommt, die man besser für eine Autoreparatur anwenden könnte.

    Liebe Grüße Feli

  3. #3
    Ganz neu hier
    Name
    Bernd
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    39 Jahre
    Mitglied seit
    16.04.2011
    Beiträge
    7

    Standard AW: Notorisch mitdenkender Patient

    Hallo feli,

    mag ja sein, aber bei mir war es bisher schon sehr oft anders herum. Ich bin selber wissenschaftlich-technisch ausgebildet und bekomme es darum jedes Mal mit der Angst zu tun, wenn ich sehe, was Mediziner für methodische Fehler machen, wenn es um Datenanalyse oder Physik (die Aufzählung muss nicht erschöpfend sein, aber da kenn ich mich aus) geht.

    Ich kann ziemlich viele Beispiele allein aus den letzten 12 Monaten (seitdem bin ich überhaupt erst kritischer Patient) aufzählen. Mache ich aber nur auf Nachfrage, weil ich hier nicht gleich jeden verprellen möchte. Immerhin zeichnen sich die hier anwesenden Mediziner, Schwestern und Pfleger ja dadurch aus, dass für sie die Fürsorge nicht am Gehaltscheque aufhört und dafür bin ich _sehr_ dankbar

    Als kleines bonmont hier trotzdem noch ein besonders schöner O-Ton einer ehemaligen Schwester in der Nuklearmedizin (Gedächtnisprotokoll, Schwester: S, Ich: I):
    S: "Wieso haben Sie denn was gegen das CT?"
    B: "Weil ich mein Krebsrisiko nicht unnötig steigern möchte."
    S: "Aber das ist doch wie röntgen."
    B: "Nur dass die Strahlenbelastung beim Thorax-CT so hoch ist, wie bei 100 bis 1000 Röntgenaufnahmen." (Ich hatte sogar einen entsprechenden Ausdruck aus einem offiziellen Leitfaden - vom Bundesamt für Strahlenschutz, wenn ich mich recht entsinne, finde den Link gerade nicht - dabei.)
    S: "Ja, aber sie gehen doch nicht jeden Tag zum Röntgen."
    B: "Ähm... ja?"
    S: "Da macht das doch nix."
    B: "Gute Frau, bei der Dosis des CT ist das, als würde ich 1-2 Jahre jeden Tag zum Röntgen gehen."
    S: "Aber Sie gehen doch nicht zum Röntgen."

    An der Stelle breche ich mal ab. Die Blicke von 3 Praxismitarbeitern verrieten mir, dass keiner nachvollziehen konnte, warum ich uneinsichtiges Rumpelstilzchen partout eine Sono oder MRT dem CT vorziehen wollte.

    Ein Satz, der in dem Kontext noch irgendwann fiel war sinngemäß: "Bei uns ist noch keiner an Röntgen oder CT gestorben."
    Ganz ehrlich, bin ich das oder ist es normal, da irgendwie kein Vertrauen aufbauen zu können? ^^
    Hier wird offenbar von dem Praxismitarbeitern das eigene Tagesgeschäft nicht im elementarsten verstanden.

  4. #4
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: Notorisch mitdenkender Patient

    Hallo Bernd,
    ich kann dich nicht ganz verstehen, entweder du bist krank und willst ordentlich untersucht werden, dann gehört aber auch die eine oder andere Röntgenaufnahme oder ein CT dazu. Dann solltest du den Ärzten ein bisschen Vertrauen schenken und nicht sofort alles in der Weise hinterfragen,wie du es tust, denn du bist kein Arzt, auch wenn du wissenschaftlich-technisch ausgebildet bist. Oder du willst das nicht, dann diskutier nicht so viel rum und sag einfach ganz klipp und klar: "Ich will kein Röntgen oder CT wegen der Strahlenbelastung." In deinen Beiträgen spielt viel Zynismus mit, und wenn du in diesem Ton, wie du es beschreibst, mit den Ärzten und Schwestern redest, dann kann ich ihre Reaktion gut verstehen. Wenn sie echte Besorgnis spüren, werden sie anders reagieren als bei deinen zynischen Provokationen, die so klingen, als würdest du voraussetzen, dass sie "ihr eigenes Tagesgeschäft nicht im Elementarsten verstehen". Kein Wunder, dass du keinen guten Ruf hast bei den Ärzten. Wenn jemand Fragen hat, soll er fragen, und wenn jemand andere Vorschläge hat, dann sollte er anders mit dem Arzt sprechen als du es tust. So wie du deine Fragen beschreibst, würde ich mir auch blöd vorkommen. Wenn man wegen einer Angst-/Panikstörung unsicher ist, dann werden die Ärzte sicher beruhigend darauf eingehen, aber bei dir hört sich das ganze sehr überheblich an, was natürlich auch von einer Unsicherheit kommen kann. Du solltest dir einen respektvolleren Ton angewöhnen, dann reagieren die anderen auch besser.

    Ich würde sagen: Lass deine Angst-/Panikstörung behandeln, dann sieht die Welt gleich viel besser aus. Vielleicht lernst du dann auch, mal jemandem zu vertrauen.

    Du wolltest eine ehrliche Antwort, und dies ist meine Meinung dazu. Damit habe ich alles gesagt.
    Alles Gute!

  5. #5
    Rettungsassistent Avatar von Patientenschubser
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    Dahoim
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    16
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Notorisch mitdenkender Patient

    Du scheinst zu den Patienten "Ich weiß alles besser als der Arzt, sogar ohne Studium und das muss ich jedes Mal auch kundtun!"
    Wenn du kein CT willst verstehe ich nicht warum du dort überhaupt hin gehts den Damen den Nerv raubst und andere Patienten deswegen länger warten müssen!
    Wenn du alles besser weißt und keine andere Antwort gelten lässt, musst du dich über die Reaktionen von der anderen Seite nicht wundern!
    Lass dir helfen, oder lass es bleiben, aber das mit der Angst-Panik-Störung, bzw. das mit dem Hypochonder ist sicher nicht so weit entfernt wie du meinst!


    __________________________________________________ _____
    "Was soll das heißen, ich hätte KEINE Gefühle?
    Ich bin immerhin schmerzempfindlich!"





  6. #6
    Ganz neu hier
    Name
    Bernd
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    39 Jahre
    Mitglied seit
    16.04.2011
    Beiträge
    7

    Standard AW: Notorisch mitdenkender Patient

    Entschuldigt bitte, ich wollte euch nicht verärgern.

    Mein Zynismus ist lange gewachsen, ich meine, es beruht auf Gegenseitigkeit mit den Medizinern.

    Ach, und ich hatte da was doof formuliert: Ich habe niemandem einen termin in der Rediologie geklaut. Die Schwester, mit der ich den Dialog hatte war Mitarbeiterin des Facharztes, der mich zur CT überweisen wollte - sie war davor in der Nuklearmedizin.

    Und eines ist mir noch wichtig: CT und Röntgen "gehören" nicht "dazu". Es sind sorgfältig abzuwägende Risikofaktoren für jeden Patienten, die, wenn möglich, vermieden werden müssen. Hier weiss ich als Physiker ("leider") sehr viel.

    Danke für die Kopfwäsche.
    Geändert von Bernd1985 (26.04.2011 um 20:57 Uhr)

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