Hallo liebe Community,
Mein Name ist Bernd, ich bin 26 Jahre alt und neige zu einer Angst-Panik-Störung. So sieht es zumindest die lokale Ärzteschaft. Von Berufs wegen habe ich viel mit Datengewinnung, -analyse und Prozessoptimierung zu tun, darum könnte man die Angst-Panik-Störung auch als Berufskrankheit bezeichnen. Ich bin es gewohnt, zu messen, zu interpretieren und zu handeln. Wenn ich einen Verdacht habe, auf den ein Arzt mit Abwiegeln statt mit Argumenten oder Diagnostik reagiert, werde ich unsicher und ängstlich.
Ich glaube, dass ich ein anstrengender Patient bin. Sehr oft ernte ich barsche Abfuhren, weil ich Fragen stelle und die ärztlichen Maßnahmen hinterfrage. Es kommt vor, dass ich als Laie Ärzte auf Fehler (die sich am Ende wirklich als Fehler herausstellen) aufmerksam mache. Und das mögen sie offenbar nicht.
Dazu zwei Geschichten:
Es sollte einmal ein CT angefertigt werden, bevor einer der mich behandelten Ärzte eine Sono in Betracht zog. Auf vehementen Druck meinerseits wurde die Sono dann doch schnell gemacht und - Überraschung - die CT mit ihren 5-10 mSv konnte man sich sparen.
Auch kommt es vor, dass ich Untersuchungen auf ihren Sinn hinterfrage und so als Placebomaßnahme bloßstelle. Als ich den Verdacht hatte, ich könnte durch Manipulation am Kehlkopf die Halsschlagader verletzt haben, wurde ich vom Hausarzt zum HNO und zum Neurologen überwiesen. Der HNO schaute mir in den Rachen und sprach Normalbefund aus. "OK", dachte ich, "zumindest haste die Speiseröhre nicht kaputt gemacht." Vom Neurologen erhoffte ich mir dann, dass er eine Duplexsono machen würde. Leider war es ein Neurologe mit Ausrichtung auf Psychologie. Der diagnostizierte angst-Panik-Störung und schickte mich heim. Mit diesen beiden Befunden sagte mir mein Hausarzt, alles sei OK und ich sollte mir niht so viele Gedanken machen. Auf meine Frage, woher er denn wisse, dass alles mit meinen Halsschlagadern OK ist reagierte er mit angefressenem Ego und Zeitdruck. Dies führte zum Hausarztwechsel und zu meinem Ruf als Hypochonder.
Die Sache mit den Halsschlagadern ist inzwischen geklärt, neuem Hausarzt sei Dank. Aber ich habe einen weiteren Verdacht, der mir Angst macht. Dazu erstelle ich gleich ein neues Thema in "Krankheiten" und würde gerne eure Meinung hören. Damit ich nicht den nächsten Hausarzt suchen muss.
Leider habe ich - wie gesagt - einen Ruf in der lokalen Ärzteschaft und werde nicht ernst genommen. Klar, Hypochonder sind immer kerngesund, wenn sie nicht gerade blutend in der Praxis zusammenbrechen
Hach, warum sind Mediziner immer so empfindlich, wenn man als Patient mitdenkt? :/
Ich versuche doch nicht, sie zu ärgern. Aber durch Kunstfehler krank oder durch Scheinmaßnahmen ruhiggestellt werden will ich auch nicht.
Ich hoffe, ihr schreibt mich deswegen jetzt nicht gleich ab
Liebe Grüße
Bernd