Thema: AV Knoten Reentry Tachykardie

Hallo zusammen!
Ich bin 23 Jahre alt und habe die o.g. Krankheit. Vor 3 Jahren wurde deswegen bei mir eine sogenannte Ablation durchgeführt. Seitdem hatte ich "nur" regelmäßig Herzstolpern. Aber am Mittwoch ist dann leider wieder ganz plötzlich das Herzrasen eingetreten. Ich wurde vom Krankenwagen abgeholt (Puls von 200, Kaltschweiß und Kreislaufprobleme) und ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte sagen zwar immer, dass es nicht gefährlich ist. Aber ich habe große Angst und Panik in diesem Moment. Nach der Ablation habe ich immer gehofft, dass es nicht wieder eintritt. Aber jetzt, da es wieder passiert ist, habe ich die ständige Angst, dass es wieder auftritt. Ich habe oft ein bedrückendes Gefühl in der Brust, und schrenke mich nun selber körperlich ein, aus Vorsicht. Außerdem bin ich seit Mittwoch "dauernervös", was die Sache nicht einfacher macht. Jemand, der es nicht kennt, kann sich nicht vorstellen, was man für eine Angst davor hat.... Vielleicht ist jemand in der selben Situation. Ich würde mich über Antwort freuen, von jemanden, der mein Leid teilt.

Hallo,
es kann sehr gut sein, dass bei der Ablation nicht alle zusätzlichen Leitungsbahnen verödet wurden. Das ist auch sehr schwer denn man verödet dort eine Struktur, die sehr nahe am sog. AV-Knoten liegt, der für die Weiterleitung der elektrischen Aktivität am Herzen verantwortlich ist: wird der AV-Knoten verletzt, kann es sein, dass du einen Schrittmacher brauchst.
Du solltest die aktuell Situation mit deinem Kardiologen besprechen, denn die Tachykardie kann auch aus der Ruhe heraus kommen. Ggf. wird man eine weitere Ablation machen oder es versuchen mit Medikamenten hinzukriegen. Wenn gar nix mehr geht dann wäre die allerletzte Alternative (die sehr selten gewählt wird), den AV-Knoten zu veröden, nachdem man dir einen Herzschrittmacher implantiert hat. Aber da du sehr jung bist wird man das eher nicht machen. In der Zwischenzeit gibt es neue Geräte für Ablationen, mit denen man die Leitungen im Herzen besser "darstellen" kann - vielleicht findet man bei dir dann besser die noch vorhandenen Leitungsbahn und kommt doch noch ran.

Hallo,
wende mich jetzt auch mal an dieses Forum mit folgendem Problem:
2008 wurde ich Abladiert wegen eines Av reentry Syndrom. Dies hat nicht lange gehalten denn in 2009 wurde ich gleich 2 mal neu Abladiert, natürlich lagen ein paar Monate Abstand zwischen den Ablationen.
Nun sind Ende 2009 erneute Attacken aufgetreten, diese wurden auch letzte Woche bei einem 24 Stunden EKG bestätigt. Es sind zwar nur noch Pulsschläge von 130 aber trotz allem ist es unangenehm und es besteht Schwindel bei den Anfällen.
Mein Kardiologe meinte gleich eine erneute Ablation, ich bin aber dagegen weil es 1. wiederlich ist und 2. Ich keine Garantie habe das es dann endlich weg ist.
Mein Hausarzt meint Medikamentös wäre auch nicht viel zu machen wegen den Nebenwirkungen der Medikamente die auch Herzrasen hervorrufen.
Nun soll ich mal wieder nach Bad Nauheim und mich dort noch mal vorstellen um zu schauen was man machen kann.
Was halten ihr von allem dem und was würdet ihr tun??
Kann man nicht einfach nen Schrittmacher einsetzen und gut ist?? Dann hab ich doch ruhe und lebe nicht mehr ständig in der Angst.

Wenn man dir einen Schrittmacher einsetzt, dann muss man trotzdem eine letzte Ablation machen und zwar muss man den AV-Knoten durchtrennen. Jedoch ist ein Herzschrittmacher eine Operation mit ihren Risiken und du brauchst dann alle 5-10 Jahre (eher 5-7 Jahre) einen neuen Schrittmacher. Kannst ja mal ausrechnen, wie viele Operationen das noch werden können.
Eine Ablation hat nie 100% Erfolgschance (leider), die Methoden werden jedoch immer besser. Frag doch, ob du während der Ablation schlafen kannst (da gibt es ganz tolle Medikamente).

Hallo Manuela1686,
mir geht es ebenso,bin bis heute vier mal Abladiert worden!Ich habe das seit über 20 Jahren und lebe damit weder gut noch schlecht.Wenn es so bleibt wie es jetzt ist kann ich damit gut leben.Mach Dir nur nicht zuviel Gedanken darüber.Versuche es mal mit Brennnesseltee,mir hilft es seit gut acht Monaten.

Alles Gute und einen schönen Abend

Patrick

Hallo Sindy 1983,
ich habe ähnliche Probleme wie Du, bin in den letzten Jahren vier mal abladiert worden.Beim letzten Mal hat mich sogar der Chefarzt abladiert und anfänglich machte es auch den Eindruck,daß jetzt alles gut ist doch Pustekuchen!Meine Tachykadien sind jetzt nicht mehr so lange und haben keine so hohen Herzfrequenzen aber ganz weg sind sie auch nicht.
Der Arzt hat mir vor jedem Eingriff mitgeteilt, daß es möglich ist mir während des Eingriffs bei Komplikationen einen Schrittmacher zu implantieren(wenn es sein muß) aber ich bin immer drum herum gekommen!
Wenn es sein muss,würde ich diesen Eingriff immer wieder machen lassen, weil immer die Chance besteht,daß es diesmal klappt und ich beschwerdefrei leben kann.
Meine Eingriffe habe ich in Hamburg im Krankenhaus St.Georg vornehmen lassen und Angst hatte ich nur vorm ersten Mal danach war nur noch Hoffnung das es diesmal klappt!
Ich habe jedesmal eine Schlafnarkose bekommen nur die beiden letzten waren mit Vollnarkose weil ich immer während des Eingriffs aufgewacht bin und sie mir nicht soviel von der Schlafnarkose nachspritzen konnten wegen der Herzwerte!
Der Schrittmacher ist wirklich das absolut allerletzte Mittel und wünsche Dir das nicht so leichtfertig!!!
Ich wünsche Dir wirklich alles Gute und verliere nicht Deinen Mut die Medizin macht grosse Fortschritte und auch Du wirst davon profitieren.
Alles Gute und lass den Kopf nicht hängen
MFG Patrick

Hallo an alle,
Melde mich mal wieder :-)
So die 4te Ablation, wo sie durch die Herzscheidewand in die linke Herzhälfte gehen wollten um dort zu Abladieren ist in die Hose gegangen, ich hatte auf einmal so ne Panik auf dem Tisch das ich alles abgebrochen habe. Nun soll ich am Sonntag in die Klinik in Bad Nauheim kommen um dort eine erneute Ablation in Narkose machen zu lassen. Ich weiß aber nicht ob sie jetzt auch durch die Herzscheidewand gehen wollen. Und natürlich auch diesmal hab ich Panik aber nicht vor der Ablation denn die bekomm ich ja nicht mit, auch nicht im Fall eines Schrittmachers, das bekomm ich ja auch nicht mit, habe Panik das ich nicht mehr wach werde aus der Narkose in meinem Kopf gehen die schlimmsten Bilder vor.
Hat hier denn jemand Erfahrung mit der Narkose wärend der Ablation??
Bin froh über jede Antwort

Wenn sie eine Vollnarkose machen, dann läuft das wie jede andere Vollnarkose auch. Dur wirst die ganze Zeit überwacht und am Ende wieder aufgeweckt. Da du ja sonst (ausser den Herzrhythmusstörungen) wahrscheinlich gesund bist, stellt so eine Narkose auch kein wirkliches Risiko dar - in deinem Falle ist es eher sicherer, weil du keine Panik bekommen kannst und damit ganz ruhig liegst. Ein Narkosearzt kümmert sich dann um dich. Evtl. bekommst du nur etwas zur Sedierung, aber auch dann bist du jederzeit überwacht und es wird nur das gegeben, was unproblematisch für deinen Kreislauf ist.

von Borei

Ich habe jedesmal eine Schlafnarkose bekommen nur die beiden letzten waren mit Vollnarkose weil ich immer während des Eingriffs aufgewacht bin und sie mir nicht soviel von der Schlafnarkose nachspritzen konnten wegen der Herzwerte

Ein paar Worte zu Narkosen allgemein und zu Narkosen für invasive Kardiologie im speziellen.
Den Begriff "Schlafnarkosen" wie im o.g. Beitrag gibt es so nicht. Ich nehme an, dass der Autor eigentlich eine Sedierung meint. Das bedeutet, dass dem Patienten eine niedrige Dosis eines "Schlafmittels" (in der Regel Propofol oder Midazolam) gespritzt wird, die gerade so zum Schlafen ausreicht. Dabei bleiben alle Schutzreflexe und auch die Atmung erhalten. Wirklich schmerzhafte Eingriffe sind so nicht möglich. Oftmals wählt man dieses Verfahren für Magen- oder Darmspiegelungen oder für Operationen bei denen die Schmerzempfindung durch eine Lokalanästhesie ausgeschaltet wurde, der Patient aber nicht wach sein möchte. Eine Allgemeinanästhesie ("Vollnarkose") hingegen ermöglicht auch sehr schmerzhafte Operationen. Hierbei werden Bewusstsein und Schmerzempfindung völlig "ausgeschaltet" und damit auch, quasi als Nebenwirkung auch Schutzeflexe und Atmung. Daher werden Menschen in Allgemeinanästhesie auch beatmet.
Die Aussage oben, die Vertiefung der Sedierung sei wegen der "Herzwerte" nicht möglich gewesen, ist wahrscheinlich ein Missverständnis. Vertieft man eine Sedierung zu sehr, dämpft man auch die Atmung des Patienten und bewegt sich Richtung "Vollnarkose" und das will oder kann man ja eben in dieser Situation nicht. Mit den "Herzwerten" hat das in der Regel nichts zu tun.
Invasive kardiologische Verfahren wie z.B. eine Ablation können oftmals gut in Sedierung durchgeführt werden. Ist der Eingriff dann aber doch zu unangenehm für den Patienten, weil dieser z.B. mehr Schmerzen hat als erwartet, kann eine Allgemeinanästhesie nötig sein.