Hallo allerseits,
ich (m/ 36) habe seit geraumer Zeit Erektionsprobleme und, weil mir die ganze Sache ziemlich peinlich ist, frage erst jetzt zum ersten Mal andere um Rat. Für jeden nützlichen Kommentar wäre ich ausgesprochen dankbar.
Ich beginne am besten mit der Geschichte, „wie es dazu kam“ (und sie ist es eigentlich, die mir am peinlichsten ist). Es war im Januar 2008. Ich habe zu der Zeit sehr viele Pornos gesehen; ich würde sagen, ich war süchtig nach ihnen. Manchmal habe ich ganze Tage und Nächte vor dem Computer verbracht und sie mir angesehen. So war es auch in den Tagen, bevor „es“ passiert ist. Ich habe häufig über viele Stunden hinweg Pornos gesehen und dabei auch stundenlang per Handarbeit meine Erektion aufrecht erhalten. Und der Unfall selbst war dann so: Ich hatte schon die ganze Nacht über meine Erektion aufrecht erhalten, ohne mich zum Orgasmus kommen zu lassen, und hatte die Erektion schließlich auch ohne Orgasmus wieder abklingen lassen – um am Ende dann aber doch noch bis zum Orgasmus zu masturbieren. Und dabei war irgendetwas anders. Es war nicht schmerzhaft oder so; aber irgendwie war es anders (vielleicht intensiver, ich weiß es nicht). Das war sozusagen der erste Teil des Unfalls; der eigentliche Unfall war dann aber wohl das folgende Ereignis:
Nach jenem Orgasmus habe ich erst einmal geschlafen, aber mir am nächsten Morgen nach dem Frühstück gleich wieder einen Porno angesehen. Dabei hatte ich auch gleich eine spontane Erektion. Aber nachdem sich der Penis aufgerichtet hatte, ist er sofort wieder förmlich in sich zusammengesunken. Das tat ein bißchen weh – nicht sehr, aber ein bißchen. Und in der Zeit danach war ich erst einmal vollkommen unfähig, eine spontane Erektion zu bekommen (mit Handarbeit war es übrigens kein Problem).
Seit dem ist nun viel Zeit vergangen: fast drei Jahre. Und in dieser Zeit – ich muß es gestehen – habe ich mich sicherlich nicht so verhalten, wie ich mich hätte verhalten sollen. Ich hätte das Masturbieren wohl ganz sein lassen sollen. Aber ich war, wie gesagt, geradezu süchtig nach Pornos und danach zu masturbieren, weshalb ich es nur allmählich reduziert habe (inzwischen habe ich die Sucht überwunden). Und dazu kommt noch etwas weiteres: Ich habe einen ziemlich kleinen Penis und habe deshalb ein Gerät zur Penisvergrößerung getragen (Phallosan: ein Gürtel, der den Penis in die Länge zieht und den ich bis zu elf Stunden pro Tag getragen habe). Angefangen habe ich damit ungefähr drei Monate nach dem beschriebenen Unfall und es dann vier bis fünf Monate lang getragen. Ich hatte damals die Hoffnung, dass das Gerät nicht bloß meinen Penis vergrößern könnte, sondern zugleich auch meine Erektionsprobleme behebt. Dabei war aber wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Denn weder das eine noch das andere ist geschehen und vermutlich war es für die Erektionsprobleme sogar genau die falsche Maßnahme.
Obwohl ich mich nicht unbedingt richtig verhalten habe, sind die Erektionsprobleme seit damals dennoch stetig besser geworden. Aber noch immer ist es nicht wieder so, wie es früher war. Genauer gesagt, ist folgendes anders:
- Erstens zeigt mein Penis beim Erigieren zunächst nach links, bevor er ganz aufgerichtet ist.
- Zweitens ist der Erektionsprozeß viel mühsamer: Die Erektion kommt langsamer und erreicht auch nicht unbedingt ihr volles Ausmaß, während ich die Erektion früher gar nicht hätte aufhalten können, bevor sie voll da war. (Das Halten der Erektion ist dann, wenn sie einmal da ist, übrigens kein Problem.)
- Und außerdem habe ich bemerkt, dass einige Adern an meinem Penis verfärbt sind: Oben am Schaft verlaufen ja zwei Adern – ich denke, es sind die beiden Arteriae dorsalis penis -; und die rechte davon ist dünner als die linke und rot-bläulich. Außerdem sind im halberigierten Zustand auch einige rot-bläuliche Adern auf der rechten Außenseite des Schaftes zu sehen (arteriae helicinae?) und einige wenige davon auch links.
Ich hoffe – und glaube eigentlich auch –, dass der Heilungsprozeß weitergehen wird, bis alles wieder so ist, wie es einmal war. Aber erstens ist es nervenaufreibend – so dass ich gerne wüßte, was genau es ist, um das Problem einschätzen zu können (im Internet und in Büchern habe ich nichts Brauchbares gefunden). Und zweitens will ich den Heilungsprozeß nicht stören und habe deshalb seit der Zeit des Unfalls auch keinen Sex mehr – und damit auch keine Beziehung. Jetzt aber gibt es eine Frau, die ich liebe und mit der ich gerne zusammenkommen würde, so dass ich gerne genauer wüßte, woran ich bin. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja sogar eine Methode, mit der man den Heilungsprozeß beschleunigen kann.
Explizit formuliert, habe ich also die folgenden beiden Fragen:
- Weiß jemand, was mir da genau passiert sein könnte? (Es wird wohl irgendeine Art von Überlastungsreaktion sein – aber was genau?)
- Kann mir jemand Ratschläge geben, wie ich damit im weiteren umgehen soll?