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Thema: Suizidgedanken

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In dieser Diskussion geht es um "Suizidgedanken" im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #31
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: Suizidgedanken

    Hallo Susi,
    erst mal herzlichen Glückwunsch, du warst echt mutig, dem Arzt und auch deinem Freund reinen Wein einzuschenken. Du siehst, dass wir recht hatten: Wenn es erst mal raus ist, wird es schon viel leichter. Du wirst da rauskommen und deinen Weg schaffen, davon bin ich überzeugt. Und: Lass dich auf die Kur ein. Deswegen wird einem nicht gekündigt. Du bekommst Abstand von allem und du kannst im Büro alles vorbereiten, wenn du den Termin hast. Es geht auch eine Zeitlang ohne dich, das darfst du ruhig glauben.
    Und ich finde es super, wie dein Freund reagiert hat. Siehst du, er hält zu dir!
    Was ich noch zu sagen habe, geht ins Private, das werde ich als PN schreiben!
    Alles Liebe!

  2. #32

    Standard AW: Suizidgedanken

    Hallo zusammen,

    ich wollte mal wieder einen kleinen Bericht geben, wie es bei mir weitergegangen ist.

    In den letzten Wochen hat sich viel bei mir getan. Ich habe zum Glück völlig kurzfristig einen ambulanten Therapieplatz für eine Verhaltenstherapie bekommen. Nach dreieinhalb Wochen Krankschreibung arbeite ich wieder, was mir ziemlich schwer fällt. Mit Hilfe des Therapeuten versuche ich mir, Freiräume zu schaffen, was sehr schwierig ist. Ich habe es geschafft, meine Mittagspause zumindest zweimal die Woche außer Haus zu verbringen, aber 10 Stunden Arbeit statt 7 arbeite ich schon wieder, weil ich einfach nicht wegkomme, obwohl die Chefs versuchen, mich heimzuschicken. Ich hoffe, dass ich meinen Ansprüchen irgendwann auch mit weniger Zeitaufwand und Einsatz genügen kann.

    Die Unterlagen von der KK für eine psychosomatische Kur habe ich erstmal beiseite gelegt, da ich einfach Angst habe, dass mir alles zuviel wird und dass zu viele Fachleute sich in mein Leben einmischen. Mein Hausarzt meinte zwar, dass ich ohne nicht aus dem Schlamassel rauskomme, aber ich kann im Moment einfach nicht.

    Jetzt gibt es für mich neue Probleme, die auch der eigentliche Grund für meinen Eintrag hier sind. Ich merke, wie mir all diese Dinge total auf den Magen schlagen und ich schon seit ein paar Wochen keinen Appetit mehr habe. Ich habe inzwischen innerhalb von knapp 10 Wochen 12kg verloren. Da ich kein Leichtgewicht bin, war das bisher eine angenehme Randerscheinung. Ich wiege bei 1.69 59kg, also kein Grund sich Gedanken zu machen, dass es zu wenig sein könnte. Aber ich bin mir auch bewusst, dass das nicht gesund sein kann. Auch meine Lust, auf einmal viel mehr laufen zu gehen oder Sport zu treiben hat extrem zugenommen. Auf jedem Fall sprechen mich sehr viel Leute auf mein Gewicht an, eigentlich eher positiv, aber zum Teil auch beunruhigt. Sie haben Angst, dass ich mich in eine Essstörung reinmanövriere, wogegen ich der Meinung bin, dass ich mit knapp über 40 eigentlich zu alt dafür bin. Ich schiebe es eher auf meine Appetitlosigkeit durch den ganzen Stress zur Zeit. Oder dass ich unbewusst versuche, mich unsichtbar zu machen und in Luft aufzulösen. Es geht mir im Kopf rum, aber ich möchte es in der Therapie nicht auch noch ansprechen, weil ich keine neue Baustelle aufmachen und mich nicht wichtig machen möchte. Im Moment kommt mir ohnehin alles so egoistisch vor, jeder versucht es mir Recht zu machen und mir was Gutes zu tun. Ich möchte das gar nicht, es wird mir alles zu viel. Und ich möchte mich auch nicht von Freund, Eltern und Arbeitskollegen kontrollieren lassen. Einmal am Tag dieses Thema ist ok, aber 10 Mal - das ist echt zuviel für mich.

    Mein Suizidvorhaben habe ich jetzt erstmal verschoben, in der Hoffnung, dass die Therapie mir weiterhilft. Da der Therapeut gesagt hat, dass er mich mit diesen konkreten Gedanken ungern behandeln würde, da es ihm zu heikel sei, erwähne ich es einfach nicht mehr. Es ist immer in meinem Kopf, aber ich habe versprochen, mir nichts anzutun. Ich werde versuchen, mich daran zu halten, aber deswegen ist es natürlich nicht aus meinem Kopf. Ich habe mich auch breitschlagen lassen, Johanniskraut zu schlucken, was aber gar nichts ändert. Alles andere habe ich gerade noch so ablehnen können. Aber ich habe Angst, wenn ich darüber spreche, dass die Gedanken immer noch wie am ersten Tag da sind, dass ich wirklich was Richtiges nehmen muss, damit die Behandlung ambulant weitergehen kann.

    Und passend zu den Problemen mit dem Essen habe ich auf einmal Gedanken, mir anderweitig körperlich zu schaden. Z.B. muss ich mich bremsen, wenn ich beim Teekochen den Kessel mit dem kochenden Wasser in der Hand habe. Am Liebsten würde ich mich damit verbrennen. Aber ich tue es nicht. Ebenso tue ich andere Dinge nicht, die mir durch den Kopf gehen. Kann es sein, dass meine "unterdrückten" Suizidimpulse sich dahingehend entwickeln, dass ich mich jetzt anders kaputt machen will?

    Muss ich mir darüber jetzt wirklich auch noch Sorgen machen, oder sind das harmlose Episoden, die auch wieder vergehen, und die ich mir in der Therapie verkneifen kann? Oder muss mein Therapeut von diesen Randerscheinungen auch wissen? Ich bin sehr aufgewühlt und habe gleichzeitig Angst, dass das alles zu banal ist.

    Liebe Grüße
    Susi

  3. #33

    Standard AW: Suizidgedanken

    Holla,

    Flucht in die Arbeit
    übermäßiger Sport
    weniger Essen (was ist mit trinken?)
    Gedanken, sich massiv zu verbrühen

    das sind alles Anzeichen für, bzw. es ist ein selbstverletzendes Verhalten. Das sollte der Thera unbedingt wissen!

    gruß

    spokes

  4. #34
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: Suizidgedanken

    Hallo Susi,
    ich kann spokes nur Recht geben. Dein momentanes Verhalten schaut mir nach einer Verlagerung der Probleme aus, wenn du schon versprochen hast, dich nicht umzubringen, dann willst du wenigstens auf andere Weise spüren, dass du überhaupt noch lebst. Im Übrigen: Wenn man für eine psychische Störung nicht zu alt sein kann, dann auch nicht für Essstörungen, die Gefährdung einer Magersucht ist sehr groß, dafür spricht auch dein plötzlicher Eifer zum Sport. Ich meine, du solltest das auf jeden Fall deinem Therapeuten alles ehrlich sagen, denn wenn du ihm das verschweigst, belügst du dich selber. Du schadest niemandem mehr als dir selber. Ich meine, dein Hausarzt sieht das ganz richtig, dass du so nicht klarkommst. Du solltest schnellstens in psychiatrische Behandlung gehen. Und du musst auch lernen, deinen Wert zu erkennen, den du auch ohne Leistung hast.
    Alles Gute!

  5. #35

    Standard AW: Suizidgedanken

    Hey Spokes und Nachtigall,

    danke für eure Antworten. Es ist echt schwierig gerade, weil ich einfach Angst habe, mich in der Therapie zu blamieren, dass alles zu banal ist und ich mich nur wichtig machen will. Natürlich weiß ich, dass ich leide,aber ich habe große Angst, dass ich das nicht vermitteln kann. Noch habe wir alles ziemlich an der Oberfläche angekratzt. Das war noch nicht so schlimm, wobei ich letzte Woche zum ersten Mal total aufgewühlt war und auch sofort wieder diese drängenden Suizidgedanken durchkamen. Aber ich kann das nicht ansprechen, weil ich dann wieder über die Pillen diskutieren muss.

    Essen konnte ich auch heute noch nichts. Auch Trinken ist im Moment schwieriger. Früher habe ich zwei Flaschen Wasser während der Arbeit getrunken. Im Moment schaff ich nur noch ne halbe, dafür viel mehr Kaffee. Komischerweise fühle ich mich beim Sport längst nicht so schlapp, wie wenn ich einfach nur im Büro oder auf der Couch sitze. Deshalb gehe ich gleich auch wieder Tennisspielen...... Aber ob ich das am Donnerstag wirklich sagen kann, ohne mich zu schämen - ich kann es mir fast nicht vorstellen.

    Und über den GEDANKEN, mich zu verbrühen erst recht nicht. Solange ich es nicht gemacht habe, kann ich doch nicht davon anfangen. Das ist doch total peinlich. Ich würde mich in Grund und Boden schämen. Aber ich nehme es mir trotzdem vor. Ich lüge ja auch nicht, wenn ich einige Dinge erstmal für mich behalte. Würde der Therapeut nach dem Gewicht fragen, wäre ich auf jedem Fall ehrlich. Aber da es das Gewicht normal ist, wird er es eh nicht merken.

    Auch, ich weiß nicht, wie es weitergeht. Das mit der Kur habe ich erstmal ad acta gelegt. Zur Zeit muss ich ohnehin nicht zum Hausarzt, von daher ist es kein Thema. Der Therapeut meinte, dass ich den Antrag nicht ausfüllen soll, wenn es mich stresst. Naja, ich hab ja anfangs auch gesagt, ich kann mir keine Hilfe holen, ich kann es meinem Freund nicht erzählen, ich möchte keine Therapie machen etc.....Vielleicht ändere ich ja auch hier über kurz oder lang meine Meinung.

    Liebe Grüße
    Susi

  6. #36
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: Suizidgedanken

    Hallo Susi,
    ich würde vorschlagen, dass du, wenn du es kannst, dem Therapeuten reinen Wein einschenkst. Sag ihm, was du uns hier geschrieben hast. Oder druck diese Seite aus und lass sie ihn lesen, wenn du es nicht über die Lippen bringst. Sag ihm, dass du dich deswegen schämst, obwohl du absolut keinen Grund dazu haben brauchst. Therapeuten hören alle möglichen Dinge und sind da nicht zimperlich, denn das ist ihre tägliche Arbeit. Peinlich ist das absolut nicht, sondern das, was du durchmachst, kommt sehr häufig vor, sonst gäbe es keine Kliniken, die sowas therapieren (sieht man im TV öfters). Du kannst ihm sagen, was du hier geschrieben hast, und dass du noch nicht soweit bist, auf diese Dinge einzugehen und tiefer zu schürfen. Aber er sollte wissen, wo er ansetzen muss, und das kann er nicht, wenn du wichtige Dinge verschweigst.

  7. #37

    Standard AW: Suizidgedanken

    und vor allem weiß der Thera dann, wo die Minen liegen und nicht aus versehen eine aus löst (das kann trotzdem immer mal passieren).

  8. #38

    Standard AW: Suizidgedanken

    Hallo spokes und Nachtigall,

    ich werde es versuchen, Euren Empfehlungen zu folgen. Es wird sicher schwer. Die Essensgeschichte wollte ich schon letztes Mal ansprechen, aber dann ging es einfach nicht. Wenn ich dort sitze, bin ich immer total rational, Emotionen habe ich auf jedem Fall immer erst, wenn ich wieder allein bin.

    Ich glaube, dass das immer noch meine Fassade ist. Der Therapeut meinte schon, er würde mich als klar und strukturiert wahrnehmen. Wenn ich erzähle, habe ich immer das Gefühl, ich spreche über eine andere Person. Ich hoffe, dass diese Blockade sich irgendwann bald mal löst.

    Gegessen habe ich inzwischen seit Sonntag nicht mehr. Nachher gehe ich noch 2 Stunden Tennisspielen und dann fühlt sich mein krankes Hirn wieder gut. Morgen bin ich mit meinem Chef zum Essen verabredet. Ich habe total Angst, dass ich nichts runterbringe. Er erwähnt inzwischen eh jeden Tag meine schlabbernden Hosen. Hoffentlich wird das nicht peinlich.

    Naja - anschließend hab ich eh ne Therapiestunde - vielleicht löst die unangenehme Situation ja meine Zunge.

    Ach ja - zum Thema aufschreiben oder Ausdrucken: Mein Therapeut will alles in der Therapie BESPRECHEN. D.h. mein zu ausführlicher Anamnesebogen hat er beiseitegelegt, weil er will, dass ich den Wust an Gedanken ausspreche und nicht aufschreibe. Das war auch eigentlich die erste unangenehme Situation in der Therapie. Ich hatte das Gefühl, dass ich was falsch gemacht habe. Jetzt muss ich mich halt bei passender Gelegenheit an die Gefühle erinnern, die ich hatte, als ich den Fragebogen ausgefüllt habe.

    Ihr seht, ich mach mir total den Kopf. Ich hoffe, das wird irgendwann mal aufhören - ebenso wie die Essblockade.

    Danke und liebe Grüße

    Susi

  9. #39

    Standard AW: Suizidgedanken

    es wird irgendwann aufhören, ganz bestimmt. Nur nix Essen ist gar nicht gut für den Körper. Bedenke bitte, das so eine mangelhafte Ernährung und ausbluten für den Körper extrem anstrengend ist und die Quittung sehr gewaltig wird. Glaub es mir einfach, ich spreche da aus leidvoller Erfahrung.


    wenn ich da so die ersten paar Wochen meiner Therapie bedenke. Da war ich die Rationalität in Person und meine Antworten waren eher Einwortantworten Was mir sehr geholfen hat, war, das ich als "Hausaufgabe" angefangen habe, ein Tagebuch zu schreiben, was ich am Vorabend meiner Thera zumaile. Wenn ich also mal wieder nix raus bekomme, findet sie gesichert immer was im Tagebuch, wo wir schon mal anfangen zu besprechen...

  10. #40
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: Suizidgedanken

    Einen Vorschlag hätte ich noch: Wenn der Therapeut nichts lesen will, dann lies ihm einfach selber vor, was du aufgeschrieben hast.
    Viel Glück!

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